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Veröffentlicht am 17.09.2017

Freundschaft

Die Schatten von Race Point
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Hallie Costa hat schon sehr früh ihre Mutter verloren. Aber bei ihrem Vater hat sie Geborgenheit. Er ist nicht nur zu Hallie liebevoll, auch um die Bewohner der kleinen Stadt kümmert er sich als Arzt sehr ...

Hallie Costa hat schon sehr früh ihre Mutter verloren. Aber bei ihrem Vater hat sie Geborgenheit. Er ist nicht nur zu Hallie liebevoll, auch um die Bewohner der kleinen Stadt kümmert er sich als Arzt sehr intensiv.
Die Mutter von Gus Silva wird ermordet und Gus ist traumatisiert. Hallie bringt ihn mit viel Mitgefühl und Geduld wieder zurück ins Leben. Bald sieht man Hallie, Gus und seinen Freund Neill nur noch zusammen. Später ist es die große Liebe zwischen Gus und Hallie und alle denken, dass die beiden für immer zusammenbleiben. Doch dann passiert etwas, das die drei dazu bringt, ihren eigenen Weg zu suchen. Gus wird Priester und Neill berühmt als Schauspieler und für seine Eskapaden. Hallie tut sich schwerer, aber dann folgt sie ihrem Vater als Ärztin und verliebt sich. Doch dann braucht Gus Hallies Hilfe.
Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, so dass man Gedanken und Handlungen gut nachvollziehen kann. Es gibt eine ganze Reihe Charaktere, die gut und authentisch beschrieben wurde. Hallie ist sehr mitfühlend und warmherzig. Wenn ich sein Handeln auch nicht immer verstehen kann, ist mir Gus auch sehr sympathisch. Ganz besonders hat mir Hallies Vater gefallen, ein wirklich toller Mensch, der sich um andere Kümmert.
Es ist nicht ganz einfach, etwas zu dem Buch zu sagen ohne zu viel zu verraten. Immer wieder gibt es Wendungen, die überraschen und die Geschichte interessant machen. Dennoch gab es auch Längen in diesem Buch und es hätte der Geschichte bestimmt nicht geschadet, wenn hin und wieder etwas straffer erzählt worden wäre.
Bei diesem schönen Roman über Freundschaft, Liebe und Verrat kann man mitfiebern und mitfühlen.

Veröffentlicht am 17.09.2017

deutsch-türkische Zusammenarbeit

Die Rosenberg-Pergamente
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Oberkommissar Götz Flößer erhält von höchster Stelle im bayerischen Innenministerium den Auftrag, einen türkischen Abgesandten zu betreuen, ihm jeden Wunsch zu erfüllen, aber ja nicht zu viele Informationen ...

Oberkommissar Götz Flößer erhält von höchster Stelle im bayerischen Innenministerium den Auftrag, einen türkischen Abgesandten zu betreuen, ihm jeden Wunsch zu erfüllen, aber ja nicht zu viele Informationen preis zu geben. Es geht um wertvolle Dokumente aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, in denen der damalige Festungskommandant dem Bamberger Bischof berichtet. Die Dokumente wurden im Hof der Kronacher Festung entdeckt. Dass an der Fundstelle auch noch Blut entdeckt wurde, steht nicht an erster Stelle der Ermittlungen.Der türkische Abgesandte entpuppt sich als junge Frau.
Die Charaktere sind sympathisch. Yildiz entspricht so gar nicht dem typischen Bild einer Türkin. Sie hat einen rasanten Fahrstil, gutes Standvermögen beim Biertrinken und ist Schweinsbratwürste. Götz wird von Yildiz ganz schön in Unruhe versetzt. Er nimmt es mit den Dienstvorschriften und den Anweisungen vom Innenministerium nicht ganz so genau. Yildiz und er ergänzen sich sehr gut bei den Ermittlungen. Frau Hängerla, im Kronacher Präsidium, ist zwar nur Sekretärin, aber auch der heimliche Chef und hat zu allem ihr höchsteigene Meinung.
Die Geschichte ist unterhaltsam geschrieben und macht von Anfang neugierig darauf, wo die Zusammenhänge sind. Einige Unterhaltungen im Dialekt sind nicht einfach zu lesen, machen das Ganze aber sehr lebendig. Zwischendurch gibt es Kapitel, die aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges in Kronach berichten. Zum Schluss fügen sich diese beiden Handlungsstränge zusammen.
Ein unterhaltsamer Krimi.

Veröffentlicht am 11.09.2017

Es ist heiß und bedrohlich

Totenstarre
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Kay Scarpetta will mit ihrem Mann Benton den Abend bei einem Essen verbringen. Doch es kommt anders. Beide erhalten zeitgleich einen Anruf von ihrer jeweiligen Dienststelle. Eine junge Radfahrerin ist ...

Kay Scarpetta will mit ihrem Mann Benton den Abend bei einem Essen verbringen. Doch es kommt anders. Beide erhalten zeitgleich einen Anruf von ihrer jeweiligen Dienststelle. Eine junge Radfahrerin ist im Park tot aufgefunden worden und Marino führt mit Kay dorthin. Damit Kay in Ruhe arbeiten kann, soll ein Sichtschutz aufgebaut werden, aber es gibt Probleme damit. Es ist sehr heiß in Cambridge, Massachusetts, also keine optimalen Arbeitsbedingungen für die Ermittler. Einiges am Auffindeort ist sehr merkwürdig. Es sieht aus, als hätte ein Blitz die junge Frau erwischt, doch es gab kein Gewitter. Dass dann auch noch das FBI erscheint, verstärkt das merkwürdige Gefühl von Kay noch. Hat das alles etwas mit den seltsamen Drohmails zu tun, die Kay seit einer Weile von jemandem, der sich Tailend Charlie nennt, bekommt?

Dies ist der 24. Band der Reihe um die Forensikerin Kay Scarpetta. Ich hatte schon lange kein Buch mehr aus dieser Reihe gelesen, dennoch konnte ich mich gleich in die Geschichte hineinfinden. Allerdings finde ich, dass einiges doch sehr langatmig beschrieben ist. Ich weiß nicht, wie oft ich gelesen habe, dass der Schriftzug des CFC auf dem Wagen der Abteilung steht. Diese Wiederholungen nehmen einiges von der Spannung weg. Trotzdem hat mich die Geschichte gepackt. Hat wirklich Kays alte Feindin ihre Finger im Spiel?

Kay ist eine sympathische Frau, die auch viel Empathie zeigt. Sie kann nicht aufhören nachzuforschen, bis alles geklärt ist, denn sie will, dass den Opfern Gerechtigkeit widerfährt. In diesem Fall ist sie aber auch persönlich betroffen und wir erfahren sehr viel über ihre Gedankengänge. Sie ist aber auch eine Frau, die ihre Schwächen hat und mit Dingen aus der Vergangenheit nicht abschließen kann. Gut gefallen hat mir, wie sie ihre Interessen gegenüber dem FBI gewahrt hat, das funktionierte allerdings auch nur, weil sie tolle Mitarbeiter hat. Mareno umsorgt sie wieder einmal wie eine Glucke. Er ist aber auch manchmal starrsinnig und muss vorsichtig auf den richtigen Weg gebracht werden.

Der Thriller hat mir gut gefallen, auch wenn er anfangs ein wenig langatmig war und die Spannung erst sehr spät so richtig aufkam.

Veröffentlicht am 05.09.2017

Kann Käsekuchen glücklich machen?

Die Glücksbäckerin von Long Island
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Weil Marie in den falschen Mann verliebt ist, schickt ihr Vater sie nach Amerika zu den Geschwistern. Kurz vorher erhielt Marie von ihrer Tante Frieda eine Rezept für Käsekuchen. Dieses Rezept hilft ihr ...

Weil Marie in den falschen Mann verliebt ist, schickt ihr Vater sie nach Amerika zu den Geschwistern. Kurz vorher erhielt Marie von ihrer Tante Frieda eine Rezept für Käsekuchen. Dieses Rezept hilft ihr dabei, ihren Platz in Amerika zu finden.
Rona begleitet zig Jahre später ihren Großvater nach Long Island zum 90. Geburtstag von Marie. Rona erfährt von Marie viel über die Familie. Dadurch ändert sich auch ihr Leben.
Die Handlung spielt auf zwei Ebenen ab. Zum einen begleiten wir Marie durch ihr Leben, zum anderen begegnen wir Rona, die in einer Krise steckt und ihren Lebenssinn sucht. In ihren Gesprächen mit Marie lernt sie ein Stück Familiengeschichte kennen.
Wir erleben die Aufbruchsstimmung in Amerika und die Lebendigkeit New Yorks, aber auch die Engstirnigkeit und Vorurteile in Deutschland. Obwohl Marie es von Ostfriesland gewohnt war, hart zu arbeiten, muss sie feststellen, dass einem auch in New York nichts in den Schoß fällt.
Marie ist sympathisch und tolerant, aber auch harmoniebedürftig. Dabei vergisst sie oft ihre eigenen Bedürfnisse.
Auch alle anderen Charaktere wurden gut beschrieben.
Das Buch ist so interessant und flüssig geschrieben, dass ich es nicht aus der Hand legen mochte. Wer nur eine Liebegeschichte erwartet, wird überrascht werden. Es gibt so viele Informationen über das aufstrebende Amerika und dazu über die dunkle Zeit in Deutschland, dass es nie seicht ist und man oft nachdenklich wird. Die Charaktere sind authentisch beschrieben und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Zum Schluss ging dann aber einiges recht flott und für mich ein wenig zu positiv. Es fehlte mir auch die Information, wie es mit Friedas Familie weitergegangen ist.
Ein sehr schöner und unterhaltsamer Roman.

Veröffentlicht am 05.09.2017

Die Erbin von Winterwood

Die Erbin von Winterwood
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Amelia Barrett muss heiraten, um ihr Erbe antreten zu können. Ihr Onkel hat den Mann für sie ausgesucht und nun ist sie mit Edward verlobt. Aber der will nicht, dass Amelia ihr Pflegetochter Lucy behält. ...

Amelia Barrett muss heiraten, um ihr Erbe antreten zu können. Ihr Onkel hat den Mann für sie ausgesucht und nun ist sie mit Edward verlobt. Aber der will nicht, dass Amelia ihr Pflegetochter Lucy behält. Dabei hatte Sie ihrer Freundin Katherine versprochen, sich um Lucy zu kümmern, da der Vater Graham Sterling als Kapitän zur See fährt. Doch Amelia hat Lucy lieb gewonnen wie ein eigenes Kind und will das kleine Mädchen nicht mehr hergeben. Daher schlägt sie dem Kapitän vor, sie zu heiraten, damit das Kind versorgt ist und sie ihr Erbe antreten kann.
Der Roman liest sich sehr angenehm.
Amelia ist eine ganz besondere junge Frau, die Anfang des 19. Jahrhunderts nicht selbstbestimmt über ihre Zukunft entscheiden kann. Da sie Lucy behalten möchte und ihr Verlobter das ablehnt, geht sie einen ungewöhnlichen Weg. Sie erniedrigt sich und macht Graham einen Heiratsantrag. Ihre Cousine und Vertraute versucht Amelia das Ganze auszureden, da sie doch bereits verlobt sei. Aber Amelia sieht keinen anderen Weg.
Ihr Verlobter Edward ist ein unsympathischer und hartherziger Mensch, der mehr an dem Erbe als an Amelia interessiert ist. Graham dagegen ist sympathisch, verantwortungsbewusst und kann Ungerechtigkeit nicht leiden.
Die Geschichte ist sehr authentisch geschildert. Amelia ist eine sympathische junge Frau. Ohre Beweggründe sind sehr gut nachvollziehbar. Sie hat ein Versprechen gegeben und das will sie unter allen Umständen halten. Doch so einfach ist es nicht, ihre Ziele zu erreichen. Sie muss auch leider feststellen, dass Ihr Vertrauen missbraucht wird. Sie ist voller Gottvertrauen und sucht Halt im Gebet.
Ein unterhaltsamer Roman.