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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.09.2023

Das Zesel geht schlafen

Grimm und Möhrchen – Ein Möhrchen im Gemüsebett
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Nach drei wundervollen immer wieder gerne gelesenen Kinderbüchern mit einem längeren Text, kommt der kleine Zesel jetzt als Bilderbuch daher.
Schon das Cover sieht so gemütlich aus, dieses Bett mit den ...

Nach drei wundervollen immer wieder gerne gelesenen Kinderbüchern mit einem längeren Text, kommt der kleine Zesel jetzt als Bilderbuch daher.
Schon das Cover sieht so gemütlich aus, dieses Bett mit den vielen Unterlagen und dem Baldachin einfach traumschön.
Den Text des Liedes „ich bin heut ein Kuscheltier“ finden wir hinten und vorne im Buch, mit dem QR-Code kann man sich das Lied auch gleich anhören. Ich finde es etwas lahm, aber es soll ja auch ein Schlaflied sein.
Auf der ersten Seite können wir noch einige Informationen zu Möhrchen nachlesen und wir erfahren, dass der kleine Zesel Gemüse liebt. Deshalb geht es auf der nächsten Seite in den Garten. Jedes kleine Detail erzählt uns was und der Strandkorb mit Tee und Kuchen, wer möchte da nicht gerne drinsitzen? Dann geht’s ins Bett, d.h. Möhrchen legt sich in seinen praktischen Koffer. Doch trotz der Abendroutine können die beiden nicht schlafen. Sie müssen noch ein Buch holen, weil sie eine Gutenachgeschichte lesen wollen. Ihre Wahl fällt auf „Die Prinzessin auf der Erbse“. Da ist es kein Wunder, dass Möhrchen sich auch so ein Bett wünscht. Also werden alle weichen Unterlagen geholt und im Bett aufgestapelt. Auf der Seite können wir das Holen der einzelnen Teile genau nachvollziehen. Um dann das Ergebnis zu bewundern, müssen wir das Buch hochkant halten. Grimm ist schon eingeschlafen, da fällt dem Zesel ein, dass sie noch etwas vergessen haben.
Ich muss zugeben, dass ich nicht objektiv sein kann, weil ich den kleinen grauen Kerl einfach so gerne mag und ich mich freue, dass mit diesem Buch auch etwas kleinere Kinder angesprochen werden, die sich freuen werden, so ungewöhnliches Tier kennenzulernen.
Neben den wunderschönen Bildern, die den Zesel so lebendig darstellen, ist das Lesen des Textes ein echter Genuss.

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Lustiger Lesespaß

Ich bin (d)ein Buch, wickle mich aus! Vorsicht: Hier spinnt ein Buch (3)
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Das ist ja mal wirklich ein spaßiges Buch. Mit 7 kann man es sicher schon sehr gut allein lesen, zumal sich der Schwierigkeitsgrad steigert und das lesende Kind immer wieder sehr schön gelobt wird. Zudem ...

Das ist ja mal wirklich ein spaßiges Buch. Mit 7 kann man es sicher schon sehr gut allein lesen, zumal sich der Schwierigkeitsgrad steigert und das lesende Kind immer wieder sehr schön gelobt wird. Zudem gibt es ganz viele lustige Bilder und manchmal muss das Kind helfend einschreiten.
Zuerst muss man das Buch von den Spinnweben befreien, warum das so ist, erklärt sich am Ende des Buches. Das Buch lebt mit einer kleinen Spinne namens Isi zusammen und die beiden ergänzen sich wirklich sehr gut.
Da liegen die beiden zusammen mit einer Gummispinne in einem Geschenkekarton, wo man Dinge für einen Kindergeburtstag aussuchen und kaufen kann. Obwohl Flo, das Geburtstagskind nicht gerne liest, entscheidet Lillis Mutter sich für das Buch. So kommt es, dass Flo sehr enttäuscht über das Geschenk ist. Doch da schreitet das Buch ein und gemeinsam mit Isi schafft es die Kinder vom Fernseher wegzulocken. Mit Isi Hilfe kann es mit dem Buchstaben A Luftballons zum Platzen bringen. Darum geht die Bitte den das lesende Kind neue As ins Buch zu schreiben.
Das Buch und es ist diesmal wirklich das Buch (hihi) hat tolle Ideen und wenn auch manchmal etwas schief geht, so zählt das Ergebnis und das lautet „Flo liest!!!“

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Traurige Erinnerungen

Aenne und ihre Brüder
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Auf dem Cover sehen wir die Mutter des Autors in jungen Jahren und ihre vier Brüder in der Uniform des 2. Weltkriegs. Die in Sütterlin geschriebenen Briefe und Umschläge sind im Einband abgebildet. Sie ...

Auf dem Cover sehen wir die Mutter des Autors in jungen Jahren und ihre vier Brüder in der Uniform des 2. Weltkriegs. Die in Sütterlin geschriebenen Briefe und Umschläge sind im Einband abgebildet. Sie sind das Vermächtnis der Mutter an ihren Sohn Reinhold Beckmann.
Kurz vor ihrem Tod gibt sie den Schuhkarton mit den Erinnerungen weiter und Reinhold recherchiert Vieles und kann so die Geschichte seiner Familie in diesem Buch erzählen.
Mir kam es oft vor, als säße der bekannte Moderator bei mir und erzähle, was in dem kleinen Ort Wellingholzhausen in Westfalen geschah. Gerade noch berichtet er aus den 1930er Jahren, da kommt ihm der Gedanke in den Kopf, was der Onkel, den er nie kennenlernte, wohl empfunden haben wird.
Es ist keine einfache Geschichte, die er da erzählt. Die Mutter wird früh zur Waisin und erfährt erst später, dass die Menschen, die sie als ihre Eltern kennt, nicht ihre leiblichen Eltern sind. Die Stiefmutter ist zudem eine harte, gefühlsarme Frau, trotzdem bleibt Aenne ihre immer verbunden. Wie damals üblich geht Aenne früh von der Schule und darf als Mädchen keine Lehre machen. So muss sie bei Bauern auf die Kinder aufpassen und auf dem Hof helfen. Schon bald ändert sich die Stimmung im Lande, doch in dem kleinen Dorf hat der Pfarrer das Sagen und so wird hier noch lange christlich gewählt.
Obwohl ich, wie wohl die meisten unserer Jahrgänge die Geschichte ab 1933 gut kennen, habe ich in dem Buch noch einiges gelesen, was mir nicht so geläufig war. Besonders die Stellung der katholischen Kirche und einiger Bischöfe wurde genau beschrieben.
Die Briefe der Brüder ließen erkennen, wie sich die Stimmung an der Front aufgrund des langen entbehrungsreichen Krieges änderte. Leider kehrt keiner der Brüder heim und obwohl alle unterschiedliche Schicksale erleiden mussten, leben sie im Herzen von Aenne und jetzt auch in diesem Buch weiter.
Das Buch war sehr gut zu lesen, die einzelnen Personen und Persönlichkeiten wurden gut eingefangen und durch die persönliche Betroffenheit des Autors, habe ich das Buch als etwas Besonders empfunden. Zudem wurden auch noch einige Bilder veröffentlicht, dadurch hatte ich Aenne und ihre Familie immer vor Augen.

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Veröffentlicht am 10.09.2023

Gefühlvoll und mutig

Luftmaschentage
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Schon das Cover mit den herabbaumelnden Beinen und dem umhäkelten Baumstamm macht mich total neugierig auf das Buch.
Das Buch beginnt mit Sprachnachrichten von Matea, genannt Mats, an Riccarda, die Ricci ...

Schon das Cover mit den herabbaumelnden Beinen und dem umhäkelten Baumstamm macht mich total neugierig auf das Buch.
Das Buch beginnt mit Sprachnachrichten von Matea, genannt Mats, an Riccarda, die Ricci gerufen wird. Am Nachmittag eine Entschuldigung und der Frage „was da eigentlich genau los war“ und endet spät abends mit der Bemerkung „Kann nicht einschlafen“ Danach musste ich sofort los lesen, denn das wollte ich genau wissen.
Das erste Kapitel handelt vom ersten Tag mit Ricci. Da kommen sich die beiden unterschiedlichen Mädchen näher. Mats spricht nämlich nicht gerne und nur mit der Familie, ihrer Freundin Charlotte und er Bäckereiverkäuferin. Deshalb ist so auch selbst erstaunt, als sie Ricci so bereitwillig antwortet.
Nach dem Tod von der alten Frau Losse, von der Mats häkeln und stricken gelernt hat, „erbst“ sie einen Karton mit Wolle und so behäkelt sie den Baum an der Kirche. Da Ricci keine Scheu hat mit allen zu Reden und dazu noch schnell Geschichten erfinden kann, kann sie verhindern, dass der Küster Mats entdeckt. So beginnt die Freundschaft der beiden und das Buch führt uns chronologisch durch die nächsten Tage. Die kleinen Kapitel mit den Sprachnachrichten spielen aber in den Tagen danach, an den Tagen „ohne Ricci“.
Das hört sich vielleicht jetzt etwas verwirrend an, ist aber sehr gut zu lesen und erhöht ungemein die Spannung. Ich könnte das Buch nicht aus der Hand legen, weil ich erfahren musste, was mit Ricci passiert ist und wo sie abgeblieben ist und ob sie wieder auftaucht.
Ihr seht, das Buch muss man selbst lesen, um auf all diese Fragen eine Antwort zu bekommen.

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Veröffentlicht am 10.09.2023

Märchenhaft schön

Der Wolfspelz
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Der Titel ist einfach wunderschön gestaltet und zeigt das Schaf Bellwidder Rückwelzer mit seiner Wolfmaske. Er erwacht und möchte nach seinem Morgenritual in den Wald, doch hinter dem gelben Vorhang, der ...

Der Titel ist einfach wunderschön gestaltet und zeigt das Schaf Bellwidder Rückwelzer mit seiner Wolfmaske. Er erwacht und möchte nach seinem Morgenritual in den Wald, doch hinter dem gelben Vorhang, der das Fenster verdeckt zeigt sich der Wald mit einem beängstigenden Schatten. „Bellwidder hatte große Angst vorm Wald“, doch er versucht sich selbst zu beruhigen und geht los um Beeren zu pflücken. Da hört er ein Geräusch und stellt sich vor, dass da Wölfe lauern. Schnell saust er ins Haus zurück. Doch dann hat er einen Plan, er näht sich ein Wolfskostüm und traut sich so unter die Wölfe. Ich möchte das wunderschöne Ende nicht vorwegnehmen, deshalb verrate ich nicht mehr.
Außer vielleicht, dass es sich lohnt es selbst herauszufinden.
Das Buch erinnert an eine Graphic Novel, viele kleine Bilder haben auch keinen Text, was nicht das Verständnis schmälert. Die Bilder sind einfach gehalten und leicht stilisiert, sie zeigen aber alles ganz genau. Besonders die Angst des Schafes ist klar nachzuempfinden. Für mich hat dieses schöne Bilderbuch mit Lesebändchen das Potential zum Klassiker.

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