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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.10.2022

Eine Familie trauert

Schlangen im Garten
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Das Thema von Stefanie vor Schulte in ihrem Buch "Schlangen im Garten" ist die Trauer. Die Mutter der Familie Mohn, Johanne, ist verstorben. Der Vater Adam, der älteste Sohn Steve, die Tochter Linne und ...

Das Thema von Stefanie vor Schulte in ihrem Buch "Schlangen im Garten" ist die Trauer. Die Mutter der Familie Mohn, Johanne, ist verstorben. Der Vater Adam, der älteste Sohn Steve, die Tochter Linne und der Jüngste, Micha, haben ihre eigene Art mit dem Tod der Mutter umzugehen.
In der Nachbarschaft und auch beim "Traueramt" stößt die Familie durch ihre Art zu trauern auf Argwohn und Ablehnung.
Sie möchten Johanne in Form von, vielleicht nicht realen, Geschichten in Erinnerung behalten.
Eigenwillig, sympathisch und sehr individuell gehen die Handelnden mit ihrer Situation um. Dabei erzählt die Autorin die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, sowohl aus der Sicht der Hinterbliebenen als auch der Sicht der Kndheit der Mutter.
In meist knappen Sätzen schreibt die Autorin die Geschichten des Romans. In kurzen Kapiteln werden die Verhältnisse der einzelnen Personen zueinander analysiert. Der Text ist in kräftig bildhafter, oft metaphorischer Sprache verfaßt.
Die Familie lernt mit der Trauer umzugehen, und findet einen gemeinsamen Weg zurück in das Leben in der Gegenwart und der Zukunft.
Der Roman hat mich emotional berührt, und die Lektüre war ein Genuß. Ich habe eine Vielzahl von Anregungen und Denkanstößen zum Thema erhalten.

Veröffentlicht am 02.10.2022

Lesenswert: Ein Leben in Madrid

Die Mauersegler
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Toni ist Philosophielehrer, Mitte 50 und will sich umbringen. Er plant seinem Leben in genau einem Jahr ein Ende zu setzen. Ab jetzt führt er Tagebuch und lässt darin sein Leben Revue passieren.
Die Geschichte ...

Toni ist Philosophielehrer, Mitte 50 und will sich umbringen. Er plant seinem Leben in genau einem Jahr ein Ende zu setzen. Ab jetzt führt er Tagebuch und lässt darin sein Leben Revue passieren.
Die Geschichte wird durch Aramburo in Form von täglichen Tagebucheinträgen wieder gegeben. Sie spielt in Madrid, auch die neuere Historie Spaniens wird integriert. Aramburo beschreibt das Leben des Toni und seinen vielschichtigen Beziehungen zu seiner Familie, den Frauen, seinen Freunden und seiner Hündin Pepa.
Aramburo ist ein sehr guter Beobachter der Protagonisten. Humorvoll und tiefgründig rechnet er mit der Kommunikationsunfähigkeit und Oberflächlichkeit ab.
Nach einem etwas holprigen Anfang habe ich als jemand, der länger in Madrid gelebt hat, die Lektüre genossen, und an mancher Stelle herzlich gelacht.
Deshalb gebe ich an dieser Stelle eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 17.10.2023

Spionage im kalten Krieg

Wie Sterben geht
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Die Schreibtischangestellte des BND Nina Winter wird zur Führungsoffizierin in Moskau. Sie ist vom Top-Agenten des BND in Moskau, Pilger, angefordert worden, der darauf besteht von ihr geführt zu werden. ...

Die Schreibtischangestellte des BND Nina Winter wird zur Führungsoffizierin in Moskau. Sie ist vom Top-Agenten des BND in Moskau, Pilger, angefordert worden, der darauf besteht von ihr geführt zu werden. Actionreich und mit einigen reellen Bezügen zur Historie entwickelt Andreas Pflüger die Geschichte um Nina und Pilger. Dabei geraten die Protagonisten häufig in lebensgefährliche Situationen oder in Gefahr entdeckt zu werden. Die Lage ist oft verworren: wem kann man trauen? Gibt es Maulwürfe? Man rettet sich durch die Tätigkeit als Doppelagentin und übermittelt "Spielmaterial".
Letztlich kulminiert die Handlung in einem Agenten-Austausch auf der Glienicker Brücke (die im Buch eher am Anfang der Handlung geschildert wird).
Ich fragte beim Lesen was das Ganze Spionagegeschäft überhaupt soll, aber im Buch wird auch auf die Übermittlung konkreter Informationen für die Sicherheit des Staates hingewiesen.
Der Roman ist lesenswert und spannend.

Veröffentlicht am 06.09.2023

Der dritte Fall für das Fräulein vom Amt

Fräulein vom Amt – Spiel auf Leben und Tod
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Die Cousine einer Kollegin von Alma Täuber, dem Fräulein vom Amt, wird tot in einer Wäschetrommel aufgefunden. Während die Polizei den
Tod als Unfall oder Suizid einstuft, nimmt die charismatische ...

Die Cousine einer Kollegin von Alma Täuber, dem Fräulein vom Amt, wird tot in einer Wäschetrommel aufgefunden. Während die Polizei den
Tod als Unfall oder Suizid einstuft, nimmt die charismatische Alma gegen den Rat ihres Freundes Kommissar Ludwig Schiller die Ermittlungen auf. Dabei stößt sie auf die finsteren Machenschaften der Baden-Badener Unterwelt und bringt sich selber in große Gefahr.
Dem Autorinnen-Duo Regine Bott und Drorthea Böhme aka Charlotte Blum ist erneut ein spannender Kriminalroman gelungen. Die Stimmung der Zeit um 1925 wird durchaus glaubhaft wieder gegeben. Einzig manche Anglizismen wirken stellenweise fehl am Platze in diesem Kontext. Insgesamt ist der Kriminalfall logisch stimmig und stellt ein recht unterhaltsames Buch dar. Ein leicht und locker lesbares Lesevergnügen.

Veröffentlicht am 06.09.2023

Kriminalfall im Paris der Belle Époque

Die Erfindung des Lächelns
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Der wahren Geschichte des Diebstahls des Gemäldes der Mona Lisa aus dem Louvre im Jahre 1911 folgend entwickelt Tom Hillenbrand einen spannenden Kriminalroman. Obwohl Commissaire Juhel Lenoir von der Sûreté ...

Der wahren Geschichte des Diebstahls des Gemäldes der Mona Lisa aus dem Louvre im Jahre 1911 folgend entwickelt Tom Hillenbrand einen spannenden Kriminalroman. Obwohl Commissaire Juhel Lenoir von der Sûreté Générale alles unternimmt, bleibt das Bild unauffindbar. Er ermittelt im Umfeld von Musikern, Malern, und Dichtern. Bei seinen Ermittlungen trifft er ebenso auf spritistische Kreise und brutal handelnde Anarchisten dieser Zeit.
Die Ermittlungen gestalten sich demnach komplex, und dabei stellt Hillenbrand die städtische Umgebung des Paris des Belle Époque detail- und kenntnisreich dar. Damit gelingt es ihm, neben einem Kriminalroman die historische Umgebung dieser bewegten Zeit ansprechend und lebendig wiederzugeben.
Ich konnte mir deshalb das Umfeld des Romanes gut vorstellen, und habe die Lektüre des Romaens sehr genossen.