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Veröffentlicht am 05.02.2024

Wundervolles Setting mit unglaublich gedrückter Stimmung

Where have the Stars gone
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Worum geht’s?
Nach dem Tod ihres besten Freundes und Duett-Partners Ingvi ist Musikerin Saga am Boden zerstört. Um sich abzulenken verbringt sie den Sommer in den isländischen Highlands, wo sie ausgerechnet ...

Worum geht’s?
Nach dem Tod ihres besten Freundes und Duett-Partners Ingvi ist Musikerin Saga am Boden zerstört. Um sich abzulenken verbringt sie den Sommer in den isländischen Highlands, wo sie ausgerechnet auf Rockstar Tyler trifft, der die Zeit nutzen will, um an einem neuen Album zu arbeiten. Zwischen den beiden stimmt einfach die Chemie, und während ihrer gemeinsamen Zeit kommen sie sich näher – wäre da nicht das Ende des Sommers, das sie schon bald wieder in die Realität zurückzuholen droht.


Meine Meinung
Mit diesem Buch habe ich mich leider beim Lesen sehr schwer getan, auch wenn meine Erwartungen durch den Klappentext eigentlich ziemlich hoch waren. Prinzipiell schön gemacht fand ich die Geschichte an sich aber trotzdem, weshalb ich jetzt rückblickend noch immer ziemlich zwiegespalten bin.

Was mir zunächst einmal unglaublich gut gefallen hat, war das isländische Setting. Die Landschaftsbeschreibungen allein haben schon gereicht, um wirklich schöne Bilder zu erzeugen und da die Umgebung in meinen Augen schon einen sehr großen Teil der Erzählung eingenommen hat, war das immerhin ein ziemlicher Pluspunkt für mich.

Schwierig wurde es dann für mich leider bei den Figuren, insbesondere in Hinblick auf Protagonistin Saga, mit der ich irgendwie nicht so wirklich warm geworden bin. Ihre Trauer nimmt zwar einen großen Teil der Geschichte ein, so richtig greifbar wurde aber weder die, noch Saga als Figur selbst. Auch die übrigen Charaktere waren für meinen Geschmack etwas zu blass, was selbst die Slow-Burn-Aspekte in der Entwicklung der beiden Protagonisten in meinen Augen nicht besonders authentisch gemacht hat.

Auch der Schreibstil an sich hat auf mich etwas zu runtergeschrieben gewirkt, was sich zwar leicht lesen lässt, meinen eher durchwachsenen Eindruck von diesem Buch aber leider nicht exponentiell verbessert hat. Meine Erwartungen an diese Geschichte gingen daher vermutlich einfach etwas zu sehr in die falsche Richtung, was ich aufgrund der sehr vielversprechenden Inhaltsbeschreibung so eigentlich gar nicht erwartet hätte.


Fazit
Die Idee und das Setting dieser Geschichte haben mir auf jeden Fall sehr gut gefallen, bei der Umsetzung gingen meine Erwartungen aber leider nicht ganz in die richtige Richtung, was mir beim Lesen dann ein paar Probleme bereitet hat. Wer allerdings kein Problem mit der sehr gedrückten Stimmung und der Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden Protagonisten hat, dem wird das Buch vielleicht etwas besser gefallen als mir.

Dafür gibt es knappe dreieinhalb Bücherstapel von mir.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Netter Regionalkrimi mit viel Südfrankreichflair und einigen Längen

Die Marseille-Morde - Der Tote von Port Pin
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Worum geht’s?
Als in einer Bucht der Calanques eine Leiche auftaucht, ruft das das Ermittlungsteam um Kommissarin Nadia Aubertin auf den Plan. Schnell wird klar, dass der Tote ein umstrittener Journalist ...

Worum geht’s?
Als in einer Bucht der Calanques eine Leiche auftaucht, ruft das das Ermittlungsteam um Kommissarin Nadia Aubertin auf den Plan. Schnell wird klar, dass der Tote ein umstrittener Journalist war – und das zu allem Übel auch noch seine Freundin verschwunden ist, was die Ermittlungen alles andere als einfach gestaltet.


Meine Meinung
Als großer Frankreich-Fan stand es für mich natürlich völlig außer Frage, dass dieses Buch auf meine Leseliste wandern musste. Dass sich die Geschichte außerdem mit einer ganzen Menge aktueller Themen beschäftigt hat, war für mich auf jeden Fall ein weiterer Anreiz zum Lesen.

Was mir zunächst einmal gut gefallen hat, war die Verknüpfung der zahlreichen Themen, die in diesem Buch aufgegriffen wurden. Insbesondere die wirklich malerische Kulisse als Kontrast zu den Problemen von (französischen) Großstädten fand ich interessant gemacht, da die Geschichte für mich so nicht zu einem völlig klischeehaften Regionalkrimi wurde.

Nicht ganz so begeistert war ich dann leider von den Figuren, die in meinen Augen einfach etwas zu viel und etwas zu flach gestaltet waren. Die Menge an auftretenden Charakteren war meiner Orientierung wirklich nicht besonders zuträglich, und da sich auf persönliche Belange ebenso fokussiert wurde, wie auf den eigentlichen Fall, hat sich die Handlung meiner Meinung nach besonders ab dem zweiten Viertel des Buches einfach viel zu schleppend entwickelt.

Auch charakterlich fand ich die Ausarbeitung des Ermittlungsteams eher schwach, da das rein weibliche Team scheinbar keine anderen Eigenschaften zugeschrieben bekommen hat, als weiblich zu sein. So eine Darstellung finde ich irgendwie immer sehr schwierig, vor allem weil man gerade bei einem Krimi einfach einen völlig anderen Fokus hätte legen können, der den Fall etwas konsequenter behandelt und die unnötigen Längen vermieden hätte.


Fazit
Das Setting dieser Geschichte hat mir auf jeden Fall so gut gefallen, dass ich trotz meiner Schwierigkeiten mit der Entwicklung des Spannungsbogens und der Figuren in diesem Buch Spaß beim Lesen hatte. Wer Frankreich-Krimis mit ganz viel Landschaft und interessanten Ansätzen mag, dem wird dieses Buch sicherlich gefallen – auch wenn hier meiner Meinung nach einiges an Potenzial verschenkt wurde.

Von mir gibt es dafür dreieinhalb Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 18.01.2024

Queere Lovestory mit einigen Baustellen

Stolen Kisses
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Worum geht’s?
Eigentlich hätte es bloß ein One-Night-Stand ohne Verpflichtungen werden sollen. Als sich Kai und Jannis dann aber plötzlich als Konkurrenten wieder gegenüber stehen, wird den beiden klar, ...

Worum geht’s?
Eigentlich hätte es bloß ein One-Night-Stand ohne Verpflichtungen werden sollen. Als sich Kai und Jannis dann aber plötzlich als Konkurrenten wieder gegenüber stehen, wird den beiden klar, dass da doch ein wenig mehr als nur eine unverbindliche Nacht zwischen ihnen war – auch wenn der Druck ihrer Familien einem Happy End dabei im Weg stehen dürfte.


Meine Meinung
Dass sich queere Geschichten immer größerer Beliebtheit erfreuen, ist definitiv ein wichtiger Beitrag für mehr Sichtbarkeit, was hoffentlich nicht bloß ein kurzlebiger Trend, sondern eine langfristige Entwicklung wird. Da Andreas Suchanek schon mit seinen Fantasybüchern zu meinen Lieblingsautoren zählt, musste dieses Buch natürlich auch direkt bei mir einziehen – und wenn man von einigen nicht ganz so elegant gelösten Handlungssträngen absieht, hat sich das auch auf jeden Fall gelohnt.

Was mir zunächst einmal gut gefallen hat, war die Aufteilung der Erzählperspektiven. Die beiden Protagonisten mochte ich sehr gerne, deswegen war es klasse, die Ereignisse nicht bloß aus einer Perspektive zu verfolgen, sondern eben aus beiden.

Ein wenig schade fand ich dabei aber trotzdem, dass mitunter die Emotionen ein kleines bisschen zu kurz kamen. In meinen Augen hätte man das leicht vermeiden können, vor allem weil es Szenen gab, deren Sinn für die Geschichte sich mir irgendwie nicht wirklich erschlossen hat. An diesen Stellen hätte man sich stattdessen eher auf die Protagonisten konzentrieren können, was meiner Meinung nach einen Raum geöffnet hätte, in dem die beiden etwas interessantere Charaktereigenschaften als ihre gegensätzliche Vorliebe für Erdnussriegel vs. Nutella.

Interessant gemacht fand ich grundsätzlich auch die Masse an Konflikten und schwierigen Situationen, die in dieser Geschichte aufgemacht werden. Hier wurde in meinen Augen dann aber leider wirklich eine ganze Menge Potenzial liegengelassen, vor allem wenn man bedenkt, dass Andreas Suchanek schon einige erfolgreiche Reihen veröffentlicht hat und daher durchaus weiß, wie man spannende Bücher mit runden Handlungsbögen schreibt. An dieser Stelle wäre weniger vermutlich einfach mehr gewesen, insbesondere auch um der Thematik mehr Raum zu geben und wichtige Ereignisse wie ein Coming Out nicht halb unter den Teppich zu kehren.


Fazit
Auch wenn mich die teils nicht ganz runden Erzählstränge und das durchaus verschenkte Potenzial überrascht haben, hatte ich beim Lesen an sich Spaß. Andreas Suchanek schreibt definitiv tolle Geschichten, bei dieser hier hatte ich aber leider einfach das Gefühl, dass die Handlung entweder mit etwas weniger Konflikten oder auf zwei Bücher aufgeteilt einfach besser funktioniert hätte, als das in meinen Augen bei dieser Umsetzung der Fall war.

Von mir gibt es dafür dreieinhalb Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Viel Tempo, wenig Klaheit

A Reason to Wait
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Worum geht’s?
In Donovans Leben läuft eigentlich alles gerade so richtig gut. Er liebt seinen Job als jüngster Oberarzt im Klinikum von Deepwater, und mit seiner Nachbarin Courtney könnte er endlich die ...

Worum geht’s?
In Donovans Leben läuft eigentlich alles gerade so richtig gut. Er liebt seinen Job als jüngster Oberarzt im Klinikum von Deepwater, und mit seiner Nachbarin Courtney könnte er endlich die Frau fürs Leben gefunden haben. Als Courtney dann aber völlig überstürzt die Stadt verlässt, steht Donovan vor einem Rätsel – und setzt alles daran, seine Beziehung vor dem Zerbrechen zu retten.


Meine Meinung
Auf diese Geschichte habe ich mich schon wahnsinnig gefreut, seit ich Donovan und Courtney im ersten Teil der Reihe als Nebenfiguren kennengelernt habe. Die beiden hatte zwar keinen unglaublich großen Auftritt, sympathisch fand ich die beiden als Paar aber auf jeden Fall.

Was mir an diesem Buch wieder sehr gut gefallen hat, war der flotte und ausgesprochen angenehm zu lesende Schreibstil. Das hohe Erzähltempo hat die Geschichte wirklich kurzweilig gestaltet, was mir grundsätzlich gut gefallen hat.

Wie auch im ersten Band der Reihe fand ich es dann aber auch hier eher schade, wie hastig die Handlung und vor allem die emotional wichtigen Stellen abgearbeitet wurden. Verwirrend fand ich zudem, dass Band eins die Beziehung der Protagonisten etwas gefestigter dargestellt hat, als das in Band zwei der Fall war. Die Zeitleiste hat für mich insbesondere in Hinblick auf die Entwicklung der Beziehung nicht so richtig Sinn ergeben, was mich beim Lesen eher irritiert hat.

Auch in Hinblick auf die Emotionen in dieser Geschichte bin ich ein wenig zwiegespalten. Die dramatischen Aspekte hatten eigentlich jede Menge Spannungspotenzial, ich hatte aber leider schlussendlich das Gefühl, dass alle kritischen Punkte irgendwie nur so nebenbei abgearbeitet wurden. Im Fokus stand nämlich auch hier leider wieder viel zu sehr der körperliche Aspekt der Beziehung der beiden, was in meinen Augen von Anfang an leider zu viel Raum eingenommen und daher leider zu viel Potenzial in Hinblick auf eine authentische und berührende Liebesgeschichte verschenkt hat.


Fazit
Auch wenn ich nach dem Lesen von Band eins damit hätte rechnen können, dass Band zwei eine ähnliche Erzählweise hat, waren meine Erwartungen insbesondere an die emotionale Komponente dieser Geschichte etwas zu hoch. Beim Lesen kommt zwar keine Langeweile auf, ich hätte mir hier aber einfach noch ein bisschen mehr Zeit gewünscht, um die Beziehung der beiden Protagonisten etwas weniger hektisch zu gestalten.

Von mir gibt es dafür dreieinhalb Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 17.08.2023

Eher durchwachsen

Zornige Flut
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Worum geht’s?
Als im Aquarium einer Sylter Fastenklinik ein weiblicher Schädel gefunden wird, ist die Aufregung groß. Die Ermittlungen gehen nur schleppend voran, denn schon bei der Frage nach der Identität ...

Worum geht’s?
Als im Aquarium einer Sylter Fastenklinik ein weiblicher Schädel gefunden wird, ist die Aufregung groß. Die Ermittlungen gehen nur schleppend voran, denn schon bei der Frage nach der Identität des Opfers hapert es. Als Ermittlerin Liv dann auch noch wiederholt um ihr Leben fürchten muss, stellt sich ihr nicht bloß eine Frage – denn wie ihr Leben mit den Ermittlungen zusammenhängen soll, erschließt sich ihr nicht.


Meine Meinung
Bisher kannte ich die Reihe um Ermittlerin Liv überhaupt nicht, weshalb ich sehr gespannt darauf war, ob ich als Quereinsteiger überhaupt in die Handlung einsteigen kann. Tatsächlich war das grundsätzlich möglich, was ich der Autorin und ihrem Vorgehen wirklich hoch anrechnen muss.

Sehr positiv ist mir in dieser Hinsicht nämlich vor allem aufgefallen, dass die relevanten Informationen aus den vorherigen Bänden nicht per Infodump, sondern tatsächlich sehr elegant in die Geschichte eingeflochten werden. Wer die Reihe schon länger verfolgt wird somit ebenfalls nicht von bekannten Teilen der Handlung aus den vorherigen Büchern erschlagen, Neulinge haben aber gleichzeitig die Möglichkeit, sich im Geschehen zu orientieren.

Was für mich dann leider schwierig wurde, waren die großen privaten Anteile der Ermittlerin in der ersten Hälfte der Geschichte. Grundsätzlich fand ich es zwar nicht langweilig, die Anschläge auf sie und ihre Familie zu verfolgen, der eigentliche Fall in diesem Buch war für mich aber deutlich spannender, weshalb ich mich erst einmal bis zu den für mich relevanten Teilen der Handlung vorkämpfen musste.

Für Fans war diese Verteilung des Spannungsbogens sicherlich ein wesentlich geringeres Problem, ich selbst war aber leider nicht ganz so begeistert davon. Mit etwas Abstand werde ich daher vermutlich eher versuchen, die Reihe chronologisch zu lesen, vielleicht habe ich dann einen ganz anderes Leseerlebnis mit diesem Buch.


Fazit
Als Quereinsteiger in die Reihe bin ich vermutlich selbst schuld daran, dass mir der Zugang zur Geschichte so ein wenig gefehlt hat. Das Privatleben der Ermittlerin ist für Fans der Reihe sicherlich ein Pluspunkt, mein Interesse hatte allerdings einen anderen Fokus, was diese Teile der Handlung für mich eher irrelevant gemacht hat.

Von mir gibt es dafür dreieinhalb Bücherstapel.

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