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Veröffentlicht am 20.01.2024

witzig und bildhaft, doch irgendwann unglaubhaft

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
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Heinz Labensky wird in Briesen, einem kleinen Dorf in Brandenburg geboren. Seine Mutter, ist alleinerziehend nachdem der Vater nicht aus dem Krieg gekommen ist. Viel Liebe hat sie ihm nicht zu geben. Err ...

Heinz Labensky wird in Briesen, einem kleinen Dorf in Brandenburg geboren. Seine Mutter, ist alleinerziehend nachdem der Vater nicht aus dem Krieg gekommen ist. Viel Liebe hat sie ihm nicht zu geben. Err hatte keine einfache Jugend, denn schon bald wird Heinz in der Schule an seine geistigen Grenzen kommen. Er ist geistig nicht der Hellste. Die anderen Kinder meiden ihn, nur Rita, das Russenkind mit den mongolischen Zügen, nimmt sich seiner an, unterstützt ihn. Sie wird, zumindest für Heinz seine beste und einzige Freundin bleiben. Auch wenn ihre Wege sich trennen…
Den Autoren gelingt es uns Heinzis, so nennt Rita ihn, eingeschränkte Gedankenwelt durch sehr bildhafte Beschreibungen zu vermitteln. Denn wenn Heinz, der die Grundschule nie beendet hat, dem Förderungsunfähigkeit bescheinigt wird, etwas nicht versteht, dann macht er sich so seine eigenen Gedanken. Natürlich sind die dann oftmals fern jeder Realität. Er hat mich damit mehrmals zum Schmunzeln gebracht. Wie Heinzi die Entwicklungen in der DDR für sich interpretiert, wie arglos er an seine Beurteilungen geht, ist schon sehr erfrischend. Oft kamen bei den vielen, mir noch geläufigen Abkürzungen in der DDR alte Erinnerungen auf. Da diese Abkürzungen aber für Heinzi immer erklärt werden, schließlich vermutet er selbst die krudesten Wörter dahinter, denke ich, kommt jeder beim Lesen damit klar.
Heinz ist jetzt 79 Jahre, lebt in Erfurt im Feierabendheim. Auch wieder so ein Ostwort. Als er einen Brief von Ritas Tochter Rosa aus Warnemünde erhält, macht er sich auf den Weg zu ihr. Mit dem Flixbus. Während der Fahrt geht Heinzi seinen Erinnerungen an sein Leben und an seine Rita nach. Stück für Stück arbeitet er sein Leben, mal mit sich allein, mal mit Mitfahrern auf. Anfangs fand ich diese naive Sicht, die so lebendig vermittelt wird sehr unterhaltsam. Doch mit Lesefortschritt haben mich Labenskys Naivität, seine Fehleinschätzung und wie man ihn ausgenutzt hat, genervt. Da gab es zu viele Entwicklungen, die ich nicht glaubhaft fand. In meinen Augen wurde hier der Bogen überspannt. Insgesamt gebe ich daher 3 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 10.01.2024

ein Jugendstreich, der so viele Lebenswege verändert

Leuchtfeuer
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Ende August 1985 ist durch Leichtsinnigkeit oder Übermut ein Unglück passiert. Der 15jährige Theo fährt mit dem Auto, animiert von seiner angetrunkenen großen Schwester Sarah und einer Freundin, obwohl ...

Ende August 1985 ist durch Leichtsinnigkeit oder Übermut ein Unglück passiert. Der 15jährige Theo fährt mit dem Auto, animiert von seiner angetrunkenen großen Schwester Sarah und einer Freundin, obwohl er keinen Führerschein besitzt. Die Fahrt endet in einer Katastrophe….
Die Autorin erzählt in diesem Buch wie einschneidend durch diesen tragischen Unfall das Leben der Familie Wils sich verändert. Das macht die Autorin indem sie sprunghaft zwischen Gegenwart und Vergangenheit wechselt und die Sicht der einzelnen Figuren beschreibt. Der Leser kann hautnah und sehr einfühlsam erleben, wie unterschiedlich die Mitglieder der Familie Wils damit umgehen. Einschneidend war dieses Erlebnis für alle vier. Die Zeitsprünge vor und zurück haben mir nicht zugesagt. Die Geschichte kam mir dadurch etwas zerrissen vor und das Lesen war anstrengend. Auch wenn die Autorin laut ihrem Nachwort diese Art der Darstellung bewusst genutzt hat, es als Puzzleteile bezeichnet, hat sie mich damit nicht überzeugt. Wie Waldo, der Nachbarsjunge, im Gegensatz zu seinen sonstigen Verhalten mit Ben, den älteren Nachbarn, anfreundet. Zum ersten Mal findet er jemanden, der ihm zuhört, der versucht ihn zu verstehen. Das hat mich schon berührt. Trotzdem gebe ich insgesamt nur 3 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 04.01.2024

Ermittlung zieht sich

Deine Welt wird brennen
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Nachdem die örtlichen Sirenen Hauptkommissar Völxen aus dem Schlaf gerissen haben, stellt er fest, dass die Scheune des Nachbarn, unweit seines Grundstücks in Flammen steht. Als er sich Vor-Ort ein Bild ...

Nachdem die örtlichen Sirenen Hauptkommissar Völxen aus dem Schlaf gerissen haben, stellt er fest, dass die Scheune des Nachbarn, unweit seines Grundstücks in Flammen steht. Als er sich Vor-Ort ein Bild des Ausmaßes machen will, ist die Freiwillige Feuerwehr bereits eingetroffen. Da die Scheune bereits in Vollbrand steht, können die Kameraden nur noch das Übergreifen auf die reifen Getreidefelder verhindern. Am nächsten Morgen wird bei der Inaugenscheinnahme der Scheunenreste eine verbrannte Leiche gefunden. Zur Unkenntlichkeit verbrannt deutet jedoch ein keltisches Amulett an der Leiche darauf hin, dass es sich um den derzeitigen Mieter, Alfred Becker, handeln muss. Völxen und sein Team beginnen zu ermitteln…
Mir ist es am Anfang recht schwer gefallen mit den Ermittlern der Kripo Hannover warm zu werden. Das lag daran, dass mir Völxen recht träge erscheint, ihm mehr an seinen Tieren als an seinen Kollegen liegt. Auch seine Teammitglieder konnten mich nicht überzeugen. Die Eigenarten jedes Einzelnen wurden ausgiebig vermittelt, haben aber bei mir nicht zu Spannung beim Lesen geführt. Der Fall selbst, bei dem es zu unerwarteten Wendungen, nicht nur bei der Suche nach dem Brandstifter und Mörder kommt, ist schon gut durchdacht. Das konnte aber meinen Gesamttoreindruck nicht wesentlich aufwerten. Von mir gibt’s darum nur 3 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 28.12.2023

Spannung vermisst

Agonie (Milosevic und Frey ermitteln 2)
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Den Anblick, der sich Milo und Vince in der HafenCity Hamburgs, dem Tatort eröffnet, werden sie so schnell nicht vergessen. Wie Schlachtvieh wurde eine bekannte Influencerin in ihrem Loft umgebracht. Die ...

Den Anblick, der sich Milo und Vince in der HafenCity Hamburgs, dem Tatort eröffnet, werden sie so schnell nicht vergessen. Wie Schlachtvieh wurde eine bekannte Influencerin in ihrem Loft umgebracht. Die Tote setzte sich aktiv für das Tierwohl und den Umweltschutz ein. Liegt hier das Motiv für die grauenhafte Tat?
Für den Anfang des Buchs braucht man starke Nerven. So grausam sind die Beschreibungen zum Leichenfund. Da mich so etwas aber nicht abschreckt, bin ich neugierig geworden, was dahintersteckt. Doch leider konnte ich keine richtige Spannung im Folgenden empfinden. Denn der Leser erahnt bereits sehr früh wer hinter der Tat stecken könnte. Viel Raum gibt die Autorin auch in diesem Teil wieder den Gefühlswelten der beiden Hauptermittler, Milo und Vince. So ist Milo noch immer nicht bereit sich ihrer serbischen Familie anzuvertrauen, was ihrer aktuellen Liebe massiv im Wege steht. Zum anderen ist Vince nach dem letzten Einsatz, bei dem er eine lebensbedrohliche Schussverletzung erlitt, noch immer nicht voll einsatzfähig. Will aber auch nicht zu Hause bleiben. Milo hat ihm gegenüber noch immer ein schlechtes Gewissen. Schließlich hat er durch seinen damaligen Einsatz ihr das Leben gerettet. Das Gefühlschaos ist alles verständlich und nachvollziehbar, nur trägt es nicht dazu bei einen Spannungsbogen aufzubauen. Sehr gut gelungen fand ich die Beschreibungen zu den Haltungsbedingen in der Massentierhaltung und wie grausamen diese Tiere dann getötet werden. Nur um den Verbrauchern billiges Fleisch anbieten zu können. Ein zweischneidiges Schwert, bei dem von Tierwohl keine Rede sein kann und bei dem die Verrohung der dort arbeitenden Menschen unweigerlich die Folge ist. Hier die Missstände aufzuzeigen und den Leser zum Nachdenken anzuregen ist Lea Adam sehr gut gelungen.
Doch insgesamt fehlte es mir an Spannung und so gebe ich 3 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

kam bei mir kaum Spannung auf

Im Herzen so kalt (Ein Fall für Maya Topelius 1)
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Mich hat das Cover angesprochen und die Kurzbeschreibung hörte sich auch sehr spannend an.
Maya Topelius und ihr Partner Pär Stengvist von der Stockholmer Polizei werden zu einer Mordermittlung nach Östersund ...

Mich hat das Cover angesprochen und die Kurzbeschreibung hörte sich auch sehr spannend an.
Maya Topelius und ihr Partner Pär Stengvist von der Stockholmer Polizei werden zu einer Mordermittlung nach Östersund gerufen. Hier wurde der Geschäftsführer der Umweltorganisation RVS, Mats Anderberg, hinterrücks erschossen im verschneiten Dickicht gefunden. Diese Organisation kämpft gegen die Abholzung der Wälder in dieser Gegend und wirbt für Nachhaltigkeit bei der Bewirtschaftung des Waldes. Keiner hat somit ein größeres Motiv als die Waldbesitzer, auf den ersten Blick. Denn Mats ist ein sympathischer Mann mit Charisma, dem es gelingt immer mehr Menschen in der Gegend für sein Umweltprojekt zu begeistern. Doch der Schein trügt. In diesem Thriller ist nichts wie es scheint. Trotzdem kam bei mir keine rechte Spannung auf. In meinen Augen lag das daran, dass die Autorin zu viel erklärendes Beiwerk in die Kapitel eingearbeitet hat. Auf die vielen Abschweifungen zu den Beziehungen Mayas zu ihren drei besten Freundinnen hätte ich verzichten können. Ebenso wie auf den Abschnitt mit der Nulllinie bei Vernehmungen und dem Gendern. Sehr gut gefallen hat mir die Verhörtechnik von Pär, in der er den etwas senilen, kurz vor der Pensionierung stehendenden Beamten spielt. Hierbei zeigt sich auch, dass Maya und Pär ein super eingespieltes Ermittlerteam ist. Das konnte meinen Gesamteindruck jedoch nicht entscheidend aufwerten. Da ich die Spannung vermisst habe, gibt’s von mir leider auch nur 3 Lese-Sterne.

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