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Ullap

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2024

Toxische Beziehung

Du und ich
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Per Zufall lernt Ellen im Internet Kiran kennen, einen jungen Mann, der mit allerlei Problemen wie Drogen- und Spielsucht zu kämpfen hat. Dennoch fühlt sich Ellen von diesem sensiblen Menschen angezogen, ...

Per Zufall lernt Ellen im Internet Kiran kennen, einen jungen Mann, der mit allerlei Problemen wie Drogen- und Spielsucht zu kämpfen hat. Dennoch fühlt sich Ellen von diesem sensiblen Menschen angezogen, verliebt sich in ihn und geht eine Beziehung mit ihm ein. Es passiert, was passieren muss: Ellen wird immer wieder in den Sumpf mit hineingezogen, versucht, ihrem Partner zu helfen, was aber scheinbar und immer nur kurzfristig gelingt. Kiran missbraucht sie für seine eigenen Zwecke.


Das Buch hat mich erst einmal sprachlos hinterlassen. Es scheint eine autobiographische Geschichte zu sein und - wie der Untertitel bereits andeutet - ein Versuch, mit diesem Roman eine toxische Beziehung zu heilen, vielleicht sogar eine Art "Therapieversuch". Die Geschichte selbst ist flüssig und leicht lesbar, man möchte die Hauptdarstellerin manches Mal schütteln und ihr sagen, dass sie diese Beziehung sooofort beenden soll! Eigentlich eine interessante Story, die man von Süchtigen sowie deren Co-Abhängigen - welcher Art auch immer - schon oft so gehört oder gelesen hat. Für mich war es allerdings als Leser etwas schwierig, als Teil einer Therapie herhalten zu müssen. Da mich inhaltlich persönlich solche Dinge absolut nicht triggern, kann ich das Buch grundsätzlich unempfindlichen Gemütern weiterempfehlen, andere sollten vielleicht die Finger davon lassen. Wegen des geringen Umfangs ist die Geschichte auf jeden Fall flott gelesen.

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Veröffentlicht am 26.10.2023

Original oder Fälschung

Die Erfindung des Lächelns
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Paris 1911: Die berühmte Mona Lisa ist aus dem Louvre verschwunden. Nicht nur Juhel Lenoir von der Pariser Polizei sondern mit ihm gefühlt ganz Paris sind an der Aufklärung des Raubs interessiert.
Was ...

Paris 1911: Die berühmte Mona Lisa ist aus dem Louvre verschwunden. Nicht nur Juhel Lenoir von der Pariser Polizei sondern mit ihm gefühlt ganz Paris sind an der Aufklärung des Raubs interessiert.
Was zunächst wie ein historischer Krimi anmutet, ist so viel mehr: Es geht um das Pariser Lebensgefühl zu Beginn des 20. Jahrhunderts, das Leben von Künstlern und solchen die es zu sein denken, eine Mischung aus Arm und Reich, Bohème und Magie.
Dem Autoren ist es wunderbar gelungen, ein Bild der damaligen Zeit zu zeichnen, ich fühlte mich in der Pariser Straßen-Café-Szene bestens aufgehoben und bekam einen tollen und interessanten Einblick in die doch wohl so besondere und mir fremde Lebensweise der Künstler dieser Zeit. Geschickt werden tatsächlich existierende Charaktere - allen voran Pablo Picasso - sowie zeitgeschichtliche Ereignisse verwoben mit fiktiven Elementen. Hierbei gerät zwischendurch der Raub des Gemäldes in den Hintergrund, um dann in einem fulminanten Finale wieder zu erscheinen.
Obwohl mir sonst Perspektivwechsel keine Schwierigkeiten bereiten, ist es mir in diesem Roman oft sehr schwer gefallen, den roten Faden nicht zu verlieren. Eine Leseunterbrechung hat mir dabei etwas geholfen, es ist jedoch kein Buch für zwischendurch, man sollte sich gut konzentrieren können. Insgesamt war es mir ein wenig zu anstrengend zu lesen, aufgrund der auch immer wieder aufkommenden Situationskomik und des wirklich interessanten historischen Hintergrunds vergebe ich gute 3 Sterne.
Für Kunstinteressierte, die auch sprachlich mal etwas Besonderes lesen wollen, bestimmt eine gute Empfehlung.

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Veröffentlicht am 24.07.2023

Zwischen Studium und Olympiade

Wir träumten vom Sommer
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Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht die junge Studentin Amrei, die aus der Pfalz stammt, während des Studiums aber bei ihrer Tante Annamirl in München lebt.

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen: In ...

Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht die junge Studentin Amrei, die aus der Pfalz stammt, während des Studiums aber bei ihrer Tante Annamirl in München lebt.

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen: In den Jahren 1967/1968 werden der Beginn von Amreis Studium und ihr Leben während der Studentenunruhen beschrieben. Sie steht zwischen zwei Männern: einem Kunststudenten und einem Polizisten, der Gegensatz könnte zu dieser Zeit fast nicht größer sein. 1972 kehrt sie nach einem Auslandsaufenthalt wegen eines Hostessen-Jobs bei der Olympiade zurück.

Die Beschreibungen der Unruhen sowie die Auseinandersetzungen zwischen Studenten und Polizeiapparat fand ich sehr interessant, ebenso das erfreulich kurz, aber doch aus der Sicht der Studenten und der Hostess Amrei beschriebene Attentat auf die israelische Mannschaft, eine mal ganz andere Betrachtungsweise.

Insgesamt hatte das Buch jedoch für mich im Hinblick auf das Studentenleben einige unnötige Längen, in denen für mich nichts wirklich Neues passierte. Zu den Charakteren fand ich durchgehend keinen Zugang, sympathisch war mir hier allenfalls die sehr positiv modern wirkende Tante. Ebenso haben sich mir die beiden Zeitebenen, zwischen denen regelmäßig gewechselt wurde, nicht wirklich erschlossen, manchmal habe ich den Wechsel anhand des Inhaltes nicht mal richtig bemerkt.

Eine solide Arbeit, leider nicht mehr.

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Veröffentlicht am 06.02.2023

Die Probleme einer farbigen Jugendlichen

Salomés Zorn
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In diesem Buch erfahren wir Einiges über das nicht einfache Leben der farbigen Jugendlichen Salomé, die in den Niederlanden aufwächst und eine Strafe im Jugendarrest absitzt.

Der Roman erzählt in der ...

In diesem Buch erfahren wir Einiges über das nicht einfache Leben der farbigen Jugendlichen Salomé, die in den Niederlanden aufwächst und eine Strafe im Jugendarrest absitzt.

Der Roman erzählt in der Ich-Form aus der Sicht Salomés, von ihrer Außenseiterrolle, nicht nur im Knast, sondern auch im täglichen Leben, bedingt durch ihre dunkle Hautfarbe. Die Geschichte ist in einem nüchternen und flotten Schreibstil gehalten und entspricht der Erzählweise einer Jugendlichen. Es hat mich teilweise erschüttert, welchen Anfeindungen sie begegnet und was diese in ihr auslösen. Von der Thematik und der Umsetzung her eine gelungene Geschichte, für mich (Ü50) allerdings nicht der Schreibstil, den ich gerne lese. Für eine jüngere Altersgruppe ist der Roman bestimmt bestens geeignet.

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Veröffentlicht am 28.09.2022

Freundschaft oder Liebe?

Kein Sommer ohne dich
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Als Liebhaberin typischer Sommer-Romane hat mich das peppige Cover mit der Sonnenbrille sehr angezogen.
In dem Roman erleben wir die für ein Reisemagazin schreibende Poppy, die jedes Jahr ihren Sommer-Recherche-Urlaub ...

Als Liebhaberin typischer Sommer-Romane hat mich das peppige Cover mit der Sonnenbrille sehr angezogen.
In dem Roman erleben wir die für ein Reisemagazin schreibende Poppy, die jedes Jahr ihren Sommer-Recherche-Urlaub mit ihrem Best-Friend Alex zusammen verbringt. Das Buch umfasst einen Zeitraum von 10 Jahren bzw. Sommern, wechselt aber zwischendurch immer wieder in die Gegenwart.
Hier erfahren wir, was passiert, wenn vielleicht aus einer Freundschaft mehr werden soll...
Ein locker-flüssiger Schreibstil hat mich flott durch die Zeilen fliegen lassen. Die jeweils sehr kurzweilig und mit manchen lustigen Anekdoten beschriebenen Reiseziele haben mich sehr gut unterhalten. Mit der Protagonistin Poppy konnte ich jedoch nicht warm werden, vielleicht, weil sie mir irgendwie noch nicht erwachsen genug erschien. Alex war für mich ein etwas langweiliger Charakter.
Das Thema an sich "Kann aus Freundschaft Liebe werden" hat mich angesprochen, allerdings ist dieser Roman nach meiner Ansicht mehr etwas für die jüngere Generation. (Ich bin "Ü 50") Da bestimmt eine nette Unterhaltung für zwischendurch, mich haben Buch und Charaktere nicht ganz überzeugt.

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