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Veröffentlicht am 05.10.2023

Spannendes Fantasyabenteuer

Insel der wandernden Flüche - Skys Gabe
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Bereits ihr ganzes Leben lang musste Sky Lamar ständig umziehen, da ihre Mutter als Hotelmanagerin immer wieder in neuen Ländern arbeitet. Jetzt möchte die Vierzehnjährige endlich eine Heimat finden und ...

Bereits ihr ganzes Leben lang musste Sky Lamar ständig umziehen, da ihre Mutter als Hotelmanagerin immer wieder in neuen Ländern arbeitet. Jetzt möchte die Vierzehnjährige endlich eine Heimat finden und zieht zu ihrem Großvater auf die schottische Insel Sidh. Doch bereits am ersten Tag bemerkt Sky, dass die Einheimischen sich seltsam misstrauisch verhalten, sogar von einer alten Familienfehde ist die Rede. Erst Rory MacLeod, dessen Familie mit den Lamars verfeindet sein soll, erklärt ihr, dass es auf der Insel Flüche gibt und rät zur Abreise. Doch Sky ist von der Geschichte fasziniert und versucht, mehr über die Flüche heraus zu finden.

"Insel der wandernden Flüche - Skys Gabe" von Tina Blase ist eine unterhaltsame Fantasygeschichte, die sich laut Verlag an Jugendliche ab 13 Jahren richtet - ich hätte die Zielgruppe sogar etwas jünger eingeschätzt. Die Protagonistin war mir schnell sympathisch, obwohl ihr auf der Insel erst einmal viel Ablehnung entgegen schlägt, geht sie ihren eigenen Weg und findet auch den Mut, sich gegen die geistig fest gefahrenen Inselbewohner zu stellen. Da die Handlung durchgehend aus Skys Blickwinkel erzählt wird, fiel es mir leicht, emotional immer an ihrer Seite zu bleiben. Auch Rory habe ich bald gemocht, in Anbetracht der Tatsache, dass er sein ganzes Leben auf der Insel verbracht hat und von klein auf mit den starren Vorurteilen seiner Familie gefüttert wurde, finde ich, er hat sein anfängliches überhebliches Gehabe doch recht schnell abgelegt.

Der Schreibstil ließ mich schnell und einfach durch die Geschichte gleiten, die Spannung habe ich angenehm dosiert empfunden - wie ich es bei einem Kinderbuch erwartet habe, auch deswegen hätte ich die Zielgruppe jünger als die Verlagsempfehlung anvisiert. Den Hintergrund fand ich sehr liebevoll beschrieben, meiner Meinung nach passt hier alles gut zusammen, die authentischen Figuren, das Setting und der Handlungsfaden. Der Epilog hinterlässt genügend Neugier auf den zweiten Band, so dass ich mich bereits auf die Fortsetzung freue. Für diesen fesselnden, fantasievoll geschriebenen Jugendroman spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Dieses spannende Fantasyabenteuer für Jugendliche hat mich wunderbar unterhalten, ich empfehle es gern weiter.

Veröffentlicht am 27.09.2023

Fortsetzung der bezaubernden Märchenadaption

Märchenfluch, Band 2: Die Rache der Fee
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Auch nach dem Kampf im Gewächshaus wird es in Floras Leben nicht ruhiger, Scitus, ihr magischer Spiegel macht Andeutungen, aus denen sie nicht schlau wird, Hektor scheint ein großes Geheimnis zu verbergen ...

Auch nach dem Kampf im Gewächshaus wird es in Floras Leben nicht ruhiger, Scitus, ihr magischer Spiegel macht Andeutungen, aus denen sie nicht schlau wird, Hektor scheint ein großes Geheimnis zu verbergen und dann taucht urplötzlich Vicky auf, die behauptet, Floras Schwester zu sein. Dabei spricht Vicky ständig von einer gemeinsamen Großmutter, obwohl Flora sicher ist, dass sie nie eine Großmutter hatte bzw. kannte. Noch ahnt sie nicht, welche Gefahr im Verborgenen lauert und ihre Kräfte sammelt, um die Märchengemeinschaft anzugreifen.

"Märchenfluch, Die Rache der Fee" von Claudia Siegmann ist der zweite Band einer wunderbaren Märchenadaption für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren. Zum Verständnis empfehle ich, die Reihe mit dem ersten Teil zu beginnen, da die Handlung dieser Fortsetzung auf den Vorgänger aufbaut. Flora und ihre Freunde waren mir bereits im ersten Buch ans Herz gewachsen, so dass es mir Freude bereitet hat, sie auf einem weiteren Abenteuer zu begleiten. Die äußere Gestaltung des Buches hat mich erneut bezaubert, wer also zwischen E-Book und Print schwankt, dem empfehle ich die hübsch gestaltete Hardcoverausgabe, deren Schönheit sich auch unter dem Schutzumschlag fortsetzt.

Der Schreibstil ist leicht und locker, entsprechend dem Alter der Zielgruppe - für ältere Leser wie mich hätte es gern eine Prise mehr Spannung sein dürfen, trotz aller Hürden, die Flora überwinden muss, hat sich die Handlung für mich stellenweise etwas lang gezogen. In meinen Augen war auch das Drama um Hektors Geheimnis zu sehr aufgebauscht, selbst als Flora es heraus gefunden hatte, sind die Beiden noch ewig umeinander her geeiert, ehe es dann endlich mal zu einer Aussprache kam. Nichtsdestotrotz hatte ich mit diesem Roman einige angenehme Lesestunden, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche, besonders an jüngere Bücherfreunde.

Fazit: Auch den zweiten Band der Märchenadaption habe ich gern gelesen, obwohl es einige Stellen gab, bei denen ich deutlich empfunden habe, dass ich weit älter als die angestrebte Zielgruppe bin. Dennoch empfehle ich die märchenhafte Lektüre gern weiter.

Veröffentlicht am 27.09.2023

Spannende, fantasievolle Jugendlektüre

Lucid Night – Was, wenn wir nicht träumen?
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Selena ist eine Traumgängerin - sie selbst träumt nie, kann aber in die Träume anderer Menschen einsteigen. Allerdings kommt diese Gabe sonst ausschließlich bei Männern vor, so dass Selena nur heimlich ...

Selena ist eine Traumgängerin - sie selbst träumt nie, kann aber in die Träume anderer Menschen einsteigen. Allerdings kommt diese Gabe sonst ausschließlich bei Männern vor, so dass Selena nur heimlich in den Träumen wandeln kann und immer auf der Hut vor den Mitgliedern der Traumunion sein muss. Rias Vater ist der Pressesprecher der Traumunion, der zwar selbst nicht über die Gabe verfügt, aber die Dogmen seiner Vorgesetzten blind vertritt. Deshalb glaubt er seiner Tochter auch nicht, als sie ihm sagt, dass sie eine Traumgängerin ist, erst der Traumgänger und Influenzer Yunus wird auf Rias Gabe aufmerksam und berichtet auf seinen Social Media Kanälen über sie. Weder er noch Ria ahnen, welchen Kampf sie damit auslösen und dass dadurch nicht nur die Traumwelt Somna gefährdet wird.

"Lucid Nights" von Nina Martin ist eine fantasievolle Geschichte für Jugendliche, die mich zwar schnell in ihren Bann gezogen hat, schlussendlich aber nicht ganz überzeugen konnte. Sowohl Selena als auch Ria waren sympathische Protagonisten, für meinen Geschmack hätten sie aber gern noch etwas ausführlicher dargestellt werden können. Eventuell lag es an der jungen Zielgruppe, dass die Beschreibung der Personen etwas knapp gehalten wurde, ich habe sämtliche Figuren zwar durchaus als authentisch empfunden, hätte mir aber für Alle eine umfangreichere Charakterisierung gewünscht, ich hatte beim Lesen den Eindruck, immer nur genau so viel über einen Menschen zu erfahren, wie für seine Rolle in der Geschichte unbedingt notwendig war.

Der Schreibstil hat mich leicht und locker durch die Geschichte geführt, auch an Spannung hat es meiner Meinung nach nicht gemangelt. Lediglich der Schluss hat mich etwas ratlos gelassen, dabei kann ich nicht einmal behaupten, dass die Autorin ihrer Geschichte kein stimmiges Ende verpasst hätte - trotzdem bin ich mit einem merkwürdigen "War es das jetzt oder kommt da noch eine Fortsetzung?"-Gefühl zurück geblieben. So habe ich mich zwar über die gesamte Lesezeit hinweg gut unterhalten gefühlt, bin aber doch leicht unzufrieden mit dem Ausklang. An eine jugendliche Zielgruppe empfehle ich den Roman dennoch weiter, den fantasievollen Weltenaufbau und die spannende Handlung betrachte ich durchaus als lesenswert.

Fazit: Obwohl mich das Ende nicht ganz glücklich zurück gelassen hat, fand ich die Geschichte größtenteils fesselnd und fantasievoll geschrieben, so dass ich trotz meiner Kritik eine Leseempfehlung ausspreche.

Veröffentlicht am 21.09.2023

Klassiker in neuem Gewand - prachtvolle Schmuckausgabe

Frankenstein
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Beinahe jeder kennt in groben Umrissen die Geschichte des Wissenschaftlers Frankenstein, der im Größenwahn neues Leben erschafft und sich danach voller Entsetzen von seiner eigenen Schöpfung abwendet. ...

Beinahe jeder kennt in groben Umrissen die Geschichte des Wissenschaftlers Frankenstein, der im Größenwahn neues Leben erschafft und sich danach voller Entsetzen von seiner eigenen Schöpfung abwendet. In dieser wunderbaren Schmuckausgabe wird der Schauerroman, der nicht umsonst zu den Klassikern der Weltliteratur gehört, mit zahlreichen Illustrationen und Beilagen besonders opulent zur Geltung gebracht. Der farbige, metallisch glänzende Buchschnitt und das beeindruckende Cover (erst in Natura kommt es wirklich zur Geltung, der silberne Blitz wird bei Bewegung des Buches je nach Lichteinfall regelrecht lebendig), tun ihr Übriges um diese Ausgabe zu einer Zierde für jedes Regal zu machen.

Natürlich hatte auch ich bereits viel von der Geschichte Frankensteins gehört, sowie von der Autorin Mary Shelley, die diesen Klassiker bereits in sehr jungem Alter schrieb, ohne jedoch bisher den Roman gelesen oder eine der Verfilmungen gesehen zu haben. Umso mehr habe ich mich auf das Leseerlebnis gefreut, allerdings muss ich zugeben, dass mir der Einstieg in die Handlung nicht ganz leicht gefallen ist. Wie es der Entstehungszeit des Werkes entsprach, habe ich Schreibstil zunächst als sehr sperrig und ausschweifend empfunden. Dass die Rahmenhandlung mit Briefen eines Mannes beginnt, dessen Name weit weniger bekannt ist, als der Frankensteins, hat mich zusätzlich irritiert.

Robert Walton schreibt darin an seine ältere Schwester, die er sehr verehrt, und berichtet von einer Expedition, die er unternimmt, um einen Seeweg durch den Polarkreis zu erschließen. Obwohl dieser Rahmen nur die ersten ca. zwanzig Seiten umfasst, zog sich der Anfang für mich sehr in die Länge, erst als Walton einen Reisenden von einer Eisscholle rettet, bei dem es sich um Viktor Frankenstein handelt, und dieser beginnt, seine Erlebnisse zu schildern, nahm die Handlung etwas an Fahrt auf. Von diesem Punkt an vermochte mich das Buch zu fesseln und ich habe mich jeden Tag darauf gefreut, einen neuen Abschnitt zu lesen. Dabei hatte ich den Eindruck, etwas langsamer voran zu kommen, als bei manch anderer Lektüre, aber ich denke, für diese prächtig gestaltete Schmuckausgabe sollte man sich die Zeit nehmen und nicht nur die altmodische Sprache genießen, sondern auch die bildliche Gestaltung sowie die passenden Beilagen auf sich wirken lassen.

Fazit: Der weltbekannte Klassiker kommt hier in einer opulenten Schmuckausgabe, die mich allein schon durch die herrliche Gestaltung begeistern konnte. Nach einem etwas langatmigen Einstieg hat mich auch die Geschichte selbst in ihren Bann gezogen, so dass ich dieses prächtig illustrierte Buch gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 14.09.2023

Fesselnde Geschichte mit einer wirklich liebenswerten Protagonistin

Birthday Girl
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Jordan wurde vom Leben nicht verwöhnt, sie musste zeitig lernen, auf eigenen Beinen zu stehen. Um ihr Studium zu finanzieren arbeitet sie bis spät in die Nacht in einer Bar, selbst am Vorabend ihres neunzehnten ...

Jordan wurde vom Leben nicht verwöhnt, sie musste zeitig lernen, auf eigenen Beinen zu stehen. Um ihr Studium zu finanzieren arbeitet sie bis spät in die Nacht in einer Bar, selbst am Vorabend ihres neunzehnten Geburtstages. Als ihre Chefin ihr zur Feier des Tages zeitiger frei gibt, Jordans Freund, der sie heim fahren soll aber nicht an sein Telefon geht, beschließt sie, die Wartezeit im Kino zu überbrücken. Dort kommt sie mit Pike ins Gespräch, der zwar deutlich älter als sie ist, dennoch empfindet Jordan sofort eine seltsame Nähe zu ihm. Noch in der selben Nacht erfährt sie allerdings, dass nicht nur der Altersunterschied zwischen ihnen steht, Pike ist auch noch der Vater ihres Freundes.

"Birthday Girl" von Penelope Douglas ist eine Geschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Jordan ist mir schnell ans Herz gewachsen und ich war emotional immer an ihrer Seite. Für ihr jugendliches Alter wirkte sie bereits sehr erwachsen, was mit Sicherheit den familiären Umständen zu verdanken ist, denn von ihrer Familie hat sich nie jemand wirklich um sie gekümmert. Somit haben sich auch ihre Wünsche und Ziele deutlich von denen ihrer ehemaligen Mitschüler unterschieden. Abgesehen von einigen Selbstzweifeln und der Angewohnheit, ihr Licht immer wieder unter den Scheffel zu stellen, fand ich Jordan beinahe zu perfekt und fehlerlos dargestellt.

Auch Pike habe ich gemocht, er ist ein geradliniger Mensch, der sehr zeitig ungeplant Vater geworden ist und trotz seiner jungen Jahre immer getan hat, was das Beste für seinen Sohn war, in dieser moralischen Perfektion hatte er deutliche Ähnlichkeit mit Jordan. Ihr Freund Cole war von der Autorin wohl als Gegenpol zu der fleißigen, strebsamen Jordan gedacht, in meinen Augen wurde er recht ambivalent beschrieben. Abgesehen von der Tatsache, dass er Pikes Sohn ist und wegen der vorhandenen Vaterliebe keinen wirklich schlechten Charakter haben durfte, hat er sich Jordan gegenüber manchmal derartig mies benommen, dass mir die Vorstellung schwer fiel, er sei vor der Beziehung ihr bester Freund gewesen und habe sich in bestimmten Situationen schützend vor sie gestellt. Coles Verhalten entsprach oft eher dem eines bockigen Kleinkindes, als dem eines Neunzehnjährigen, besonders seinen Teil der Handlung habe ich als arg konstruiert empfunden.

Nichtsdestotrotz fand ich den Schreibstil eingängig und spannend, ich mochte den E-Reader zwischendurch kaum aus der Hand legen. Bis auf die angesprochenen Punkte erschienen mir die Figuren authentisch und lebensecht, so dass ich emotional tief in die Geschichte versunken bin. Der Hintergrund war meiner Meinung nach umfassend genug gezeichnet, dass er sich nahtlos an die Handlung angefügt hat und ich das Geschehen beinahe wie einen Film vor meinem geistigen Auge abrufen konnte. Insgesamt habe ich mich von diesem Roman wirklich gut unterhalten gefühlt, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Die Figuren waren für meinen Geschmack manchmal ein wenig zu sehr schwarz oder weiß dargestellt, was dem Lesevergnügen insgesamt aber keinen Abbruch getan hat. Die emotionale Lektüre hat mich gefesselt und begeistert, so dass ich sie gern weiter empfehle.