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Veröffentlicht am 06.08.2020

Unnötige Fortsetzung

Wings of Silver. Die Rache einer Frau ist schön und brutal (Golden Cage 2)
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Mit „Wings of Silver“ erschien für mich völlig überraschend eine Fortsetzung von „Golden Cage“. Da ich den ersten Teil letztes Jahr mit 5 Sternen bewertet habe und ein Fan von Camilla Läckberg bin, war ...

Mit „Wings of Silver“ erschien für mich völlig überraschend eine Fortsetzung von „Golden Cage“. Da ich den ersten Teil letztes Jahr mit 5 Sternen bewertet habe und ein Fan von Camilla Läckberg bin, war mir klar, dass ich auch dieses Buch unbedingt lesen muss. Leider hat es sich für mich als große Enttäuschung entpuppt. Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass es das schwächste Werk der Autorin ist, zumindest von denen, die ich gelesen habe.
Nach den Ereignissen aus „Golden Cage“ sollte man meinen, dass Faye nun auf der Sonnenseite des Lebens angekommen ist. Doch am Horizont ziehen dunkle Wolken auf, als immer mehr Aktionärinnen ihre Anteile an „Revenge“ verkaufen und klar wird, dass es sich um eine feindliche Übernahme handelt. Wer steckt dahinter? Die ersten 150 Seiten stochert Faye im Trüben. Es passiert im Grunde nichts, außer Gesprächen mit verschiedenen Personen.
In einer Bar lernt Faye David kennen. Obwohl dieser Mann quasi „Betrüger“ quer über die Stirn geschrieben hat, und obwohl Faye in ihrem schon so viel durchgemacht hat, verhält sie sich hier völlig blauäugig. Sie kauft einem fremden Luxusgeschenke, interessiert sich nicht für seinen Hintergrund – es hat für mich überhaupt keinen Sinn gemacht.
Aber das war ein generelles Problem des Buchs. Es gibt immer wieder Rückblicke in Fayes Teenagerzeit und neue grausame Details werden enthüllt. So schlimm, wie all das ist, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass ein 13 bis 14 jähriges Mädchen dermaßen ausgefuchst sein kann und sich Pläne in dieser Größenordnung ausdenkt und sogar umsetzt.
Ich frage mich außerdem, was mit den Klappentexten der Serie los ist. Schon bei „Golden Cage“ war es so, dass der Klappentext eine andere Geschichte suggeriert, als letztendlich erzählt wurde und so ist es bei „Wings of Silver“ wieder. Von den 350 Seiten geht es vielleicht 50 Seiten um den ausgebrochenen Exmann. Dieser Showdown ist dermaßen übertrieben und unrealistisch dargestellt, dass ich unfreiwilligerweise lachen musste.
Ich würde mir wünschen, dass Camilla Läckberg Faye nun in Frieden lässt und stattdessen einen neuen Falck-Hedström Krimi schreibt. Allerdings gab es in „Wings of Silver“ einen Erzählstrang, der nur angerissen wurde und das Buch endet mit einem Cliffhanger. Deswegen vermute ich, dass Faye noch einen weiteren Rachefeldzug vor sich hat, bevor sie ihr Leben endlich genießen kann.

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Veröffentlicht am 31.05.2020

Hausgemachte Probleme

Das Licht von tausend Sternen
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Harper ist in ihrem erste Studienjahr. Sie wünscht sich ein unbeschwertes Leben wie alle anderen in ihrem Alter. Doch ihr an Autismus erkrankter Bruder Ben benötigt feste Strukturen und ihre ständige Aufmerksamkeit. ...

Harper ist in ihrem erste Studienjahr. Sie wünscht sich ein unbeschwertes Leben wie alle anderen in ihrem Alter. Doch ihr an Autismus erkrankter Bruder Ben benötigt feste Strukturen und ihre ständige Aufmerksamkeit. Als Harper sich in den ein paar Jahre älteren Ashton verliebt, befindet sie sich in ständiger Aufruhr zwischen Pflichtbewusstsein und dem Wunsch nach Glück.

Von der Inhaltsangabe her hatte ich mir unter „Das Licht von tausend Sternen“ einen Liebesroman mit etwas Tiefgang und Problembewältigung vorgestellt.

Schon nach ein paar Seiten hatte ich das Bedürfnis mit den Augen zu rollen. Die Liebe zwischen Harper und Ashton beginnt aus heiterem Himmel und wird mit einer Intensität beschrieben, die an einem Punkt, an dem die beiden noch kein Wort gewechselt haben, einfach nicht nachvollziehbar ist. Beide wissen nichts von einander aber aus Gründen, die sich nicht erschließen, sind sie davon überzeugt, füreinander bestimmt zu sein. Es wird sofort von Liebe gesprochen, Verliebtheit wird direkt übersprungen. Merkwürdig fand ich auch, wie erfahren Harper in Liebesdingen dargestellt wurde. Aufgrund ihrer familiären Situation kann ich mir nicht vorstellen, dass sie vor Ashton bereits Beziehungen hatte.

Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben und wechselt zwischen Harpers und Ashtons Perspektive hin und her. Die Kapitel sind sehr kurz, teilweise nur drei Seiten und so wollte bei mir kein rechter Lesefluss aufkommen.. Der Schreibstil ist sehr einfach, trotzdem hat sich „Das Licht von tausend Sternen“ für mich nicht so gut lesen lassen, da ich mich teilweise gelangweilt habe. Ich habe ständig gewartet, dass nun endlich etwas passiert, dass Bens Autismus eine größere Rolle spielt aber es war, als diente diese Krankheit einzig dazu, der jungen Liebesbeziehung Steine in den Weg zu werfen.
Ben wurde als Nervensäge dargestellt und das fand ich sehr traurig. Auch konnte ich nicht nachvollziehen, warum Harper seine Existenz so lange geheim gehalten hat, insbesondere, nach dem Ashton ihr von seiner Vergangenheit erzählt hat.
Als Ashton dann von Ben erfährt, reagiert er so furchtbar, dass ich jegliches Interesse an dieser Liebesbeziehung verloren habe.
Das Ende ist dann übertrieben kitschig. Harpers Mutter wurde in weiten Teilen des Buches extrem fordernd dargestellt, als ein Mensch, der seiner Tochter nichts gönnt. Plötzlich kam dann eine 360 Grad Wende. Das selbe passierte mit Ashtons Eltern.
Auf den letzten Seiten wird alles plötzlich Friede, Freude, Eierkuchen. Auch für Ben wird eine bequeme Lösung gefunden.

In „Das Licht von tausend Sternen“ sind so viele Sachen passiert, über die ich mich aufregen könnte. Ich kann das Buch leider nicht empfehlen.

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Veröffentlicht am 14.12.2019

Ungehobelter Hauptcharakter

Alle Jahre Liebe
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Dieses Buch wollte ich lesen, weil ich das Cover so schön winterlich fand. Der Anfang hat mir auch wirklich gut gefallen. Chloe reist in das charmante Küstenstädtchen Appledore, um ihrem Ex bei der Eröffnung ...

Dieses Buch wollte ich lesen, weil ich das Cover so schön winterlich fand. Der Anfang hat mir auch wirklich gut gefallen. Chloe reist in das charmante Küstenstädtchen Appledore, um ihrem Ex bei der Eröffnung seines Restaurants zu helfen. Die Atmosphäre in dem kleinen Ort ist weihnachtlich und ich bekam Lust auch Urlaub in einem dieser Cottages zu machen und im Cafe heiße Schokolade zu trinken.

Doch mit dem Auftauchen von Chloes Exmann Gianni kippte die Stimmung. Dieser Mensch ist einfach nur ein arroganter Rüpel, der mit Schimpfworten um sich wirft. Zunächst hatte ich Hoffnung, er sei nur durch irgendwelche Umstände verbittert, aber als ich erfuhr, er sei schon immer ohne Empathie und selbstbezogen gewesen, war er komplett untendurch bei mir. Seine seitenlangen Wutanfälle und Tiraden waren mit der Zeit einfach nur noch nervig und auch Chloes Gedanken kreisen immer um die selben Themen. Generell passiert nach den ersten 100 Seiten nicht sonderlich viel neues und mir wurde langweilig.

Die komischen Gerichte, die Gianni in seinem ungemütlichen Restaurant kocht machten auch keinen Appetit, so wie man es in einem Roman mit einem Koch erwarten würde.

Leider habe ich mich hier vom schönen Cover täuschen lassen.

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Zigaretten, Sex und jede Menge Wut

Sand Castle Ruins - The Boys of Sunset High
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Das Cover von „Sand castle ruins“ ist mir ins Auge gestochen und der Plot klang zunächst einmal recht vielversprechend. Kit geht eine Scheinbeziehung mit ihrer Jugendliebe Connor ein, obwohl sie ihn aufgrund ...

Das Cover von „Sand castle ruins“ ist mir ins Auge gestochen und der Plot klang zunächst einmal recht vielversprechend. Kit geht eine Scheinbeziehung mit ihrer Jugendliebe Connor ein, obwohl sie ihn aufgrund eines in der Vergangenheit liegenden Vorfalls hasst.
Am Anfang bin ich gut in die Geschichte hinein gekommen. Kits Eltern haben Spielschulden und sich mit den falschen Leuten eingelassen. In Rückblicken erfahren wir außerdem, dass Connors Vater und Bruder ermordet wurden.
Die Geschichte versprach Crime, Missverständnisse und Liebe und hatte wirklich einiges an Potenzial.
Leider hat die Autorin meiner Meinung nach, nach wenigen Kapiteln den Faden verloren. Zwei Drittel des Buches bestehen aus Streit, Fluchen (wenig einfallsreich, es sagt einfach in jedem zweiten Satz jemand „Fuck“), Zigaretten rauchen und wütendem Gewaltsex (teilweise sogar mit Messer).
Ich habe „Sand castle ruins“ als Hörbuch gehört. Die Sprecher geben den Figuren in jedem Fall Leben und passen sich der Situation an, in dem sie mit ihrem Stimmen die permanent aggressives Atmosphäre transportieren.
Nach dem guten Anfang hat sich die Geschichte leider in eine Richtung entwickelt, die mir nicht zugesagt hat. Ich mochte weder die derbe Sprache, noch die beiden Hauptfiguren, die ich einfach nur kalt fand. Die einzige Emotion, die diese zwei haben ist Wut.
Der Plot war auch extrem dünn. Wenn man den ganzen Sex abzieht, bleibt vielleicht noch die Hälfte des Buches übrig. Insgesamt fand ich das Erzähltempo viel zu langsam. Connor hat in der Vergangenheit irgendwas gemacht um die Beziehung zu zerstören. Dieses Vergehen wird zwar andauernd angedeutet um was genau es sich handelt, wird allerdings erst in den letzten Kapitel aufgelöst, als ich schon ziemlich das Interesse verloren hatte.
Auch aus der Fakebeziehung hätte man mehr machen können. Das Buch hatte so viele interessante Plotideen, die alle zugunsten von ständigem Sex und Zigaretten zurückgestellt wurden.
Insgesamt soll es wohl vier Bücher um die „Boys of Sunset Hill“ geben, aber da ich es nur mit Mühe und Not durch „Sand castle ruins“ geschafft habe, bin ich aus dieser Reihe raus.

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Veröffentlicht am 22.09.2023

Nicht mein Fall

Das makellose Mädchen
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Dieses Buch war leider nicht mein Fall. Dabei klang der Klappentext vielversprechend. Allerdings hatte ich mir die Geschichte anders vorgestellt, als sie sich letztendlich entwickelt hat.

Wren lernt ...

Dieses Buch war leider nicht mein Fall. Dabei klang der Klappentext vielversprechend. Allerdings hatte ich mir die Geschichte anders vorgestellt, als sie sich letztendlich entwickelt hat.

Wren lernt über ein Datingportal einen Mann kennen. Alles scheint perfekt, bis Adam plötzlich verschwindet. Als ein Privatdetektiv vor ihrer Tür auftaucht und von mehreren vermissten Frauen berichtet, die alle in Kontakt mit Adam standen, fällt sie aus allen Wolken.

Ich hatte erwartet, dass es hauptsächlich um die Verbrecherjagd und seine Motive geht. Prinzipiell geht es darum zwar schon, aber auch Wrens Vergangenheit sowie die der anderen Frauen wird sehr ausführlich erörtert, auch wenn diese Erkenntnisse teilweise nicht unbedingt einen Mehrwert mit sich bringen.
Erzählt wird in der Ich-Form aus Sicht von Wren. Was mir gleich zu Beginn als sonderbar aufgefallen ist, war Wrens Angewohnheit, in Gedanken mit Adam zu kommunizieren, überwiegend über gemeinsame Erlebnisse. Dabei spricht sie ihn immer direkt an „Du kamst zur Tür herein, du trägst einen dunklen Mantel“ usw. Dadurch wirkte sie selber psychopathisch - nicht ganz knusprig – auf mich. Sie reagiert auch überhaupt nicht so, wie man es von jemandem erwarten würde, der geghostet wird. Angeblich war es die große Liebe, aber es werden keine Tränen vergossen. Wren hat für mich etwas sehr berechnendes an sich. Sie muss Adam finden um sich selbst etwas zu beweisen. Egal, wie viele Details der Privatdetektiv ihr erzählt und wie gefährlich der Gesuchte ist, sie fährt alleine ins Nirgendwo, schüttelt ihre Freund ab und rennt mit offenen Augen ins Messer. Ich fand sie einfach völlig idiotisch und der Schluss war komplett unrealistisch.
Adam trägt den Spitznamen „das Phantom“, weil er seine Namen und Persona so oft wechselt und genauso blass und gesichtslos kam er mir vor.
Auch an Spannung hat es mir gefehlt. Ehrlich gesagt war ich froh, als das Buch zu Ende war.

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