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Veröffentlicht am 29.09.2023

Lesenswert!

Der Glanz der Zukunft. Loulou de la Falaise und Yves Saint Laurent
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Klappentext:

„Paris, 1968: Als die junge Loulou zu einer Teestunde in illustrer Gesellschaft eingeladen wird, könnte sie sich nichts Langweiligeres vorstellen – und allgemein fällt es der in London geborenen ...

Klappentext:

„Paris, 1968: Als die junge Loulou zu einer Teestunde in illustrer Gesellschaft eingeladen wird, könnte sie sich nichts Langweiligeres vorstellen – und allgemein fällt es der in London geborenen jungen Frau schwer, in Frankreich anzukommen. Endlich hat sie es geschafft, aus dem Schatten ihrer berühmten Mutter herauszutreten, alles in ihr wehrt sich dagegen, sich von ihrem bunten, ausufernden Stil abzuwenden und der hier vorherrschenden kühlen Eleganz anzupassen. Doch dieser Nachmittag soll nicht ohne Folgen bleiben: Eine Begegnung verändert ihr Leben für immer, denn hier trifft sie Yves Saint Laurent. Er ist fasziniert von der jungen Frau, die selbst am liebsten Flohmarkt-Klamotten trägt, aber nichts auf der Welt so liebt wie Mode. Loulou und Yves werden gute Freunde, und schließlich macht er ihr das Angebot ihres Lebens – doch lediglich eine »Muse« wollte sie nie sein ...“



Bislang hatte ich mit den Büchern von Autorin Michelle Marly immer angenehme Lesestunden und so auch hier. In ihrem aktuellen Buch „Der Glanz der Zukunft“ dürfen wir in die Pariser Modewelt abtauchen. Es ist eine herrliche Geschichte zwischen Realität und Fiktion. Sie brilliert, mal wieder, mit Marlys grandioses Recherchearbeit. Sie nimmt den Leser wunderbar unaufdringlich an die Hand, führt ihn durch Paris und seine Berühmtheiten der damaligen Zeit. Ja, es ist eine Art Zeitensprung den wir hier unternehmen und irgendwie sind wir durch Markys detaillierte Erzählweise mittendrin statt nur dabei. Hauptprotagonistin Loulou erinnerte mich ein wenig an das berühmte Parfüm von Cacharel. Am Anfang hat man Schwierigkeiten es zu ertragen durch seine Schwere (Loulou geht es durch den Ortswechsel nicht anders) aber irgendwann kommt man bei diesem Duft an und wenn man das geschafft hat, bleibt er. Ob man ihn dann mag oder nicht, spielt hier keine Rolle. Loulou will endlich ihr Leben leben und man kann es als Leser nur zu gut verstehen. Ihren Stil hat sie irgendwie schon gefunden aber irgendwie auch nicht - fest steht aber: Mode ist ihr Leben. Die Begegnung mit Yves Saint Laurent verfolgt man gespannt und man hat diesen grazilen Mann mit der markanten Brille förmlich vor Augen. Die Bekanntschaft der beiden soll berufliche Früchte tragen. Die Frage ist nur: Wird sich Loulou damit abfinden oder will sie immer höher hinaus? Aber hierfür müssen Sie das Buch schon selbst lesen! Es lohnt sich definitiv! Ich vergebe hier 4 sehr gute Sterne für eine Story mit großem Lesevergnügen!

Veröffentlicht am 04.09.2023

4 Sterne

Zwischen Schwarzem Meer und Persischem Golf
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Klappentext:
„Im Jahr 2023 feiert die Deutsche Orient-Gesellschaft (DOG) ihr 125-jähriges Bestehen. Der vorliegende Sammelband gibt einen Einblick in die Vereinsarbeit und Vereinsgeschichte, vor allem ...

Klappentext:
„Im Jahr 2023 feiert die Deutsche Orient-Gesellschaft (DOG) ihr 125-jähriges Bestehen. Der vorliegende Sammelband gibt einen Einblick in die Vereinsarbeit und Vereinsgeschichte, vor allem der letzten 25 Jahre. Ein besonderer Schwerpunkt bildet hierbei das Forschungsprojekt zur assyrischen Hauptstadt Assur – ein zentrales Anliegen der DOG in den letzten 20 Jahren. Angesichts des aktuellen Diskurses um das kulturelle Erbe und den Kulturgüterschutz in der Öffentlichkeit – hier insbesondere auch im Bereich des Nahen Ostens, – werden tagespolitische Aspekte des Kolonialismus und Orientalismus im Zusammenhang mit der Erforschung von Kultur und Geschichte des Vorderen Orients einen Raum finden.“

Nach einem äußerst interessanten Vorwort werden wir Leser gekonnt in die Arbeit der DOG geführt. Hier werden kurz und präzise der Auftrag, die Entwicklung und auch die Herausforderungen benannt ehe es mit der Vereinsgeschichte ins Detail geht. Hier merkt man sehr schnell, der Verein hat nicht nur eine lange Tradition, er hat(te) auch äußerst interessante Mitglieder und zudem einen dunklen Fleck in der Vergangenheit der dem dunkelbraunem Regime zuzuordnen ist, der offen benannt wird.
Im vierten Teil darf sich Leser endlich den Arbeiten des DOG widmen. Es werden durch unterschiedliche Autoren 15 Forschungsvorhaben der letzten 25 Jahre erläutert bis abschließend in Kapitel 5 ausführlich die Forschungen zu Assur genauer betrachtet werden können.
Die Texte sind entweder mit Fotos, Bildern oder alten Schriften sowie Kartenmaterial untermalt und lockern somit die Texte gekonnt auf. Alles basiert selbstredend auf Facharbeiten die dennoch für den Leser mehr als verständlich niedergeschrieben sind. Der feste Einband wird mit einem Schutzumschlag geschützt und verleiht dem Buch einen beständigen und passenden Rahmen.
Dieses Buch ist eine wahrlich interessante Zusammenfassung des Bestehen der letzten 125 Jahren des DOG und zeigt auf, wie wichtig es ist, Geschichte zu schützen und zu bewahren. Einerseits ist es eine wichtige Arbeit für die Geschichte aber auch eine Aufklärung der Entwicklung der Menschheit und der Religionen. 4 sehr gute Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 03.09.2023

4 Sterne!

Der Schlafwagendiener
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Klappentext:

„Baxter träumt davon, Zahnarzt zu werden, und spart dafür jeden Dollar Trinkgeld. Bis er sich das Studium leisten kann, muss er auf mehrtägigen Schlafwagentouren stumm lächelnd und nickend ...

Klappentext:

„Baxter träumt davon, Zahnarzt zu werden, und spart dafür jeden Dollar Trinkgeld. Bis er sich das Studium leisten kann, muss er auf mehrtägigen Schlafwagentouren stumm lächelnd und nickend alle Aufträge der reichen, weißen, oft skurrilen Fahrgäste ausführen. Er darf weder seinen eigenen Namen verwenden noch sich den kleinsten Fehler erlauben, dort am untersten Ende der gesellschaftlichen Hierarchie, auf dem Trittschemel beim Schuhepolieren oder beim Kloputzen.

Im Jahr 1929 würde er für seine heimliche Hingabe an Männer nicht nur seinen Job verlieren, sondern unweigerlich im Gefängnis landen. Unterdessen bleibt der Zug auf der Fahrt von Montreal nach Vancouver vor einer Schlammlawine stehen. Die Stimmung an Bord wird mit jeder Stunde angespannter. Während des pausenlosen Tag- und Nachtdiensts bekommt der völlig übermüdete Baxter langsam Halluzinationen und hat seine unterdrückten Gefühle immer weniger unter Kontrolle.“



„Der Schlafwagendiener“ stammt aus der Feder von Suzette Mayr. Ihr Hauptprotagonist Baxter ist einem recht schnell nach Lesebeginn ans Herz gewachsen. Er will seinen großen Traum Zahnarzt zu werden definitiv mit allen Mitteln in die Realität umsetzen. Das Studium ist teuer und dafür muss er arbeiten gehen. Wie der Buchtitel bereits verrät, ist er für alle Belange der Menschen in den nächtlichen Stunden in den Zügen da. Keiner kennt seinen Namen, er macht einfach nur, er schafft einfach nur um seinen Traum zu erfüllen. Mayr zeigt auf, was man alles für seine Träume hinnehmen muss. Baxter ist ein Niemand und muss vor den Gästen auf die Knie gehen um ihre Schuhe zu polieren oder eben das Klosett nochmals richtig gründlich nach deren Benutzung zu reinigen. Sie merken schon, für seinen großen Traum macht Baxter Dinge, die schon in gewisser Weise erniedrigend sind. Ist es all das wert? Zudem schreiben wir das Jahr 1929 - keine Zeit der Offenheit in jeglicher Hinsicht. Egal ob die Hautfarbe oder gar die sexuelle Hingabe: über all das wird nicht gesprochen. Baxters Arbeit bringt ihn fasst um den Verstand denn es plagen ihn Halluzinationen. Im Klappentext wird bereits kurz das Unglück beschrieben welches Baxter wahrlich herausfordert. Es fordert auch in gewisser Weise uns Leser heraus, denn wir leiden mit Baxter mit und würden ihm irgendwie gerne unter die Arme greifen aber es stellt sich auch die Frage, ob es sich lohnt diesem Traum hinterherzulaufen, dafür zu kämpfen. Ist all die Mühe, die Arbeit diese Erfüllung wert? Wie weit muss man gehen, will man gehen? Mayr ist in vielen Augenblicken philosophisch und trifft zumeist immer den richtigen Ton. Ihre Wortwahl ist der Zeit angepasst und der gesamten Situation. Sie spricht Themen an, die gern unter den Teppich gekehrt werden und wenn wir ehrlich sind, sind viele dieser Themen bis heute auch noch aktuell. „Der Schlafwagendiener“ bracht mir wirklich beste Leseunterhaltung und eine Geschichte die noch nachhallt. 4 Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 03.09.2023

Rezepte mit ganz viel Herzblut

Die Küche von Amalfi
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Klappentext:

„Die Küste von Amalfi ist magisch, eine traumhaft schöne Landschaft mit malerischen Dörfern, die sich an steile Klippen schmiegen, kristallklarem Wasser und dem Duft von Zitronen. Diese Region ...

Klappentext:

„Die Küste von Amalfi ist magisch, eine traumhaft schöne Landschaft mit malerischen Dörfern, die sich an steile Klippen schmiegen, kristallklarem Wasser und dem Duft von Zitronen. Diese Region Italiens lockt seit jeher zahllose Besucher an, und das Essen ist äußerst schmackhaft! Ursula Ferrigno stammt von Amalfi und präsentiert in diesem Buch 75 authentische Rezepte aus ihrer Heimat. Natürlich mit den besten Zutaten der Region: Auberginen, Feigen, Tomaten, Zitronen, Fisch & Meeresfrüchten, Kalb und Lamm.“



Sie sehen es bereits an diesem wunderschönen Cover: die Amalfi-Küste in ein wahrer Traum aber nicht nur die Landschaft begeistert sondern auch die regionale Küche. In diesem Kochbuch reisen wir an die Küste und dürfen uns die kulinarischen Genüssen zuteil werden lassen. Die Autorin stammt aus dieser Region und man merkt in ihren Rezepten und Beschreibungen absolut 100% Herzblut. In 75 vielseitigen Rezepten zeigt sie den Lesern auf, wie man sich dieses Urlaubsgefühl nach Hause holen kann. Die Rezepte sind, wie bereits gesagt, äußerst vielseitig. Egal ob Fisch, Fleisch oder Gemüse, hier wird jeder fündig. Zitronen dürfen natürlich auch nicht fehlen! Der Aufbau der Rezepte ist verständlich und sehr gut nachvollziehbar niedergeschrieben. Hier und da wird es bei der Beschaffung der Zutaten sicherlich etwas abenteuerlich aber wer gerne kocht, wird seine Quellen haben auch außergewöhnliche Zutaten sich zu beschaffen.

Die Haptik und Optik des Buches ist ebenfalls erwähnenswert. Die Überschrift auf dem Cover hat eine leichte Glitzerschrift. Der feste Einband hält 192 Seiten fest. Die Bindung ist hervorragend, das Buch lässt sich leicht blättern und bleibt auch so liegen wenn man es beim kochen „nutz“. Die Bilder der Gerichte aber auch die Impressionen zur Amalfi-Küste sind von sehr guter Qualität und vermitteln absolutes Italien-Feeling.

Ja, das Buch macht nicht nur Appetit sondern auch ein wenig Fernweh. 4 Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 27.08.2023

Wenn man das Glück endlich gefunden hat

Plötzlich Gutsherrin
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Klappentext:

„„Als wir das erste Mal auf das etwas heruntergekommene Haus zufuhren, wollte mein Mann am liebsten gleich wieder umkehren. Aber ich hatte mich sofort in das Haus und den Park verliebt. Ich ...

Klappentext:

„„Als wir das erste Mal auf das etwas heruntergekommene Haus zufuhren, wollte mein Mann am liebsten gleich wieder umkehren. Aber ich hatte mich sofort in das Haus und den Park verliebt. Ich hatte ein wahnsinnig gutes Gefühl an diesem Ort, es war, wie nach Hause zu kommen in eine Oase der Ruhe.“



Als die Kinder aus dem Haus sind, möchte Elisabeth Neufeld-Picciani noch einmal ganz neu beginnen und fragt sich: Was kann jetzt noch kommen? Wo und wie möchte ich leben? Womit möchte ich meine Zeit füllen?



Das alte Gutshaus in Volzrade ist wie ein Wink des Schicksals. Es ist heruntergekommen, wurde Jahre lang vernachlässigt und zweckentfremdet und ist doch ein Ort mit Herz und Seele. Stück für Stück renovieren Elisabeth und ihr Mann Bruno das alte Haus. Mit viel Liebe zum Detail, einem Blick für die alten Schätze, als Bewahrer eines Ortes mit seiner ganz eigenen Geschichte. Eines Ortes, der zu einer neuen Heimat wird.



In ihrem Buch geht es um Träume und Pläne, ums Aufbrechen und Ankommen, um die Verbindung von Orten und Leben, von Vergangenheit und Zukunft – und nicht zuletzt um den Sinn im eigenen Leben.



Spannende Lebensgeschichte voller Nostalgie und Sehnsucht



Von der Stadt aufs Land, Leben in einem alten Gutshaus, ein eigenes Café: Elisabeth Neufeld-Picciani macht Mut, Träume zu verwirklichen



Ausstattung: mit Fotos“



Die Geschichte von Elisabeth Neufeld-Picciani liest sich fast ein wenig träumerisch und vielleicht werden auch einige Leser neidisch bei dem Gedanken so ein Anwesen zu erwerben. Nur steckt hinter so einem Kauf eine ganze Menge mehr. Da wir selbst vor Jahren ein altes, historische und denkmalgeschütztes Haus mit viel Grundstück erworben haben, fand ich mich in der Geschichte der Autorin schnell wieder. Ja, es gibt solche Augenblicke, man sieht etwas und es ist um einen geschehen! Auch bei einem Haus ist dies möglich! Die Autorin berichtet von ihrer Suche und ihrem Fund des Hauses und wie sie begann, jeden Quadratzentimeter dort lieben zu lernen. Einerseits erdet so ein Anwesen ungemein, es fordert aber auch Kräfte, bei denen man nicht mal daran geglaubt hat dass man diese hätte! Es kostet Nerven, Schweiß, Tränen, Wut und Freude aber auch eine Menge Geld. Wenn man alles irgendwie vereint, dann wird aus einem alten Haus wie hier im Buch ein Traumhaus. Neufelfd-Picciani erzählt einerseits wie es mit dem Haus voran ging aber auch was es mit ihr gemacht hat.

Die Geschichte ist recht anspruchslos und schnell und flott zu lesen. Definitiv ist es ein lesenswertes Buch für Sinnsuchende, Gleichgesinnte und die, die es werden wollen. Fest steht jedenfalls: Heimat ist dort wo man seine Wurzeln verankert hat und Elisabeth Neufeld-Picciani hat ihren Wurzeln ganz tief im Gutshaus in Volzrade verankert.

4 von 5 Sterne