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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.10.2023

Erstaunliches

Die Superkräfte der Vögel
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Silke Hartmann ist begeistert von Vögeln und deren Fähigkeiten. Diese Begeisterung kommt in ihrem Buch sehr gut rüber. Hartmann stellt gleich zu Beginn klar, dass sie über persönliche Anekdoten und wissenschaftliche ...

Silke Hartmann ist begeistert von Vögeln und deren Fähigkeiten. Diese Begeisterung kommt in ihrem Buch sehr gut rüber. Hartmann stellt gleich zu Beginn klar, dass sie über persönliche Anekdoten und wissenschaftliche Erkenntnisse über Vögel und ihre Fähigkeiten im Buch berichtet. Sehr viele eigene Beobachtungen und Erlebnisse sind im Buch verarbeitet. Wissenschaftliche Erkenntnisse sind vereinfacht dargestellt. Hartmann schafft die Balance zwischen strenger und populärer Wissenschaft ohne zu trivial zu werden.
Einen leichten Charakter gibt sie dem Buch und verzichtet deshalb auf wissenschaftliche Zitate und Quellenangaben.

Ihr Schreibstil ist angenehm und ansprechend. Man hat das Gefühl, man sitzt ihr in gemütlicher Atmosphäre gegenüber und sie erzählt voller Begeisterung von Ihren Erlebnissen mit den Vögeln. Ich war, als ich das Buch in die Hand nahm und den Titel las, erstmal skeptisch. Dann passierte das, was man hin und wieder bei einem Buch erlebt. Ich konnte kaum unterbrechen. Ein Buch, das mir die Vögel und ihre Fähigkeiten näher gebracht hat. Viele Fähigkeiten, von denen ich vorher keine Ahnung hatte. Ein Buch, das einem nebenher auf angenehme Weise neue Kenntnisse vermittelt. Unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 18.10.2023

Fesselnd

Kein guter Mann
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Postbote Walter wird uns zu Beginn des Romans vorgestellt. Er ist ein Mann, der seine Prinzipien hat. Eine interessante Episode ereignet sich ziemlich zu Beginn, als sich die Auseinandersetzungen zwischen ...

Postbote Walter wird uns zu Beginn des Romans vorgestellt. Er ist ein Mann, der seine Prinzipien hat. Eine interessante Episode ereignet sich ziemlich zu Beginn, als sich die Auseinandersetzungen zwischen ihm und einem Kunden gegenseitig bis ins Skurrile gegenseitig hochschaukeln. Walter wird in eines der Weihnachtspostämter in Engelskirchen versetzt und muss dort Briefe beantworten, die Kinder an das Christkind, den Weihnachtsmann oder Gott geschickt haben. Daraus entwickelt sich eine Beziehung zu einem Jungen, der unbedingt Hilfe braucht.

Wir erfahren im Roman, dass Walter, der uns zu Beginn als unbedeutender Postbeamter präsentiert wird, vorher ein bewegtes und wechselhaftes Leben gehabt hat. Das wird uns von Andreas Izquierdo in Rückblicken vorgeführt. Es ergeben sich immer neue Wendungen. Das ist so abwechslungsreich und interessant, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.

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Veröffentlicht am 29.09.2023

Vielversprechend

Glutspur
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Der Erstling einer neuen Reihe von Katrine Engberg. Mehrere Todesfälle, teils älter teils aktuell, sind zu klären. Zunächst scheint es, als ob sie nichts miteinander zu tun haben. Mehrere Erzählstränge ...

Der Erstling einer neuen Reihe von Katrine Engberg. Mehrere Todesfälle, teils älter teils aktuell, sind zu klären. Zunächst scheint es, als ob sie nichts miteinander zu tun haben. Mehrere Erzählstränge verflicht Engberg im Roman. Da ist die Geschichte von Liv Jensen, die einen Neuanfang als Privatdetektivin versucht, um dadurch eine neue Chance als Polizistin zu bekommen. Da ist die Geschichte mit Hannah Leon, die als beurlaubte Psychologin ihren Vater pflegt. Da ist Nima Ansari, der eine Werkstatt für Oldtimer betreibt. Außerdem wird ein Erzählstrang eingeflochten, bei dem es um Verfolgung von Juden Anfang der 40er Jahre geht.

Das alles hat, auch wenn es am Anfang nicht so scheint, Berührungspunkte und wird zum Ende zusammen geführt. Da werden die Zusammenhänge klar und es erweisen sich manche Ermittlungsergebnisse als Sackgassen.

Ein gelungener Auftakt einer neuen Reihe. Man darf gespannt auf die weiteren Bände sein.

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Veröffentlicht am 23.09.2023

ein Zwei-Tage-Buch

Als wir an Wunder glaubten
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Als wir an Wunder glaubten? Es sieht eher so aus, als ob die Personen im Roman eher an Teufel, Hexen und Wunderheiler glauben. In den 1940er Jahren nach dem Krieg spielt der Roman. Ort der Handlung ein ...

Als wir an Wunder glaubten? Es sieht eher so aus, als ob die Personen im Roman eher an Teufel, Hexen und Wunderheiler glauben. In den 1940er Jahren nach dem Krieg spielt der Roman. Ort der Handlung ein kleines Dorf am Moor. Das Moor ist es auch, was das Leben und die Gedankenwelt der Dörfler bestimmt. Wenn jemandem ein Unglück oder eine Krankheit widerfährt, sucht man einen Grund dafür. Angefeuert durch einen durchtriebenen Wunderheiler ist man nur zu gern bereit, die Ursache nicht bei sich selbst zu suchen, sondern als Grund einen Fluch durch eine Hexe anzunehmen. Der Wunderheiler Fritz im Roman nutzt die Leichtgläubigkeit skrupellos aus. Wir denken heute, dass wir diese Dinge überwunden haben. Aber liest man nicht auch heute oft, dass Kranke die Behandlung durch Ärzte verweigern und lieber ihr Heil bei sogenannten Wunderheilern suchen?

Das Buch gehört bei mir zu den "Zwei-Tage-Büchern". Das bedeutet, es ist so interessant und gut zu lesen, dass ich es kaum zur Seite legen konnte und deshalb in zwei Tagen durchgelesen hatte. Toller Roman.

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Veröffentlicht am 23.08.2023

Brennend aktuell

Sekunden der Gnade
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In Boston im Jahre 1974 spielt die Handlung des Romans von Dennis Lehane. In einem weißen Stadtteil gibt es gewalttätige Proteste gegen die Maßnahmen, die auf Beschluss eines Gerichts für die Überwindung ...

In Boston im Jahre 1974 spielt die Handlung des Romans von Dennis Lehane. In einem weißen Stadtteil gibt es gewalttätige Proteste gegen die Maßnahmen, die auf Beschluss eines Gerichts für die Überwindung von Rassenschranken sorgen sollen. Ein Teil der Schüler und Schülerinnen aus Schulen in weißen Bezirken soll mit Bussen in Schulen in schwarzen Vierteln transportiert werden und umgekehrt.

Die Protagonistin dieses Romans ist Mary Pat Fennessy. Sie lebt mir ihrer 17jährigen Jules Tochter in einem Stadtteil, der von Weißen bewohnt wird und ist aktiv bei den Vorbereitungen der Demonstrationen beteiligt. Da verschwindet Jules eines Nachts. Mary Pat ahnt, dass Jules nicht mehr lebt. Von da an ist Mary Pats Leben nur noch darauf ausgerichtet, Jules zu finden bzw. die zur Rechenschaft zu ziehen, die ihr etwas angetan haben könnten.

Ein brennend aktuelles Thema. Was in der Erklärung der Menschenrechte festgehalten ist und was eigentlich selbstverständlich sein sollte, dass alle Menschen gleich viel wert sind und dass die Wertigkeit eines Menschen nicht von seiner Hautfarbe abhängt, ist auch nach vielen Jahren immer noch nicht erreicht. Ganz im Gegenteil erfährt man immer wieder von entsprechenden Übergriffen.

Schonungslos beschreibt Lehane die Vorgänge von 1974 und ist dabei gleichzeitig frappierend aktuell. Schauen wir uns doch um, auch bei uns. Ein solch aufrüttelnder Roman ist dringend notwendig.

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