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Veröffentlicht am 14.09.2017

Spannender Pageturner

Tausend kleine Lügen
2

Jemand stirbt bei einem Schulfest. War es ein Mord oder schlicht ein Unfall? Wer ist gestorben, warum und wer ist eventuell verantwortlich? Alles Fragen die sich schon auf den ersten Seiten stellen. Es ...

Jemand stirbt bei einem Schulfest. War es ein Mord oder schlicht ein Unfall? Wer ist gestorben, warum und wer ist eventuell verantwortlich? Alles Fragen die sich schon auf den ersten Seiten stellen. Es folgt ein radikaler Zeitsprung. Jane zieht mit ihrem unehelichen Sohn Ziggy in einen kleinen australischen Ort, der traumhaft erscheint. Der Junge wird eingeschult und das Chaos nimmt seinen Lauf. Bereits am ersten Tag soll Ziggy eine Mitschülerin misshandelt haben. Ist da was dran? Um alle Fragen zu beantworten, lernt der Leser die Geschichte von Beginn an, aus der Perspektive dreier Mütter, deren Kinder die gleiche Vorschule besuchen, kennen. Die Frauen könnten fast nicht unterschiedlicher sein und alle haben sie ihre Geheimnisse…

Zunächst einmal: Das ist mal wirklich ein Pageturner, der den Namen auch verdient. Es macht dabei auf den ersten Seiten nicht mal so sehr den Eindruck, als würde dieses Buch sich so gut entwickeln. Es beginnt zwar dramatisch, doch dann setzen die Ereignisse ein halbes Jahr früher ein. Vieles wirkt wie ein relativ „normales“ Alltagsgeschehen von Müttern, doch schnell spitzen sich die Ereignisse zu. Der Schreibstil ist flüssig und die Cliffhanger machen es fast unmöglich das Buch zur Seite zu legen. Die Autorin bedient sich zweier Zeitebenen, die das Weiterlesen fast unausweichlich machen, doch auch die interessanten Protagonistinnen möchte man auf ihrem Weg begleiten. Man hofft und bangt mit ihnen, denn sie haben nicht nur mit alltäglichen Schulproblemen, wie vergessenen Projektarbeiten zu kämpfen, sondern auch mit haarsträubenden Vorwürfen oder psychischen Problemen. Es gibt einiges zum Lachen und Schmunzeln, aber mindestens genauso viele Stellen, die einen entsetzt den Kopf schütteln lassen. Im Verlauf der Geschichte wird es auch immer interessanter zu rätseln, wer aus welchen Gründen am Ende stirbt.

Es wird eine Bandbreite an Geheimnissen und daraus resultierenden Lügen angesprochen, wie häusliche Gewalt und Betrug, aber auch Mobbing, sexuellen Eskapaden, etc. Was ich hier kurz anreiße mag so erscheinen, als habe die Autorin vielleicht zu viele Baustellen aufgerissen, um sie in einem einzigen Buch richtig aufzuarbeiten, doch das ist glücklicherweise nicht der Fall. Das Ende ist überraschend, teils schockierend, aber absolut stimmig, denn alle scheinbar losen Fäden haben sich genial verbunden. Es war für mich das erste Buch dieser Autorin, aber dem müssen einfach weitere folgen.

Dieses Buch ist mit seinen verschiedenen Perspektiven raffiniert, durch die Sprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit spannend und dank tollem Plot und interessanter Charaktere gleichermaßen unterhaltsam wie fesselnd – kurz: ein Jahreshighlight, welches ich nur empfehlen kann!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 31.08.2017

Spannend (wie jeder Teil der Rizzoli&Isles-Reihe)

Der Schneeleopard
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Ein Tierpräparator wird in Boston brutal ermordet aufgefunden; Maura und Jane ermitteln in dem Fall. Weitere Leichen folgen, doch ein Muster ist nicht erkennbar. Sind überhaupt alle Opfer einem Täter zuzurechnen? ...

Ein Tierpräparator wird in Boston brutal ermordet aufgefunden; Maura und Jane ermitteln in dem Fall. Weitere Leichen folgen, doch ein Muster ist nicht erkennbar. Sind überhaupt alle Opfer einem Täter zuzurechnen? Wo liegt das Motiv und vor allem – was hat es mit einer aus dem Ruder gelaufenen Safari in Botswana zu tun?

Sowohl das Geschehen in Botswana, als auch das in Boston sind spannend – obwohl sie so unterschiedlich sind. Natürlich war Botswana noch einen Tick spannender, denn dort ist die Atmosphäre von ständiger Bedrohung durch Tiere und offenbar einen Mörder geprägt. Das aktuelle Geschehen in Boston ist dagegen von Ermittlungen geprägt, die jedoch ebenfalls unterhaltsam sind. Da das Geschehen in Afrika Jahre zurückliegt fragt man sich, wie die beiden Erzählstränge zusammenhängen!? Ohne zu viel zu verraten – es passt zusammen und ist extrem spannend. Am Anfang muss man etwas Geduld mitbringen, denn das Geschehen baut sich langsam auf, aber das Tempo steigt stetig und irgendwann kann man das Buch nicht mehr zur Seite legen. Wendungen und Überraschungen sind nicht nur vorhanden, sondern auch überzeugend und überraschend. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und gut zu lesen. Die Charaktere sind ebenfalls gelungen und das gilt nicht nur für Maura und Jane. Insbesondere Millie, die in Botswana ums Überleben kämpft, hat mich schnell von sich überzeugt. Nicht sehr relevant, aber trotzdem schön fand ich die Informationen zu Katzen, die unterhaltsam verpackt wurden.

Obwohl es sich um den 11. Band einer Reihe handelt, ist es möglich dieses Buch unabhängig zu lesen. Man versteht maximal Kleinigkeiten aus dem Privatleben von Rizzoli&Isles nicht, doch das tut der Sache keinen Abbruch. Ich kann das Buch nur empfehlen, wenn man auch blutigere Geschichten lesen kann.

Veröffentlicht am 25.08.2017

Starker Reihenauftakt

Supersaurier - Kampf der Raptoren
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Eine Welt in der Dinosaurier nicht ausgestorben sind und mit den Menschen gemeinsam leben. Unvorstellbar? Nicht in diesem Abenteuerbuch! Beas Eltern sind vor Jahren spurlos verschwunden. Niemand hat seitdem ...

Eine Welt in der Dinosaurier nicht ausgestorben sind und mit den Menschen gemeinsam leben. Unvorstellbar? Nicht in diesem Abenteuerbuch! Beas Eltern sind vor Jahren spurlos verschwunden. Niemand hat seitdem was von ihnen gehört, bis ein über Jahre verschollener Brief auftaucht. Dieser führt Bea, ihre Großmutter Bunty und den Freund Theodore auf eine Pazifikinsel. Im Dschungel leben die wunderschönen Paradiesraptoren, aber auch die gefährlichen Schattenraptoren. Ungemach droht aber nicht nur von diesen…

Mein Sohn (13) ist von der ersten bis zur letzten Seite von dem Buch begeistert gewesen. Eine Welt mit Dinosauriern hat nun mal ihren Reiz. Bei mir, der Mutter auch, aber eher einen, der Flucht begünstigt. Hätte ich es (m)einem Kind vorgelesen, hätte ich vielleicht Spaß gehabt, aber so konnte ich mich von Beginn an nicht für die Welt mit Sauriern erwärmen. So fiel der Griff zum Buch entsprechend schwer und wäre vielleicht gänzlich misslungen, hätten die tollen Illustrationen nicht immer wieder zum Verweilen eingeladen. Da ich nicht der Zielgruppe angehöre, würde ich das aber nicht überbewerten und lasse hauptsächlich meinen Sohn zu Wort kommen.

13-Jähriger: Die Idee, dass Menschen und Dinosaurier nebeneinander und miteinander leben, hat mich von Beginn an gereizt. Toll fand ich, dass die Geschichte zusätzlich etwas historisch ist, weil es 1932 spielt und auch im Dschungel, den ich nur aus Filmen und Büchern kenne. Bea ist ein richtig cooles Mädchen und auch die Oma, sowie Logan haben mir gut gefallen. Was ist mit ihren Eltern? Finden sie sie wieder? Werden sie im Dschungel zurecht kommen und wie genau wird das Zusammenspiel mit den Dinosauriern, besonders den Schattenraptoren? Viele Fragen, die ich spannend fand und deshalb habe ich das Buch so schnell wie nur möglich gelesen. Verabscheut habe ich Christian Hayter, aber wer mag schon das personifizierte Böse? Die anderen Inselbewohner waren nett, manchmal etwas seltsam, aber gelungen.
Hut ab was die Illustrationen angeht! Die waren genial (und glücklicherweise nicht koloriert!)
Ein Abenteuerbuch, das ich gerne ab ungefähr 10 Jahren empfehle (wobei man das auch schon mit 8 lesen kann, sofern man nachts keine Alpträume von harten Kämpfen und dem einen oder anderen Opfer bekommt) – für Jungen und Mädchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover "Supersaurier - Kampf der Raptoren?"
  • Cover "Last Secrets - Das Geheimnis von Loch Ness"
  • Unterhaltungswert der Box
  • Bastelspaß
  • Ausführen der Aufgaben
  • Für Kinder geeignet
  • Zeit für die Diskussion
Veröffentlicht am 20.08.2017

Ein raffiniertes Puzzlespiel

Dann schlaf auch du
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Eine junge Mutter ist gleichermaßen über- und unterfordert. Die Kindererziehung ist ein hartes Brot, besonders wenn man eigentlich eine gute Karriere machen könnte. Ist es da denkbar auf eine Nanny zurückzugreifen? ...

Eine junge Mutter ist gleichermaßen über- und unterfordert. Die Kindererziehung ist ein hartes Brot, besonders wenn man eigentlich eine gute Karriere machen könnte. Ist es da denkbar auf eine Nanny zurückzugreifen? Ist man eine Rabenmutter, oder ist man zufriedener und daher eine bessere Mutter, wenn man auch weniger vor Ort ist? Wen holt man sich da ins Haus und was bedeutet es, wenn eine Außenstehende sich in die Familie eingliedert? Wird die Frau Fluch oder Segen?

Ein Buch, welches mir schon von Beginn an immer und immer wieder einen Schauer über den Rücken jagte. Man weiß direkt zu Beginn, dass das Unvorstellbare, das, was nicht passieren darf, geschehen wird und ist gefesselt von dem Buch. Wie kann es sein, dass eine Nanny, der man vertraut und die die Kinder mögen, zwei Kleinkinder tötet? Wie kann es sein, dass die Eltern von der schwierigen Situation nichts ahnen? Was bringt einen Menschen dazu ein Kind zu töten? Alles Fragen, die sich nach und nach klären, denn das Buch ist ein raffiniertes Puzzlespiel. Obwohl der Ausgang bekannt war, hat mich das Buch so gefesselt, dass ich es einfach in einem Rutsch lesen musste. Hier waren sowohl der gute sprachliche Stil, als auch die Charaktere auch förderlich. Gut fand ich auch, dass die Autorin nicht über die Eltern richtet und dass die Wandlung der Kinderfrau Louise so anschaulich und nachvollziehbar (natürlich nur bis zu einem gewissen Punkt) dargestellt wird.

Obwohl ich das Buch sehr gelungen fand, auch und gerade wegen seiner Gesellschaftskritik und der Frage, wie eine gute Mutter sein sollte, würde ich es nicht jedem Leser empfehlen. Zartbesaitete Menschen sollten lieber zu einem anderen Buch greifen, auch wenn die Gräueltaten nicht bis ins Detail geschildert werden, so weiß man doch die ganze Zeit um den dramatischen Ausgang. Ich habe schon Thriller und Krimis gelesen, die dagegen ein Witz waren…

Veröffentlicht am 03.08.2017

Cross hat mich mal wieder auf ganzer Linie überzeugt!

Spectrum
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Ethan Cross beginnt eine neue Reihe? Der Wahnsinn, dachte ich und wollte – ohne auch nur irgendwelche Details zu kennen- Spectrum unbedingt lesen. Als ich dann erfuhr, dass der FBI-Berater das Asperger-Syndrom ...

Ethan Cross beginnt eine neue Reihe? Der Wahnsinn, dachte ich und wollte – ohne auch nur irgendwelche Details zu kennen- Spectrum unbedingt lesen. Als ich dann erfuhr, dass der FBI-Berater das Asperger-Syndrom hat, wurde das Interesse größer, zugegebenermaßen hatte ich aber auch die Befürchtung, dass das in die Hose gehen könnte. Dabei hätte ich es nach der Shepherd-Reihe besser wissen müssen…

August Burke hat Angst vor Menschen, weil er sie nicht richtig einschätzen kann, andererseits ist er hochintelligent und erkennt Muster, wo andere Menschen nichts sehen. Sein Blick ist ein anderer, er sieht die Welt eben ein wenig anders. FBI-Agent Carter weiß dies genau und bindet ihn ein – ob Burke will oder nicht und auch gegen die Widerstände von beispielsweise SWAT-Leiter Nic. Als es zu einer brutalen Geiselnahme in einem hochmodernen Unternehmen kommt, ist jedoch jede helfende Hand wichtig, da niemand auch nur den Hauch eines Schimmers hat, was überhaupt Sinn und Zweck der Attacke ist. Derweil macht sich noch eine rachsüchtige Südafrikanerin auf den Weg in die Staaten, um den Tod ihres Ziehsohnes zu rächen.

Die Spannung ist von Beginn an da und steigert sich beständig, sodass ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen wollte und es binnen weniger Stunden gelesen hatte. Manches konnte man schon in etwa erahnen, anderes hat mich völlig überrascht und entsprechend begeistert. Was mich aber in jedem Fall wieder voll überzeugt hat, sind die verschiedenen Charaktere, die gut aufgebaut sind und deren Entwicklung ich gerne verfolgt habe. Nicht nur Burke mit seinem Asperger ist hier interessant, sondern auch Carter und Nic, sowie mancher von den „Bösen“ haben mich überzeugt.
Die Kapitel sind kurz gehalten und der Stil, ganz typisch für Cross, sehr rasant und leicht verständlich, sodass man schnell durch die Geschichte durchfliegt. Ebenfalls typisch sind die Elemente, die nicht ganz so glaubwürdig sind, aber daran habe ich mich bei Cross noch nie gestoßen. Irgendwie darf es bei ihm sehr actionreich und fulminant sein. Auch optisch ist das Buch ein echtes Highlight! Natürlich hat das an sich keine größere Bedeutung, aber es macht das Werk perfekt.

Fazit: Ich kann es gar nicht erwarten den nächsten Teil der Reihe zu lesen und empfehle es sehr gerne weiter.