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Veröffentlicht am 10.09.2023

Gefühle sind wichtig

Was weinst du denn so viel, kleines Krokodil?
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Inhalt: Das kleine Krokodil Juli muss in den verschiedensten Situationen plötzlich weinen. Ob bei Wut, Freude oder Angst - es kann nichts dagegen tun, auch wenn es gar nicht weinen will. Kindgerecht wird ...

Inhalt: Das kleine Krokodil Juli muss in den verschiedensten Situationen plötzlich weinen. Ob bei Wut, Freude oder Angst - es kann nichts dagegen tun, auch wenn es gar nicht weinen will. Kindgerecht wird für die Kleinsten aufgearbeitet, warum es wichtig ist, Gefühle zuzulassen und warum es in Ordnung ist, zu weinen. Begleitet wird dies von einfachen Reimen, die den Kindern vermitteln, was sie noch nicht in Worte fassen können. Ich hatte die Geschichte als Hörbuch, das sehr niedlich vertont wurde. Auch gibt die Autorin noch einen kurzen Überblick und Kommentar. Dennoch könnte ich mir vorstellen, dass das Bilderbuch für die Kleinsten noch adäquater und verständlicher ist. In jedem Fall ist dies eine niedliche Geschichte, die den kleinen Zuhörer lehrt, dass es in Ordnung und sogar sehr wichtig ist, auf seine Gefühle zu hören.

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Finsterer Auftakt

Schatten – Der Pakt (Schatten 1)
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Inhalt: Der 13-jährige Pete ist verzweifelt. Seine beste Freundin Sara ist unheilbar krank. Als letzten Ausweg flüstert Pete dem Weihnachtsmann im Kaufhaus seinen sehnlichsten Wunsch ins Ohr. Er erhält ...

Inhalt: Der 13-jährige Pete ist verzweifelt. Seine beste Freundin Sara ist unheilbar krank. Als letzten Ausweg flüstert Pete dem Weihnachtsmann im Kaufhaus seinen sehnlichsten Wunsch ins Ohr. Er erhält das Versprechen, dass Sara geheilt wird, aber unter einer Bedingung: Pete muss seinen Schatten hergeben. Pete zögert keine Sekunde. Wer braucht schon einen Schatten? Der Plan geht auf und Sara wird über Nacht gesund. Aber bald stellt Pete fest, dass er nicht nur seinen Schatten verloren hat, und dass ein Mensch ohne Schatten kein richtiger Mensch mehr ist. Pete und Sara schmieden einen Plan, wie sie die Schatten zurückerobern können. Aber ihr Gegner ist eine sehr, sehr dunkle Macht ...

Der erste Band der Schattenreihe von Timo Parvela hat es in sich. Die Leser:innen werden in ein albtraumhaftes weihnachtliches Setting entführt, in dem ihnen fantasievolle Figuren wie Elfen, der Schattenfürst oder Goblins begegnen. Die Atmosphäre ist düster und wird von Elementen nordischer Fabeln geprägt. Der Protagonist Pete ist kein klassischer Held, bringt aber überraschend viel Mut auf. An seiner Seite unterstützend stehen seine Freundin Sara und weitere Personen, mit denen Pete überhaupt nicht gerechnet hätte. Besonders gut haben mir die politischen Parallelen gefallen, sodass dieser Roman nicht nur eine Fantasy-, sondern auch lehrreiche politische Ebene birgt.

Band 1 las sich wie ein Auftakt - es wurden die Grundvoraussetzungen und die Rahmenhandlung geschaffen - er endete mit einem bösen Cliffhanger, an dem Petes Reise beginnt. Für mich als Erwachsene war der Roman überraschend spannend, fast schon finster. Dies wird von einem elaborierten Sprachstil und reifen Protagonisten unterstützt. Das Buch ist für Kinder ab 10 Jahre gedacht - allerdings meines achtens nicht für zart besaitete. Denn die Geschichte ich recht düster und sehr vereinnahmend. Ich selbst bin jedoch schon sehr gespannt auf den Folgeband und Petes Abenteuer!

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Veröffentlicht am 28.08.2023

Süße RomCom

Das Beste kommt zum Kuss
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Inhalt: Amy Daniels kann etwas, das sonst niemand kann: Immer wenn sie jemanden zum ersten Mal küsst, sieht sie, wie die Sache ausgeht. Schnell und unspektakulär oder mit Tränen und Türenschlagen, bald, ...

Inhalt: Amy Daniels kann etwas, das sonst niemand kann: Immer wenn sie jemanden zum ersten Mal küsst, sieht sie, wie die Sache ausgeht. Schnell und unspektakulär oder mit Tränen und Türenschlagen, bald, nach Monaten oder Jahren – aber immer unglücklich. Amy hat daher beschlossen: Dann lieber gar nicht erst anfangen mit der Liebe. Als bei der Hochzeit ihrer besten Freundin ihre alte Clique aus Schulzeiten zusammenkommt, lässt sie sich allerdings mithilfe von viel Alkohol überreden: Sie küsst einfach drauflos. Und am nächsten Morgen hat Amy vage Erinnerungen an drei Visionen – zwei schlechte, eine das langersehnte Happy End. Doch sie weiß nicht mehr, wer wer war. Und wie zur Hölle soll sie das herausfinden?

"Das Beste kommt zum Kuss" ist eine süße RomCom für Zwischendurch. Die Protagonistin Amy war mir schnell sympathisch und die spezielle Idee, mittels Visionen anhand des 1. Kusses "Mr. Perfect" zu erkennen, hat mir gefallen. Inhaltlich war der Ausgang des Romans zwar vorhersehbar, aber Dank der interessanten Grundidee und einem flüssigen, humorvollen Sprachstil sehr unterhaltsam und süß. Ich habe den Roman sehr gerne gelesen!

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Veröffentlicht am 18.08.2023

Verzweifeltes Aufbäumen

Die Einladung
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Die 22-jährige Alex arbeitet als Escort-Girl in New York und verbringt eine vermeintlich traumhafte Zeit in den Hamptons in der Villa von ihrem neuen Fang Simon. Er verwöhnt sie mit teurer Kleidung und ...

Die 22-jährige Alex arbeitet als Escort-Girl in New York und verbringt eine vermeintlich traumhafte Zeit in den Hamptons in der Villa von ihrem neuen Fang Simon. Er verwöhnt sie mit teurer Kleidung und Schmuck und geht mit ihr zu Dinnerpartys aus, doch nach einem Fehltritt setzt er sie kurzerhand vor die Tür. Um die Beziehung wieder zu kitten will Alex an Simons Party zum 4. Juli teilnehmen – bis dahin muss sie jedoch noch irgendwie 7 Nächte ohne Geld und Unterkunft in den Hamptons überstehen...

Das Romandebüt „Die Einladung“ von Emma Cline hat es in sich. Mit viel Tiefgang und einer melancholischen Schwere begleitet der Leser:die Leserin Alex auf ihrer Kamikazetour durch die Hamptons. Obwohl mir die Protagonistin mit ihren Lügen und ihrer eiskalten Kalkuliertheit von Beginn an unsympathisch war, so muss man doch ihrem Erfindergeist und ihrer Fähigkeit, allen noch so widrigen Umständen zu trotzen, Bewunderung zollen. Der Roman ist alles, aber sicherlich keine leichte Kost oder Strandlektüre. Ich habe mich von Beginn an von der teils aggressiven, teils melancholischen Atmosphäre einfangen lassen und konnte das Buch kaum aus den Händen legen. Es ist der Autorin unglaublich gut gelungen, die Abgrenzungen der Reichen von allem außerhalb ihres „Reichen-Clubs“ sowie den verzweifelten Versuchen einer mittellosen Protagonistin, dazuzugehören, darzustellen. Das Thema ist sehr gesellschaftskritisch aufbereitet und bietet viel Raum für Diskussionen. Der Roman lebt von Alex‘ Zufallsbekannschaften und Erfindertum und ist daher für mich überhaupt nicht vorhersehbar gewesen. Auch das Finale hat mich absolut überrascht. Zudem sehr ernüchtert zurückgelassen. Ich kann nachvollziehen, warum die Autorin dieses Ende gewählt hat, hätte mir persönlich jedoch einen richtigen Abschluss gewünscht.

Fazit: Ein starker Roman, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet habe. Spannend und gesellschaftskritisch, aber auch trist und ernüchternd.

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Ein schwerer Sommer

Rattensommer
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Lou und Sonny sind im besten Teenageralter und miteinander befreundet seit sie denken können. Statt die bevorstehenden Sommerferien zu genießen, holt sie jedoch die Vergangenheit ein. Denn vor Jahren ist ...

Lou und Sonny sind im besten Teenageralter und miteinander befreundet seit sie denken können. Statt die bevorstehenden Sommerferien zu genießen, holt sie jedoch die Vergangenheit ein. Denn vor Jahren ist Sonnys Mutter ermordet worden und ihr Mörder wurde soeben aus dem Gefängnis entlassen. Dies kann Sonny nicht akzeptieren und plant ihre Rache, bei der Lou sie tatkräftig unterstützen soll.

"Rattensommer" ist ein Coming-of-Age Roman, der mit einer dichten Atmosphäre eine schwere Thematik behandelt. Der Sprachstil ist altersentsprechend, der Adressat eindeutig Jugendlich.

Während ich mich beim Lesen zunehmend mit der Protagonistin Lou anfreunden konnte, war mir Sonny stets unsympathisch. Die Freundschaft der beiden wirkt zunächst sehr innig, driftet dann jedoch in toxische Sphären ab. Mir hat dabei sehr gut gefallen, wie die Autorin die Emotionen von Lou dargestellt hat. Ich konnte mich sehr gut in die Situationen hineinfühlen und fand die Themen Freundschaft, Abhängigkeit, Gewalt, Drogenabusus, Rache und Vergebung wirklich gut aufgearbeitet. Auch, dass manche Figuren über sich hinauswachsen, während andere stagnieren, empfand ich als spannend. Der Roman wirkte sehr dicht und intensiv und war deshalb für mich keine Lektüre für Zwischendurch. Mich hat der Roman gebannt, das offene Ende fast ein bisschen kalt erwischt. Man sollte selbst beim Lesen aber gefestigter Emotionen sein - denn die Thematik kann einen doch herunterziehen!

Fazit: Ein intensiver Roman, der sicherlich keine leichte Kost ist, für schwere Sommertage.

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