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Veröffentlicht am 16.09.2017

Ein spannender vierter Fall für Henning Juul

Gejagt
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Der Journalist Henning Joul, der nach dem verhängnisvollen Tod seines Sohnes Jonas die Schuldigen zur Verantwortung ziehen will, verfolgt seit Kurzem eine neue Spur. Ein dubioser Anwalt steht im Fokus ...

Der Journalist Henning Joul, der nach dem verhängnisvollen Tod seines Sohnes Jonas die Schuldigen zur Verantwortung ziehen will, verfolgt seit Kurzem eine neue Spur. Ein dubioser Anwalt steht im Fokus seiner Ermittlungen, der verantwortlich für den verhängnisvollen Wohnungsbrand seien soll. Doch egal, wie sehr sich der rastlose Journalist auch bemüht, mit seinen Nachforschungen kommt er nicht wirklich voran.

Zur gleichen Zeit wird seine Exfrau Nora vom Ehemann einer ehemaligen Schulfreundin besucht, der sie um Hilfe bittet. Denn seine Frau Hedda ist nach dem Tod ihres Vaters und einer für sie notwendigen Auszeit spurlos verschwunden. Schon bald findet Nora heraus, dass Hedda in ein Verbrechen verwickelt ist. Gemeinsam mit Henning macht sie sich daran, Heddas Geheimnis zu lösen und die Drahtzieher eines gefährlichen Komplotts zu stellen.

"Gejagd" ist der vierte Fall mit dem Journalisten Henning Juul, der inzwischen von seiner Exfrau Nora geschieden ist und der noch immer Probleme hat, mit dem Tod seines Sohnes Jonas zurechtzukommen. Denn zum einen gibt er sich selbst die Schuld, weil er Jonas in der unheilvollen Nacht nicht retten konnte. Zum anderen hängt der todbringende Wohnungsbrand mit den Recherchen zusammen, in denen er damals vertieft gewesen war. Nun hofft er, während eines länger dauernden Urlaubs die Verantwortlichen ausfindig zu machen.

Thomas Eger versteht es, den handelnden Personen viel Tiefe zu verleihen und sie authentisch darzustellen. Vor allem Henning Juul nimmt mit seinen Problemen einen großen Platz in der Kette der Ereignisse ein, wie auch seine Frau Nora, die einen neuen Mann in ihr Leben gelassen hat. Eine Dreiecksbeziehung, die viel Reibungspunkte in das Geschehen bringt, deren Konflikte aber von dem aktuellen Fall überschattet werden. So nimmt auch diesmal die Handlung einen dramatischen Verlauf, in deren Folge der Leser um das Leben aller Beteiligten bangen muss.

Fazit:
Ein spannender vierter Fall, der mit einem komplexen Plot und viel Tempo aufwartet und mit einem fiesen Cliffhanger, der neugierig auf den nächsten Band werden lässt.

Veröffentlicht am 13.09.2017

Ein spannender zweiter Fall für Michaela Baltzer

Gottes rechte Hand
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Michaela Baltzer und ihr Team vom LKA Wien bekommen es in ihrem neuem Fall mit einem Mord zu tun, dessen Umstände seltsam sind. Denn der unbekannte Tote, der mit Fesselspuren am Körper in einer Kleingartenanlage ...

Michaela Baltzer und ihr Team vom LKA Wien bekommen es in ihrem neuem Fall mit einem Mord zu tun, dessen Umstände seltsam sind. Denn der unbekannte Tote, der mit Fesselspuren am Körper in einer Kleingartenanlage tot aufgefunden worden ist, wurde durch unzählige Wespenstiche regelrecht erstickt. Allerdings bleibt das nicht der einzige Mord, den die Wiener Kripo aufzuklären hat. Und während sie mit Hochdruck ermittelt, wird klar, dass ein Serienmörder hinter den grausam verübten Taten steckt. Ein Rächer, dessen Spuren bei einem Menschen zusammenführen, der Michaela Baltzer sehr nahesteht.

„Gottes rechte Hand“ ist ein spannender Thriller, der seine Leser von Beginn an mit einer Reihe an merkwürdigen Morden schockt. Mal wird ein Mann von Hunden zerfleischt, ein anderes Mal bis zur Unkenntlichkeit verbrand. Doch obwohl die Morde nachvollziehbar beschrieben werden, erspart die Autorin ihren Lesern unschöne Details. Dafür aber wartet sie mit wendungsreichen Ermittlungen und interessanten Figuren auf, die die Handlung beleben. Deshalb stört es auch nicht, dass zeitig ein Verdacht aufkommt, wer der Täter ist. Denn neben einem perfiden Rachefeldzug stehen vor allem eine Reihe von Einzelschicksalen und eine toughe Ermittlerin im Mittelpunkt sowie ein mit viel Engagement geführtes Frauenhaus, das den Opfern häuslicher Gewalt Schutz zu bieten versucht.

Erzählt wird die dramatische Handlung aus verschiedenen Sichtweisen heraus. So kommt neben der Kriminalbeamtin Michaela Baltzer auch die "rechte Hand Gottes" zu Wort und schildert, warum und wie sie ihre Taten begeht. Aber nicht nur dem Handeln und Tun der Figuren wird viel Platz eingeräumt, auch ihre Gedankenwelt wird reflektiert sowie ihr Verhältnis zu anderen Personen. Ein Vorgehen, das den Lesern die beteiligten Figuren nahebringt und dafür Sorge trägt, dass sie an ihren Schicksalen Anteil nehmen. Hinzu kommen ein Schreibstil, der sich flüssig liest und ein Handlungsaufbau, der mit gekonnt gestreuten Hinweisen und Andeutungen Spannung erzeugt.

Fazit:
Der zweite Fall der Wiener Kriminalbeamtin Michaela Baltzer versteht es, mit einer ungewöhnlichen Mordserie, einem spannenden Ermittlungsverlauf und interessanten Einzelschicksalen fesselnd zu unterhalten.

Veröffentlicht am 01.09.2017

Ein Kriminalfall, der voller Rätsel steckt

Kalter Kuss
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Jedes Jahr zum Memorial Day richtet die Familie Lyston eine interne Firmenfeier aus. Ein Event, das sich niemand gerne entgehen lassen will. Doch die vergnügliche Zusammenkunft endet in einem Desaster, ...

Jedes Jahr zum Memorial Day richtet die Familie Lyston eine interne Firmenfeier aus. Ein Event, das sich niemand gerne entgehen lassen will. Doch die vergnügliche Zusammenkunft endet in einem Desaster, als ein Tornado die Gegend verwüstet und die 16-jährige Susan Lyston tot aufgefunden wird.
18 Jahre danach, dem vermeintlichen Mörder des Mädchens wurde längst der Prozess gemacht, werden die Ereignisse in der verhängnisvollen Sturmnacht erneut aufgerollt. Ausgerechnet ihre Schwester Bellamy hat einen Roman über die damaligen Geschehnisse verfasst, mit dem sie das Trauma ihrer Jugend aufarbeiten will. Als jedoch ein übereifriger Reporter verrät, wer die unbekannte Autorin ist, muss Bellamy plötzlich um ihr Leben bangen. Denn der wahre Täter möchte nicht, dass man ihm nun doch noch auf die Schliche kommt.

"Kalter Kuss" ist ein Thriller, der aus der Feder der erfolgreichen Bestsellerautorin Nora Roberts stammt, und mit einem hohen Spannungsbogen und einem interessanten Kriminalfall fesselnd unterhält. Abwechselnd in der Gegenwart und der Vergangenheit erzählt, erfährt der Leser, was sich 18 Jahre zuvor auf einer Firmenfeier zugetragen hat und warum dieses Wissen so gefährlich ist. Dabei verfolgt er die inzwischen erwachsen gewordene Bellamy Lyston auf Schritt und Tritt und taucht tief in ihr Leben und ihre Gefühlswelt ein. Allerdings ist sie nicht die einzige Hauptfigur, die das ereignisreiche Geschehen bestimmt. Auch der damalige Freund ihrer Schwester ist mit von der Partie und sorgt für einige Turbulenzen.

Gewohnt packend und abwechslungsreich geschrieben liest sich der temporeiche Thriller nur so weg. Immer wieder tauchen neue Fakten und Hinweise auf, die zu veränderten Sichtweisen führen, werden Unzulänglichkeiten in der Ermittlung aufgedeckt, deren Ausmaße erschreckend sind, oder treten Gedächtnislücken ans Tageslicht, die besser verborgen geblieben wären. Ein stetiger Prozess, der das grauenvolle Geschehen auf der Firmenfeier Stück für Stück zusammensetzt und mit einem bewegenden Finale die Wahrheit ans Tageslicht zerrt.

Fazit:
"Kalter Kuss" ist ein fesselnder Thriller, aufmerksam gelesen werden sollte, um die vielfältigen Informationen und zahlreichen Figuren richtig einordnen zu können. Doch bleibt der Leser am Ball, wird er mit einem Kriminalfall belohnt, der voller Rätsel steckt und bei dem es Spaß macht, eigene Vermutungen anzustellen.


Veröffentlicht am 28.08.2017

Der gelungene zweite Teil einer ergreifenden Familiengeschichte

Die Sturmschwester
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Ally liebt es, mit ihrem Segelboot durchs Wasser zu gleiten und die unendliche Freiheit des Meeres zu genießen. Bereits als Kind von ihrem Vater mit allen Tricks und Kniffen vertraut gemacht, hat sie schon ...

Ally liebt es, mit ihrem Segelboot durchs Wasser zu gleiten und die unendliche Freiheit des Meeres zu genießen. Bereits als Kind von ihrem Vater mit allen Tricks und Kniffen vertraut gemacht, hat sie schon einige Regatten erfolgreich bezwungen und dabei ihr Können und ihren Mut unter Beweis gestellt. Nun aber ist ihr Vater verstorben und Ally reist, so schnell sie kann zum Familienanwesen am Genfer See zurück, um gemeinsam mit ihren Schwestern zu trauern. Dort angekommen erfährt sie, dass die Bestattung bereits stattgefunden hat, erhält aber genau wie ihre Schwestern einen Brief, der sie zu ihren Wurzeln führen soll. Denn alle sechs Mädchen wurden als Babys adoptiert und bekommen jetzt die Chance zu erfahren, wer ihre tatsächlichen Familien sind. Doch bevor sich Ally auf den Spuren einer norwegischen Musikerfamilie begibt, spielt ihr das Schicksal übel mit.

"Die Sturmschwester" ist der zweite Band der ergreifenden Familiensaga "Die sieben Schwestern" von Lucinda Riley, in dem es um die Herkunft der leidenschaftlichen Seglerin und Musikliebhaberin Ally geht. So taucht der Hörer tief in die Vergangenheit ein und findet sich nach einer verhängnisvollen Segelregatta im 19. Jahrhundert in Norwegen wieder, wo er die junge Sängerin Anna Landvik kennenlernt. Mit einer einzigartigen Singstimme gesegnet, wird sie in jungen Jahren entdeckt und lernt, genau wie Aly am eigenen Leib, die Tücken des Lebens kennen. Zwei wunderbar gezeichnete Figuren, denen der Hörer ein entscheidendes Stück ihres Lebens folgt und die er ungeahnt ihrer Schwächen schnell ins Herz schließen kann. Denn Lucinda Riley versteht es, ihre Gedanken und Gefühle verständlich nahezubringen und sie dadurch lebendig werden zu lassen.

Erzählt werden die beiden ergreifenden Lebensgeschichten in einem flüssigen und eingängigen Stil, der neben der wunderbaren Zeichnung der Figuren, auch eine gute Beschreibung der jeweils herrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse und Konventionen liefert. Vor allem die enormen Unterschiede zwischen Stadt und Land und zwischen armen und reichen Bürgern werden nachvollziehbar dargestellt, wie auch die verheerenden Ereignisse zu Zeiten des Nationalsozialismus, die für einige der handelnden Figuren verheerende Folgen nach sich ziehen. Eine emotional ergreifende Reise, die ungemein stimmungsvoll vonstattengeht und von Sinja Dieks, Oliver Siebeck und Bettina Kurth mit viel Einfühlungsvermögen und Leidenschaft gelesen wird.

Fazit:
Der gelungene zweite Teil einer Familiengeschichte, der fesselt und berührt und die Neugier des Hörers auf die Lebensgeschichten der anderen Schwestern weckt.

Veröffentlicht am 27.08.2017

Der ergreifende Beginn einer Familiengeschichte

Die sieben Schwestern
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Maia und ihre fünf Schwestern haben ihre Kindheit in einem Herrenhaus am Genfer See verbracht. Von ihrem Vater in der ganzen Welt adoptiert, wussten sie weder, woher sie stammen, noch wer ihre Eltern sind. ...

Maia und ihre fünf Schwestern haben ihre Kindheit in einem Herrenhaus am Genfer See verbracht. Von ihrem Vater in der ganzen Welt adoptiert, wussten sie weder, woher sie stammen, noch wer ihre Eltern sind. Nun aber ist ihr geliebter „Pa Salt“ verstorben und hat jede seiner Töchter als letztes Vermächtnis einen Brief hinterlassen, der gemeinsam mit den eingravierten Daten auf einer Armillarsphäre Hinweise zu ihrer Vergangenheit enthält. Maia, die Älteste der Mädchen geht als Erste den erhaltenen Hinweisen nach und begibt sich nach Brasilien, wo sie in Rio de Janeiro auf erste Anhaltspunkte stößt. Gemeinsam mit einem befreundeten Autor macht sie sich daran, diese aufzurollen und taucht schon bald in das Leben einer anerkannten Familie ein und erkennt, wer sie wirklich ist.

„Die Sieben Schwestern“ von Lucinda Riley ist der erste Band einer Serie, in der es um sechs junge Frauen geht, die sich auf die Suche nach ihren Wurzeln machen und dabei auf ein Geheimnis stoßen. Eine große Herausforderung für die völlig unterschiedlichen Schwestern, die ihr Leben grundlegend verändern wird. So reist der Leser zunächst einmal mit Maia nach Rio de Janeiro und von dort aus in Gedanken weiter nach Paris, wo die Tochter einer wohlhabenden Familie zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf ihre erste und einzige Liebe trifft. Eine tragische Geschichte, die mit vielen Gefühlen und leidvollen Erfahrungen verbunden ist und die Herzen des Lesers bewegt. Aber nicht nur das Schicksal von Izabela Bonifacio reißt ihn regelrecht mit, auch die Schilderungen der damaligen Zeit, die starre Enge der Konventionen und das vor Leben nur so sprühende Paris werden nachvollziehbar dargestellt und lassen eine Zeit erleben, die voller Gegensätze und Veränderungen ist.

Lucinda Riley verfügt über einen Schreibstil, der lebendig und flüssig zu lesen ist. Egal, ob sie das pulsierende Leben in Paris beschreibt oder die düstere Enge im Haus von Izabelas Schwiegereltern. Ob sie schildert, wie Maia einen Ausflug in eine Sambabar unternimmt oder mit ihrer Großmutter spricht. Jederzeit fühlt sich der Leser in die jeweilige Situation hineinversetzt und erlebt die aufkommenden Gefühle der jeweils handelnden Personen hautnah mit. Dadurch taucht er tief in ihr Leben ein und kann die unterschiedlichen Handlungsweisen gut nachvollziehen. Lediglich zu Beginn des Romans braucht es einige Zeit, bis er erkennt, worum es in der siebenteiligen Reihe geht. Doch kaum hat er sich einen ersten Eindruck verschafft, gibt es kein Halten mehr.

Fazit:
„Die Sieben Schwestern“ versteht es mit einer tragischen Liebesgeschichte, mit einem interessanten Einblick in die frühere Zeit und mit einem geheimnisvollen Verlauf wunderbar zu unterhalten. Ein toller Auftakt, der neugierig auf die weiteren sechs Teile werden lässt.