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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2023

Im Kern spannend und interessant, aber doch etwas zu detailliert...

Sword Catcher - Die Chroniken von Castellan
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Meinung:
Da ich immer noch nicht alle Teile aus dem Schattenjägeruniversum gelesen habe, habe ich doch etwas überlegt, ob ich bei der neuen Reihe von Cassandra Clare gleich zuschlagen muss. Aber die Neugier ...

Meinung:
Da ich immer noch nicht alle Teile aus dem Schattenjägeruniversum gelesen habe, habe ich doch etwas überlegt, ob ich bei der neuen Reihe von Cassandra Clare gleich zuschlagen muss. Aber die Neugier hat gesiegt und ich konnte einfach nicht widerstehen.

Denn, die Ausgangslage klingt auch hier total spannend und auch ganz anders als bei den Schattenjägern. Wir sind in einem kleinen Königreich, mit dem Fokus auf die Königsfamilie, aber auch politischen Spannungen und einem unterdrückten Volk, dass innerhalb der Mauern lebt, sich aber nicht frei entfalten darf.

Das bedeutet, dass die Autorin erstmal viel erklären muss. Viel zum Worldbuilding und den Gegebenheiten, aber auch zu den unterschiedlichen Charakteren und auch dazu, was vielleicht kommen könnte. Dementsprechend bekommen wir viele Einblicke in die Leben von Prinz Conor, seines Schwertfängers Kel und auch in das der Ashkar-Heilerin Lin. Alle haben ihre persönliche Geschichte und auch wenn ich Conor nicht immer ganz sympathisch fand, fand ich es meistens trotzdem total interessant die Charaktere kennenzulernen und einen Teil ihrer Geschichte zusammen mit ihnen zu erleben.

Leider wird manches doch etwas zu ausführlich erklärt bzw. will die Autorin in ihrem Auftakt gleich sämtliche Weichen für die Fortsetzung stellen. Da hätte ich es vielleicht besser gefunden, etwas weniger Details einzubauen und dafür die Geschichte etwas zu straffen. Die 800 Seiten bzw. fast 27 Stunden merkt man der eigentlich im Grundkern spannenden Geschichte manchmal schon an und das fand ich etwas schade, bzw. unnötig, da man einiges davon auch noch später hätte einführen können.

Nichtsdestotrotz hatte ich viel Spaß damit, Castellan und seine Bewohner und Gegebenheiten kennenzulernen und vor allem sind mir Kel und Lin, aus deren Sicht der Großteil der Geschichte abwechselnd erzählt wird, wirklich ans Herz gewachsen. Beide sind bereit alles für ihre Freunde zu tun und haben dabei noch viele weitere gute Charaktereigenschaften, die sie einfach sympathisch machen.

Der Erzählstil ist teilweise auch ziemlich ausschweifend, aber doch spannend und mitreißend. Sprecher Peter Lonzek hat gut gepasst und dafür gesorgt, dass man gerne Weiterhören möchte.

Am Ende laufen dann ein paar Fäden zusammen und es gibt einiges an Gefahr und Spannung. Dabei werden einige Fragen aufgeworfen, aber nur wenige beantwortet, weshalb man schon gespannt ist, wie es weitergeht.

Fazit:
Eine interessante neue Reihe von Cassandra Clare, völlig abseits ihres bekannten Schattenjägeruniversums. Hier ist alles anders und neu und die Autorin nimmt sich sehr viel Zeit für den Aufbau ihrer Welt, mit vielen politischen Ränken und sonstigen Gegebenheiten, aber auch für die besonderen und interessanten Charaktere. Für mich war es manchmal etwas zu viel, weshalb es doch die ein oder andere Länge gab. Aber trotzdem ist die Ausgangslage wirklich spannend und im Kern brillant und extrem komplex. Und auch die Protagonisten konnten sich in mein Herz schleichen, weshalb ich diesen Auftakt wirklich gern gehört habe und schon sehr gespannt darauf bin, wie es weitergeht. Aufgrund der Längen kann ich aber erstmal nicht mehr als gute 3,5 Sterne vergeben, die ich aber bei Portalen mit ganzen Sternen definitiv auf-, statt abrunde.

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Veröffentlicht am 17.10.2023

Insgesamt recht abgedreht, aber doch mit viel Spannung

Zwei Fremde
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Meinung:
Also, die Ausgangslage klingt ja wirklich total spannend, weshalb mich die Kurzbeschreibung auch gleich angesprochen hat. Und auch das farbenfrohe Cover hat was.

Bei der Geschichte selbst, hat ...

Meinung:
Also, die Ausgangslage klingt ja wirklich total spannend, weshalb mich die Kurzbeschreibung auch gleich angesprochen hat. Und auch das farbenfrohe Cover hat was.

Bei der Geschichte selbst, hat es etwas gedauert, bis ich damit warm geworden bin. Protagonistin Remie ist schon recht besonders. Sie steht vor ihrer letzte Nachtschicht in dem abgelegenen Berghotel und will eigentlich nur noch diese Schicht hinter sich lassen, bis sie sich auf den Weg nach Chile macht. Dort kommt es zu einer besonderen Sternenkonstellation, die sie sich unbedingt ansehen möchte. Aber nicht, weil sie sich selbst für Sterne interessiert, sondern weil dies der größte Wunsch ihres toten Bruders war.

Ein Bruder, der schon früh auf die schiefe Bahn geriet und nun bei einer Schlägerei im Gefängnis gestorben ist. Diesen Tod hat Remie nie wirklich verkraftet, obwohl ihr Bruder es ihr zu Lebzeiten schon immer nicht leicht gemacht hat. Zu Beginn gibt es doch viele Rückblenden, die das Verhältnis von Remie und ihrem Bruder aufzeigen und für mich hat sich wieder bestätigt, dass es nicht gesund ist, wenn man andere um jeden Preis retten möchte, auch wenn diese gar nicht gerettet werden wollen.

So ist es auch bei Remie. Sie hat nie aufgegeben, ihren Bruder in ein gutes Leben bringen zu wollen und sich dafür auch oft selbst in Gefahr gebracht, bzw. ihr eigenes Leben dafür vernachlässigt. Sie war mir dadurch nicht immer besonders sympathisch, was sich auch etwas durchs Buch gezogen hat. Auch ihre Entscheidungen betreffend, aber sie ist auf jeden Fall taff und hat alles für ihr Ziel riskiert.

Schlussendlich muss ich sagen, dass ich die ganze Geschichte in der Gesamtbetrachtung etwas weit hergeholt fand, aber trotzdem hab ich sie mit Spannung gelesen und fand den Schreibstil sehr mitreißend. Ich konnte auch nicht einschätzen, welcher Polizist nun der richtige ist und länger auch nicht verstehen, was der falsche Polizist von ihr wollen konnte. Ich mochte es, dass mehr dahinter steckt und fand die Wendungen zum Großteil auch wirklich unerwartet, auch wenn die Auflösung zum falschen Polizisten gern noch ein bisschen länger hätte dauern dürfen. Das Ende ist durchaus auch etwas abgedreht, aber gut, so ist ja auch die Geschichte an sich, weshalb es irgendwie schon gepasst hat.

Fazit:
Eine recht abgedrehte Geschichte, die mich aber trotz ein paar kleinerer Längen zum Start und einem etwas unglaubwürdigen Gesamtkonstrukt, wirklich gut unterhalten konnte. Protagonistin Remie hat sich nicht wirklich in mein Herz geschlichen, aber ich konnte die meisten ihrer Handlungen auf eine gewisse Weise nachvollziehen und fand die Story spannend und den Schreibstil mitreißend, da ich die Atmosphäre gut nachfühlen konnte. Also insgesamt kurzweilig und unterhaltsam, auch wenn man nicht so viel darüber nachdenken sollte. Somit reicht es für gute 3,5 Sterne, die ich auf Portalen mit ganzen Sternen aber auf-, statt abrunde...

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Eine interessante Geschichte, aber auch mit ein paar Kritikpunkten...

Oracle
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Meinung:
Ich war schon sehr gespannt, auf Frau Poznanskis neues Werk. „Shelter“ konnte mich ja leider in der Auflösung gar nicht überzeugen und auch „Böses Licht“ aus der Krimi-Sparte fand ich nicht so ...

Meinung:
Ich war schon sehr gespannt, auf Frau Poznanskis neues Werk. „Shelter“ konnte mich ja leider in der Auflösung gar nicht überzeugen und auch „Böses Licht“ aus der Krimi-Sparte fand ich nicht so gut.

„Oracle“ hat definitiv wieder ein interessantes Setting. Was wäre, wenn Visionen, die man von Schizophrenien kennt, gar keine Trugbilder sind, sondern die Möglichkeit im Raum steht, dass diese Krankheiten/Verletzungen voraussagen?

Ein sehr spannender, aber auch etwas erschreckender Grundgedanke, vor allem für mich, wo ich ja beruflich viel mit diesem Krankheitsbild zu tun habe.

Dementsprechend war ich sehr gespannt, wie die Autorin ihre Geschichte aufbaut und fand den Start eigentlich ziemlich gelungen. Protagonist Julian will seine Vergangenheit nun endlich hinter sich lassen und mithilfe von Medikamenten endlich ein normales Leben leben. Er zieht ins Studentenwohnheim und findet zum ersten Mal richtige Freunde. Um mit der Vergangenheit abzuschließen, besucht er auch ein Klassentreffen, doch dieses ruft genau das Gegenteil hervor. Dadurch, dass er erfährt, dass einigen Menschen, die er früher nur mit Nebeln und Balken gesehen hat, schlimmes widerfahren ist, wird Julian wieder skeptisch, was diese Anzeichen betrifft.

Ich muss sagen, dass ich die Ausgangslage und auch Julians Ängste und die Auswirkungen auf sein Leben gut verstehen konnte. Die Beschreibungen der Marker sind wirklich abschreckend und auch die Schlüsse, die er daraus zieht, konnte ich nachvollziehen. Trotzdem fand ich ihn in seinen Entscheidungen oft leichtsinnig und naiv und fand es leider so typisch, wie es läuft, wenn Menschen plötzlich ihre Medikamente absetzten.

Natürlich ist es bei ihm nochmal eine besondere Situation, aber fast alle Schizophrenen glauben, dass ihre Trugbilder etwas besonderes und wichtiges sind und irgendwie finde ich es fast ein bisschen fahrlässig von der Autorin, hier darzustellen, dass mehr dahinter stecken könnte und man es nur ausprobieren muss.

Aber auch den Mitteilteil fand ich eher etwas langatmig. Da geht nicht viel voran und Julian versucht alle von was zu überzeugen, was man sich nicht wirklich vorstellen kann und leidet auch selbst sehr darunter.

Das Ende hingegen fand ich ganz gut. Es gibt einen spannenden Showdown und auch einige glaubhafte Verbindungen und Entwicklungen. Ich hätte gern noch etwas mehr zur Gesamtsituation erfahren, aber insgesamt ist das Ende doch recht rund und die einzelnen Entwicklungen werden sinnvoll angestoßen und ihr Fortgang angedeutet.

Positiv fand ich einige der Nebenfiguren. Ein paar der Leute, die Julian im Studentenwohnheim trifft, so wie Pia und ihr besonderer Hund Kinski und auch Julians Mitbewohner Robin hat viele gute Seiten, wenn aber auch nicht nur... Einer der Antagonisten ist leider etwas sehr blass geblieben, da wäre etwas mehr möglich gewesen.

Fazit:
Insgesamt eine interessante Geschichte, die ich aber in ihrer Botschaft auch etwas leichtsinnig finde. Die Ausgangslage ist aber realistisch und nachvollziehbar und auch das Verhalten und die Gefühle von Julian fand ich passend, wenn auch manchmal etwas naiv beschrieben. Im Mittelteil hat es mir etwas zu lange gedauert, bis die Geschichte wirklich vorankommt, aber das Ende ist ein guter und stimmiger Showdown mit glaubhaften Verbindungen und Entwicklungen, auch wenn ich gerne noch etwas mehr vom Leben danach erfahren hätte. Somit hat mir die Geschichte wieder besser gefallen, als die letzten der Autorin, aber ich hatte doch auch meine Kritikpunkte, weshalb es am Ende für gute 3,5 Sterne reicht.

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Veröffentlicht am 22.06.2023

Wieder spannend und tolle Wendungen, aber zu viel Fokus auf der Liebesgeschichte

Dark Sigils – Wie die Dunkelheit befiehlt
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Meinung:
Den Auftakt in diese Reihe habe ich ja erst vor kurzem gehört und da mir das Worldbuilding, die Ideen, der Schreibstil und vor allem auch die krassen Wendungen richtig gut gefallen haben, war ...

Meinung:
Den Auftakt in diese Reihe habe ich ja erst vor kurzem gehört und da mir das Worldbuilding, die Ideen, der Schreibstil und vor allem auch die krassen Wendungen richtig gut gefallen haben, war ich froh, gleich weiter hören zu können.

Dabei hatte ich aber schon etwas die Befürchtung, dass sich Teil zwei eher in eine Richtung entwickelt, die mich nicht so ganz überzeugen könnte und leider hat sich das in einem Teil der Handlung auch so bestätigt.

Der Start dreht sich fast nur darum, dass Protagonistin Rayne an Liebeskummer leidet. Sie ist von Adam getrennt, was sie sich ja selbst ausgesucht hat. Aber dieser hat auch die Gedankenverbindung zwischen den Beiden gekappt und sich auch noch verlobt. Also viel Drama für Rayne, die sich eh gern in solche Sachen hineinsteigert.

Als der Anfangsteil dann endlich abgehandelt ist und es auf die Suche nach dem geheimnisvollen achten Sigil geht, kommt durchaus wieder Spannung in die Geschichte. Die Figuren treffen wieder aufeinander und ich fand dieses Aufeinandertreffen gut dargestellt. Vor allem die Nebenfiguren und die Besonderheiten, die man von Nova erfährt.

Dass das achte Sigil wirklich die Lösung ist, die sich Rayne und die Rebellen so vorstellen, fand ich von Anfang an fragwürdig, aber je weiter die Handlung fortschreitet, desto mehr häufen sich die Anzeichen dafür, dass dieses Sigil nicht gefunden werden sollte. Jedoch werden alle diese Warnungen in den Wind geschlagen und mal wieder sehr naiv gedacht, dass man das schon in den Griff bekommt.

Dementsprechend gibt es dann doch auch einige schwere Verluste zu beklagen, es wird sehr dramatisch und am Ende kommen die Figuren kaum noch zum Luft holen. Auch dabei hat Rayne für mich wieder nicht geglänzt, aber gut, insgesamt konnte ich ihren Standpunkt zumindest irgendwie nachvollziehen.

Etwas schade fand ich, dass das Worldbuilding dieses Mal doch etwas kürzer kam, als ich mir das gewünscht hätte. Ich finde, es gäbe noch viel vom Mirror, den Sigils und der Chaosmagie zu erfahren, aber der Fokus wurde doch recht stark auf die Liebesgeschichte und das persönliche Befinden von Rayne gelegt, was auch durch die Ich-Erzählung aus ihrer Perspektive begründet werden kann, aber trotzdem nicht weniger schade ist. Auch, dass man von der 7. Trägerin Nikki so wenig erfährt, fand ich ein bisschen verschenktes Potential.

Gut gefallen hat mir hingegen, dass wir in diesem Teil auch mehr von der Vergangenheit von Adams Mutter und Raynes Vater erfahren und es auch wieder einige unerwartete und schockierende Wendungen gab. Auch der Schreibstil bzw. die Erzählweise von Sprecherin Martha Kindermann war wieder sehr mitreißend und man hat sich wirklich hautnah dabei gefühlt.

Wie gesagt, geht es am Ende wirklich heiß her und es gibt auch schon eine Idee, wie es weitergehen könnte. Jedoch finde ich diese Idee nicht besonders gut, oder sinnvoll umsetzbar... Somit bin ich zwar durchaus gespannt, was der Abschlussteil der Reihe noch so zu bieten hat, befürchte aber, dass der Fokus wieder in eine für mich nicht ganz perfekte Richtung gehen könnte.

Fazit:
Im Kern eine spannende Fortsetzung mit einigen schockierenden Wendungen und Entwicklungen. Jedoch fand ich den Fokus oftmals zu eng gesetzt. Nämlich auf die Liebesgeschichte und das persönliche Befinden von Rayne. Das große Ganze kam mir fast ein bisschen zu kurz, wobei es da schon auch neues und spannendes zu entdecken gibt. Aber auch hier waren die Entscheidungen wieder recht naiv und am Ende das Drama groß. Dennoch hat die Geschichte einen unglaublichen Sog, auch dank des genialen Schreib- und Erzählstils, weshalb ich insgesamt solide 3,5 Sterne vergeben würde.

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Veröffentlicht am 31.05.2023

Ganz gut zu lesen, aber ich hatte etwas mehr erwartet....

Die Buchhandlung in der Baker Street
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Meinung:
Da die Kurzbeschreibung eine emotionale Geschichte versprochen hat und die Leseprobe sich sehr humorvoll lesen lies, habe ich mich sehr auf das Buch gefreut.
So fand ich den Start auch gut gewählt. ...

Meinung:
Da die Kurzbeschreibung eine emotionale Geschichte versprochen hat und die Leseprobe sich sehr humorvoll lesen lies, habe ich mich sehr auf das Buch gefreut.
So fand ich den Start auch gut gewählt. Valentinas Leben ist gerade am zerbrechen, da ihr Mann sie betrogen und verlassen hat und sie nicht weiß, was sie mit sich anfangen soll. Da kommt ihr die Info über das Erbe von ihrer Mutter ganz recht und sie hat mir mit ihrer abgeklärten und etwas sarkastischen Art doch auch sehr gut gefallen.
Ich kann verstehen, dass Valentina ihrer Mutter gegenüber nicht sehr positiv eingestellt ist, da diese sie als Kind verlassen hat und nie wieder was von sich hören lies. Jedoch ändert sich das erstaunlich schnell, als sie die Schnitzeljagdbriefe ihrer Mutter findet und dabei mehr aus deren Leben erfährt.

Neben dieser Perspektive aus der Gegenwart, gibt es noch die Perspektive von Valentinas Mutter Eloise aus der Vergangenheit, in der wir erfahren, was genau damals passiert ist. Dabei fand ich den Start in diese Geschichte leider nicht so gut gewählt, da es damit los geht, dass Eloise zwischen zwei Männern steht und dabei, aus heutiger Sicht, einige komische Entscheidungen trifft. Ich fand sie anfangs nicht besonders sympathisch und hätte es besser gefunden, wenn wir zusammen mit Valentina alles über Briefe erfahren hätten, oder zumindest Eloise vor ihrer Männerschau etwas besser kennengelernt hätten.

Das ist aber allgemein das Problem der Vergangenheits-Perspektive, dass diese sehr oberflächlich bleibt und kaum Tiefe entsteht. Man erfährt zwar recht ausführlich, wie der Weg von Eloise war und weshalb sie Valentina verlassen musste, aber die Gründe hierfür sind doch eher banal und werden einfach zu wenig beleuchtet. Genauso wie Valentinas Vater Frank, der viel Potential für mehr Tiefe gehabt hätte, was aber einfach ignoriert wird.

Insgesamt hat mir die Gegenswarts-Perspektive besser gefallen, auch wenn mit der Zeit die Sympathien für Eloise doch mehr wurden. Valentina entwickelt sich zwar etwas schnell, aber insgesamt schon glaubhaft und realistisch und es gibt einige nette Nebenfiguren. Am Ende hatte ich doch auch ein paar emotionale Momente, auch wenn diese weniger waren, als ich mir das gewünscht hätte. Auch fand ich es schade, dass das Ende recht vorhersehbar ablief.

Den Schreibstil fand ich sehr gut lesbar, es gab einige humorvolle Szenen und vor allem gegen Ende kamen auch die Emotionen wirklich an.

Fazit:
Die Geschichte war nett zu lesen, aber leider nicht ganz das, was ich erwartet hatte. Sie war viel oberflächlicher, banaler und weniger emotional, als ich mir das vorgestellt hatte. Vor allem die Perspektive aus der Vergangenheit hat mich eher enttäuscht, wobei die Gegenwartsseite doch einiges wieder wett gemacht hat, da ich Valentina und auch einige Nebencharaktere ganz gerne mochte. Auch den Schreibstil und die humorvolle Komponente fand ich gut, nur wurde es am Ende ziemlich vorhersehbar und die Entwicklungen insgesamt auch ein bisschen zu viel des Guten. Abschließend gibt es 3,5 Sterne, die ich aber eher ab-, statt aufrunden würde.

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