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Veröffentlicht am 18.12.2023

Ich kann den Hype nicht nachvollziehen

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt (Die Mordclub-Serie 4)
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Der vierte Fall für den Donnerstagsmordclub: Kuldesh Shamar, ein Antiquitätenhändler, wurde ermordet. Es geht um Drogen. Doch von diesen und dem noch viel wertvolleren Behältnis, in dem sie versteckt waren, ...

Der vierte Fall für den Donnerstagsmordclub: Kuldesh Shamar, ein Antiquitätenhändler, wurde ermordet. Es geht um Drogen. Doch von diesen und dem noch viel wertvolleren Behältnis, in dem sie versteckt waren, fehlt jede Spur.
Der Donnerstagsmordclub beginnt zu ermitteln, denn die vier Freunde wollen unbedingt herausfinden, wer Kuldesh umgebracht hat. Doch die Auftraggeber und einige andere Personen, die wissen, wie wertvoll vor allem dieses Behältnis ist, wollen dieses um jeden Preis in ihren Besitz bringen, und so beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, der Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim erneut in große Gefahr bringt ...
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Mein erster Band des Donnerstagsmordclubs - ich bin enttäuscht und kann den Hype um diese Reihe nicht nachvollziehen.
Ja, zumindest dieser Band liest sich angenehm und flüssig, ja, zumindest dieser Band bietet auch den typischen Humor - aber das war es leider auch schon.
Die Geschichte weist immer wieder Längen auf, sie ist mir persönlich auch zu modern, zu wenig klassisch britischer whodunit. Anthony Horowitz und andere Autoren schreiben sehr viel mehr in meinem bevorzugten Stil.
Und die Sache mit Elizabeths Ehemann Stephen passte für mich auch überhaupt nicht zum Rest und wirkte somit wie ein Fremdkörper.
So waren diese 428 Seiten zwar nett für zwischendurch - aber leider nicht mehr. Fesseln und begeistern konnte mich dieser Band überhaupt nicht, lange nachklingen wird er ebenfalls nicht, und Lust auf weitere Bände der Reihe machen konnte er mir auch nicht.
Wirklich schade - das Buch blieb deutlich hinter meinen Erwartungen zurück.
Cosy crime und klassische britische whodunits können andere Autoren meiner Meinung nach deutlich besser.

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Veröffentlicht am 02.12.2023

Nichts Besonderes ...

Schneesturm
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Ein paar Freunde treffen sich zum ersten Mal seit einer Tragödie, welche sich zehn Jahre zuvor ereignete, wieder in ihrer Heimat, einer irischen Insel. Ein Schneesturm schneidet die Insel von der Außenwelt ...

Ein paar Freunde treffen sich zum ersten Mal seit einer Tragödie, welche sich zehn Jahre zuvor ereignete, wieder in ihrer Heimat, einer irischen Insel. Ein Schneesturm schneidet die Insel von der Außenwelt ab. Jemand wird getötet und von den Klippen gestoßen, in der Hoffnung, dass das Meer sein Opfer nicht mehr freigibt und niemals jemand von dem Mord erfährt. Schnell wird klar: Der Mörder ist noch unter ihnen, auf der Insel. Und er hat sein eigentliches Ziel noch nicht erreicht und macht weiter ...

Ein Thriller, der perfekt zur Jahreszeit passt, eine reizvolle Kulisse, ein spannender Klappentext ... die Voraussetzungen waren so gut! Die Idee der Autorin war gut - wenngleich man zugeben muss, dass sie beileibe nicht neu ist.
Aber die Umsetzung konnte mich leider nicht wirklich fesseln, begeistern und überzeugen.
Zugegeben, dieser Thriller liest sich schön flüssig, und man kann die knapp 400 Seiten problemlos auch in einem Rutsch lesen. Es ist also nicht sterbenslangweilig und grottenschlecht, auch durchaus atmospärisch und spannend - jedenfalls stellenweise.
Für meinen Geschmack hätte es durchaus noch etwas atmosphärischer sein können.
Oft war es spannend, aber oft konnte mich das ganze Drumherum, das geschildert wurde, auch leider nicht wirklich begeistern und ich hatte den Eindruck, dass alles etwas vor sich hinplätschert. Es entstand keine extreme Sogwirkung und ich hatte nicht das Gefühl, dass ich das Buch jetzt gar nicht mehr aus der Hand legen kann, obwohl es schon die ein oder andere Stelle gibt, bei der man als Leser den Atem anhält.
Während der ersten 200 Seiten, also bis etwa zur Hälfte, passiert vergleichsweise wenig und man hat nicht den Eindruck, dass es der für den Mord verantwortlichen Personen noch um irgendwas darüber hinaus ging oder geht - man glaubt also nicht so recht, dass da noch großartig was kommen soll und wird.
Die zweite Hälfte hat die Autorin dann ziemlich vollgepackt. Dadurch wirkt das Werk insgesamt etwas unausgewogen, es wird hier zu chaotisch und unübersichtlich, verwirrend mitunter.
Die Auflösung ... ok. Nicht mehr und nicht weniger, wie der Rest. Kurze Zeit nach der Lektüre hatte ich manche Details schon wieder vergessen.
Es ist ein netter Thriller, den man gut zwischendurch lesen kann. Aber für mich definitiv kein Highlight und auch nichts, was lange nachhallen wird - im Gegenteil.
Schade. Ich hatte mir insgesamt einfach mehr von diesem Buch versprochen.

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Die Kincaids ...

Vom Himmel die Sterne
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"Schloss aus Glas" habe ich vor vielen Jahren gelesen und geliebt; daher war ich sehr gespannt auf "Vom Himmel die Sterne".
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Sallie Kincaid, die Tochter des Dukes, des ...

"Schloss aus Glas" habe ich vor vielen Jahren gelesen und geliebt; daher war ich sehr gespannt auf "Vom Himmel die Sterne".
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Sallie Kincaid, die Tochter des Dukes, des mächtigsten Mannes in der Gegend. Die Stiefmutter sorgt dafür, dass die kleine Sallie weit entfernt aufwachsen muss.
Nochmal wird sie nicht nachgeben, das hat Sallie sich geschworen - und so kehrt sie nach dem Tod des Dukes zurück, um der Mittelpunkt der Familie zu werden und sich in dieser harten und von Männern dominierten Welt durchzusetzen ...
Der Klappentext klang vielversprechend.
Geschrieben und erzählt ist dieser Roman wirklich großartig; die Lektüre ist in dieser Hinscht ein wahrer Genuss. Auch Zitate, die einen nachdenklich stimmen und/oder wirklich beeindrucken, findet man (wenngleich diese ruhig hätten noch zahlreicher sein können).
Es gibt viele Figuren in dieser Geschichte, und allzu viele bleiben dem Leser einfach fremd und distanziert. Zu kaum einer Figur kann man wirklich eine Bindung aufbauen. Nicht mal bei der Hauptfigur war dies der Fall.
Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass die Autorin einfach zu viel in diesen Roman packen wollte, auch und gerade auch, was Themen und Handlung betrifft.
Alle paar Seiten gibt es ein neues Drama, und irgendwann gehen diese Negativität und dieses Drama einfach auch an die Substanz. Mir war es irgendwann einfach too much, zu bedrückend. Ich habe mich zwischendurch beim Lesen nicht mehr wohl gefühlt.
Wobei die Familiengeschichte der Kincaids so gesehen noch vergleichsweise interessant war, denn der übrige Handlungsstrang bzgl. Prohibition, Lynchjustiz usw. konnte mich noch weniger fesseln und wies für meinen Geschmack immer wieder Längen auf.
Wirklich gefesselt, gepackt, berührt hat mich dieses Werk leider nicht. Lange nachklingen wird es wohl auch nicht.
Die letzten Seiten empfand ich als etwas stärker - aber insgesamt blieb dieser Roman leider hinter meinen Erwartungen zurück. Es ist für mich ein Roman, den man lesen kann, aber leider kein Roman, den man lesen muss.

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Veröffentlicht am 09.09.2023

Es plätschert so dahin ...

Eine Lady hat die Wahl
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Ich liebe England und Regency, und so war ich sehr gespannt auf diesen Roman.
Den Vorgänger-Band fand ich leider nur durchschnittlich und nett, und ich war neugierig, ob die Autorin sich mit diesem zweiten ...

Ich liebe England und Regency, und so war ich sehr gespannt auf diesen Roman.
Den Vorgänger-Band fand ich leider nur durchschnittlich und nett, und ich war neugierig, ob die Autorin sich mit diesem zweiten Band steigern konnte.
-Sie konnte es meiner Meinung nach leider nicht.
Die Geschichte liest sich zwar stets angenehm und flüssig, sie ist durchaus atmosphärisch ... aber letztlich bietet sich nichts Neues. Sowohl die Figuren als auch die Handlung an sich hat man so schon gefühlt tausend Mal gelesen.
Vielleicht auch deswegen weist dieser Roman immer wieder ziemliche Längen auf.
Er ist nett zu lesen, keine Frage - aber leider nicht mehr, sondern nur nett für zwischendurch. Nichts, was lange nachhallen würde. Und nichts, was Regency-Kenner und -liebhaber wirklich fesseln und begeistern könnte.
An die wirklich großen und guten Autorinnen dieses Genres kommt Sophie Irwin für meinen Geschmack leider nicht heran.

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Veröffentlicht am 03.06.2023

Eine schöne Kulisse, aber auch viel verschenktes Potenzial

Die Buchhandlung in der Baker Street
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Die in Seattle lebende Valentina erfährt eines Tages, dass sie eine Buchhandlung in London von ihrer Mutter Eloise geerbt hat. Valentina weiß fast nichts über diese Frau, da sie aus ihrem Leben verschwand, ...

Die in Seattle lebende Valentina erfährt eines Tages, dass sie eine Buchhandlung in London von ihrer Mutter Eloise geerbt hat. Valentina weiß fast nichts über diese Frau, da sie aus ihrem Leben verschwand, als Valentina noch ein Kind war. In der Buchhandlung in London entdeckt sie in jedem ihrer Lieblingsbücher Nachrichten von ihrer Mutter an sie. Was Valentina nach und nach herausfindet, ist unfassbar ... Zum Glück ist Valentina bei alledem nicht allein, sondern hat Millie, die beste Freundin ihrer Mutter, an ihrer Seite ...

Ein Roman über Familie, Liebe, Bücher, aber auch über Dramen und dunkle Geheimnisse. Eine Geschichte, die so toll und vielversprechend klang, letztlich aber ziemlich hinter den Erwartungen zurückbleibt.

Die Geschichte lässt sich stets angenehm flüssig lesen, und die Kulisse, vor allem die Kombination aus Buchhandlung und Katze, fand ich toll.

Erzählt wird diese Geschichte auf zwei Ebenen: in der Vergangenheit bzgl. Eloise und in der Gegenwart bzgl. Valentina. Zunächst gefiel mir Valentinas Erzählstrang einfach besser, fand ich diesen doch atmosphärischer und die Figuren dort besser gelungen, während für meinen Geschmack in Eloises Erzählstrang alles etwas zu distanziert blieb.

Mit Eloises und Franks Aufbruch nach Amerika änderte sich dies jedoch schnell; Frank ist dort wie ausgewechselt. Nun besticht dieser Erzählstrang durch seine mysteriöse Grundstimmung. Was hat es bspw. mit diesem Hut auf sich; mit Franks früherer Frau; und welche Rolle spielt die Haushälterin, und was weiß sie? -Eloises Erzählstrang wurde zunehmend spannender, während Valentinas Erzählstrang mehr oder weniger vor sich hinplätscherte.

Mir persönlich war es einfach zu viel von allem: zu oberflächlich, zu viel Drama, zu viel Zufall, zu viel Kitsch. Am Ende zu rosarot, zu viel Friede-Freude-Eierkuchen. Es passt einfach nicht so recht zum ganzen Rest.

Was mich am meisten stört: so viele Dinge, die nur angekratzt, dann aber im Sande verlaufen lassen wurden; die als eine Art Schlüsselszene dargestellt wurden, dann aber überhaupt keine Rolle mehr spielten! Unverständlich, warum die Autorin sie überhaupt einbaute. Denn so bleiben am Ende nur viel zu viele offene Fragen - und der Leser bleibt völlig unbefriedigt zurück.

Was hatte es etwa mit dem Tod von Franks erster Frau auf sich? War es ein Unfall oder doch mehr? War die Haushälterin nun gut oder böse? Was wusste sie wirklich? Und warum in aller Welt wurde dieser Hut überhaupt erwähnt und so mysteriös dargestellt, wenn wir nie wirklich erfahren, was es mit diesem Hut und dieser Frau, der er früher gehörte, auf sich hat; warum er Frank so triggert??? Auch bzgl. Frank selbst bleiben Fragen offen. Über die wirklich wichtigen Dinge verliert die Autorin leider kein Wort mehr. Man kann als Leser nur Mutmaßungen anstellen. Überhaupt frage ich mich bis zuletzt: Warum handeln diese Figuren nur so und nicht anders? Warum stellen sie nie Dinge in Frage? Das gilt gerade bzgl. Valentina und Eloise und Franks Verhalten.

Die Geschichte an sich ist sehr dramatisch und berührend. Die Grundidee ist gut; sie hat so viel Potenzial! Leider nutzt die Autorin es nicht aus. Insgesamt ein netter Roman, der aber leider seine Schwächen hat. Wirklich fesseln, packen, begeistern und überzeugen konnte "Die Buchhandlung in der Baker Street" mich leider nicht. Doch wer diese Art von Geschichten mag und über die erwähnten Dinge hinwegsehen kann, der wird den Roman dennoch gerne lesen.

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