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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.12.2023

Das kann die Autorin besser

Tief im Schatten
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Der erste Fall „Kalt und still“ für die Polizistin Hanna Ahlander hat mir im Jahr 2022 sehr gut gefallen. Entsprechend habe ich mich auf den nun erschienenen zweiten Fall von Hanna Ahlander „Tief im Schatten“ ...

Der erste Fall „Kalt und still“ für die Polizistin Hanna Ahlander hat mir im Jahr 2022 sehr gut gefallen. Entsprechend habe ich mich auf den nun erschienenen zweiten Fall von Hanna Ahlander „Tief im Schatten“ der Autorin Viveca Sten gefreut. Der große Pluspunkt des Krimis ist für mich das Ermittler-Duo Hanna Ahlander und Daniel Lindskog. Sie sind mir beide sehr sympathisch und ich begleite sie außerordentlich gerne bei ihren Ermittlungen. Allerdings blieb mir das Privatleben der beiden Ermittler dieses Mal zu oberflächlich in den Kriminalfall einbezogen. Daniel und seine Partnerin Ida stecken in einer Beziehungskrise. Sie haben völlig unterschiedliche Bedürfnisse an ihre Beziehung. Durch die sechs Monate alte Tochter der beiden wird die Situation zusätzlich verkompliziert.

Viveca Sten packt in diesem Krimi mehrere wichtige Themen an. Doch leider behandelt sie alle zu oberflächlich. Meiner Meinung nach hätte sie sich besser auf ein Thema konzentriert und dieses entsprechend intensiv und tief behandelt. So streifen wir die Themen Spielsucht, Alkoholismus, häusliche Gewalt, Aufwachsen in einer Sekte, ungewollte Kinderlosigkeit nur, statt in die Tiefe zu gehen und diesen Themen die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken. Das ist sehr schade und nimmt dem Buch viel Potential.

Zudem hat mich enttäuscht, dass der Kriminalfall in jeder Hinsicht viel zu vorhersehbar war. Der Spaß an der eigenen Mörderjagd wird der Leserschaft damit genommen. Da mir schnell klar war, worauf das Buch hinausläuft, gab es für mich keine Spannung, die mich am Ball gehalten hat. Somit musste ich mich immer wieder motivieren, die Geschichte weiterzulesen.

Zum Schluss bleibt mir nur die Hoffnung, dass die Autorin bei ihrem nächsten Fall um die Ermittlerin Hanna Ahlander mehr in die Tiefe geht und auch einen spannenderen Plot-Twist ersinnt.

Veröffentlicht am 20.11.2023

Ich hatte mir mehr davon versprochen

Flowers & Bones, Band 1: Tag der Seelen
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Von Sandra Grauer kannte ich bislang die Flame & Arrow Dilogie. Da ich diese sehr mochte, war ich sehr gespannt auf ihre neue Dilogie, Flower & Bones.

Im ersten Band „Tag der Seelen“ fehlte mir sehr ...

Von Sandra Grauer kannte ich bislang die Flame & Arrow Dilogie. Da ich diese sehr mochte, war ich sehr gespannt auf ihre neue Dilogie, Flower & Bones.

Im ersten Band „Tag der Seelen“ fehlte mir sehr lange die Spannung. Zu Beginn stellt die Autorin uns die beiden Hauptfiguren, die Geschwister Valentina und Emiliano, ihre Familie sowie deren Lebensumstände vor. Dabei geht die Autorin auch auf den mexikanischen Glauben rund um den „Dia de los Muertos“ und die Bestimmung der „La Catrina“ ein. Bereits hier war ich enttäuscht, denn ich fand den Anfang nicht gut gelöst. Es gelingt Sandra Grauer nicht, mich mit Land und Leuten und der besonderen Atmosphäre vertraut zu machen. Ich fand die Schilderung verwirrend und langatmig. Im weiteren Verlauf fehlten mir dagegen tiefere Erläuterungen zum Tag der Toten und zu der Aufgabe der Catrina. Für mich war das Geschehen, nachdem Valentina zur Catrina geworden war, zu oberflächlich abgehandelt. So habe ich zwar erfahren, dass Valentina diese wichtige Aufgabe nun übernommen hat, aber ich habe nicht gefühlt, was das für sie bedeutet und wie sie diese Aufgabe ausführt.

Emiliano ist über weite Teile des Hörbuchs ein unsympathischer, egoistischer und naiver Trottel. Als dann endlich sein Umdenken einsetzt, gewinnt er bei mir dennoch keine Sympathiepunkte. Besser hätte es mir gefallen, wenn er seinen Kopf eingeschaltet hätte und durch nachdenken zu einer Meinungsänderung gelangt wäre. Ähnlich skeptisch sehe ich auch den Vater von Valentina und Emiliano.

Darüber hinaus konnten mich die Liebesgeschichten nicht überzeugen. Die eine strotzt vor Unehrlichkeit und die andere vor Aussichtslosigkeit. Da hätte ich mir mehr gewünscht und auch andere Paarungen.

Gefallen hingegen hat mir, dass die Autorin ihre Geschichten immer wieder im selben Universum spielen lässt. Die Figuren aus vorherigen Büchern tauchen auf und nehmen aktiv an der Entwicklung des Geschehens teil. Ich hatte dabei nicht den Eindruck, dass ich die beiden vorherigen Dilogien unbedingt gelesen haben muss, um das aktuelle Buch zu verstehen. Allerdings habe ich beim Hören Lust bekommen, alle Bücher einmal in der korrekten Reihenfolge zu lesen oder zu hören. Dadurch ergibt sich bestimmt ein komplexeres Bild von den Geschichten und eine größere Verbundenheit zu der Welt und den Figuren.

Gelesen wird das Hörbuch von Viola Müller. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich schon einmal ein Hörbuch gehört habe, welches sie gelesen hat. Sie macht das jedoch richtig gut. Ihre Stimme ist angenehm und sie liest sehr lebendig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 08.11.2023

Band 2 hat mich leider enttäuscht

Twisted Fate. Wenn Liebe zerstört
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Auch im zweiten Band von Twisted Fate steht Faith zwischen Nate und Jax. Der Nate, in den sie schon seit ihrer Jugend verknallt ist. Als Mitglied des Ordens ist er nun jedoch ihr Feind und sein Auftrag ...

Auch im zweiten Band von Twisted Fate steht Faith zwischen Nate und Jax. Der Nate, in den sie schon seit ihrer Jugend verknallt ist. Als Mitglied des Ordens ist er nun jedoch ihr Feind und sein Auftrag lautet, sie gefangen zu nehmen oder zu töten. Das Verhältnis zwischen ihr und Jax ist im besten Fall auch kompliziert zu nennen. Zusammen mit den anderen aus ihrer Gruppe gilt es nun, die abtrünnige Professorin zu finden oder den gefährlichen Dämon, den Brollachan, zu besiegen. Denn beide machen Jagd auf sie und ihre Freunde.

Leider musste ich bei Band 2 von Twisted Fate feststellen, dass die Autorin die Geschehnisse nur noch nach Schema F abspult. Die Handlung plätscherte oft vor sich hin, bewegte sich im Liebesdreieck um Faith, Nate und Jax oder lieferte Kämpfe, bei denen Faith natürlich stets die Oberhand behält.

Nach etwa 70 % des Hörbuchs bin ich davon ausgegangen, dass ich den finalen Kampf erlebt und das Ende erreicht habe. Das war jedoch nicht der Fall. Das Geschehen nimmt hier eine unvorhergesehene Wendung. Diese hat mir jedoch überhaupt nicht gefallen. Die Auflösung am Ende habe ich dann als unlogisch empfunden. Für mein Empfinden widersprach der Schluss allem, was die Autorin mir über fast zwei Bücher hinweg zu den Gaben, deren Vererbung und den Mächten erzählt hat. Dem entsprechend hat mich Teil 2 enttäuscht. Das Potential, das ich im ersten Band gesehen habe, wurde im zweiten Teil nicht ausgeschöpft. Zudem fehlte es an originellen Einfällen.

Gesprochen wurde das Hörbuch von Pia-Rhona Saxe. Sie hat zu Faith ganz gut gepasst und hat diese auch ansprechend gesprochen.

Veröffentlicht am 18.10.2023

Gut, aber kein Highlight

Skogen Dynasty
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Aleksander Skogen stammt aus einer erfolgreichen sowie privilegierten norwegischen Dynasty. Als er einen Skandal verursacht, schickt seine Familie ihn auf eine Trekkingtour in die norwegische Wildnis. ...

Aleksander Skogen stammt aus einer erfolgreichen sowie privilegierten norwegischen Dynasty. Als er einen Skandal verursacht, schickt seine Familie ihn auf eine Trekkingtour in die norwegische Wildnis. Geleitet wird die Tour von Norah. Ihre Großeltern betrieben ein kleines Gästehaus und organisieren Trekkingtouren.

Die männliche Hauptfigur, Aleksander Skogen, hat mein Herz im Sturm erobert. Ich mochte ihn und war sehr gespannt, was ich im Laufe der Geschichte alles über ihn erfahren würde. Sein Charakter war facettenreich, er zeigte sich aufgeschlossen, tiefgründig und mit dem Herz am rechten Fleck.

Die weibliche Hauptfigur, Norah, mochte ich zu Beginn des Buches ebenfalls. Doch im Laufe der Erzählung ging sie mir zunehmend auf die Nerven. Ich konnte mich nicht mit ihr identifizieren und auch nicht anfreunden. Sie dachte oft das eine, machte dann jedoch genau das andere. Diese Inkonsequenz war für mich anstrengend, aber auch unglaubwürdig.

Die Geschichte wird sowohl aus der Perspektive von Norah als auch aus der von Aleksander erzählt. Pluspunkte waren hier für mich die beiden Sprecher des Hörbuchs. Yesim Meisheit zählt zu meinen Lieblingssprecherinnen. Ich mag ihre Stimme, ihre Tonlage und wie sie Figuren Leben einhaucht. Aber auch Julian Tennstedt hat eine angenehme Stimme, mit der er Aleksander toll zum Leben erweckt hat.

Besonders deutlich ist mir bei „Skogen Dynasty“ Band 1 geworden, dass ich einfach kein naturverbundener Mensch bin. Daher kann ich auch mit einer Trekkingtour in der Wildnis nicht viel anfangen. Dieses Setting gibt mir nichts, da ich mich nicht mit der Geschichte identifizieren kann. Ich bin einfach durch und durch ein Stadtmensch.

Insgesamt habe ich die Geschichte von Aleksander und Norah nett gefunden, doch mehr auch nicht.

Veröffentlicht am 17.09.2023

Die weibliche Hauptfigur war gar nicht mein Fall

Read into me
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Olivia Watson hat ihren ersten Arbeitstag in einem bekannten Verlag als Lektorin. Genau da wollte sie immer hin und hat doch viel zu lange für die Bedürfnisse ihres Ex-Partners zurückgesteckt. Sie hat ...

Olivia Watson hat ihren ersten Arbeitstag in einem bekannten Verlag als Lektorin. Genau da wollte sie immer hin und hat doch viel zu lange für die Bedürfnisse ihres Ex-Partners zurückgesteckt. Sie hat sich geschworen, dass sie ihre Ziele im Leben nie wieder für einen Mann aufgibt. Als Autor wird ihr J.J. Cohen zugewiesen. Sein erster Roman war ein überragender Erfolg. Nachdem sein zweites Buch nur mittelmäßig war, leidet er nun unter einer Schreibblockade. Aber Olivia hat sich vorgenommen, ihn da wieder herauszuholen. Doch da hat sie die Rechnung ohne den mürrischen, arroganten und sturen Autor gemacht.
Ich habe mir von dem Hörbuch „Read into me“ ein paar angenehm entspannende Hörstunden erhofft. Doch dann lernte ich Olivia, die weibliche Hauptfigur, kennen. Gewisse Parallelen zu Bridget Jones sind wohl nicht ganz zufällig. Zumindest hat mich ihre tollpatschige, linkische Art immer wieder an diese erinnert. Ein wenig erinnerte sie mich auch an Pippi Langstrumpf, nämlich an deren Ausspruch: „Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt“. Olivia Watson kommt an ihrem ersten Arbeitstag viel zu spät im Verlag an, verbringt dann lieber ihre Zeit mit ihren neuen Kollegen und dem Computer, statt die Aufgabe zu erledigen, die ihr die Verlagsleiterin nach ihrer Ankunft übertragen hat. Und so geht es weiter und weiter. Das führte dazu, dass ich mich bereits nach ein paar Minuten, die ich die Geschichte gehört hat, in einem Zustand des Fremdschämens für Olivia befand. Im Laufe der Geschichte hat sie auch ein paar helle Momente. Aber bis ganz zum Schluss bin ich immer wieder ziemlich fassungslos über die unüberlegten Aktionen, die sie bringt.
Dagegen konnte J.J. Cohen bei mir nur noch gewinnen. Er ist vom Leben verwöhnt und es zudem gewohnt, dass andere seine Probleme lösen. Doch nun scheint er unter dem Druck, einen weiteren Bestseller schreiben zu müssen, fast zu zerbrechen. Statt sich nach Möglichkeiten umzusehen, wie er seine Schreibblockade überwinden kann, stößt er alle, die ihm helfen wollen, vor den Kopf und von sich. Aber er hat Potential und die Szenen mit ihm haben mich meistens gut unterhalten.
Meine Lieblingsfigur war Grace, seine Ex-Verlobte und beste Freundin. Sie ist liebenswert, lebendig und versucht immer das Beste aus jeder Situation zu machen. Sehr gerne würde ich eine Geschichte über sie lesen.
Gesprochen wurde das Hörbuch von Dagmar Bittner. Sie ist eine bekannte und sehr souveräne Sprecherin. Für mich war es ein Glück, dass sie das Hörbuch vertont hat, denn so konnte ich mich auf ihre Stimme konzentrieren, wenn meine Gefühle gegenüber der weiblichen Hauptfigur mal wieder ins Negative kippten.