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Veröffentlicht am 23.02.2024

Der Kreis schließt sich...

Leuchtfeuer
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Was für eine Geschichte verbirgt sich hinter dem hellen und bunten Cover und dem Titel "Leuchtfeuer" von Dani Shapiro? Zuerst möchte man gar nicht meinen, dass hier eine tragische Familiengeschichte (oder ...

Was für eine Geschichte verbirgt sich hinter dem hellen und bunten Cover und dem Titel "Leuchtfeuer" von Dani Shapiro? Zuerst möchte man gar nicht meinen, dass hier eine tragische Familiengeschichte (oder auch zwei?) im Buch enthalten ist. Aber nichts anderes wird man zwischen den Seiten von "Leuchtfeuer2 finden. Der Klappentext lässt darauf schließen, dass eine rechtschaffenden Familie etwas zugestoßen ist, was sie auch Jahrzehnte später nicht zu verkraftet haben scheint.

Es ist 1985 und drei Jugendliche machen sich in der Nacht auf den Weg in ihr Verderben. Nichts ahnend, dass sie mit einer einfachen Autofahrt ihr und das Leben vieler, anderer Menschen für immer verändern werden... Noch viele Jahre später lässt diese eine Nacht Sarah und Theo, die Geschwister, die damals in die verhängnisvolle Nacht verwickelt sind, nicht los. Und auch ihr Vater Ben und dessen Frau Mimi denken immer wieder an diese schicksalhafte Nacht zurück. Sie alle verbinden mit dieser ein schreckliches Geheimnis, welches sie als Familie zusammenschweißen sollte. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. denn dieses Geheimnis scheint sie eher zu entzweien. Sarah zieht weit weg von ihrer Familie und auch Theo zieht es auf seiner Flucht vor seinen eigenen Gefühlen in die Ferne. Die Eltern bleiben dabei in dem Haus zurück, in welchem sie schon seit der Geburt der Kinder leben und werden jeden Tag mit dem fürchterlichen Vorfall konfrontiert, der sich in unmittelbarer Nähe des Hauses ereignete. Auch Ben ist seit jener Nacht nicht mehr der Arzt, der er vorher war. Auch ihn hat das alles sehr verändert. Als er eines nachts auf den Nachbarsjungen Waldo trifft, den er schon seit seiner Geburt kennen sollte, aber nie richtig mit ihm gesprochen hat, wird etwas in Gang gesetzt, womit wohl keiner aus Bens Familie oder aus Waldos Familie gerechnet hat. Die beiden Familien müssen sich mehrfach unangenehme Fragen stellen und werden unweigerlich zu jener Nacht von vor so vielen Jahren zurückversetzt...

Als ich das Cover des Buches gesehen habe, hätte ich nicht mit so einer Story im Inneren des Buches gerechnet. Auch auf den Klappentext kann man sich hier nicht zu 100 Prozent verlassen, finde ich. Denn es wird suggeriert, dass es sich hierbei um ein Geheimnis handelt, welches auf keinen Fall ans Tageslicht kommen soll. So hatte ich mir zu Beginn gedacht, dass das Geheimnis bis zum Schluss unter Verschluss bleibt. Weit gefehlt, denn das Geheimnis wird schon im Laufe der ersten Seiten aufgedeckt. Im Buch geht es darum zu sehen, wie die einzelnen Familienmitglieder mit diesem umgehen können und wie dieses derer allen Leben verändert. Dazu kommt noch Waldos Familie, die in der Geschichte eine wichtige Rolle spielt. Ich kann nicht genau erklären, was es ist, aber ich liebe diese kleine Magie, die zwischen den Seiten dieses Buches herrscht. Alles passt irgendwie auf irgendeine Weise zusammen und gehört auch untrennbar zusammen. Da ist Bens Familie rund um Mimi, Sarah und Theo, die alle ihre eigenen Päckchen mit sich rumschleppen und den Vorfall von damals nie überwunden haben. Sie sind das Paradebeispiel dafür was passiert, wenn man sich seinen Problemen nicht stellt. Auch Waldos Familienmitglieder haben es nicht leicht. Waldo selbst ist ein außergewöhnlicher Junge, was für seine Eltern schwer zu greifen ist. Besonders sein Vater tut sich dabei sehr schwer. Auch hier merkt man, dass jeder in der Familie seine Sorgen und Ängste mit sich trägt. Das finde ich sehr gut von der Autorin dargestellt. Der Schreibstil des Buches hat mir an sich auch gut gefallen. Ich kam eigentlich ganz schnell durch das Buch, was auch an der Seitenanzahl an sich lag. Die Kapitel waren so geschrieben, dass man jeden Protagonist in unterschiedlichen Zeiten begleiten konnte. Dadurch hat man viel über deren Handeln und Denken erfahren. Die Zeitsprünge waren nicht immer einfach für mich zu verarbeiten gewesen, jedoch fand ich sie nicht unwichtig in dieser Geschichte. Für mich schließt sich mit der Erzählung am Ende ein Kreis, den wohl beide der Familien zuerst nicht haben kommen sehen. Meiner Meinung nach gehörte alles so, wie es gekommen ist. Und die Moral von der Geschichte für mich ist, dass ein Leben immer lebenswert ist. Jedes Leben sollte so hell wie ein Leuchtfeuer strahlen. Wir dürfen uns dabei nur nicht selbst im Wege stehen.

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Veröffentlicht am 27.01.2024

Eisige Atmosphäre

Schneesturm
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"Schneesturm" - ein Titel von Tríona Walsh, der wirklich hervorragend zum Wetter in Deutschland gepasst hat, als ich dieses Buch lesen durfte. Schnee haben wir hier viel gesehen, wenn auch nur für ein ...

"Schneesturm" - ein Titel von Tríona Walsh, der wirklich hervorragend zum Wetter in Deutschland gepasst hat, als ich dieses Buch lesen durfte. Schnee haben wir hier viel gesehen, wenn auch nur für ein paar Tage, aber so viel Schnee, wie in dem neuen Thriller, war es dann doch nicht. Auf einer abgeschiedenen Insel mit nur wenigen, hundert Einwohnern jedoch, kann ein solcher Sturm zur Lebensgefahr werden.

Cara ist die Polizistin auf der Insel Inishmore, die sonst eigentlich nicht viel in ihrem Job dort zu tun hat. Auf einer kleinen, irischen Insel passiert häufig nicht viel und dafür ist sie auch dankbar. Da sie sowieso nicht den besten Anschluss an die Einheimischen von Inishmore hat, weil die sie für eine Außenseiterin halten, lebt Cara ihr Leben eintönig und zusammen mit ihren beiden Kindern und ihrer Großmutter ihr Leben. Doch ein bevorstehendes Treffen mit ihren Jugendfreunden aus Kindertagen soll genau diese Idylle einmal auf den Kopf stellen. Ihre alten Freunde kommen zwischen Weihnachten und Neujahr auf die Insel, um einem besonderen Ereignis zu gedenken, was die fünf Freunde damals wie heute noch sehr belastet. Der Tod liegt auf diesem Treffen und das nicht nur in der Hinsicht auf die Vergangenheit... Sie werden buchstäblich und wahrhaftig mit dem Tod konfrontiert. Aber wer würde bitte auf Inishmore einen Mord begehen und welches Motiv steckt dahinter? Könnte es sogar sein, dass es einer von Caras Freunden war, die die Insel in Gedenken an ein anderes, schlimmes Schicksal besuchen? Fakt ist, dass all ihre Freunde etwas zu verbergen scheinen und nicht ganz ehrlich zueinander sind. Und da zu allem Überfluss auch noch ein mächtiger Schneesturm über der Insel wütet, wird Cara so schnell keine Hilfe von Außerhalb bekommen. Sie entschließt sich also, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und beginnt zu ermitteln. Ganz ungefährlich ist das nicht, aber Cara ist die Aufklärung des Mordes so wichtig, dass sie auch sich selbst und ihre Lieben in Gefahr begibt...

Es ist schön länger her, dass ich einen guten und vor allem spannenden Thriller gelesen habe. Auf "Schneesturm" freute ich mich also ganz besonders. Da auch die Szenerie mit dem vielen Schnee perfekt in unseren Jahresanfang passte. Viele Male habe ich auf meinem Sessel gesessen und regelrecht gefroren, weil die Atmosphäre im Buch so deutlich zu spüren war. Und nicht nur das eisige Wetter, hat mir auf's Gemüt geschlagen, sondern auch die Handlung mit allen Intrigen und Wendungen. Cara und ihre Freunde haben ganz offensichtlich in der Vergangenheit einen großen Verlust erlitten, welcher auch recht schnell benannt wird. Aus diesem Grund finden sich die alten Freunde auch erst zusammen und verbringen ihre Zeit viel gemeinsam. Trotzdem merkt man, wie die Dynamik langsam aber sicher bröckelt. Jeder hat irgendein Geheimnis, was denjenigen verdächtig wirken lässt. Und genau das hat mir so gut gefallen. Ich wusste bis zum Ende des Buches nicht, wie, was und warum der Mord überhaupt passieren musste. Es sei so viel gesagt, dass hier viele, kleine Puzzleteile von Cara zusammengesetzt werden müssen. Einfach ist die Lösung dieses Rätsel für mich auf keinen Fall gewesen. In Cara konnte an sich natürlich am besten hineinversetzen. Das Buch ist zwar nicht aus ihrer Sicht geschrieben, aber begleitet sie quasi aus der Erzählerperspektive die ganze Zeit auf der Insel und ihrer Suche nach Antworten. Für mich war diese Erzählweise zu Beginn sehr gewöhnungsbedürftig, weil ich anfangs doch oft mit den Namen durcheinander kam. Auch die Sprache an sich war nicht immer einfach zu verstehen. Natürlich gab es viele Begriffe aus dem irischen, was es mir nicht leicht machte, durch die Seiten zu kommen. Oft wurde auch irisch gesprochen, was die Sache auch nicht einfacher machte. Das ist so der einzige Kritikpunkt, den ich hier habe, denn ansonsten kam ich echt super schnell durch die einzelnen Kapitel des Buches und war gut im Lesefluss. Ein paar Szenen zum Ende hin waren für meinen Geschmack nicht unbedingt notwendig, aber alles in allem ist dies hier ein sehr runder Thriller, der mir viele, schöne Lesestunden beschert hat. Man bekommt hier alles, was man als Thriller-Fan gerne hätte: Spannung bis zum Schluss, eine spektakuläre Aufklärung, eine düstere Atmosphäre, undurchsichtige Charaktere und eine Geschichte, die es sich lohnt zu lesen. Ich kann mich über die Story selbst nicht beklagen und mochte das Buch gerne. Dazu kommt noch das hübsch gestaltete Cover, was direkt auf Thriller schließen lässt. Und der dazu passende Farbschnitt ist natürlich auch nicht zu verachten.

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Veröffentlicht am 17.09.2023

Schöner Auftakt

Skogen Dynasty (Crumbling Hearts, Band 1)
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Wenn das Cover dich schon vollkommen überzeugt hat! - "Skogen Dynasty" von Carolin Wahl besticht allein durch das rosa, schimmernde Cover und hatte mich damit sofort. Aber hat das auch der Inhalt des Buches ...

Wenn das Cover dich schon vollkommen überzeugt hat! - "Skogen Dynasty" von Carolin Wahl besticht allein durch das rosa, schimmernde Cover und hatte mich damit sofort. Aber hat das auch der Inhalt des Buches geschafft?



Sie stammen beide aus den unterschiedlichsten Welten. Er hat Geld ohne Ende und eine von seiner Familie vorherbestimmte Zukunft und sie hat kaum noch Familie und versucht diesen letzten Rest, mit allem was sie hat, über Wasser zu halten. Sander und Norah könnten also nicht unterschiedlicher sein, lernen sich auf einer Trekkingtour in den Bergen jedoch näher und besser kennen. Schnell ist da eine gewisse Anziehungskraft, die keiner von beiden leugnen kann. Und obwohl sie wissen, dass ihre Leben so unterschiedlich und verschieden sind, können sie nicht voneinander lassen. Norah wehrt sich mit Händen und Füßen gegen den attraktiven Sander, der eigentlich gar keine Lust auf einen Trekkingtrip in die Wildnis hatte. Ein Skandal war der Grund, warum er für eine Weile untertauchen musste. Da kommt eine Trekkingtour in den Bergen doch wie gerufen. Die lebensfrohe und laute Norah macht das Ganze für ihn aber sehr viel erträglicher und langsam beginnt auch er das Gute in den Bergen und der Natur zu sehen. Mit der Zeit möchte er auch gar nicht mehr zurück und überlegt stark, ob die Familiendynastie überhaupt etwas für ihn ist. Zu Hause wartet auf ihn nämlich die ganze Familie Skogen mit einem riesigen Keksimperium, dessen Geschäftsführer Sander als ältester Sohn werden soll. Norah hat derweil andere Gedanken im Kopf, die nicht weniger belastend sind. Ihre Großeltern, die sie damals nach dem Tod ihrer Eltern selbstlos aufgenommen haben, stehen vor dem Ruin. Bald schon können sie die Kosten für ihre Pension und die Trekkingtouren, die Norah leitet, nicht mehr bezahlen. Norah fühlt sich verantwortlich für ihre Großeltern und möchte ihnen unbedingt weiterhin zur Seite stehen. Aber ist das eigentlich wirklich ihr großer Traum oder tut sie es nur ihnen zuliebe? Und was passiert eigentlich, wenn sich zwei Menschen mit verschiedenen Zukunftsplänen ineinander verlieben?



Wie oben schon geschrieben, hatte mich das Cover direkt gepackt. Wie schön kann ein Cover bitte sein? Skogen Dynasty sagt "ja"! Der Inhalt der Geschichte klang für mich zu Beginn auch nicht schlecht. Reicher, junger Mann wird ins Exil geschickt um sich nach einem Skandal auf seine Zukunft vorzubereiten. Er trifft dort auf den süßen und lebensfrohen Trekkingguide Norah, die dem hübschen Kerl auch nicht abgeneigt ist. Die Chemie zwischen den beiden scheint zu stimmen und deren Gedanken offenbaren auch so einiges, was in diese Richtung geht. Jedoch finden sich immer wieder unüberwindbare Differenzen und es dauert eine Ewigkeit, bis sich die beiden näherkommen. Dass das Buch jeweils aus der Sicht von Sander und Norah geschrieben ist, finde ich gut. So bekommt man völlig ungefiltert die Gedanken und Gefühle der Protagonisten geliefert. Es wird generell viel intimer und man fiebert richtig mit den beiden mit. Ich mag es auch sehr, wie sie miteinander umgehen. Beide sind mir sympathisch, wobei ich Sander noch ein kleines bisschen mehr mag. Norah wirkt in vielen Teilen des Buches sehr wankelmütig und ändert oft ihre Meinung zu Sander und deren Beziehung zueinander. Besonders wenn es zum Ende des Buches hin geht, hat mich ihre Art oft etwas genervt. Sander hingegen versucht alles, um Norah für sich zu erobern. Geschrieben ist die Story auch sehr gut. Ich kam schnell und ohne zu "stolpern" durch die einzelnen Kapitel. Der Auftakt der Reihe ist also auf jeden Fall gelungen.

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Veröffentlicht am 29.08.2023

Überraschend spannend und regt zum Nachdenken an

Zeiten der Langeweile
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"Zeiten der Langeweile" von Jenifer Becker verrät mit seinem Titel noch nicht wirklich viel über den Inhalt des Romanes. Auch das Cover an sich gibt nicht viel Aufschluss, um was es sich hier handeln könnte. ...

"Zeiten der Langeweile" von Jenifer Becker verrät mit seinem Titel noch nicht wirklich viel über den Inhalt des Romanes. Auch das Cover an sich gibt nicht viel Aufschluss, um was es sich hier handeln könnte. Liest man sich den Klappentext durch, erfährt man schon mehr und da wurde dann auch ich hellhörig und wollte diesen Roman über Digital-Detox lesen. Wir alle könnten den digitalen Detox doch manchmal gebrauchen, wenn wir mal ehrlich sind. Deshalb tauchte ich in die Welt einer Protagonistin ein, die mehr und mehr einer Obsession zum Opfer fiel.



Mila ist 30 Jahre alt und beschließt von einem auf den anderen Tag "offline zu gehen". Damit meint sie nicht einfach nur für einen Tag offline, nein, sie will sich völlig aus der digitalen Welt zurückziehen und möchte dabei auch keine Spuren über sich hinterlassen. Wir wissen alle, dass das Internet nicht vergisst. Das sagte man uns schon als Jugendlichen, damit wir nicht die peinlichsten Fotos oder unangebrachte Videos über uns posten. Denn so leicht, wie Fotos und Videos hochgeladen werden können, so schwer kann man diese auch wieder entfernen. Das hält Mila aber nicht davon ab es trotzdem zu versuchen und so nimmt sie sogar mit Google selbst Kontakt auf, um jegliche Art von Mila-Spuren zu löschen. Dabei löscht sie allerdings nicht nur ihre Spuren aus dem Netz, sondern trennt auch nach und nach alle Verbindungen zu ihren Freunden ab. Denn diese fühlen sich in der digitalen Welt sehr wohl und können Milas Obsession nicht ganz nachvollziehen. Heutzutage ist es einfach normal geworden sich im Internet zu präsentieren und das eigene Leben bis ins kleinste Detail zu offenbaren. Was das mit uns machen kann oder welche Folgen dies mit sich bringen kann, ist uns oftmals gar nicht bewusst. Aber muss es gleich ein "kalter Entzug" vom digitalen Leben sein? Übertreibt Mila? Und warum entwickelt sie noch mehr Ängste im Bezug auf ihre Person in den Medien? Ist das alles noch ein normales Verhalten?



Ich hatte mir von diesem Roman einen spannenden Einblick in die Welt eines Menschen erhofft, der den Digital-Detox voll durchziehen möchte und davor auch nicht vor Stolpersteinen auf diesem Weg zurückschreckt. Und ich würde sagen, dass ich das auch bekommen habe. Ich fand Milas Story sehr unterhaltsam, auch wenn der Roman an sich eher unaufgeregt ist. Es gibt kein aufgebauschtes Drama und Mila geht ihren Weg, auch wenn sie öfter auf Widerstand stößt. Sei es im Internet, weil sie einen Beitrag nicht so einfach löschen kann, oder bei ihren Freunden, die wenig Verständnis für den Digital-Detox aufbringen können. Leider entwickelt sich ihr Verhalten schnell in eine Obsession und sie beginnt immer mehr Dinge aus ihrem Leben zu verbannen. Da hört dann auch bei fast jedem das Verständnis für ihr Handeln auf. Sie driftet in einen krankhaften Wahn ab und beginnt überall eine Gefahr zu sehen. Nachdem sie das Internet, soziale Medien und alle anderen online Medien aus ihrem Leben verbannt hat, bleibt ihr nur noch das Leben in einem norwegischen Wald, in welchem sie sich verkriechen kann. Auch ich finde ihr Verhalten am Ende zu übertrieben. Sie steigert sich da in etwas hinein, was noch gar nicht relevant ist oder jemals relevant werden könnte. Meiner Meinung nach scheint Mila aber anfällig für eine solche Obsession zu sein. Sie geht vom einem Extrem ins nächste, vielleicht auch vorbelastet durch ihre Familie. Diese ist zum Teil auch mit psychischen Problemen belastet und steigert oder steigerte sich in Themen hinein. Es war teilweise echt erschreckend, wie man Milas Entwicklung zusehen konnte. Aber auch sehr faszinierend, was passiert, wenn man sich komplett von der digitalen Welt abkapseln möchte. Ich bewundere alle, die einen digitalen Detox durchziehen können, für mich wäre es echt schwierig. Das gebe ich offen und ehrlich zu. Aber was bei Mila passiert ist, ist nochmal eine andere Hausnummer. Lesen lies sich der Roman nicht ganz ohne Stolpersteine. Trotzdem kam ich durch die Seiten relativ schnell durch und habe die Geschichte gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 26.08.2023

Toller Start in eine neue Trilogie

The Romeo & Juliet Society, Band 1: Rosenfluch (SPIEGEL-Bestseller-Autorin |Knisternde Romantasy | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
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Romeo und Julia - die tragische Liebesgeschichte der beiden Häuser Montague und Capulet. Wem ist diese Geschichte kein Begriff? Viele haben das Theaterstück vielleicht selbst schon einmal in der Schule ...

Romeo und Julia - die tragische Liebesgeschichte der beiden Häuser Montague und Capulet. Wem ist diese Geschichte kein Begriff? Viele haben das Theaterstück vielleicht selbst schon einmal in der Schule aufgeführt oder zumindest das Buch dazu gelesen. Auch mir war die traurige Story von Romeo und Julia durchaus bekannt. Dass mit "The Romeo & Juliet Society - Band 1: Rosenfluch" eine weitere Abhandlung erscheint, machte mich dennoch neugierig. Alleine das spannende Cover und der wunderschöne, farbige Buchschnitt, hatten es mir gleich angetan. Aber worum geht es bei The Romeo & Juliet Society eigentlich? Auch die tragische Liebe zwischen den beiden, verfeindeten Familien Veronas oder trifft man hier auf etwas mehr "Magie"?



Joy lebt ihr Leben gemeinsam mit ihrem Vater auf und hinter den großen Theaterbühnen der Welt. Denn Joys Vater liebt das Theaterspielen und spielte schon in zahlreichen Stücken mit. Deshalb sind die beiden auch immer viel unterwegs und Joy ging schon überall zur Schule. Nie bleiben die beiden lange an einem Ort. Dies legt den Verdacht nahe, dass sie auf der Flucht sein könnten und wie sich herausstellen sollte, sind sie das tatsächlich. Auch wenn Joy es nie wusste, gehört sie zu einem bekannten und großen Adelshaus aus Verona und wird durch einen Fluch dorthin gezwungen. Natürlich möchte sie sich nicht kampflos ihrem Schicksal überlassen, aber früher oder später wird auch sie merken, dass sie sich von der Akademie der Häuser Montague und Capulet leider nicht verhalten kann oder sogar will. Denn neben der Tatsache, dass sie von nun auch reich und angesehen ist, lernt sie dort auch Rhyme Capluet kennen. Ein schöner, interessanter, junger Mann, bei dem es nur allzu leicht ist ihm zu verfallen. Dazu kommt, dass Rhyme der Schlangenfürst ist und somit einer der angesehensten Menschen der Akademie. Und wenn das nicht schon aufregend genug wäre, lernt sie gleichzeitig Cut Montague kennen. Den Spross aus dem Hause Montague, die sich die Capulets zu Erzfeinden gemacht haben. Beide Männer üben ihre Anziehungskraft auf Joy aus, dabei ist es so gefährlich sich an dieser Akademie überhaupt zu verlieben... Denn der Rosenfluch zwingt die Mitglieder der beiden Adelshäuser nicht nur an der Akademie zu verweilen, sondern hat auch eine andere, schaurige Bedeutung. Alle 17 Jahre muss sich ein Liebespaar bestehend aus den beiden Häusern opfern, um den Fluch für weitere 17 Jahre "schlafen zu legen". Was in anderen Geschichten und Romanen der Standard ist, darf hier auf keinen Fall passieren. Joy darf und will sich eigentlich nicht verlieben, aber manchmal spielt das Leben anders, als man sich das wünschen würde...



Ich hatte keine allzu hohen Erwartungen in diesen Romane, obwohl er mich mit seinem Cover und dem farbigen Buchschnitt wirklich total in seinen Bann gezogen hatte. Aber wir kennen das ja alle: Wenn eine berühmte und sehr erfolgreiche Geschichte in irgendeiner Weise umgeschrieben wird, kommt oft nichts Gutes dabei raus. Auch hier dachte ich zu Beginn, dass diese Geschichte für mich leider Zeitverschwendung sei. Am Anfang war die Story wirklich etwas langweilig und langatmig. Man wird zwar direkt ins Geschehen geworfen und Joy muss ziemlich schnell ihre Sachen packen und mit den beiden, hübschen Männern nach Verona aufbrechen, aber dann kam eine ganze Zeit lang nicht wirklich Spannung auf. Dies legte sich zum Glück dann aber wieder und ich wurde nur so in die Story hineingezogen. Ich konnte und wollte gar nicht mehr aufhören weiterzulesen und bin natürlich jetzt sehr enttäuscht, dass der erste Band mit einem so krassen Cliffhanger endet. Der nächste Band soll voraussichtlich im Frühjahr 2024 erscheinen. Die Wartezeit ist also unerträglich lang... Das Buch hat es somit geschafft, dass ich unbedingt weiterlesen möchte und es kaum erwarten kann, bis die Fortsetzung rauskommt. Die Charaktere fand ich auch sehr spannend und habe mich auch gleich ein kleines bisschen in Rhyme und Cut verguckt. Beide Männer haben ihre Vorzüge und scheinen Joy auch verfallen zu sein. Joy an sich ist hier die Heldin im Buch, auch wenn sie sich selbst niemals als solche sehen würde. Mit ihrer doch sehr menschlichen Art, begeistert sie ihre neu gewonnenen Freunde und wirkt nicht nur blau und rot, so wie die anderen Schüler der Akademie. Ich bin sehr gespannt, was da noch auf uns zukommen wird. Der Rosenfluch hat aber gut vorgelegt und auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht. Sprachlich kam ich auch gut zurecht und bin nur so durch die Seiten dahingeflogen. Die Kapitel sind nicht unnatürlich lang und lassen sich gut lesen.

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