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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2017

Die Vorgeschichte zu "Kleine große Schritte"

Das Mädchen mit den roten Schuhen
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“Das Mädchen mit den roten Schuhen” ist die Vorgeschichte zum neuen Roman von Jodi Picoult, welcher im Oktober auf den Markt kommt. Wie immer hat sich die Autorin auch diesmal wieder einem bestimmten Thema ...

“Das Mädchen mit den roten Schuhen” ist die Vorgeschichte zum neuen Roman von Jodi Picoult, welcher im Oktober auf den Markt kommt. Wie immer hat sich die Autorin auch diesmal wieder einem bestimmten Thema verschrieben.

In der Kurzgeschichte geht es um die kleine Ruth Brooks. Sie ist ein aufgewecktes, intelligentes Mädchen, deren schulische Leistungen über dem Durchschnitt ihrer Klassenkammeraden stehen. Durch ein Stipendium erhält Ruth die Möglichkeit auf eine private Schule zu wechseln. Sie ist das einzige schwarze Mädchen und bekommt diesen “Makel” auch von einigen Seiten zu spüren ….

Jodi Picoult ist ja eine Meisterin darin, ihren Geschichten noch eine Wendung zu verpassen, mit der man nicht rechnet und die die ganze Erzählung in ein anderes Licht taucht. Das kommt in dieser extrem kurzen Kurzgeschichte noch nicht so recht raus. Das Ende ist offen, denn Ruths Geschichte geht ja weiter! Als absoluter Fan von Jodi Picoult freue ich mich auf den Roman und bin gespannt wie’s weitergeht!

Mein Fazit:

Eine recht kurze Kurzgeschichte, die mich als Leser schon auf den neuen Roman der Autorin einstimmt. Es gibt sie allerdings nur als e-Book. Mit 34 Seiten hat man sie aber auch recht schnell gelesen!

Veröffentlicht am 06.09.2017

Wenn die Kinder zurückschlagen

Die Kinder
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Der Horror ist schon auf den ersten Seiten zu spüren und sorgt für ordentlich Gänsehaut. Nachdem Laura Schrader aus dem Unfallwagen geborgen wird, erzählt sie dem Psychologe Robert Winter die Geschehnisse ...

Der Horror ist schon auf den ersten Seiten zu spüren und sorgt für ordentlich Gänsehaut. Nachdem Laura Schrader aus dem Unfallwagen geborgen wird, erzählt sie dem Psychologe Robert Winter die Geschehnisse der vergangenen Tage. Als Leser ist man ebenso gefangen in ihrer Erzählung wie der Psychologe. Ist das alles nur dem Hirngespinst einer Verrückten entsprungen, oder liegt doch ein Quäntchen Wahrheit darin? Fragen über Fragen, deren Antwort nicht greifbar ist. Die Geschichte wird fortlaufend immer mehr zum Horrortrip, denn die Vorkommnisse entbehren jeglicher Realität.

Durch das Einbinden von echten Geschehnissen, die sich tagtäglich Weltweit abspielen, über die man auch so oder so ähnlich immer wieder hört, liest oder sieht, bekommt der Thriller noch zusätzlich eine schockierende Extreme. Hier dreht sich alles um Kinder. Wie sie von Erwachsenen ausgebeutet, zu Handlungen gezwungen werden und Dinge zu sehen bekommen, dem kein Kind gewachsen ist. Diese Nebenhandlungen sind das schrecklichste und grausamste an dem ganzen Thriller. Denn sie sind Realität, jeder hat schon mal davon gehört, keiner kann sie abstreiten, doch will man sie auch nicht wahrhaben!

Wulf Dorn hat lange Zeit in einer psychiatrischen Klinik gearbeitet. Er kennt die Psyche des Menschen wohl sehr gut, welche Abgründe und Grausamkeiten sich da auftun..

Mein Fazit:

Unfassbar mit welchem Tempo ich durch diese Geschichte geflogen bin. Einmal angefangen, ließ sie mich auch nicht mehr los. Die Realität sieht aber wohl noch um einiges Grausamer aus als in diesem Horrorthriller dargestellt. Beängstigend!

Veröffentlicht am 03.09.2017

Zwei tolle Stimmen für diesen Gesellschaftsroman

Zeit der Schwalben
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Wenn da plötzlich eine Schwester – eine Zwillingsschwester – auftaucht, wie reagiert man da. Vor allem, da diese Frau just an dem Tag auftaucht, der für die ganze Familie der Schmerzhafteste vom ganzen ...

Wenn da plötzlich eine Schwester – eine Zwillingsschwester – auftaucht, wie reagiert man da. Vor allem, da diese Frau just an dem Tag auftaucht, der für die ganze Familie der Schmerzhafteste vom ganzen Jahr ist. Elizabeth Harington ist ein Jahr zuvor bei einem Unfall gestorben. Und jetzt taucht diese Frau auf und behauptet die Zwillingsschwester von Addie zu sein. Addie ist geschockt, skeptisch, aber auch neugierig, denn irgendwie glaubt sie die Geschichte der Fremden. Als sie ihren Vater zur Rede stellt, erleidet er einen Herzanfall und Addie ist klar, dass während ihrer Geburt etwas schreckliches passiert sein muss. Sie kann nicht fassen, dass ihre Mutter einfach ein Baby weggeben hat. Zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Phoebe macht sie sich auf, um die Wahrheit herauszufinden. Ein Tagebuch ihrer Mutter führt sie schließlich nach Sussex, wo sie auf eine Jugendfreundin treffen. Durch sie erfahren sie schließlich schreckliche Details und welche Tragödie sich in Elizabeths Jugend zugetragen hat!

Schade, dass diese tragische aber wunderbare Geschichte so gekürzt wurde. Gefühlsmäßig wurde da doch Stellen ausgelassen, die mir am Ende irgendwie abgingen. Die Zeit von Elizabeth in Sussex viel sehr kurz aus. Da war nichts zu spüren von dieser geheimnisvollen Atmosphäre die in dem Herrenhaus offenbar herrschte. Der offenbar wunderschöne englische Garten mit seinen Rosensträuchern kam erst im Epilog vor. Die Härte des Vaters und Elizabeths innerer Kampf um ein eigenständiges Leben. Auch Addie kam mir irgendwie zu kurz. Offensichtlich hatte sie zeitlebens das Gefühl, ihrer Mutter nicht gerecht zu werden, den Grund dahinter vermutet man dann natürlich ist die verlorene Tochter. Ich liebe solche Details in solchen Romanen, leider wurden die zu sehr gestrichen.

Die Geschichte selber ist, wie bereits erwähnt, wirklich schön. Eine Familiengeschichte, die auf zwei Zeitebenen erzählt wird. Durch die beiden Sprecherinnen, kann man sich gut in die unterschiedlichen Erzählstränge einfinden. Simone Kabst und Eva Gosciejewicz haben beide eine wundervolle Art, die Handlung zu erzählen und das Geschehen sichtbar zu machen. Ich mag es, wenn den Protagonisten unterschiedliche Tonfarben gegeben werden.

Mein Fazit:

Ein wunderschöner Gesellschaftsroman, dessen Geschehnisse in der Vergangenheit liegen und aufzeigen welche Stärke Frauen immer wieder beweisen müssen. Egal ob früher oder jetzt. Schade aber, dass diese Geschichte für das Hörbuch so eingekürzt wurde!

Veröffentlicht am 24.08.2017

Ein spannender Auftakt mit einem neuen Team

Spectrum
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Ethan Cross, der Name des Autors ist mir schon länger bekannt, gelesen habe ich aber noch nie etwas ihm. Mit seinen Shepherd Thrillern hat er wohl einem breiten Lese-Publikum schon so manches spannendes ...

Ethan Cross, der Name des Autors ist mir schon länger bekannt, gelesen habe ich aber noch nie etwas ihm. Mit seinen Shepherd Thrillern hat er wohl einem breiten Lese-Publikum schon so manches spannendes Leseabenteuer beschert. Jetzt hat er mit “Spectrum” den Auftakt einer neuen Serie gestartet. Für mich die Gelegenheit den Autor auch mal lesetechnisch kennenzulernen!

In Las Vegas wird eine GoBox-Filiale überfallen und Geiseln genommen. Die Forderung der Täter ist ganz klar: sie sprechen nur mit einem hohen FBI-Beamten oder es gibt Tote. Auch wenn die Situation äußerst gespannt ist, freut sich Samuel Carter auf diesen kniffligen Job. Er ist es leid, seine alten Tage am Schreibtisch zu verbringen. Er gehört auf die Straße und die Bösewichte fassen. Zusammen mit Dr. August Burke versucht er den Grund für diesen Terrorakt zu durchleuchten, die Geiseln zu befreien und die Täter zu fassen. Das Motiv für den Überfall ist allen Beteiligten ein Rätsel. Als die Befreiung der Geiseln gelingt, herrscht erst einmal Erleichterung. Doch die Täter konnten fliehen und sie haben noch einige Überraschungen für die Beamten zurückgelassen …..

Der Thriller ist ziemlich actionreich und wechselt zwischen den verschiedenen Schauplätzen. Den Ursprung hat die Geschichte aber nicht in Las Vegas. Sie beginnt mit einer sehr grausigen blutigen Szene in Südafrika. Dort ist eine junge Polizeibeamtin der Hauptcharakter. Welchen Zusammenhang dieser abweichende Erzählstrang zu den Geschehnissen in Vegas hat und welche Position der Polizistin zuteil wird, ergibt sich erst nach und nach. Das ist Anfangs verwirrend, mit der Zeit aber auch schlüssig und am Ende passt alles gut zusammen. Zu August Burke und Samuel Carter gehört auch Nic Juliano, ein SWAT-Officer. Und schließlich ist da noch Krüger, der Anführer der Terrorzelle. Über all die Charaktere erfährt man recht viel, was zwar Seitenfüllend sein mag, aber auch Sinn macht, da es sich um den Auftakt einer Serie handelt und man über diese Personen doch mehr wissen sollte. Der Action schaden diese privaten Ausschweifungen nicht. Der Autor hat jedem Charakter so eine sehr persönliche Note verliehen, die man sich als Leser auch gut vorstellen kann.

Die Handlung ist schlüssig. Man spürt, dass sich hinter dem Verbrechen nicht nur ein gewaltsamer Terrorakt verbirgt. Da ist noch mehr. Die Charaktere sind ausgewogen. Die Dialoge ab und zu auch recht witzig. Es menschelt auch in Extremsituationen, das hat der Autor auch ganz gut eingefangen und eingebaut. Trotz der Anspannung, dem die Terrorbekämpfer ausgeliefert sind, fliest auch hin und wieder eine gute Portion Situationskomik in die Handlung mit ein.

Mein Fazit:

August Burke ist nicht der einzige Charakter, der in diesem Thriller von der Norm abweicht. Ethan Cross hat für diese neue Reihe ein Team zusammen gestellt, die durch ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten ganz wunderbar zusammenpassen bzw. zusammenfinden. Ich hab mich gut unterhalten gefühlt in diesem actionreichen Thriller, mit durchaus beängstigend realen Szenarien. Spectrum ist geboren, Fortsetzung folgt ….

Veröffentlicht am 08.08.2017

Leben in der Nachkriegszeit

Antonias Tochter
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Antonias Tochter erzählt die Geschichte von 5 Menschen unterschiedlicher Herkunft. Jeder auf unterschiedliche Art gezeichnet von den Kriegsjahren, versuchen sie irgendwie zu überleben.

Geflüchtet aus ...

Antonias Tochter erzählt die Geschichte von 5 Menschen unterschiedlicher Herkunft. Jeder auf unterschiedliche Art gezeichnet von den Kriegsjahren, versuchen sie irgendwie zu überleben.

Geflüchtet aus Preußen kehrt Antonia in die Stadtvilla ihres verschollenen Mannes zurück, nur um festzustellen, dass sich dort ihr Schwager Richard breit gemacht hat. Zusammen mit seiner Mutter tut er alles um Antonia das Leben noch schwerer zu machen, als es schon ist. Ein Grund dafür ist Marie, Antonias Tochter. Um sich etwas dazu zu verdienen vermietet Antonia die freien Zimmer. Zu der ungewöhnlichen Wohngemeinschaft gehören bald neben Antonia, Marie und Richard auch Katharina, Georg und Elisabeth. Katharina ist Krankenschwester und ebenfalls, wie Antonia und Richard, aus adeligem Haus. Georg ist Arzt und sucht in Köln nach seiner Vergangenheit. Und Elisabeth ist einem britischen Soldaten in die Stadt gefolgt und sucht hier ihr Glück. Alle 5 hüten Geheimnisse, welche im Laufe der Geschichte aufgedeckt werden, manches tragisch, manches erschütternd, das ein oder andere aber auch eher banal.

Die menschlichen Entbehrungen und Geschehnisse schildern auf bedrückende Weise wie es der Stadtbevölkerung nach dem Krieg erging. Hunger, Krankheit und Tod sind an der Tagesordnung. Dabei geht es den fünf Protagonisten noch recht gut, haben sie doch ein Dach über dem Kopf und Leben in einem Haus, das nicht zerbombt wurde. Schrecklich zu lesen und ein bedrückendes Gefühl hat man trotzdem, sind die Darstellungen doch recht detailliert und bildlich beschrieben. Die Entbehrungen, welche die Menschen in jener Zeit zu meistern hatten und mit allen Mitteln versuchten am Leben festzuhalten. Die Ereignisse in der Villa Brelow konnte man sich auch gut vorstellen. Es war nicht immer alles Ernst. So manche Situation hatte schon auch einen etwas Makaberes an sich. Die einzelnen Personen waren gut auf die Handlung abgestimmt, auch wenn dieses Leben bestimmt noch um einiges leichter verlief, als es zu jener Zeit tatsächlich der Fall gewesen ist.

Mein Fazit:

Eine gute Geschichte, welche die Nachkriegszeit, die Entbehrungen, den Überlebenswillen und den Wiederaufbau einer zerstörten Stadt gut miteinander vereint. Freundschaft und Vertrauen, Liebe und Offenheit und die damit verbundenen Verletzungen, sorgen für eine interessante Mischung und am Ende hat man eine gute Geschichte erzählt bekommen.