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Veröffentlicht am 16.11.2023

Nachhaltigkeit in der Küche

Küche ohne Schnickschnack
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Küche ohne Schnick-Schnack ist ein Buch aus der Reihe machsnachhaltig aus dem Ulmer Verlag. Die Zugehörigkeit zu der Serie ist schon am Cover mit dem üblichen Abrisspackpapier zu erkennen. Wie immer gibt ...

Küche ohne Schnick-Schnack ist ein Buch aus der Reihe

machsnachhaltig aus dem Ulmer Verlag. Die Zugehörigkeit zu der Serie ist schon am Cover mit dem üblichen Abrisspackpapier zu erkennen. Wie immer gibt es hier in handlichem Format gut nachvollziehbar beschriebene leicht nachzumachende Tipps für Nachhaltigkeit.

Das Buch enthält keine Rezepte zum Kochen oder Backen! Hier finden sich viele Tipps, wie man den Alltag in der Küche nachhaltig und achtsam gestalten kann, um weniger Müll zu produzieren und ressourcenschonend zu handeln. Die kurzen übersichtlichen Kapitel sind leicht verständlich geschrieben, wer weiterführende Informationen möchte, findet diese über QR Codes oder die Rubrik

machsnachhaltig-Infos hinten im Buch.

Die Autoren erklären zunächst das Konzept und den Sinn, der hinter dem Ganzen steckt. Schön ist, dass sie den Erfolgsdruck herausnehmen, nicht jeder soll alles umsetzen, sondern jeder so handeln, wie er es kann. Manches fällt einem leicht, anderes nicht: Veränderung ist ein stetiger Prozess, der Zeit braucht. Es wäre schade, wenn die Motivation auf der Strecke bleibt, weil man sich überfordert.

Es gibt allgemeine Informationen und dann folgen praktische Tipps zu den Kapitelthemen:

- Einkauf

- schlauer kochen und essen

- Geräte und Küchenhelfer

Mir hat das Buch gut gefallen. Viele der Tipps setzen wir im Alltag tatsächlich schon um, einiges war aber auch neu, manches fand ich nicht sinnvoll. Insgesamt bietet das Buch einen tollen Einstieg in das Thema. Gerade in Sachen Nachhaltigkeit kann man gerade in der Küche viel bewirken.

Für Einsteiger in die Thematik Nachhaltigkeit ein übersichtlicher gut nachvollziehbarer Ratgeber.

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  • Erzählstil
Veröffentlicht am 25.10.2023

Viele Blickwinkel fließen zusammen

Das ist Alise
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Eine alte Frau, Signe, lebt in einem einsam gelegenen alten Holzhaus an einem norwegischen Fjord. Sie liegt auf der Bank und erinnert sich an ihren geliebten Mann Asle, der vor vielen Jahren losging, um ...

Eine alte Frau, Signe, lebt in einem einsam gelegenen alten Holzhaus an einem norwegischen Fjord. Sie liegt auf der Bank und erinnert sich an ihren geliebten Mann Asle, der vor vielen Jahren losging, um nach seinem Boot zu sehen und dann nie wiederkam. Ihre Trauer, ihre Sehnsucht aber auch eine leise Hoffnung werden deutlich. Sie sinniert, ob er sie verlassen hat oder mit dem Boot verunglückte. Während man dies erfährt wechselt immer wieder die Perspektive: die Frau sieht sich am Fenster stehen und hinausschauen, Feuerholz nachlegen, draußen etc. Dabei ist sie teilweise jünger. Sie sieht Menschen, die vor ihr in dem Haus gelebt haben, die Vorfahren ihres Mannes, die auch Verluste hinnehmen mussten und anders damit umgingen. Während sie dies alles beobachtet, gibt es auch die Stimme ihres Mannes, der teilweise ebenfalls in der Vergangenheit unterwegs ist, sowie die einiger Vorfahren.

Es passiert nicht viel in dieser Geschichte und doch erfährt man Vieles über eine ganze Familienlinie. Alle erlebten drastische Verluste in dieser kargen Gegend und sie gingen unterschiedlich damit um.
An den Erzählstil musste ich mich gewöhnen, konnte mich erst im zweiten Anlauf darauf einlassen. Die monotonen Wiederholungen und abrupten Wechsel hätte mein Deutschlehrer mir angekreidet, sie lesen sich nicht „gefällig“, aber sie wirken sehr intensiv. Das sprachliche Unvermögen der Menschen wird deutlich, das übereinander nachdenken, aber nicht miteinander reden bis es zu spät ist. Durch die vielen Wechsel fließt alles ineinander und spiegelt damit auch die Gegend wieder, in der die Geschichte angesiedelt ist.

Für alle, die exzessive Sprachschleifen aushalten und mit den spröden Emotionen der Figuren umgehen mögen.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.10.2023

Backofengerichte

Lieblingsgerichte aus dem Backofen
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Dieses Buch hält was der Titel verspricht: eine Sammlung von Backofengerichten. Einiges davon ist altbekannt und weckt evtl. Kindheitserinnerungen, z.B. das Würstchen im Schlafrock, Schinken-Käse-Croissants, ...

Dieses Buch hält was der Titel verspricht: eine Sammlung von Backofengerichten. Einiges davon ist altbekannt und weckt evtl. Kindheitserinnerungen, z.B. das Würstchen im Schlafrock, Schinken-Käse-Croissants, gefüllte gratinierte Pfannkuchen u.v.m. Die Rezepte sind wie so oft bei Backofenrezepten käselästig und dadurch etwas kalorienreicher. Fleisch und Fisch werden in vielen Varianten genutzt und ab und an wird auf Ferigprodukte zurückgegriffen. Veganer und Vegetarier werden hier eher wenig für sich finden.

Unterteilt wurde in die Rubriken Klein, aber fein / Pizza, Torte und Quiche / Aufläufe, Gratins und mehr / Süß und knusprig

Ein umfassendes Register inclusive Zutaten macht leichtes Auffinden von Rezepten möglich.

Die Rezepte wurden mit sehr schönen Fotos gut in Szene gesetzt, man bekommt beim Durchblättern direkt Hunger. Neben dem Foto finden sich die Zutatenliste und die übersichtlich und nachvollziehbar durchnummerierten Zubereitungsschritte. Vorbereitungs- und Backzeit sind ebenfalls angegeben, damit man gut planen kann. Unten gibt es immer noch mal einen Tipp, Varianten, Alternativen oder passende Ergänzungsbeilagen. Auf Nährwertangaben wurde verzichtet.

Wir versuchen gesund zu leben, aber ab und an muss es eben mal etwas leckeres aus dem Ofen sein, dass gerne reich mit zerlaufendem Käse gekrönt sein darf. Solche Gerichte finden sich hier neben den gesunden Vorschlägen ;).

Mir gefällt das handliche leichte Kochbuch gut. Der weiche Softcovereinband ist abwischbar, liegt gut in der Hand und das Buch bleibt aufgeschlagen liegen. Sehr praktisch. Eine schöne umfangreiche Sammlung mit vielen Ideen. Für Vieles benötigt man eigentlich kein Rezept, aber es hat hier trotzdem Platz gefunden, weil es eben ein Lieblingsrezept ist.

Für Anfänger, Menschen, die gerne Gerichte vorbereiten und Backofenfans ein tolles Buch, das ich empfehlen kann.

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  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 03.10.2023

Ein neues Leben in Palästina

Wenn Gott den Pinsel schwingt
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"Wer keinen Frieden im Herzen hat, der kann auch nicht in Frieden mit anderen Menschen leben." (S. 212)

>Antwort der Autorin zu einem Polizisten während eines Verhörs auf die Frage: Wer hat Schuld, die ...

"Wer keinen Frieden im Herzen hat, der kann auch nicht in Frieden mit anderen Menschen leben." (S. 212)

>Antwort der Autorin zu einem Polizisten während eines Verhörs auf die Frage: Wer hat Schuld, die Palästinenser oder die Juden?<



Die Autorin Marlene Shahwan hat eine einsame Kindheit und Deutschland erlebt. Als Tochter eines Pastors lief sie eher nebenbei mit und wollte immer ihrem Vater gefallen, der sich soviel um andere Kinder kümmert. Als junge Erwachsene stolpert sie unstet durchs Leben, bis sie ihren Mann kennenlernt und zum Glauben findet. Was sie aber ihr Leben lang begleiten wird, ist die Liebe zur Kunst.

Die junge Familie wandert in Johnny Heimat Beit Jala (bei Bethlehem) aus. Das Leben in dem palästinensischen Autonomiegebiet als Christen ist nicht einfach. Die geschilderten Raketenbeschüsse, die die Familie wiederholt erlebt und die anderen Wirren in dem Gebiet waren und sind sicherlich eine große Herausforderung. Krankheiten, Probleme mit den Behörden und Gefängnisaufenthalt bleiben der Familie nicht erspart. Dennoch bleiben sie voller Gottvertrauen, ziehen vier Kinder groß und setzen sich für die Gemeinde ein, insbesondere in der Kinder- und Jugendarbeit. Johnny baut ein Gemeindezentrum auf, das sich gut etabliert.

Der palästinensische Blick auf das Leben in Israel ist interessant, ebenso wie das Leben dieser Familie, die so viel erlebt und aufgebaut hat. Das Begegnungszentrum und Gästehaus habe ich mir im Internet angesehen, wirklich beeindruckend. Nach den ganzen Schwierigkeiten, die hier geschildert wurden, ist das eine beachtliche Leistung, die sicherlich nur mit festem Gottvertrauen entstehen konnte.

Was mir ein wenig gefehlt hat, war der Blick über den Tellerrand. Hier wird wenig zur politischen Lage geschildert, auch Daten fehlten, um die Geschehen einzuordnen. Die Autorin erzählt aus ihrer Sicht, die andere Seite kommt nicht zu Wort. Das ist etwas, was mir so häufig bei Schilderungen aus diesen umstrittenen Gebieten fehlt. Die Fronten sind dort so verhärtet, das sich trotz aller guten Projekte, wenig aufeinander zu bewegt. Das ist sicherlich die gelebte Realität, aber es wäre halt schön, es etwas breiter aufgestellt lesen zu können.

Das Leben dieser Familie ist sehr interessant, ab und an hätte ich gerne noch mehr darüber erfahren, wie sie ihren Alltag meistern und wie man als Deutsche in so einem Gebiet heimisch wird. Insgesamt bietet das Buch einen guten Einblick in ein fremdes bewegtes Leben fernab von unserem Alltag.

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Veröffentlicht am 29.09.2023

Mord in Triest 1914

Die Geister von Triest
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"Die Geister von Triest" von Christian Klinger ist der zweite Teil einer Krimireihe um Gaetano Lamprecht, einen leidenschaftlichen Rennradfahrer und Ispettore bei der Triestiner Polizei. Den ersten Teil ...

"Die Geister von Triest" von Christian Klinger ist der zweite Teil einer Krimireihe um Gaetano Lamprecht, einen leidenschaftlichen Rennradfahrer und Ispettore bei der Triestiner Polizei. Den ersten Teil kenne ich nicht, dennoch gab es keine Verständnisprobleme, bei den Namen muss man jedoch aufmerksam bleiben.

In Triest wird eine alte Frau ermordet, die überall nur als Hexe bekannt war. Der erste Weltkrieg hat begonnen und Lamprecht hat seinen Einberufungsbefehl bereits erhalten. Aufgrund der Personalnot soll er aber zunächst diesen Fall lösen. Das ist jedoch eine recht verzwickte Angelegenheit in deren Verlauf einige Figuren auftauchen, Wendungen eintreten und Motivlagen wechseln. Ein wenig erfährt man auch aus dem privaten Umfeld von Lamprecht.
Der Zeitgeist wird gut transportiert, die Sprache und das Geschehen geben dies sehr gut wieder. Der beginnende Krieg liegt über allem und der Zwiespalt der hauptsächlich italienischen Bevölkerung, deren Heimatstadt aber zu Österreich gehört, wird deutlich. Lamprecht ist über die Eltern mit beiden Ländern verbunden, ein leidenschaftlicher Sportler, engagierter Polizist und den Frauen zugewandt. Eine interessante Figur, die hoffentlich wohlbehalten aus dem Krieg zurückkehrt und Protagonist in weiteren Kriminalfällen ist. Der Kriminalfall ist spannend und wird gut aufgelöst.
Tolle Krimiunterhaltung mit historischem Hintergrund.

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