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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2023

Maras traurigster Fall – einfach gelungen

Eisige Stille. Ein Mara-Billinsky-Thriller
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Gleich zu Anfang im Prolog wird der Leser mit der Grausamkeit der Frankfurter Unterwelt konfrontiert, denn für Mara Billinsky wird es äußerst eng. Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht. Auf jeden Fall ...

Gleich zu Anfang im Prolog wird der Leser mit der Grausamkeit der Frankfurter Unterwelt konfrontiert, denn für Mara Billinsky wird es äußerst eng. Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht. Auf jeden Fall finde ich den Anfang des Buchs absolut gelungen.
In diesen 8. Band kämpft Mara an vielen Fronten. Wenn sie ehrlich zu sich ist, dann ist das für einen Ermittler allein viel zu viel. Doch Mara war noch nie ein Teamplayer, hat immer ihr Ding, wenn möglich, allein durchgezogen. Doch diesmal ist sie froh um die Unterstützung, die ihr ihr ehemaliger Kollege, Jan Rosen, gibt. Der ist in den IT-Bereich der Polizei gewechselt und genau so einen Spezialisten, der sich in der Welt der Bits und Bytes auskennt, braucht sie. Kurze Wege und schnelle Erledigung ihrer Aufträge, sind da
willkommen. Jan hat mit seinem Wechsel der Abteilung von den Außeneinsätzen wegkommen wollen, doch dieser Fall bringt ihn genau da wieder hin. In die erste Reihe, die ihm schon so viele schlaflose Nächte bereitet hat.
Ich habe den Thriller als sehr spannend und temporeich empfunden. Mara, die Ermittlerin, die gerne mit dem Kopf durch die Wand geht und selten eine Antwort schuldig bleibt, hat mich wieder einmal überzeugt. Denn obwohl sie, ich habe es versucht zu strukturieren, an 5 verschiedenen Fronten kämpft, gelingt es ihr alles in Zusammenhang zu bringen, die Puzzleteile an die richtige Stelle zu bringen. Der Weg dahin ist steinig und für Mara, die ohnehin nur wenige Freunde hat, sehr traurig.
Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 31.10.2023

total gelungen, mehr muss man nicht sagen

In Liebe, deine Lina (Mühlbach-Saga 1)
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Die Autorin führt uns in die Pfalz, ein kleines Dorf, eine eingeschworene Gemeinschaft. Abweichungen von der Norm führen zur Ausgrenzung in Mühlbach um die Jahrhundertwende. Keiner weiß das besser als ...

Die Autorin führt uns in die Pfalz, ein kleines Dorf, eine eingeschworene Gemeinschaft. Abweichungen von der Norm führen zur Ausgrenzung in Mühlbach um die Jahrhundertwende. Keiner weiß das besser als Karl Schäfer, der Bankert.
Lina Borger, ihr richtiger Name ist Karolina, erlebt hier, geliebt von ihren Eltern und ihrem Bruder Walter, eine unbeschwerte Kindheit. Sie ist quirlig, genau das Gegenteil ihres Bruders. Ständig gibt sie sich mit Albert, dem Sohn des Schmieds, kindlichen Wettkämpfen hin und so entwickelt sich mit zunehmendem Alter zwischen den beiden eine innige Liebe, heimliche Treffen inbegriffen. Doch als Lina schwanger wird, Alberts Eltern einer Hochzeit widersprechen, zeigt sich, dass Albert zu schwach ist um zu ihr zu stehen. Lina Borger muss allein, nun auch, genau wie Karl, ausgegrenzt von den ehrenhaften Dorfbewohnern, mit Schwangerschaft, Geburt und Baby klarkommen. Eine schwere Zeit, in der es nur wenige gibt, die sie unterstützen….
Ich finde diesen Roman unwahrscheinlich unter die Haut gehend. Herausragende Figur ist in meinen Augen neben Lina, der so warmherzige Karl. Dieser junge Mann, der bereits von klein auf, die kleingeistigen Ausgrenzungen und Sticheleien im Dorf erlebt hat, hat sich trotz allem seine Menschlichkeit bewahrt. Wie er mit Lotte, Linas Tochter, umgeht, welche einfühlsamen und kindgerechten Worte er für das Kind findet und wie er sie als seine Tochter aufnimmt, das rührt schon ans Herz. Ja der Autorin ist es mit diesem Roman gelungen, dass ich mehrmals zum Taschentuch greifen musste. Ich finde diese Familiengeschichte ganz wunderbar und kann sie zu 100% weiterempfehlen. 5 Lese-Sterne sind da absolut verdient.

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Veröffentlicht am 26.10.2023

geschickt herausgearbeitetes Verwirrspiel

Der Mentor
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Ein Starkregen spült in Heidelberg zwei Frauenleichen frei. Abgesehen von den zahlreichen Stickverletzungen im Bauch- und Beinbereich sind den Frauen römische Ziffern in den Nacken eingeritzt worden. Eine ...

Ein Starkregen spült in Heidelberg zwei Frauenleichen frei. Abgesehen von den zahlreichen Stickverletzungen im Bauch- und Beinbereich sind den Frauen römische Ziffern in den Nacken eingeritzt worden. Eine 1 und eine 3, doch wo ist Nummer 2? Die Heidelberger Kripo ist im Ausnahmezustand, da Tatortbilder auch umgehend im Netz aufgetaucht sind. Unterstützung kommt vom LKA München. Die Unterstützung durch die Sondereinheit aus München wird nicht von allen positiv gesehen und angenommen. Mit ein Grund ist sicher Nova Winters etwas rüde Art ihre Meinung kundzutun. Doch da scheint es noch mehr zu geben. Allem Anschein nach kennt die Heidelberger Ermittlerin, Yeliz Demir, Nova bereits von irgendwo her.
Mich hat dieser Thriller von Anfang an in seinen Bann gezogen. Die Figuren haben auf mich absolut lebendig gewirkt und deren Eigenheiten werden dem Leser glaubhaft transportiert. Als Nebenfigur hat mich die herrische Rechtsmedizinerin, Professor Dr. Greta Henning, überzeugt. Fachkompetenz gepaart mit Selbstbewusstsein, vermittelt sie emotionslos die grausigen Fakten zu den Morden.
Den Spannungslevel von Anfang bis Ende auf hohem Niveau zu halten gelingt der Autorin sehr gut. Sie gibt in den Rückblenden Einblicke in die verschworene Gemeinschaft, ohne zu viel über deren Zusammensetzung und Ziele zu verraten. Klar ist nur, dass es einen Kopf in dieser Vereinigung gibt. Den Mentor. Er ist es, der die Fäden zieht. Nach der Entdeckung der Frauenleichen, kommen bei einzelnen Geheimbundmitgliedern jedoch Zweifel an ihrem Vorgehen auf. Der Mentor sieht sich in Frage gestellt und übt noch mehr Druck auf seine Verbindungsmitglieder aus. Schwäche toleriert er nicht.
Nova Winter folgt ihrem Bauchgefühl und geht bei den Ermittlungen eigenen Ansätzen nach. Ein Vorgehen, dass sie selbst in große Gefahr bringt und dem Leser zusätzliche Spannung. Ich gebe darum auch 5 Lese-Sterne und hoffe noch weitere spannende Bücher von Svenja Diel lesen zu können.

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Veröffentlicht am 18.10.2023

erinnert an Kinder vom Bahnhof Zoo, meinem Lieblingsbuch

Mutterkuchen
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Als Kind hat es Marion nicht leicht mit ihrer labilen Mutter und dem arbeitsscheuen versoffenen Vater. Nachfolgemänner im Bett ihrer Mutter sind auch nicht besser. Einzig bei den Großeltern kann sie unbeschwerte ...

Als Kind hat es Marion nicht leicht mit ihrer labilen Mutter und dem arbeitsscheuen versoffenen Vater. Nachfolgemänner im Bett ihrer Mutter sind auch nicht besser. Einzig bei den Großeltern kann sie unbeschwerte Stunden erleben, fühlt sich geliebt. All das prägt Marion, nicht unbedingt im positiven Sinne. Ihre Leistungen in der Schule haben das Wort nicht verdient. Dabei möchte sie so gerne Anerkennung und Gefallen finden. Marion beginnt sich auszuprobieren, lässt erste sexuelle Annäherungen zu und gerät dabei aber immer weiter in die Punk- und Drogenszene …..
Mir hat dieses Buch ausgesprochen gut gefallen. Es erinnerte mich etwas an Christiane F.. Die Autorin beschreibt hier ehrlich und ohne Schnörkel ihren Lebensweg. Drogen und Männer spielen darin eine große Rolle. Die oft negativen und für sie enttäuschenden Erfahrungen, schützen sie nicht davor sich mit dem gleichen Männertyp immer wieder einzulassen. Sucht die Schuld am Scheitern der Beziehungen bei sich und ist, bis es zur Trennung kommt, in meinen Augen sehr leidfähig. Sicher ist sie noch zu geprägt davon wie es in ihrem Elternhaus zuging. Als Vorbild konnte die Mutter ihr nicht wirklich dienen. Ganz am Ende und das fand ich sehr schön, söhnt sich Marion mit sich selbst aus und erkennt, wann ihr steiniger Weg bereits begann. Im Bauch der Mutter. Für mich war das ein sehr bewegendes Buch, bei dem ich die Offenheit und Ehrlichkeit der Autorin bewundert habe. 5 Lese-Sterne sind da mehr als verdient.

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Veröffentlicht am 10.10.2023

auch der 8. Band bringt aufregende Lesestunden

Das Band der Brüder
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Auch der 8. Band hat mich wieder wunderbar unterhalten. Denn das Leben auf Gut Falkenbach wird in zunehmendem Maße von den Nazis kontrolliert. Ob es nun die Beobachtung des auf dem Gelände angelegten KZ-Außenlagers ...

Auch der 8. Band hat mich wieder wunderbar unterhalten. Denn das Leben auf Gut Falkenbach wird in zunehmendem Maße von den Nazis kontrolliert. Ob es nun die Beobachtung des auf dem Gelände angelegten KZ-Außenlagers ist, die Produktionsmenge in der Munitionsfabrik oder, oder, oder. Paul-Friedrich und Wilhelm erkennen, dass ihr kleines abgeschlossenes Reich immer mehr Risse bekommt und das Leben, es wie bisher weiterzuführen, immer schwieriger wird. Noch dazu ist Paul-Friedrich noch immer nicht wieder der alte Kämpfer, der er vor seinem Zusammenbruch war. Hier lässt uns Ellin Carsta hautnah miterleben, wie stark er unter dem Entzug von Pervitin leidet, wie er mit sich und seiner Schwäche hadert und welchem Selbstbetrug er erliegt.
Ich finde es immer wieder sehr unterhaltsam, wie sich die Familien gegenseitig beistehen und gerade die beiden alten Herren, Wilhelm und Paul-Friedrich, genau abwägen was den Familienmitgliedern zuzumuten ist und eisern zu einmal gegebenen Versprechen stehen. Hoffentlich werden die beiden geistig fit und steinalt werden, so dass sie auch in den Folgebänden noch kräftig mitmischen können.
Die Autorin lässt in diesem Teil ein von Wilhelm Lehmann Jahrzehnte gehütetes Geheimnis platzen, dass mich einfach sprachlos gemacht hat. Was hier gemeint ist, sollte jeder selbst nachlesen. Es lohnt sich auf jeden Fall. Von mir gibt’s eine 100%ige Leseempfehlung, 5 Lese-Sterne inbegriffen.

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