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Veröffentlicht am 15.09.2016

Sieben turbulente Tage

Sieben Tage
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Kapstadt: Vor einigen Wochen wurde die junge Anwältin Hanneke Sloet ermordet. Die Ermittlungen verlaufen im Sande, da taucht plötzlich ein Erpresserschreiben mit einer ungeheuerlichen Behauptung auf: angeblich ...

Kapstadt: Vor einigen Wochen wurde die junge Anwältin Hanneke Sloet ermordet. Die Ermittlungen verlaufen im Sande, da taucht plötzlich ein Erpresserschreiben mit einer ungeheuerlichen Behauptung auf: angeblich deckt die Polizei Hannekes Mörder. Und solange das so bleibt, wird der Erpresser jeden Tag einen Polizisten anschießen. Kaptein Bennie Griessel nimmt den Kampf gegen die Zeit auf.

Obwohl ich noch keines der Bücher um Bennie Griessel gelesen habe, bin ich mit der Figur schon nach wenigen Sätzen warm geworden. Meyer versteht es sehr gut seine Figuren zu charakterisieren und so ist man schnell im Bilde. Griessel ist trockener Alkoholiker und den inneren Kampf gegen die Sucht beschreibt Meyer sehr realistisch. Allgemein finde ich seinen Stil sehr angenehm und flüssig zu lesen, selbst komplexe Zusammenhänge werden gut verständlich erklärt.

Der Name des Buches ist Programm, denn die Handlung spielt sich in einem Zeitrahmen von sieben sehr turbulenten und spannenden Tagen ab. Obwohl der Fall einen etwas „trockenen“ Hintergrund hat, kommt dennoch nie Langeweile auf. Das Setting in Cape Town war interessant und man erfährt so nebenbei welche alltäglichen Konflikte und Probleme die Menschen dort so umtreiben.

Das Buch ist vom Autor in Afrikaans verfasst worden und einige der Begriffe werden auch in der deutschen Fassung beibehalten. Ein kleines, hilfreiches Glossar am Schluss des Buches erklärt und übersetzt diese.

Fazit: Ein kluger und spannender Thriller, der mir wirklich gut gefallen hat, sodass ich auch die anderen Bücher um Griessel ins Auge fassen werde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schicksale im Seattle der 30er Jahre

Die chinesische Sängerin
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Ist sie es oder ist sie es nicht? Der chinesisch-stämmige William lebt in einem Waisenhaus in Seattle. Als er sieben Jahre alt war, ist seine Mutter ins Krankenhaus gekommen und er hat danach nie wieder ...

Ist sie es oder ist sie es nicht? Der chinesisch-stämmige William lebt in einem Waisenhaus in Seattle. Als er sieben Jahre alt war, ist seine Mutter ins Krankenhaus gekommen und er hat danach nie wieder etwas von ihr gehört. Bei einem Besuch im Kino fällt William deshalb aus allen Wolken, denn er ist sich sicher: die Frau auf der Leinwand ist seine Ah-Ma, seine Mutter. William begibt sich auf die Suche.

Entgegen der Aussage des Klappentexts handelt das Buch weniger von Williams Suche als vom Leben seiner Mutter. Ohne hier allzu viel zu verraten, ihr Leben ist durch eine Reihe von Schicksalsschlägen gezeichnet, die für manchen Leser vielleicht etwas zu hart sein mögen; zumindest handelt es sich bei diesem Buch nicht um eine nette, leichte Geschichte. Jamie Ford beschreibt die Zustände schonungslos, ob es sich um dabei um Williams hartes Leben im Waisenhaus, die allgegenwärtige Diskriminierung der asiatisch-stämmigen Bevölkerung oder um das Elend der gemeinen Bevölkerung handelt. Allgemein finde ich seinen Stil sehr angenehm zu lesen, die Seiten fliegen nur so dahin. Man kann sich recht gut mit William und seiner Mutter identifizieren, Gedankengänge und Handlungsweisen sind gut nachzuvollziehen.

Trotzdem ist bei mir der Funke einfach nicht so recht übergesprungen, manche Wendung war mir zu klischeehaft und ich konnte mich einfach nicht komplett in der Geschichte verlieren.

Fazit: ein Buch, das mich nicht komplett überzeugt hat, aber trotzdem solide Unterhaltung und einige neue Blickwinkel bietet.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die stille Bestie

Die stille Bestie (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 6)
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Eigentlich war Robert Hunter gerade im Begriff in den wohlverdienten Urlaub zu entschwinden, da wird er von der Vergangenheit eingeholt. Sein alter Zimmergenosse aus Unitagen wird mit prekärem Kofferrauminhalt ...

Eigentlich war Robert Hunter gerade im Begriff in den wohlverdienten Urlaub zu entschwinden, da wird er von der Vergangenheit eingeholt. Sein alter Zimmergenosse aus Unitagen wird mit prekärem Kofferrauminhalt erwischt, zwei Frauenköpfe nämlich. Doch ist Lucien wirklich so unschuldig wie Hunter vermutet?

Dieses Buch unterscheidet sich von den restlichen Bänden der Reihe in mehreren Punkten: Garcia sucht man vergebens. Der Täter steht schnell fest. Die Story beruht auf Tatsachen. Gerade weil dieses Buch anders ist, lässt es sich auch von Serienneulingen gut lesen, weil eben kaum Hintergrundinfos nötig sind.
Carter schreibt wie gewohnt sehr flüssig, das Buch ist zudem in sehr kurze Kapitel eingeteilt, sodass man mit Leichtigkeit durch die Seiten fliegt. Ja, der Autor schreibt ab und an mal sehr blutig, in diesem Buch jedoch fand ich es nicht soooo überladen. Allgemein fehlte mir bei der Story irgendwie der allerletzte Kniff, um mich wirklich, wirklich zu fesseln. Ja, es war spannend. Ja, es gab überraschende Momente und unerwartete Wendungen. Ja, das psychologische Kräftemessen von Lucien und Robert war interessant zu verfolgen. Trotzdem wollte bei mir der Funke nicht so recht überspringen; meiner Meinung nach kann Carter es besser.


Fazit: guter Thriller, nur das letzte I-Tüpfelchen fehlte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eiskalt

Schneemann
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„Bald fällt der erste Schnee. Und dann wird er wieder auftauchen. Der Schneemann. Und wenn der Schnee verschwindet, wird er wieder jemanden mitgenommen haben.“ (S. 80)

Eigentlich eine nette Angelegenheit, ...

„Bald fällt der erste Schnee. Und dann wird er wieder auftauchen. Der Schneemann. Und wenn der Schnee verschwindet, wird er wieder jemanden mitgenommen haben.“ (S. 80)

Eigentlich eine nette Angelegenheit, so ein Schneemann. Nicht so in diesem Buch, denn ein Mörder scheint Gefallen daran zu finden, die Polizei mit diesem unschuldigen Symbol aus der Kindheit zu verhöhnen. Am Tatort hinterlässt er einen bösartig grinsenden Schneemann. Zusammen mit seinem kleinen Team und einer neuen Kollegin macht sich Harry Hole an die Arbeit.

In „Schneemann“ löst Hole bereits seinen siebten Fall, doch auch ohne alle vorherigen Bände gelesen zu haben, bin ich gut in die Geschichte hineingekommen. Ein unkonventioneller Ermittler, der die Polizeivorschriften gerne mal bis zum Äußersten strapaziert, zudem ständig gegen seine Alkoholsucht kämpfen muss und mit der Trennung von seiner Lebensgefährtin hadert, scheint auf den ersten Blick nicht unbedingt ein Sympathieträger zu sein. Trotzdem wächst Harry dem Leser ans Herz und man verfolgt gespannt wie er im winterlichen Oslo den Spuren hinterherjagt. Nesbo fängt die düstere und dunkle Atmosphäre mit seinem klaren Stil sehr gut ein, sodass man die Kälte und den Schnee fast fühlen kann.

Fazit: Mir hat auch dieses Buch mit Harry Hole wieder gut gefallen, düstere Spannung bis zum Schluss.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannendes Debut

Eisiges Geheimnis
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Grace Adams wächst nach dem mysteriösen Verschwinden ihrer Mutter bei Tante und Onkel auf und muss nicht nur den Verlust der Mutter verkraften, sondern lebt jahrelang mit einer schweren Krankheit. Gerade ...

Grace Adams wächst nach dem mysteriösen Verschwinden ihrer Mutter bei Tante und Onkel auf und muss nicht nur den Verlust der Mutter verkraften, sondern lebt jahrelang mit einer schweren Krankheit. Gerade als sie endlich das ersehnte Herz transplantiert bekommen hat, ereignet sich in ihrem winterlichen Garten eine grausame Tat. Grace beobachtet den Mord an einer Frau. Doch der richtige Schock kommt erst noch: die Frau war Grace Mum. Detective Macy Greenley ermittelt trotz ihrer weit fortgeschrittenen Schwangerschaft, da eine Verbindung zu einem ihrer alten Fälle nicht ausgeschlossen werden kann.

Dieses Debut von Karin Salvalaggio hat mir sehr gut gefallen, die Story hat Tiefe und entwickelt sich in eine Richtung, die ich so nicht vorhergesehen habe. Ihre Figuren bleiben z.T. etwas blass, sind aber insgesamt gut ausgearbeitet und glaubwürdig, besonders die Figur Grace ist sehr facettenreich. Die Atmosphäre des kleinen Kaffs an der kanadischen Grenze wird eindringlich dargestellt, die Eigenheiten und Verschlossenheit der Bewohner ebenso. Erfreulicherweise werden weder die Schwangerschaft von Macy noch diverse Liebesbeziehungen zu sehr breitgelatscht, sodass der Fokus immer auf dem Verbrechen und Grace verbleibt. Die Story ist durchweg spannend, der leicht zu lesende Stil tut sein Übriges, sodass man „Eisiges Geheimnis“ kaum aus den Händen legen kann und will.

Fazit: ein durchweg packender Thriller mit kleinen, aber verzeihlichen Schwächen.