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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2024

Intrigen und Inquisition

Der Vertraute
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Das Buch dreht sich um Luzia, die Wunder wirken kann. Diese wirkt sie, indem sie eine Mischung aus Worten nutzt, die von ihrer Familie weitergegeben wurde. Ihre Familie, die jüdische Wurzeln hat und deswegen ...

Das Buch dreht sich um Luzia, die Wunder wirken kann. Diese wirkt sie, indem sie eine Mischung aus Worten nutzt, die von ihrer Familie weitergegeben wurde. Ihre Familie, die jüdische Wurzeln hat und deswegen im christlichen Spanien verfolgt wird. Ihre Magie sorgt dafür, dass sie in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rutscht bei einem Wettkampf, in dem es darum geht, den König Spaniens zu beeindrucken, um seine Kämpferin zu werden. Dabei lernt sie auch Santangel kennen, der sie trainiert und langsam aber sicher etwas Beeindruckendes in ihr sieht. In diesem Wettkampf muss Luzia nun überleben, zwischen Intrigen und Inquisition erkennt sie langsam ihre Stärke.

Ich habe schon einige Bücher von Leigh Bardugo gelesen und ihr Schreibstil gefällt mir sehr gut. Er konnte mich direkt wieder gefangen nehmen.
Das Buch übt Kritik am Christentum, dabei natürlich vor allem an der Ansicht mancher Christen, die ihre Religion in ihrer Ausübung als die einzige korrekte Art sehen. Früher, zu der Zeit in der das Buch spielt, führte das zur Inquisition. Dabei wird vor allem der Antisemitismus dieser Zeitperiode angeprangert, der leider auch zu unserer Zeit relevant ist.
Die Art und Weise, wie Leigh Bardugo Menschen beschreibt, gefällt mir gut. Wie sie die Charaktere äußerlich und charakterlich beschreibt, ist sehr anschaulich. Außerdem kann man als Leserin sehen, wie sich ihre Beziehung stark darauf auswirkt, wie schön sie einander einschätzen, was ich mag.
Ich mochte Luzia sehr gerne. Ihre Beweggründe sind nicht per se sympathisch. Sie ist von Gier nach Macht und Ehrgeiz angetrieben, aber genau deswegen mag ich sie so gerne. Sie ist kein perfekter Mensch, der mal einen Fehler macht, sich letztendlich aber korrigiert und die vermeintlich sympathischere Position einnimmt. Nein, sie hat ein Verlangen und sie gibt dem nach. Sie will Macht und Luxus und ihre Bedürfnisse nicht mehr hintenan stellen und sie trifft ihre Entscheidungen basierend darauf, auch wenn andere sicherer wären.
Santangel ist ein faszinierender Charakter. Es war interessant zu sehen, wie sich seine Prioritäten im Verlauf des Buches geändert haben und er mit seinen Entscheidungen hadern musste.
Schon in “Das neunte Haus” mochte ich das Magiesystem gerne, weil es einen Weg gibt, Magie zu “machen”. Man braucht Materialien oder Rituale und das hat mir auch hier wieder gut gefallen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es nur empfehlen.

Veröffentlicht am 05.01.2024

Der Start eines neuen Abenteuers

Threads of Power
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Das Buch setzt sieben Jahre nach den Ereignissen der Weltenwanderer Trilogie ein. Zum einen sehen wir die uns bekannten Figuren und was sie die letzten sieben Jahre getan haben. Also beispielsweise, dass ...

Das Buch setzt sieben Jahre nach den Ereignissen der Weltenwanderer Trilogie ein. Zum einen sehen wir die uns bekannten Figuren und was sie die letzten sieben Jahre getan haben. Also beispielsweise, dass Kell und Lila die Meere bereisen und Rhy und Alucard sich mit dem königlichen Alltag und Verschwörungen gegen das Königshaus beschäftigen. Wir lernen aber auch neue Charaktere kennen. Wie zum Beispiel Tes, die eine sehr ungewöhnliche Gabe hat. Sie kann die Fäden der Magie sehen und beeinflussen. Und auch das weiße London ist von einem Wandel ergriffen, den wir im Buch sehen dürfen.

In der Geschichte gibt es viele Zeitsprünge. Wir sehen immer wieder die Vergangenheit, hauptsächlich Begebenheiten der letzten sieben Jahre und dürfen somit erfahren, wie sich die Leben der Charaktere weiterentwickelt haben.
Die Charakterentwicklung von Kell fand ich spannend zu verfolgen. Mir hat gut gefallen, wie wir sehen können, wie sich seine Einstellung ändert und er mit den Folgen des letzten Buches klar kommt.
Die Beziehungen zwischen den Charakteren fand ich faszinierend und ich mochte, wie die neuen Charaktere darin eingebunden wurden. Vor allem die Konflikte zwischen den Charakteren haben gut zu den einzigartigen Eigenschaften jeder Person gepasst. Ihre Einstellungen waren wirklich passend gewählt und haben sehr interessante und nachvollziehbare Konflikte geschaffen.
Für Tes, ihren Charakter, ihre Hintergrundgeschichte und ihre Fähigkeiten hatte ich übrigens sehr viel übrig. Darüber habe ich unfassbar gerne gelesen.
Einige spannende Dinge wurden auch schon für die nächsten Bände dargelegt, weswegen ich auch schon gespannt auf diese bin. Trotzdem war der Spannungsbogen im Buch selbst sehr gut aufgebaut. Meiner Meinung nach war es auch besser als in den letzten zwei Bänden der Weltenwanderer Trilogie.
Ich habe das Buch gelesen, nachdem ich die vorherige Trilogie gelesen habe, weswegen ich nur bedingt einschätzen kann, wie gut man diesen Band auch ohne Vorwissen verstehen kann. Aber um ehrlich zu sein, würde ich es nicht empfehlen. Es gab immer wieder Momente, wo sich ohne größere Erklärung auf die Vorgänger bezogen wurde, weswegen ich empfehlen würde, diese vorher zu lesen.

Insgesamt ein ausgezeichneter Auftakt für die neue Trilogie. Das Buch konnte eine spannende Geschichte bieten und ich freue mich schon auf den Rest der Reihe.

Veröffentlicht am 08.10.2023

Faszinierend

Psyche und Eros
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Psyche ist prophezeit worden, dass sie eine große Heldin werden wird. Das Problem besteht darin, dass das für Frauen im antiken Griechenland viel herausfordernder ist als für Männer. Vor allem wenn man ...

Psyche ist prophezeit worden, dass sie eine große Heldin werden wird. Das Problem besteht darin, dass das für Frauen im antiken Griechenland viel herausfordernder ist als für Männer. Vor allem wenn man den vernichtenden Blick der Göttin Aphrodite auf sich zieht. Diese beauftragt den Gott Eros, Psyche mit einem Fluch zu belegen. Sie soll sich in die erste Person, auf die ihr Blick fällt, verlieben, um dann für immer von ihr getrennt zu werden. Aus einem Missgeschick heraus verletzt sich Eros an dem Pfeil selbst und verliebt sich unsterblich in Psyche. Jetzt stellt sich die Frage, wie man den Fluch einer Göttin brechen kann.

Das Buch konnte mich persönlich sehr begeistern. Es ist meiner Meinung nach eine ausgezeichnete Mischung aus Mythen, Fantasy und Liebesgeschichte. Ich hätte auch nicht gedacht, dass es mir die Liebesgeschichte so antut. Mir hat aber total gefallen, welchen Blick Eros auf Psyche hatte und wie sich die Beziehung zwischen den beiden entwickelt hat. Außerdem fand ich es es ausgezeichnet, dass Eros kein so seltsamer Machotyp war.
Ich fand den Blick auf das Heldentum spannend, auch wenn es nichts ganz Neues war. Es wird die Frage aufgeworfen, ab wann Monster als Monster gesehen werden und dass die Geschichte von den Gewinnern geschrieben wird und welche moralischen Fragen sich daraus für Psyche ergeben.
Die Art und Weise, wie Sterbliche zu Göttern kontrastiert werden, fand ich sehr gelungen. Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten werden dabei interessant betrachtet.

Das Buch konnte mich persönlich vollkommen abholen. Es war witzig, spannend und die Liebesgeschichte war genau meins.

Veröffentlicht am 02.08.2023

Wahnsinnig unterhaltsam

Askendor – Spiel mit der Wirklichkeit
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Im Buch geht es um Florentine, die sich überraschenderweise eines Abends in der virtuellen Welt des Videospiels Askendor wiederfindet. Nachdem sie Thosse von Baar kennenlernt, einen NPC in ebenjenem Spiel, ...

Im Buch geht es um Florentine, die sich überraschenderweise eines Abends in der virtuellen Welt des Videospiels Askendor wiederfindet. Nachdem sie Thosse von Baar kennenlernt, einen NPC in ebenjenem Spiel, und einigen mehr oder minder tödlichen Zwischenfällen entkommt, werden ihre Probleme nur noch größer, als Thosse plötzlich mit ihr im realen Leben landet.

Ich fand das Buch wahnsinnig unterhaltsam. Es war lustig und die Konversationen zwischen den Charakteren waren amüsant. Die Charaktere mochte ich persönlich alle gerne, sie waren mir sehr sympathisch.
Die aufgebaute Welt war super spannend. Wir haben quasi einen Einblick bekommen, wie ein NPC in einem Videospiel auf die SpielerInnen des Spiels schaut. Dabei fand ich auch, dass die erfundene Welt Askendor und die reale Welt gut miteinander verbunden wurden. Askendor fand ich gut aufgebaut, die fantastische Welt selbst war zauberhaft und wurde mit der Charakteristik von Onlinespielen verbunden, was faszinierend war. Das Ganze hat dann auch einige interessante Existenzfragen aufgeworfen, was ich so nicht erwartet hatte.
Es gibt auch einige klare Kritikpunkte. So hat die Hauptcharakterin oft mal über “Nerds” geurteilt, was sich nach Teeniefilm aus den 2000ern angefühlt hat und etwas irritierend war. Außerdem waren die Plottwists vorhersehbar. Ich glaube, das Buch hat mich kein einziges Mal überraschen können.
Das erwähne ich nur, weil ich es für wichtig halte, das zu wissen, bevor man sich entscheidet, das Buch zu lesen, denn mich persönlich hat das gar nicht gestört. Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß an einem Buch. Mich hat es komplett gefesselt. Es war super spannend und ich konnte es gar nicht beiseite legen.

Ich kann das Buch persönlich ganz klar empfehlen, muss hier aber sagen, dass ich auch einfach wahnsinnig viel Spaß mit dem Buch hatte und mich deswegen die Kritikpunkte, die es klar gibt, so gut wie gar nicht gestört haben.

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Veröffentlicht am 11.07.2023

Oblivismus

Nincshof
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Die Geschichte spielt in Nincshof, einem kleinen, seltsamen Dorf in Österreich. Dort passieren wahrlich mysteriöse Dinge. Ortsschilder werden abgebaut, Fahrradtouristen verirren sich und man findet das ...

Die Geschichte spielt in Nincshof, einem kleinen, seltsamen Dorf in Österreich. Dort passieren wahrlich mysteriöse Dinge. Ortsschilder werden abgebaut, Fahrradtouristen verirren sich und man findet das kleine Dorf nicht mehr über Suchmaschinen im Internet. Das ist den Bemühungen einer kleinen Gruppe geschuldet, die möchten, dass Nincshof vergessen wird.

Die Gegend, in der das Buch spielt, wird sehr idyllisch beschrieben. Es ist ein tolles Buch für den Sommer und man möchte fast selbst in dieses kleine Dörfchen ziehen.
Am Anfang wirkt das Dorf noch halbwegs normal, irgendwann lernen wir aber immer mehr mysteriöse und ungewöhnliche Fakten über Nincshof. Ich fand es bezaubernd, wie wir immer mehr herausgefunden haben, warum Nincshof und die Leute darin sind, wie sie sind.
Die Geschichte ist sehr witzig geschrieben und konnte mich immer wieder zum Schmunzeln bringen. Ich fand es ganz wunderbar, dass die Charaktere alle ein bisschen bescheuert und eigenartig sind.

Das Buch ist absurd und ungewöhnlich und hat mir persönlich wirklich sehr gut gefallen, weswegen ich es klar empfehlen kann.

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