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Veröffentlicht am 04.09.2023

Kinder entdecken den Garten im Lauf des Jahres

Ein Jahr im Garten
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Wer einen Garten besitzt, der weiß, dass das ganze Jahr etwas zu tun ist. So beginnt es nicht etwa erst mit dem Frühling, sondern auch im Januar kann schon geplant und es können tolle Kleinigkeiten entdeckt ...

Wer einen Garten besitzt, der weiß, dass das ganze Jahr etwas zu tun ist. So beginnt es nicht etwa erst mit dem Frühling, sondern auch im Januar kann schon geplant und es können tolle Kleinigkeiten entdeckt werden. So hat jeder Monat seine Aufgaben und Freuden, die Kindern das Gartenjahr kurzweilig und interessant machen.

Der Autorin Kay Maguire schafft es, Kinder durch ihre Kombination aus dem zum Monat passenden Gedicht und den entsprechenden Gartenarbeiten in kurzen, einfachen Sätzen anzusprechen und neugierig zu machen. Die farbenfrohen und detailreichen Illustrationen von Sally Soweol Han sind zauberhaft schön und untermalen die Inhalte aus den Texten perfekt.

Meine beiden Kinder sind mit einem eigenen Garten aufgewachsen, sodass das Wühlen in der Erde oder Ernten von Gemüse nichts extrem besonderes darstellt, trotzdem gefällt ihnen die Zeit dort immer sehr und sie helfen gerne mit, da schnell Ergebnisse sichtbar werden. Dieses Buch hat beide direkt angesprochen, denn sie haben sofort begonnen, über ihr Gartenjahr nachzudenken und haben beschlossen, das ein oder andere aus dem Buch demnächst selbst einmal auszuprobieren, wie Narzissenzwiebeln einzugraben und Salat im Winter unter einer Glasglocke zu ziehen. Ein wunderschön gestaltetes Bilderbuch, das große Freude am Garten weckt!

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Eine unterhaltsame Liebesgeschichte zur Regency-Zeit

Die Ladys von Somerset – Die Liebe, der widerspenstige Ambrose und ich
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London, 1807: Die Waise Emma lebt seit vielen Jahren bei ihrem Vormund. Dieser hat eine Wohnung in London und einen Landsitz in Somerset. Für Emma ist gerade in London die Zeit immer sehr vegnüglich, denn ...

London, 1807: Die Waise Emma lebt seit vielen Jahren bei ihrem Vormund. Dieser hat eine Wohnung in London und einen Landsitz in Somerset. Für Emma ist gerade in London die Zeit immer sehr vegnüglich, denn sie liebt es, das Theater zu besuchen. Als ihr Vormund aber überraschend in den Fleet, ein Gefängnis für hochverschuldete Menschen, gesteckt wird, ändert sich das Leben für Emma sehr und sie muss sich eine Stelle suchen, um selbst für ihr Einkommen sorgen zu können. Darum nimmt sie auch die Stelle als Gesellschafterin für Miss Darlington an, der sie die Literatur näherbringen soll, vorallem um damit bei ihrem Heiratskandidaten Mr. Livingston Eindruck zu schinden. Dieser lässt sich aber von den Bemühungen der Miss wenig beeindrucken und bringt Emma so in Misskredit bei Lady Darington, die nur aus diesem Grund eine Gesellschafterin engagiert hat. Erst als Emma die Idee hat, eine Theaterstück gemeinsam einzuüben, wirkt es so, als könne eine Eheanbahnung zwischen der Miss und dem Mister doch noch gelingen...

Julie Marsh erzählt in diesem Regency-Roman eine unterhaltsame Liebesgeschichte à la Jane Austen. Emma ist eine sympathische junge Frau, die durch ihre Leidenschaft für das Theater einen Lebenstraum hat, den sie sich erfüllen möchte. Allerdings wird ihre Naivität immer wieder ausgenutzt und der Dandy Mr. Beauchamp eilt ihr einige Male zu Hilfe. Die Sprache der Autorin liest sich flüssig, wenn auch die ersten Seiten etwas gewöhnungsbedürftig waren, durch den ungewöhnlichen, dem historischen Hintergrund angepassten Schreibstil.

Hin und wieder lese ich sehr gerne Romane aus der Regency-Zeit und bin auch großer Fan von Jane Austen und deren Werken. Julie Marshs Erzählweise ist sehr unterhaltsam und vermittelt eine tolle Athmosphäre, sodass man sich wirklich in der Handlung verlieren kann. Das Ende war zwar etwas vorhersehbar und hätte durchaus etwas geheimnisvoller sein können, was meinem Lesevergnügen aber keinen Abbruch getan hat. Es freut mich sehr, dass es noch einen zweiten Teil mit der unzähmbaren Frances als Protagonistin gibt und ich freue mich schon sehr, diesen demnächst zu lesen.

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Veröffentlicht am 02.09.2023

Komm mit auf den Bauernhof!

Mein lustiger Bauernhof
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Auf dem Bauernhof leben Bauer Jonas und Bäuerin Elsa, gemeinsam kümmern sie sich um ihre Tiere. Da ist natürlich immer etwas los! So kräht Hans Hahn ganz laut, die Kuh Helga säugt ihr Kälbchen, Kuh Frieda ...

Auf dem Bauernhof leben Bauer Jonas und Bäuerin Elsa, gemeinsam kümmern sie sich um ihre Tiere. Da ist natürlich immer etwas los! So kräht Hans Hahn ganz laut, die Kuh Helga säugt ihr Kälbchen, Kuh Frieda muht, Elsas Traktor springt nicht mehr, doch Jonas kann ihn reparieren, die Schweine lieben es im Matsch zu spielen, während Kater Mikesch nur von außen zusieht und die Schafe schlafen auch nachts auf der Weide.

Laura Watkins spricht mit ihrem Sound-Bilderbuch auch schon die Kleinsten ab zwölf Monaten an, denn die Illustrationen sind wunderbar farbenfroh und kindgerecht, die Texte sind auch nicht allzu lang und in einfacher Sprache verfasst und die Sounds haben eine angemessene Lautstärke, die auch bei Bedarf an- oder ausgeschaltet werden können.

Das stabile und hochwertige Soundbuch konnte mich direkt überzeugen. Ich mag es, wie der Alltag auf dem Bauernhof dargestellt wird und nur Tiere ausgewählt wurden, die Kinder auf jeden Fall kennen, sodass sie schnell etwas entdecken können. Die Soundchips lassen sich kinderleicht drücken, die Töne sind klar und realistisch und fördern so das Interesse an diesem Buch noch zusätzlich. Ein rundum gelungenes Kinderbuch!

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Veröffentlicht am 01.09.2023

Die emotionale Suche nach der Familiengeschichte

Die verlorene Tochter
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Lily ist mit Herz und Seele Kellermeisterin und seit Jahren in unterschiedlichen Weinregionen unterwegs, um noch mehr zu lernen. Nach einigen Jahren in Neuseeland kehrt sie nun nach Europa zurück. Ihr ...

Lily ist mit Herz und Seele Kellermeisterin und seit Jahren in unterschiedlichen Weinregionen unterwegs, um noch mehr zu lernen. Nach einigen Jahren in Neuseeland kehrt sie nun nach Europa zurück. Ihr erster Zwischenstopp ist in London, wo sie ihre Mutter besuchen möchte. Diese ist allerdings spontan nach Italien gereist und Lily kommt in eine leere Wohnung. Dort entdeckt sie auch den Brief einer Anwaltskanzlei, der ihr Interesse weckt, sodass sie auf das Schreiben antwortet und zwei Tage später auch den vereinbarten Termin wahrnimmt. Die Überraschung könnte nicht größer sein, als sie mit fünf weiteren Personen in einem Raum sitzt und dort ein kleines Holzkästchen in Empfang nimmt, das unter den Holzdielen eines abbruchreifen Hauses gefunden wurde. Dieses Gebäude beheimatete früher viele Mütter, die ihre Kinder zur Adoption freigaben, somit ist auch Lilys Großmutter, deren Name auf dem Kästchen steht, adoptiert worden. Lily ist überrascht und nimmt sich vor, ihrer Mutter von dem Erbe zu erzählen und nachzuforschen. Vorher möchte sie aber ihre Mutter am Comer See besuchen und auch ihre neue Arbeitsstelle befindet sich in Italien. Sie ahnt aber noch nicht, wie wichtig Italien noch in ihren Nachforschungen sein wird...

Soraya Lane gelingt es schon im Prolog, ihre Leser in den Bann zu ziehen. Denn der Blick, den sie in die Handlung gewährt macht neugierig auf das, was da noch kommt. Die beiden Zeitebenen machen das Geschehen zusätzlich interessant, denn so bekommt der Leser bereits Einblicke in die Vergangenheit, die Lily jedoch noch nicht hat. Der Erzählstil der Autorin ist sehr athmospärisch, fesselnd und emotional, was das Lesen so berührender macht und ein vollständiges Eintauchen in die Geschichte ermöglicht.

Bereits nach dem Prolog war ich so neugierig, dass ich immer weiterlesen wollte. Ich finde es toll, wie Soraya Lane die Übergabe der Holzkästchen beschreibt und feuert die Neugier so noch weiter an, denn schließlich wusste ich ja bereits um Estée und Felix, aber nicht, wie sie nun in die Handlung passen sollen. Ich liebe Romane, die auf zwei Zeitebenen spielen und genieße die Wechsel sehr, für mich wirkt ein Buch so kurzweiliger und ich fühle mich noch besser unterhalten. Auch mag ich es, dass schon im zweiten Drittel eine erste Verbindung zwischen den beiden Zeitebenen stattfindet, dennoch aber die Spannung nicht abreißt und diese bis zum Ende bestehen bleibt. Dieses Buch ist ganz eindeutig eines meiner Buchhighlights in diesem Jahr und bin schon sehr gespannt auf die weiteren Teile!

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Veröffentlicht am 31.08.2023

Zwei mutige Frauen gehen ihren Weg

Ein kleines Stück von Afrika - Hoffnung
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Kenia, 1926: Ivory Edgecumbe führt die Farm, die sie einst vor vielen Jahren mit ihrem Mann Adrian aufgebaut hat, nach dessen Tod mit ihrem zweiten Ehemann, dem Afrikaner Sanele Zulu, weiter. Die besonderen ...

Kenia, 1926: Ivory Edgecumbe führt die Farm, die sie einst vor vielen Jahren mit ihrem Mann Adrian aufgebaut hat, nach dessen Tod mit ihrem zweiten Ehemann, dem Afrikaner Sanele Zulu, weiter. Die besonderen Safaris, die sie anbieten, sind mittlerweile sehr bekannt und ermöglich dem Ehepaar und seinen Angestellten ein angenehmes Leben. Denn nirgends sonst können die Wildtiere im Park nur angesehen, aber nicht abgeschossen werden, sodass diese zutraulich sind und die Nähe der Menschen nicht scheuen. Als aber Adrians älterer Bruder und dessen Sohn Lennox auf der Farm erscheinen und Anspruch auf das gesamte Anwesen erheben, da Ivy ihrer Familie mit ihrer Mischehe große Schmach antue, beginnt Ivy um ihre Farm zu bangen. Ihre Ängste bewahrheiten sich leider schneller als gedacht, denn den beiden Schotten gelingt es tatsächlich, den Park in ihr Eigentum zu bringen und Ivory samt Familie zu vertreiben. Zeitgleich bangt in Indien die junge Ranjana, Frau des Maharajas, um ihr Leben, denn laut der Tradition muss sie ihrem Gatten auf dem Scheiterhaufen in den Tod folgen, sollte sie diesen überleben. Nur dank ihrer Dienerin und Freundin Naeku gelingt ihr die Flucht nach Kenia, wo sie vor vielen Jahren die zahme Leopardin als Geschenk erhalten hat und Naeku zu ihrer Vertrauten wurde. Doch das Leben schenkt ihnen auch dort nichts und die Frauen müssen stark sein.

Christina Rey ist mit diesem zweiten Band der Reihe eine perfekte Fortsetzung gelungen. Die beiden Frauen Ivy und Ranjana mit Naeku sind sympathische Protagonistinnen, die eine große innere Stärke besitzen und diese zu den richtigen Momenten einzusetzen wissen. Das Leben im damaligen Kenia und Indien wird nur am Rande beleuchtet, ist aber trotzdem sehr interessant und gibt der Handlung den richtigen Rahmen.

Bisher habe ich eher weniger Romane gelesen, die in Afrika spielen und war fasziniert von der Art, wie es der Autorin gelingt, die Landschaft und Tierwelt zu beschreiben. Obwohl die Ausflüge in die Wildnis im ersten Band bildgewaltiger und beeindruckender waren, sodass man sich der Schönheit der Natur bewusst wurde, steht nun im zweiten Teil die Grausamkeit der Menschen gegenüber den wehrlosen Tieren gegenüber im Mittelpunkt der Handlung, was ebenso berührend ist. Das Schicksal Ivys und Ranjanas ist teilweise wirklich schrecklich, dennoch gehen sie gefasst damit um und sind mir so sehr ans Herz gewachsen. Eine gelungene Fortsetzung, die mich mehr fesseln konnte als der erste Band.

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