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Veröffentlicht am 27.11.2023

Kurzweiliger Fantasyroman aus der Reihe um Jakob Wolff, den man auch ohne Vorkenntnisse problemlos lesen kann

Jakob Wolff - Die schwarze Hexe
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Mit diesem Buch legt die Autorin Crystal Tanuki den inzwischen bereits neunten Roman rund um den Hexenmeister Jakob Wolff und seine Weggefährtin Lieselotte „Lilo“ Wagner vor. Die Reihe wurde von Tanja ...

Mit diesem Buch legt die Autorin Crystal Tanuki den inzwischen bereits neunten Roman rund um den Hexenmeister Jakob Wolff und seine Weggefährtin Lieselotte „Lilo“ Wagner vor. Die Reihe wurde von Tanja Kummer konzipiert, die bislang auch drei Bände beigesteuert hat. Inzwischen wird die Reihe von wechselnden Gastautoren fortgesetzt. Für Crystal Tanuki ist es der erste Beitrag zur Reihe und zugleich ihr Debüt im Romanbereich, zuvor hat sie aber bereits einige Kurzgeschichten veröffentlicht.

Für mich war es dabei die erste Begegnung mit Jakob und Lilo und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir hier Vorkenntnisse aus den früheren Bänden fehlen würden. Alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Zudem gibt es zu Beginn des Buches eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse. Die Bände der Reihe erscheinen auch nicht in chronologischer Reihenfolge, so dass sich dieser Band, der im Jahr 1498 spielt, zeitlich an Position 4 einordnet.

Obwohl sich Lilo von Jakob getrennt hat, nachdem er ein Kind mit einer anderen Frau gezeugt hat, liegt ihr sein Wohlergehen immer noch am Herzen. Als sie von einer mysteriösen schwarzen Hexe erfährt, die offenbar Tote wieder zum Leben erwecken kann, zögert sie so auch keine Sekunde und macht sich sofort auf den Weg zu ihr, denn diese Fähigkeit könnte eine Möglichkeit bieten, Jakob von seinem Fluch zu erlösen, an dem Lilo auch eine Mitschuld trägt.

Auf knapp über 100 Seiten entwickelt die Autorin eine spannende Geschichte mit durchweg gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Im Mittelpunkt des Geschehens steht dabei Lilo, Jakob Wolff greift hier erst relativ spät ins Geschehen ein. Der packende und sehr flüssige Schreibstil lassen einen beim Lesen nur so durch die Seiten fliegen. Trotz des eher geringen Umfanges entwickeln die Figuren und auch die Geschichte aber doch ausreichend Tiefe, um für eine satte Portion Fantasy-Unterhaltung zu sorgen.

Ein kleiner, aber feiner Fantasy-Roman, der sich relativ schnell wegliest und so einen perfekten Lesespaß für zwischendurch bietet.

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Veröffentlicht am 08.11.2023

Abwechslungsreiche Kurzgeschichten aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Krimi

Donauweibchen küssen härter
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In diesem Buch versammelt die Autorin Veronika A. Grager insgesamt 10 Kurzgeschichten, die den Genres Science-Fiction, Fantasy und Krimi zuzuordnen sind und dabei ziemlich abwechslungsreich daherkommen. ...

In diesem Buch versammelt die Autorin Veronika A. Grager insgesamt 10 Kurzgeschichten, die den Genres Science-Fiction, Fantasy und Krimi zuzuordnen sind und dabei ziemlich abwechslungsreich daherkommen.

Wie immer können in einer solchen Sammlung nicht alle Beiträge den persönlichen Lesegeschmack in vollem Umfang treffen. Irgendwie hatte jede Geschichte aber ihren besonderen Reiz und einen hohen Unterhaltungswert. Mein persönlicher Favorit ist hier gleich der erste Beitrag, zugleich die Titelgeschichte, die einen guten Mix aus Krimi, Fantasy und einer Prise Horror bietet. Aber auch „Das Tagebuch der Anais“ und „Hallo Schatz!“ haben mir sehr gut gefallen. Mit der hochaktuellen Geschichte „Wäre Gott ein Kind“ setzt das Buch zudem einen ganz besonderen Schlusspunkt, der mich das Buch mit einem dicken Kloss im Hals hat zuklappen lassen. Eine bewegende Geschichte, die noch lange über ihr Ende hinaus nachwirkt und zum Nachdenken anregt. Doch auch die übrigen Geschichten konnten mich gut und spannend unterhalten, echte Ausreißer nach unten gab es hier für mich nicht.

So sollte jeder Liebhaber spannender Kurzgeschichten hier den einen oder anderen Beitrag ganz nach seinem Geschmack finden.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

Gelungener Horrorroman, dem es auch ohne große Effekte gelingt, Grauen zu erzeugen

Kassing 1996
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Bei seinem Debüt gelingt dem Autor Jan-Michael Rogalla gleich ein spannender Horrorroman in drei Akten. Dabei verzichtet er weitestgehend auf große Effekte, erzeugt aber dennoch eine ordentliche Portion ...

Bei seinem Debüt gelingt dem Autor Jan-Michael Rogalla gleich ein spannender Horrorroman in drei Akten. Dabei verzichtet er weitestgehend auf große Effekte, erzeugt aber dennoch eine ordentliche Portion Grusel. Komplett überzeugen konnte er mich dabei zwar nicht, unter dem Strich aber doch gut und spannend unterhalten.

Im Jahr 1996 erschüttert ein grauenhafter Mordfall den US-Bundesstaat Minnesota. Eine Mutter tötet ihren Mann und ihre zwei Kinder auf brutale Art und Weise und lebt mit den Leichen weiter im Haus der Familie, bis die Taten eher zufällig entdeckt werden. Psychologische Untersuchungen führen bei der Frau zur Diagnose Schizophrenie in Verbindung mit einem Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom. Doch einige Jahre später erscheinen die Vorgänge im Haus Kassing plötzlich in einem ganz anderen Licht.

Mit einem packenden Schreibstil und einer sehr bildhaften Sprache treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran, baut schnell einen unterschwelligen Grusel auf und lässt uns erst ganz zum Schluss einen Blick auf das gesamte Grauen werfen. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen.

Im ersten Akt lernen wir zunächst Reverend Camden kennen, der einen tragischen Verlust erleidet und schwer daran trägt. Seine Verbindung zum Fall Kassing enthüllt sich dabei erst spät. Im zweiten Akt übernimmt dann Richard James Patrick das Ruder. Er untersucht den Mordfall und bekommt Zweifel an der offiziellen Version. Seine Nachforschungen ziehen ihn immer tiefer in das Grauen hinter den Morden hinein. Den Schlussakt bestreitet dann die Geisterjägerin Maxine alias Sheva, die einen zunächst harmlos klingenden Auftrag übernimmt, hinter dem aber doch deutlich mehr steckt.

Wer auf spannende Horrorgeschichten steht, die ohne große blutige Effekte auskommen, wird hier gut bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 18.10.2023

Gelungener Auftakt einer neuen Krimireihe mit viel Potential

Die Kunst des Bösen: Ein Krimi aus London
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In diesem Kriminalroman schickt der Autor Edward Spencer-Smith (Hinter diesem Pseudonym verbergen sich die Autorinnen Ariana Lambert, Drea Summer und Heidi Troi) ihre Detektivinnen Isla Wright, Abigail ...

In diesem Kriminalroman schickt der Autor Edward Spencer-Smith (Hinter diesem Pseudonym verbergen sich die Autorinnen Ariana Lambert, Drea Summer und Heidi Troi) ihre Detektivinnen Isla Wright, Abigail „Ab“ Walker und Emma „Ems“ Ferguson aus London in ihren ersten Fall. Der Auftaktband dieser neuen Reihe konnte mich zwar noch nicht komplett überzeugen, insgesamt aber doch gut und spannend unterhalten.

Die Journalistin Isla Wright hat wegen einer Schreibblockade ihren Job verloren und schlägt sich nun mit Gelegenheitsjobs durch. Da kommt das Angebot ihrer Freundinnen Ab und Ems, in ihr Detektivbüro einzusteigen, gerade recht. Eigentlich soll Isla zunächst nur Schreibarbeiten und einfache Rechercheaufgaben übernehmen, doch als ein neuer Fall in die Welt der Sprayer führt, findet sie sich plötzlich doch in der ersten Reihe wieder, da sie die Szene gut kennt. Doch im Laufe der Ermittlungen kommt sie urplötzlich einem grausamen Mörder gefährlich nahe.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treiben die Autorinnen ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bieten am Ende einen fulminanten Showdown mit einer verblüffenden, aber dennoch schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Ob das Buch nun eine Gemeinschaftsarbeit der drei Autorinnen ist, oder nur von einer Autorin verfasst wurde, während die beiden anderen dann die nachfolgenden Bände übernehmen, wird nicht so ganz deutlich. Die Geschichte wirkt auf jeden Fall wie aus einem Guss. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Im Mittelpunkt steht dabei die doch einigermaßen chaotische Isla Wright, die hier auch die Rolle der Ich-Erzählerin übernimmt. Die beiden anderen Detektivinnen sind dagegen eher Nebenfiguren in allerdings doch tragenden Rollen. Diese Rollenverteilung soll sich allerdings in den weiteren Bänden der Reihe immer wieder ändern.

Wer auf spannende und wendungsreiche Kriminalromane steht, wird hier gut bedient und unterhalten. Auf die weiteren Bände der Reihe bin ich nun schon sehr gespannt. Ein wenig Steigerungspotential hat der Auftaktband auf jeden Fall noch gelassen.

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Veröffentlicht am 11.10.2023

Spannender Thriller mit einem gut aufeinander abgestimmten Ermittler-Team aus Bielefeld

Der Frauenkeller (Thriller)
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In diesem Thriller schickt der Autor Gunnar Schwarz mit Emma Bajetzky und Alex Kuper ein neuer Ermittlerduo ins Rennen, dass mich bei ihrem ersten Auftritt zwar noch nicht komplett überzeugen, unter dem ...

In diesem Thriller schickt der Autor Gunnar Schwarz mit Emma Bajetzky und Alex Kuper ein neuer Ermittlerduo ins Rennen, dass mich bei ihrem ersten Auftritt zwar noch nicht komplett überzeugen, unter dem Strich aber doch gut und spannend unterhalten konnte Zudem wurde meine Neugierde auf weitere Auftritte dieses gut aufeinander abgestimmten Teams geweckt.

Als in Bielefeld eine junge Frau spurlos verschwindet, konzentrieren Emma und Alex die Ermittlungen in ihrem ersten gemeinsamen Fall zunächst auf das private Umfeld der Krankenpflegerin. Doch dann wird die brutal zugerichtete Leiche der Frau gefunden und kurz darauf verschwindet eine weitere Frau. So finden sich Emma und Alex schon bald in einem mörderischen Katz-und-Maus-Spiel wieder, bei dem ihnen der Mörder scheinbar immer einen Schritt voraus ist und sie bewusst auf falsche Fährten lockt. Um ihrem Gegner gewachsen zu sein, müssen sie schnell zu einem echten Team zusammenwachsen, das sich bedingungslos aufeinander verlassen kann.

Mit einem packenden Schreibstil und zahlreichen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und liefert am Ende eine schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Nach einem rasanten Auftakt weist der Mittelteil dann aber doch ein paar Längen auf, bevor am Ende ein furioser Showdown für atemlose Spannung sorgt, die einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Die Geschichte wird im Wesentlichen aus den wechselnden Perspektiven der beiden Ermittler erzählt, immer wieder eingestreute Passagen aus den Perspektiven der entführten Frauen sorgen für zusätzliche Spannung, ohne dabei bereits zu viel über die Identität des Täters zu verraten.

Wer auf spannende und abgründige Thriller steht, wird hier insgesamt gut bedient und unterhalten. Für die weiteren Auftritte der beiden Ermittler bleibt aber durchaus noch ein wenig Luft nach oben.

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