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Veröffentlicht am 21.09.2023

Ein spannender Regionalkrimi mit einem tollen Setting

Wasserfallsturz
1

„Wasserfallsturz“ ist ein spannender Regionalkrimi der Autorin in Baden lebenden Autorin Jennifer B. Wind.

Franziska - genannt Franzi - Fürst zieht nach ihrer Scheidung gemeinsam mit ihren beiden Kindern ...

„Wasserfallsturz“ ist ein spannender Regionalkrimi der Autorin in Baden lebenden Autorin Jennifer B. Wind.

Franziska - genannt Franzi - Fürst zieht nach ihrer Scheidung gemeinsam mit ihren beiden Kindern Jonas und Amelia zurück in ihre alte Heimat nach Schöder. Bisher hat sie für das LKA in Wien gearbeitet und will nun eine neue Stelle als Chefinspektorin im Nachbardorf Murau antreten.
Als Franzi hört, dass beim Günster Wasserfall ihre ehemalige Volksschullehrerin Marion Leitner nach einem Sturz im Koma liegt, glaubt sie nicht an einen Unfall und beginnt damit Nachforschungen anzustellen. Der Günster Wasserfall hat eine Höhe von 65 m. Die Treppen dort hinauf sind steil und rutschig. Diesen Weg hätte Marion niemals freiwillig auf sich genommen. Es ist aber nicht nur dieser Fall, der Franzi beschäftigt, auch auf dem Hof ihres Vaters ereignen sich merkwürdige Dinge.

Schon mit ihrem Prolog aus der Perspektive eines Komapatienten hat mich Jennifer B. Wind direkt abgeholt und bei mir einige Fragezeichen entstehen lassen.
Der Schreibstil ist sehr lebendig und die Atmosphäre der kleinen Dörfer sowie das Dorfleben kamen direkt bei mir an. Zwischendurch gibt es weitere Kapitel aus der Sicht der Komapatientin, die einen gelungen Kontrast zu den übrigen Ereignissen, die voller Leben stecken, bieten.

Die Dialoge vermitteln durch ihren Dialekt Lokalkolorit, sind aber dennoch gut verständlich.

Franzi Fürst ist eine sympathische Protagonistin, die mitten im Leben steht. Auch die übrigen Charaktere wirken authentisch und lebendig.

Neben dem farbigen Buchschnitt, der mir bei den Krimis des Verlags immer wieder positiv auffällt, da ich das Geräusch beim ersten Umblättern der Seiten liebe, rundet eine Karte der Umgebung in den Innencovern diesen Krimi gelungen ab.

Das Setting ist toll gewählt und so bildhaft wie die Autorin dieses beschreibt, merkt man, dass ihr die Region am Herzen liegt. Wer undurchsichtige und spannende Fälle, die weit in die Vergangenheit zurückführen, mag, liegt mit diesem Buch genau richtig.

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Veröffentlicht am 17.09.2023

Schwedische Kälte zum Fühlen

Tief im Schatten
1

„Tief im Schatten“ ist bereits der zweite Fall für Hanna Ahlander der in Schweden lebenden Autorin und Juristin Viveca Sten.

Die Handlung beginnt im Februar 2020 bei minus zwölf Grad. Der kleine Hugo ...

„Tief im Schatten“ ist bereits der zweite Fall für Hanna Ahlander der in Schweden lebenden Autorin und Juristin Viveca Sten.

Die Handlung beginnt im Februar 2020 bei minus zwölf Grad. Der kleine Hugo ist mit seiner Mutter im Auto unterwegs. Bei einer kurzen Pause entdeckt er die brutal zugerichtete Leiche eines Mannes, dem der Schädel eingeschlagen wurde. Hanna Ahlander und ihr Kollege Daniel Lindskog werden zum Tatort gerufen. Bei dem Toten handelt es sich um den erfolgreichen Ex-Skiläufer Johan Andersson, der eigentlich keine Feinde hatte. Noch bevor die Ermittlungsarbeiten auch nur einen Schritt vorangekommen sind, verschwindet eine schwangere Frau….

Die Kapitel sind kurz und der Schreibstil durch die vielen Dialoge sehr lebendig. Neben den Ermittlungen in der Gegenwart, gibt es einen zweiten Handlungsstrang aus dem Jahr 2012 aus der Sicht von Rebecka, einer jungen Frau, die einer freikirchlichen Glaubensgemeinschaft angehört.

Die Spannung steigt stetig und es gibt zahlreiche Wendungen, die bei mir immer wieder für Erstaunen gesorgt und mich an das Buch gefesselt haben.

Die Beschreibung der winterlichen Umgebung hat bei mir direkt für Kopfkino gesorgt. Durch die detaillierten Schilderungen war zu spüren, dass die Autorin den Schauplatz ausgesprochen gut kennt und diesen beim Schreiben sicherlich direkt vor Augen hatte.

Die Auflösung ist schlüssig und mit ihren erklärenden Worten im Anhang rundet die Autorin das Buch perfekt ab. Ich freue mich jedenfalls schon auf den dritten Fall mit Hanna Ahlander.

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Veröffentlicht am 17.09.2023

Umfassend, informativ & persönlich

Endlich frei! Der queere Coming-out-Ratgeber
1

„Endlich frei! Der queere Coming-Out-Ratgeber: Den großen Schritt vorbereiten und gehen. Mit Mutmach-Geschichten aus der queeren Community“ ist ein ausführlicher und persönlicher Ratgeber des in Zürich ...

„Endlich frei! Der queere Coming-Out-Ratgeber: Den großen Schritt vorbereiten und gehen. Mit Mutmach-Geschichten aus der queeren Community“ ist ein ausführlicher und persönlicher Ratgeber des in Zürich lebenden Autors und Podcaster Marco Schättin.

Das Buch beginnt mit einem persönlichem Vorwort, in dem der Autor über sich, sein Leben, sein Coming-Out und die Reaktionen darauf berichtet. Gleichzeitig bringt er dabei ein paar interessante Daten und Fakten mit ein.

Im Anschluß gliedert sich das Buch in drei Teile:
- persönliche Coming-Out-Storys
- Informationen von Expert*innen und
- einem Abschnitt zum Reflektieren.

Die einzelnen Coming-Out-Storys sind so unterschiedlich, wie das Leben nun einmal für jeden einzelnen von uns ist. Jede für sich ist emotional und mit positiven und negativen Erfahrungen verbunden.

Informationen über die Geschichte der queeren Bewegung sind ebenso interessant zu lesen, wie die Erklärungen zu Begriffen, die vermutlich nicht jedem so ganz geläufig sind. Dabei wird auch auf Probleme im internationalen Umfeld in Bezug auf die Menschenrechte queerer Menschen hingewiesen, deren Problematik für mich noch gar nicht sichtbar war.

Der letzte Abschnitt, in dem es um das eigene Coming-Out geht, lässt viel Raum für Notizen zu eignen Überlegungen. Die Gedankenanstöße sind sicherlich hilfreich und das nicht nur, um sein eigenes Coming-Out zu planen, sondern auch, um sich in die Situation hineinzuversetzen.

Ich kann diesen Ratgeber jedem empfehlen. Sei es, um sich über sich selbst klar zu werden und sein Coming-Out zu planen, nahestehenden Menschen diesen Schritt zu erleichtern oder einfach nur um ein paar neue Einblicke zu erhalten und Informationen zu sammeln.

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Veröffentlicht am 15.09.2023

Atmosphärischer Krimi aus Südtirol

Treue hat ihre Grenzen
1

„Treue hat ihre Grenzen“ ist bereits der 10. Südtirol-Krimi mit Fabio Fameo - der inzwischen stellvertretender Polizeipräsident ist - des Autors Ralph Neubauer. Die Fälle sind in sich abgeschlossen und ...

„Treue hat ihre Grenzen“ ist bereits der 10. Südtirol-Krimi mit Fabio Fameo - der inzwischen stellvertretender Polizeipräsident ist - des Autors Ralph Neubauer. Die Fälle sind in sich abgeschlossen und auch ohne Vorwissen aus den vorherigen Bänden verständlich.

Ein alteingesessener Weinbauer ohne Feinde wird in seinen Weinbergen erschossen aufgefunden. Schnell entstehen die ersten Gerüchte. Es dauert nicht lange bis einer der Gerüchtestreuer ebenfalls tot – in einem See ertrunken – aufgefunden wird.
Außerdem gibt es noch einen Cold Case, der für weitere Fragezeichen sorgt.

Der Schreibstil von Ralph Neubauer ist lebendig und voller interessanter Einzelheiten. So beschreibt er die Landschaft rund um Bozen mit viel Liebe zum Detail, so dass Ortskundige direkt wissen, wo sie sind und bei Lesern, die die Region nicht kennen direkt Bilder vor dem inneren Auge entstehen.
Die Ermittlungsarbeiten gestalten sich dieses Mal ein wenig anders. Fabio Fameo wurde befördert und nun übernimmt Commissario Francesca Giardi seine Aufgaben.

Der Fall ist spannend und ich habe gerne mitgerätselt, was hinter den Verbrechen steckt.
Nebenbei erhält man viele wissenswerte Fakten über die Weinerzeugung.
Interessant und hilfreich fand ich auch die Erläuterung der verschiedenen Begriffe aus der italienischen Polizeiwelt, die leider erst nach der Lektüre des Buches entdeckt habe.

Für mich war der Krimi wieder spannende Unterhaltung mit viel Lokalkolorit, so dass ich mich schon auf weitere Fälle aus Südtirol freue.

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Veröffentlicht am 13.09.2023

Großartig geschrieben – berührend & humorvoll zugleich

Eigentum
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"Eigentum" ist ein sehr persönliches Buch des in Wien lebenden Autors Wolf Haas.
Es geht um die letzten drei Tage im Leben seiner Mutter Marianne, die inzwischen 95 Jahre und ein wenig dement ist.

Die ...

"Eigentum" ist ein sehr persönliches Buch des in Wien lebenden Autors Wolf Haas.
Es geht um die letzten drei Tage im Leben seiner Mutter Marianne, die inzwischen 95 Jahre und ein wenig dement ist.

Die Handlung wird im Wechsel aus der Perspektive des Autors – wie er seine Mutter erlebt hat – und der von Marianne erzählt. So erfährt man viel über ihr Leben, aus ihrer Kindheit und Jugend, den entbehrungsreichen Kriegsjahren, ihrem Kampfgeist und permanenten Wunsch nach Eigentum.
Dabei berichtet Wolf Haas in einer ihm ganz eigenen Art, die mir sehr gut gefiel. Einige Äußerungen von ihm erscheinen grenzwertig, da sie ein wenig bissig sind, gleichzeitig bekommt der Leser so ein umfassendes Bild von der Familie und der gesamten Situation.

Das Schicksal der Mutter ist tragisch, ihren Wunsch nach Eigenheim konnte sie sich nicht erfüllen und anderen Menschen gegenüber wurde sie schwierig. Ihr Verhalten ist aber - durch das, was sie erleben musste - durchaus nachvollziehbar.

Es ist ein Buch, das wirklich aus dem Leben gegriffen ist. Viele Situationen kennt man so oder ähnlich, es kommen Erinnerungen hoch und man wird nachdenklich. Während des Lesens habe ich geschmunzelt, sogar gelacht, aber auch einige Tränen verdrückt.

Der Autor zieht hier auf bissige, ironische und humorvolle Art und Weise schonungslos Bilanz. Dabei ist das gesamte Werk in sich stimmig abgerundet, vom Originalton der Mutter bis hin zur perfekten Gestaltung des Covers.

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