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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2023

Im Einklang mit der Natur

Solartopia – Am Anfang der Welt
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Die sechzehnjährige Nova lebt allein mit ihrem besten Freund Finn zusammen auf dem Hochhaus Turris. Unter ihnen herrscht die Gefahr, ein giftiger Smog, der für den Tod sorgt und immer näher kommt. Es kommt ...

Die sechzehnjährige Nova lebt allein mit ihrem besten Freund Finn zusammen auf dem Hochhaus Turris. Unter ihnen herrscht die Gefahr, ein giftiger Smog, der für den Tod sorgt und immer näher kommt. Es kommt der Tag, an dem der Smog Novas Garten erreicht und die beiden Freunde machen sich auf dem Weg, um ihren Garten zu retten. Auf der Suche nach der Heilpflanze muss Nova erkennen, dass die Welt nicht so ist, wie sie es immer gedacht hatte und findet mit Jett einen weiteren Freund. Schafft sie mit ihm die Rettung von Turris oder wird die Gefahr noch größer?

Solartopia - Am Anfang der Welt ist der erste Band einer Future-Ficture-Dilogie. Wir erleben die Geschichte aus Sicht der sechzehnjährigen Nova, die seit Jahren ohne ihre Eltern und nur mit ihrem besten Freund Finn ums Überleben kämpft.

Der Beginn der Geschichte war für mich etwas holprig. Die Ich-Perspektive und die häufige Verwendung von Personalpronomen sorgte für einen recht simplen Schreibstil und durch die noch ruhige Story, wirkte dies sehr einfach. Doch das Weiterlesen hat mich eines besseren belehrt und durch eine überraschende Wendung, konnte ich den Schreibstil letztendlich anders wahrnehmen.

Die Idee hinter Solartopia finde ich interessant und mit Nova hat man eine Protagonistin erschaffen, die für Nachhaltigkeit steht und dies auch lebt. Ein Aspekt, der in der heutigen Zeit sehr wichtig ist. Das Bewusstsein für die Natur überträgt Nova ohne belehrend zu sein. Das Ende konnte mich nicht ganz überzeugen, dennoch bin ich gespannt, wie es mit der Dilogie um Solartopia weitergeht und endet.

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Veröffentlicht am 22.10.2023

Sherlock Bones im Einsatz

Meisterdetektiv Sherlock Bones. Ein spannender Rätselkrimi zum Mitraten, Band. 1: Die Jagd nach den Kronjuwelen
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Die Kronjuwelen der Königin sind gestohlen worden. Ein Fall für Sherlock Bones und seine Helferin Dr. Jane Catson.

Die Jagd nach den Kronjuwelen ist der erste Band der Meisterdetektiv-Sherlock-Bones-Reihe. ...

Die Kronjuwelen der Königin sind gestohlen worden. Ein Fall für Sherlock Bones und seine Helferin Dr. Jane Catson.

Die Jagd nach den Kronjuwelen ist der erste Band der Meisterdetektiv-Sherlock-Bones-Reihe. Tim Collins hat den Meisterdetektiv Sherlock Holmes und seinen Partner Dr. John Watson adaptiert und aus ihnen mit Sherlock Bones und Dr. Jane Watson zwei tierische Ermittler gemacht.

Die Geschichte um die gestohlenen Kronjuwelen wurde gut umgesetzt, sodass der Sherlock Holmes Charme übertragen und perfekt auf kindliche Leser angepasst wurde. Doch auch Erwachsenen kann das Gelesene noch Freude bereiten. Die tierischen Charaktere sind toll ausgearbeitet und durch die Illustrationen von John Bigwood perfekt in Szene gesetzt worden.

Ein Hauptaugenmerk der Geschichte sind außerdem die 30 Rätsel, mit denen aktiv geworben wird. Diese sind für mich gleichzeitig auch der größte Kritikpunkt. Die Rätsel selbst sind super umgesetzt und besitzen ein großes Spektrum, sodass für jeden etwas (spaßiges) dabei ist. Doch es wird damit geworben, dass die Unterstützung des Lesenden gebraucht wird und das ist leider nicht der Fall. Die Rätsel basieren zwar auf dem Text, sind aber nicht so eingesetzt, dass sich die nächsten Schritte dadurch ergeben würden. Im Gegenteil, ein Rätsel, dessen Lösung das Potenzial hatte, wurde im Text ganz anders aufgegriffen.

Das Gesamtwerk konnte mich daher leider nicht komplett überzeugen, doch die Geschichte und die Rätsel separiert betrachtet, haben viel Freude bereitet. Bereits am 01.02.2024 kommt mit Die verfluchte Maske der zweite Teil der Meisterdetektiv-Sherlock-Bones-Reihe raus.

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Veröffentlicht am 17.10.2023

Surreale Welt

Das Nachthaus
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Tom verschwindet spurlos. Schnell verdächtigt die Polizei Richard, der mit Tom zu besagter Zeit alleine im Wald unterwegs war und dessen abstrusen Aussagen ihn immer schuldiger wirken lassen. Keiner glaubt ...

Tom verschwindet spurlos. Schnell verdächtigt die Polizei Richard, der mit Tom zu besagter Zeit alleine im Wald unterwegs war und dessen abstrusen Aussagen ihn immer schuldiger wirken lassen. Keiner glaubt ihn mehr, da möchte Richard seine Unschuld beweisen und läuft direkt auf die Gefahr zu: ins Nachthaus. Kann Richard den skurrilen Fall auflösen und die Wahrheit aufdecken?

Das Nachthaus war mein erstes Buch des Autors Jo Nesbø und ich habe anhand des Klappentexts eine komplett andere Geschichte erwartet. Der Klappentext lässt einen normalen Kriminalfall erahnen, doch davon sind wir weit weg. Jo Nesbø hat eine surrealen Geschichte mit Horrorelementen erschaffen, die mich mit dieser Deklarierung auch besser abholen könnte. Da diese jedoch fehlt, habe ich einige Zeit gebraucht, um mich auf das Geschehen einlassen und die Geschichte genießen zu können.

Schade, denn Jo Nesbøs Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, die Geschichte ist auf den Punkt geschrieben. Keine großen Umschweife und dennoch hatte ich nicht das Gefühl, dass mir Tiefe fehlen würde. Die Charaktere waren spannend und vor allem der Protagonist Richard eine eine interessante Entwicklung genommen. Die Geschichte war vollkommen rund und hatte einen tollen Plottwist, wenngleich das Ende mich nicht ganz überzeugen konnte.

Wenn man sich vorab darauf einlässt, dass Das Nachthaus einige surreale Aspekte besitzt und die Geschichte daher nicht immer sinnhaft erscheinen mag, dann hat man mit Sicherheit viel Spaß mit dieser Lektüre. Wer jedoch einen normalen Krimi/Thriller erwartet, der könnte eine groß enttäuscht werden.

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Veröffentlicht am 16.10.2023

Falsche Erwartungen, dennoch eine tolle Geschichte!

Flowers & Bones, Band 1: Tag der Seelen
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Die siebzehnjährige Valentina steht kurz davor zu einer La Catrina zu werden, eine Figur des mexikanischen Tag der Toten. Als solche hat Valentina die Macht Tote zu sehen, verlorene Seelen ins Reich der ...

Die siebzehnjährige Valentina steht kurz davor zu einer La Catrina zu werden, eine Figur des mexikanischen Tag der Toten. Als solche hat Valentina die Macht Tote zu sehen, verlorene Seelen ins Reich der Toten zu führen und die Zwischenwelt zu betreten. Doch Valentina schwebt in Gefahr, denn die Menschen haben Angst vor den übernatürlichen Wesen und gehen auf die Jagd nach ihnen. Ausgerechnet in der Vodoohexe Lily findet Valentina eine Vertraute, doch kann sie ihr wirklich trauen oder hat Lily andere Pläne mit Valentina?

Flowers & Bones ist der erste Band einer Dilogie um das Mädchen Valentina, das die besondere Gabe der La Catrina besitzt. Erzählt wird die Geschichte aus drei Perspektiven. Neben Valentina lernen wir so auch die Perspektive ihres Zwillingsbruders Emiliano kennen und die der Vodoohexe Lily. Drei Perspektiven die unterschiedlicher kaum sein könnten und dem Buch einen rundum Blick verleihen.

Die Charaktere sind toll ausgearbeitet, wenngleich ich vor allem Emilianos Perspektive teilweise schwierig empfand. Doch das hat dem Buch noch mehr Tiefe verliehen.

Die Geschichte und ihren Plot fand ich durchaus gelungen, ebenso die Charakterentwicklung und das Verhalten der Figuren und dennoch konnte mich Flowers & Bones nicht vollständig abholen.

Mein Problem ist jedoch, dass ich dies gar nicht auf den Schreibstil der Autorin, fehlende Spannung oder einem uninteressanten Plot schieben kann, sondern auf falsche Erwartungen. Sowohl das Buchcover(,der Buchschnitt) und der Klappentext nehmen La Catrina und den Tag der Toten in den Fokus. Erwartet habe ich daher eine Stimmung, die diesem Fest in Mexiko gerecht werden kann. Leider ging es mir im Buch selbst dann zu stark um andere übernatürliche Wesen. Das alleine wäre wohl gar nicht das größte Problem gewesen, doch waren es Wesen, die ich nicht mit dem Tag der Toten in Verbindung bringen würde und auch den Handlungsort fand ich unpassend. Schade, denn alles andere fand ich super gelungen, sodass wohl jeder, der weniger La Catrina, weniger Mexiko und weniger Tag der Toten erwartet, seinen Spaß mit dieser Lektüre haben wird.

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Veröffentlicht am 26.08.2023

Schicksal oder Zufall?

Die Butterbrotbriefe
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Kati Waldstein ist mit fast 40 unzufrieden mit ihrem Leben und möchte einen Neuanfang starten, doch dafür muss sie mit ihrem alten Leben abschließen können. Deswegen entschließt sich Kati dazu allen, die ...

Kati Waldstein ist mit fast 40 unzufrieden mit ihrem Leben und möchte einen Neuanfang starten, doch dafür muss sie mit ihrem alten Leben abschließen können. Deswegen entschließt sich Kati dazu allen, die sie positiv oder negativ prägten, einen Abschiedsbrief zu schreiben. Damit sie weiß, dass diese Worte auch bei den Personen ankommen, schreibt sie die Briefe nicht nur, sondern liest sie den Adressaten die Briefe vor.

Die Butterbrotbriefe ist der neuste Roman von Carsten Henn, der bereits mit Der Buchspazierer und Der Geschichtenbäcker seine Leser begeistern konnte.

Ein Grund, weswegen auch ich unbedingt Die Butterbrotbriefe lesen mussten und der Schreibstil steht seinen Vorgängern in nichts nach. Poetisch geschrieben, liest sich das Buch wunderschön und bringt eine melancholische Stimmung mit sich.

Mir gefiel auch die Idee, dass man sich den Personen öffnet, die einen geprägt haben. An dieser Stelle gibt Carsten Henn dem Leser viel zum nachdenken mit und zeigt die Wichtigkeit des ‚Redens‘, auch wenn es manchmal nicht leichtfällt. Schwierig fand ich jedoch, dass die Personen eigentlich keine Chance hatten sich zu rechtfertigen/erklären, aber nun, das war eben das Konzept der Kati Waldstein.

Kati, die sich Severin gegenüber jedoch extrem offen zeigt. Das ging mir phasenweise zu fix und wirkte nicht realistisch. Severin hatte diese Szenen sogar gut reflektiert (d.h. der Autor hat diesen Konflikt erkannt), aber Kati nicht so gehandelt, wie man es vermuten würde. An so einigen Stellen musste ich mein Gefühl von Authentizität etwas zurückstellen.

Denn auch Severin ist so ambivalent gestaltet, dass seine aktuellen Handlungen und Gedanken, nicht zu denen von vor drei Jahren passen. Natürlich entwickelt man sich weiter, jedoch hatte er diese drei Jahre auch Zeit die Vergangenheit nicht Vergangenheit sein zu lassen.

So konnten mich eher die Nebencharaktere, vor allem Martin und Madame Catherine, von sich überzeugen.

Trotz der Kritik haben mich auch Die Butterbrotbriefe überzeugen können. Denn wenn ich das Verhalten der Protagonisten außenvorlasse und mich nur auf die Quintessenz des Buches beziehe, dann steckt hier viel zum Nachdenken drin. Darüber wie man sich anderen gegenüber verhält, wie man sie beeinflusst und welche Rolle man für sie spielen kann. Darüber wie man von anderen beeinflusst wird und welche Rolle andere spielen können und darüber an welche Wege wir gegangen sind, deren Gabelung uns auch an einen Ort hätte führen können. Schicksal oder Zufall, wer weiß das schon. Aber auch, dass wir miteinander reden müssen.

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