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Veröffentlicht am 18.09.2023

Fesselnder Politthriller

Zarentod
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„...Iris betrachtete seine Männer. Die beiden Teams saßen einander gegenüber und blieben trotz des lauten Motorenlärms in dem alten Transporthubschrauber mit gefälschter russischer Kennung völlig entspannt...“

Das ...

„...Iris betrachtete seine Männer. Die beiden Teams saßen einander gegenüber und blieben trotz des lauten Motorenlärms in dem alten Transporthubschrauber mit gefälschter russischer Kennung völlig entspannt...“

Das Kommando Spezialkräfte soll Soldaten aus russischer Gefangenschaft befreien. Unter ihnen ist Tom, ein Freund von Marc Anderson. Der hatte als Elitesoldat beste Erfahrung mit solchen Einsätzen. Trotz einiger Probleme gelingt die Operation. Einer der Gefangenen namens Nika aber war nicht mehr am Ort.
Der Autor hat einen spannenden Politthriller geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen.
Der Schriftstil ist zwar über weite Teile eher nüchtern, sorgt aber genau deshalb für den hohen Spannungsbogen und die rasante Handlung. Man spürt außerdem in jeder Zeile, dass der Autor, der unter anderen Generalstabsoffizier bei der Luftwaffe war, weiß, worüber er schreibt.
Außerdem lebt die Geschichte durch die vielen inhaltsreichen Gespräche, die gleichzeitig einen Einblick in das Denken der Protagonisten geben, sei es der Dialog zwischen Kanzler und Altkanzler, die Diskussion über die Frage, wer wirklich die Ostseepipeline gesprengt hat oder ethischen Grundsatzdiskussionen. So äußert der russische Präsident gegenüber einem Vertreter des Aufsichtsrates der Ostseepipeline.

„...Wer gegen mich ist, bekommt natürlich ein Problem. So ist das nun mal in einem autokratische geführten Land. Wer für mich ist bis zur Selbstaufgabe, wird reich belohnt...“

Schnell zeigt sich, dass der Krieg gegen die Ukraine im Buch nur ein Scheingefecht ist, das von weiteren Plänen ablenken soll. Doch es gibt Kräfte, die das nicht hinnehmen wollen. Dazu gehört der Oligarch Alexei Sokolow. Er plant einen Anschlag auf den Präsidenten und die Übernahme der Macht durch eine Reihe von Oligarchen. Entsprechende Kontakte, die ihn den Rücken frei halten sollen, hat er schon mit Vertretern der USA geknüpft. Deren Einschätzung des Präsidenten lautet so:

„...Er reagiert nur auf Gewalt und handelt nach der leninschen Devise, wenn du auf Stahl stößt, zieh dich zurück, wenn du auf Brei stößt, mach weiter...“

Marc Anderson und seine Familie sind mit dem Flieger auf den Weg nach Vilnius. Dort wollen wird seine Schwester Edith, die Stewardess des Fluges ist, den Flugkapitän Darias heiraten. Auch Sokolow ist im gleichen Flugzeug. Plötzlich betritt die zweite Stewardess mit ihrem Bruder das Cockpit. Er hat eine Waffe. Es sind die Geschwister von Nika.
Während auf der Erde die diplomatischen Kontakte bemüht werden, geht es im Flieger um Leben und Tod. Es gilt, die Entführer zu beruhigen und Panik unter den Passagieren zu verhindern. Mit jeder Stunde, die der Flieger länger in der Luft ist, läuft auch Sokolow für seine Pläne die Zeit davon.
Eine Karte der Schauplätze und ein Personenverzeichnis vervollständigen das Buch.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie ist vielschichtig.

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Veröffentlicht am 17.09.2023

Wer hat Jacomo entführt?

Lapislazuli & Mr Wichtig
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„...Ja, es ging ihm gut. Es ging ihm sogar sehr gut, wenn er an seine wunderbare Freundin Lapislazuli dachte...“

Doch Kater Anton ist nicht nur verliebt in Lapislazuli, er ist auch verfressen. Deshalb ...

„...Ja, es ging ihm gut. Es ging ihm sogar sehr gut, wenn er an seine wunderbare Freundin Lapislazuli dachte...“

Doch Kater Anton ist nicht nur verliebt in Lapislazuli, er ist auch verfressen. Deshalb ist er nun auf den Weg in seine Lieblingspizzeria. Dummerweise wird es ihm danach nicht mehr so gut gehen.
Die Autorin hat erneut einen spannenden und humorvollen Katzenkrimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen. Sie wird von Anton oder auch Mr. Wichtig, wie er manchmal genannt wird, erzählt. Und der hat logischerweise seine eigene Sicht auf die Dinge.
Bei seiner Ankunft in der Pizzeria sieht Anton, wie Jacomo, der Pizzabäcker, bedroht wird. Zwei Männer sind mit einem Kampfhund erschienen. Anton verschwindet schleunigst, macht sich aber Vorwürfe. Er wendet sich an Lapislazuli.

„...Ich mache mir Sorgen um Jacomo und möchte ihm so gerne helfen, aber ich weiß nicht, wie, wenn du mir nicht hilfst...“

Die Katzendame Lapislazuli ist taub. Sie kann aber gedanklich mit Katzen und Menschen kommunizieren. Ihre Dosenöffnerin ist mit einer Kommissarin befreundet. Der erzählt sie von Antons Beobachtungen. Er hatte vor der Pizzeria ein besonders Auto gesehen. Ganz nebenbei erfahren die Katzen, dass Jacomo nicht der einzige Pizzabäcker ist, der überfallen und entführt wurde. Die Familien aber schweigen.
Anton wendet sich an seinen alten Bekannten Balthasar und dessen Gang, um Hilfe zu erhalten. Der empfiehlt ihn, sich mit Don Cannelloni, dem Chef der italienischen Katzengang, zusammenzutun. Anton kennt den riesigen Kater, denn der ist ausgerechnet der Haus- und Hofkater von Jacomo.
Es ist Lapislazuli, die der Kommissarin erneut einen Hinweis zukommen lässt. Mit ihrem Kollegen geht sie diesem nach. Der fragt sich allerdings, was die Katze dabei soll.
Don Cannelloni ruft währenddessen eine Katzenversammlung ein. Gemeinsam planen sie, dem Täter seine Grenzen aufzuzeigen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Kombination aus Humor und Spannung passt.

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Veröffentlicht am 16.09.2023

Fesselnd bis zur letzten Seite

Solothurn hüllt sich in Schweigen
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„...Maja Hartmann klingelte Sturm. Sie hoffte, endlich das Schnarren des Türöffners zu vernehmen. Sie machte sich Sorgen. Vanessa Kurth war nicht am vereinbarten Treffpunkt erschienen...“

Maja findet ...

„...Maja Hartmann klingelte Sturm. Sie hoffte, endlich das Schnarren des Türöffners zu vernehmen. Sie machte sich Sorgen. Vanessa Kurth war nicht am vereinbarten Treffpunkt erschienen...“

Maja findet die verletzte Vanessa in ihrer Wohnung. Sie schafft es bis in die Notaufnahme, dann ist sie tot.
Der Autor hat erneut einen fesselnden Krimi mit aktueller Thematik geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Der Fall landet bei Hauptmann Dominik Dornach. Verdächtigt wird Boran Baddour, Mitglied eines deutsch-arabischen Clans. Der kauft zur Zeit reihenweise Immobilien in Solothurn. Man weiß, dass dies vermutlich der Geldwäsche dient, hat aber keine Handhabe.
Kurze Zeit später wird ein weiterer Toter gefunden. Auch hier führen die Spuren zu Boran.
Der Autor versteht es, eine komplexe Handlung zu kreieren. Dazu gehört auch die Vielschichtigkeit der Personen. Gleichzeitig ist der Spannungsbogen extrem hoch.
Die Geschichte lässt viel Raum für das Privatleben der Protagonisten. Pia, Dominiks Tochter, macht gerade die Ausbildung zur Kriminalistin. Allerdings geht sie gern eigene Wege und achtet dabei nicht unbedingt auf Selbstschutz. Ich mag ihren trockenen Humor.

„...Komm, King Louie. Zuerst gibt es Fresschen, dann zeige ich die, wie man eine Dienstaufsichtsbeschwerde wegen unrechtmäßiger Behandlung in Polizeigewahrsam verfasst...“

King Louie war Vanessas Kater, der zwischenzeitlich bei Dominik untergekommen ist.
Der Fall zieht weite Kreise. Da der zweite Tote Deutscher war, werden die deutschen Behörden mit einbezogen. Doch auch eine Spezialabteilung der EU schickt ihre Vertreter. Dadurch erscheinen alte Bekannte wieder auf der Bildfläche. Es geht nicht mehr nur um die Aufklärung der Morde. Dem organisierten Verbrechen soll ein heftiger Schlag versetzt werden.

„...In Deutschland gibt es seit einiger Zeit Kooperationen zwischen der italienischen Mafia und albanischen oder türkischen Banden. Die Globalisierung macht vor den Verbrechen nicht Halt...“

Als Leser bin ich mit den Ermittlern meist auf gleichen Stand. Das ermöglicht eine gutes Mitdenken, auch wenn das eine oder andere dabei im Verborgenen abläuft. Und es am Ende handfeste Überraschungen gibt.
Der Krimi hat mir ausgezeichnet gefallen. Er zeigt gekonnt die Verstrickungen des internationalen Verbrechens.

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Anregende Gedanken

More Coffee and Jesus
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„...Das ewige Leben fängt nicht erst im Himmel an, sondern mitten in unserem zerbrochenen, halbgaren, chaotischen Leben. Mitten in einer angeknacksten, verängstigten Welt...“

Das ist einer der vielen ...

„...Das ewige Leben fängt nicht erst im Himmel an, sondern mitten in unserem zerbrochenen, halbgaren, chaotischen Leben. Mitten in einer angeknacksten, verängstigten Welt...“

Das ist einer der vielen Gedanken, die Autorin mir als Leser in ihrem Büchlein nahebringt. In etwa 20 kurzen Geschichten äußert sie sich zu den Problemen im Heute und Hier und bringt diese in Bezug zu ihrem Glauben.
Die Texte sind gut ausgearbeitet. Der Schriftstil ist stimmig. Die Themen sind mitten aus dem Leben gegriffen.
Nehmen wir das Thema der sozialen Medien. Die Autorin hat ihren Konsum radikal reduziert. Die Begründung ist einleuchtend.

„...Ich möchte lieber einem einzigen Gedanken in die Tiefe folgen und ihn in mir aufgehen lassen wie einen langsamen Sauerteig, anstatt eine Überzahl an prägnanten Zitaten und wohlformulierten Meinungen an mir vorbeirauschen zu lassen...“

In mehreren Geschichten klingt an, wie kleine Freundlichkeiten unser Leben und das unseres Nächsten bereichern können. Danke für die Beispiele, die ich als Leser auch umsetzen kann!
Einmal führt die Autorin ein Gleichnis der Bibel weiter und hinterfragt es.

„...Jesus beendet das Gleichnis mit einem Fest, dass der Vater für seinen Sohn ausrichtet. Aber wir wissen nicht, wie das Leben des Sohns dann weiterging. Ob die großen Gefühle des Wiedersehens, des Verzeihens bis zum Ende durchtragen oder von den Mühen des Alltags zerrieben werden...“

Mit der Frage stellt sie das Gleichnis ins Heute. Weitere Ausführungen dazu folgen.
Das Büchlein zeichnet sich durch seine hochwertige Aufmachung aus. Durch ds handliche Format passt es fast in jede Tasche. Die Fotos sind von hoher Qualität. Oft ist den einzelnen Geschichten noch mindestens ein ganzseitiges Zitat vorangestellt, wie zum Beispiel dieses:

„...Jeder einzelne soll sich sagen: Für mich ist die Welt erschaffen worden, daher bin ich mitverantwortlich...“

Das Büchlein hat mir sehr gut gefallen. Es lohnt sich, es öfter zur Hand zu nehmen.

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Veröffentlicht am 13.09.2023

Wenn die Gier keine Grenzen kennt

Club Paradies - Im Glanz der Macht
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„...Ich bin der Marionettenspieler und ihr seid die Puppen, die an meiner Strippe hängen und sich genauso bewegen, wie ich will...“

Diese Worte von Hanns Borchert sind den ersten Kapitel vorangestellt. ...

„...Ich bin der Marionettenspieler und ihr seid die Puppen, die an meiner Strippe hängen und sich genauso bewegen, wie ich will...“

Diese Worte von Hanns Borchert sind den ersten Kapitel vorangestellt. Sie sagen viel über den Mann aus, bei dem das Streben nach Reichtum und Anerkennung zur Gier geworden ist. Noch ahnt er nicht, dass gerade nach dem fünfzigsten Geburtstag seiner Frau seine Welt ins Wanken geraten wird.
Die Autorin hat einen fesselnden Roman geschrieben. Der Schriftstil lässt das Lebensgefühl des Jahres 1976 lebendig werden. Er lässt sich flott lesen.
Im Mittelpunkt steht Hanns Borchert, der es mit Immobilien zu Geld, Macht und Ruhm geschafft hat. Er erwartet, wie das obige Zitat zeigt, dass sich alle nach seinen Wünschen richten.

„...Sie hatte nur einen Wunsch gehabt, einen einzigen Wunsch zu ihrem Geburtstag, und das war ein gemeinsamer Abend mit ihrem Mann und ihren Kindern gewesen...“

Das aber interessiert Hanns nicht. Er macht aus dem Geburtstag ein Event, bei dem er alles, was Rang und Namen hat, eingeladen hat. Er stellt sein neuestes Bauprojekt vor. Sein Bankier weist ihn auf die kommenden Probleme hin.

„...In aller Freundschaft Hanns, aber diese Stern wird dir das Grundstück nicht verkaufen, da bin ich sicher. Ganz gleich, was du ihr bietest...“

Lea Stern ist die Gegenspielerin von Hanns. Sie ist vor einigen Jahren aus Israel zurückgekehrt und hat alles daran gesetzt, das Fotoatelier ihrer Mutter zurückkaufen zu können. Als sie es erreicht hat, hat sie daraus einen der angesagtesten Clubs von Berlin gemacht. Lea weiß, was sie will. Sie lässt sich nicht manipulieren und lebt ihr Leben so, wie es ihr richtig scheint.

Am Abend des Geburtstage eskaliert die Situation. Daraufhin verlässt Holger Borchert das Haus seiner Eltern. Er distanziert sich von seinem Vater und will dessen kapitalistischen Methoden bekämpfen.
Auch Hanna, die Tochter, strebt nach Freiheit und einem eigenen Leben. Da sie die Mutter aber nicht allein lassen will, bleibt sie zu Hause wohnen. Sie lernt Lea kennen und bewundert deren Ruhe selbst in kritischen Situationen.

„...Nur wer die Kontrolle hat, kann verhindern, zum Spielball zu werden...“

Hanns Borchert versucht seine Ziele mit schmutzigen Tricks, Lügen und Manipulation zu erreichen Bestechung und Korruption gehören auch dazu. Doch das Wasser steht ihm bis zum Hals. Hat er noch eine Chance?
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Das Nachwort zeigt auf, auf welchen historischen Quellen der Roman beruht.

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