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Veröffentlicht am 23.11.2023

2 Schwestern zwischen Skandalen, Intrigen und der Hoffnung auf das ganz persönliche Glück

Die Töchter der Ärztin
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Die 30er Jahre in Berlin waren geprägt von Arbeitslosigkeit, Unruhe, radikalen Aufständen und dem Aufmarsch der NSDAP und auch viele Schauspieler sehen ihre Zukunft nicht mehr in dem dunkler werdenden ...

Die 30er Jahre in Berlin waren geprägt von Arbeitslosigkeit, Unruhe, radikalen Aufständen und dem Aufmarsch der NSDAP und auch viele Schauspieler sehen ihre Zukunft nicht mehr in dem dunkler werdenden Deutschland und versuchen ihr Glück in Hollywood.



Ärztin Henny ist durch ihren Mann, der in der Filmbranche tätig ist, auch hin und hergerissen, ihre geliebte Praxis, ihr Zuhause zu verlassen und nach Kalifornien zu gehen. Gerade erst ist ihre kleinere Schwester Toni aus Afrika zurück und will sich hier auch als Ärztin einbringen. Doch ihre Zulassungen werden hier nicht anerkannt. Zerrissen zwischen Tonis Gefühlen für einen Kommunisten, ihrer Zukunftsperspektive und dem Wunsch nach Unabhängigkeit versucht sie, ihr Leben zu sortieren. Doch ein perfider Angriff auf ihre Schwester verändert alles.


Die bislang gute Verbindung zwischen den Familien Thomasius und von Freystetten erhält aufgrund familiärer Vorkommnisse und erschreckender Entscheidungen, die schwerwiegende Auswirkungen auf alle haben, einen herben Schlag. Auch Ricardas Sohn Georg musste für einen Fehler teuer bezahlen und die Folgen tragen.


Die Stimmung ist angespannt, nicht nur politisch, sondern auch familiär und die beiden Schwestern und ihre Mama versuchen an allen Ecken und Enden auszuhelfen, beizustehen und die schweren Folgen abzufangen.


Anfangs dauert es etwas, bis die Geschichte in Fahrt kommt, doch nach und nach baut sich ein interessanter Handlungsstrang auf, der sich streckenweise schon fast zu überschlagen droht. Allerdings fiel es mir öfter schwer, mich in die Personen hineinversetzen zu können, es wirkte so oberflächlich, teils unverständlich und zu geballt. Dadurch habe ich mich seitenweise dann doch etwas durch die Geschichte geschleppt und fand es sehr schade, dass Vater Siegfried nur noch eine Randerscheinung blieb.

Man springt zwischen Berlin, München und Amerika, aber fühlt sich wie eine Randfigur, die keinen richtigen Zugang bekommt.


Das Ende war zusammengerafft und leider auch nicht so ganz zufriedenstellend. Es ist geschichtlich gut recherchiert und man begegnet auch diversen bekannten Schauspielnamen und Filmen, war jedoch oft auch sehr frivol.


Für mich leider der schwächste Teil von allen, schade hab mir zum Ende der Reihe etwas mehr versprochen.

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Veröffentlicht am 11.11.2023

interessanter historischer Roman mit ein paar kleinen Schwächen

Der Sturz des Löwen
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1164 Norddeutschland: Micha Auwied muss als 12jähriger den grausamen Tod seiner Familie und den Diebstahl der wertvollen Rösser miterleben. Vom Besitz vertrieben kommt er bei einem Maultierzüchter in Summerburg ...

1164 Norddeutschland: Micha Auwied muss als 12jähriger den grausamen Tod seiner Familie und den Diebstahl der wertvollen Rösser miterleben. Vom Besitz vertrieben kommt er bei einem Maultierzüchter in Summerburg unter, dem Herrschaftsgebiet des verantwortlichen Grafen.
Sein Umgang mit den Pferden kommt ihm zugute und bietet ihm die Möglichkeit, Rache und Gerechtigkeit zu fordern, wäre dort nicht seine neue Familie und Freunde, die ihn brauchen.
Meinung: Da dieser Roman in der unmittelbaren Nähe meines Wohnortes spielt ist es schon interessant, historisch dorthin zu reisen und den Zwist zwischen dem Welfenherzog Heinrich dem Löwen und dem Kaiser Barbarossa und anderen Herzögen und Bischöfen mitzuerleben.
Parallel dazu verfolgt man den Werdegang Michas, seine Entwicklung, sein Talent für Pferde, wie verzweifelt er sich danach sehnt, für seine Familie Gerechtigkeit zu erzielen, doch egal was für Schritte er unternimmt, es scheint, als wenn die Mörder durch die Privilegien am Hof des Grafen Meinhard immer im Vorteil und ihm überlegen sind.
Man ist empört, wie schnell Urteile gefällt, Menschen hingerichtet oder enteignet werden und wie sehr die Bevölkerung unter der Lehenslast und Willkür zu leiden hat.
Mit Sibilla, der Tochter des Maultierzüchters hat er eine treue Seele an der Seite, die für den Hof und die Menschen, die sie liebt, kämpft und unter der unerwiderten Liebe zu Micha leidet. Doch dieser ist in seiner teilweise impulsiven, aber auch etwas närrischen Verliebtheit zu einer Dame des Hofes zu verblendet, um zu erkennen, was wirklich wichtig ist und wofür es sich zu kämpfen lohnt.
Die Charaktere sind interessant dargestellt, auch wenn Heinrich eher eine Randfigur bleibt, der aufgrund seiner Konflikte erwähnt wird, was Auswirkungen auf das Leben in der Burg nach sich zieht.
Ich hätte mir trotzdem noch ein wenig mehr Tiefe der Protagonisten gewünscht, auch die Geschichte hat trotz der Ausgangslage nicht den erhofften Spannungseffekt auf mich gehabt, es wirkte vieles wiederholend und hat mich nicht so abholen können, wie es bereits andere historische Romane dieser Zeit getan haben.
Das Ende war für mich etwas kurios und nach der Länge des Buches dann zu geballt und übereilt, da es aber noch eine Fortsetzung gibt, bleibt zu hoffen, dass es dann noch etwas mehr Tiefgang und Spannung geben wird.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

interessanter Plot, aber Charaktere konnten nicht ganz überzeugen

Dark Elite – Revenge
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In letzter Zeit war ich irgendwie ein wenig im Academia-Fieber und hab schon so einige Bücher in diesem Bereich gelesen. Angetan von dem schönen Farbschnitt und Eyecatcher hab ich mir das Buch dann gegönnt. ...

In letzter Zeit war ich irgendwie ein wenig im Academia-Fieber und hab schon so einige Bücher in diesem Bereich gelesen. Angetan von dem schönen Farbschnitt und Eyecatcher hab ich mir das Buch dann gegönnt.

Allerdings ist das Problem dann, dass die Erwartungshaltung bei jedem weiteren Buch in diesem Bereich hoch ist und ich dann doch auch auf Ähnlichkeiten achte. Zeitweise war das auch hier der Fall. Obwohl das Setting schön umschrieben und die Lage traumhaft und gleichzeitig auch etwas düster wirkt, hätte ich mir noch etwas mehr Einblick in die Schule selbst gewünscht.

Das Zusammentreffen der beiden Protagonisten Elora und Gabriel fällt ziemlich spannungsgeladen aus, beide stecken in einem Konkurrenzkampf um die Aufnahme in die Studentenverbindung Fortuna, die sie für ihre jeweiligen Pläne benötigen.

Zwischen Rivalität, Mutproben und aufkeimenden Gefühlen entspinnt sich eine Kette an Ereignissen, mit der beide nicht gerechnet haben. Obwohl ich den Plot toll finde, hat mich das Verhalten von beiden teilweise echt kribbelig gemacht.
Während Gabriel ständig zwischen Ablehnung und Verliebtheit springt, nimmt Elora sämtliche Zurückweisungen, Beleidigungen und das ständige on/off von Gabriel irritiert, aber dennoch vollkommen gelassen hin, was ich ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr nachvollziehen konnte. So ging es mir auch mit ihrer Halbschwester Lucia, egoistisch, zickig und sprunghaft.

Obwohl der Roman spannend und interessant aufgebaut ist, man durch das Verwirrspiel und zwei Todesopfer nicht weiß, was wirklich dahintersteckt und wer dafür verantwortlich ist, dann auch noch mit einem fiesen Cliffhanger endet, hätte ich mir dennoch mehr Tiefgang der Personen gewünscht.
Es wird abwechselnd aus der Sicht der beiden erzählt, dennoch konnte ich keinen wirklichen Bezug aufbauen, es fehlte für vieles das Verständnis und dadurch passten auch die romantischen Szenen nicht so ganz, weil es nicht ganz authentisch war.

Zum Teil hätte man einiges auch aussparen können, es hätte der Handlung nicht geschadet.

Ich bin bei diesem Buch echt zwiegespalten, es ist durchaus spannend, düster, auch der Cliffhanger lässt auf mehr hoffen, aber es fehlte einfach dieses gewisse Etwas, was die Charaktere verständlich und überzeugend wirken lies. Es lockt, herauszufinden, ob sich das in den beiden kommenden Bänden ändert, bin mir aber ein bisschen unschlüssig.

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Veröffentlicht am 01.11.2023

etwas durchwachsene Fortsetzung m.liebenswerter Protagonistin, aber zu wenig Spannung

Die Zuckerbaronin
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Inhalt: Der Streit zwischen dem Zuckerimperium und den Süßstoffherstellern geht weiter. Während Saccharin aufgrund der Macht der Zuckerlobby in Deutschland weiter verboten ist, sich die Bevölkerung den ...

Inhalt: Der Streit zwischen dem Zuckerimperium und den Süßstoffherstellern geht weiter. Während Saccharin aufgrund der Macht der Zuckerlobby in Deutschland weiter verboten ist, sich die Bevölkerung den teuren Zucker aber kaum leisten kann, wird der künstliche Zuckerersatz von der Schweiz nach Deutschland weiter geschmuggelt.

Gwendolyn, die mittlere Tochter, hat inzwischen den Sohn des Besitzers der Donau Zucker AG, Alexander geheiratet. Sie setzt sich voll für die Mitarbeiter und den Betrieb ein, während Alexander der Tod seines Vaters schwer zusetzt.

Im Streit mit ihren Schwestern Helena und Martha, die den Schmuggel trotz des grausamen Todes ihres Vaters weiter betreiben wollen, zerrissen zwischen Familienzusammenhalt, der Angst um ihre Schwestern und dem sehnlichen Wunsch um Nachwuchs muss Gwendolyn auch um den Fortlauf der Produktion und ihre Ehe kämpfen, denn eine ehemalige Freundin Alexanders taucht mit ihrem Kind auf dem Hof auf.

Meinung: Gwendolyn war mir schon im ersten Teil sehr sympathisch, sie kämpft für ihre Lieben, kümmert sich, ist rücksichtsvoll und aufmerksam und hat auch ein gutes Verhältnis zu ihrer Schwiegermutter, die ihr tatkräftig zur Seite steht, da erlebt man richtig Frauenpower. Man spürt ihre Angst und Sorge und wie sie verzweifelt nach einer Lösung sucht. Doch dann trifft sie eine folgenschwere Entscheidung, die alles aufs Spiel setzt.

Die Geschichte ist wieder interessant, zwischendurch gibt es immer wieder Einblendungen politischer Entscheidungen, ob Saccharin gesundheitsgefährdend ist und wie bekannte Chemiker vorgegangen sind, sich ausgetauscht und Prüfungen durchgeführt haben. Allerdings war mir das teilweise etwas zu langatmig und hat die eigentliche Handlung immer etwas unterbrochen.

Martha war schon wie im ersten Teil eine sehr gewöhnungsbedürftige Frau, die mit ihrer Sturheit, ihrem Trotz und ihrer uneinsichtigen Art so viel kaputt macht und sogar die Sicherheit ihrer kleinen Schwester riskiert. Genau die schwebt jetzt nämlich in großer Gefahr und das wurde zeitweise echt spannend.

Insgesamt plätscherte es doch zum Teil, kam Spannung auf, flaute sie ziemlich schnell wieder ab und vieles erledigte sich auch schnell und undramatisch. Am Ende war ich irritiert, ob es noch eine Fortsetzung gibt, oder die Geschichte der drei Schwestern nun zu Ende ist. Irgendwie nicht ganz zufriedenstellend. Schade, da wäre wesentlich mehr Potential drin gewesen, zumal auch einige Fragen offenblieben.

Stimmlich hat die Sprecherin wieder alles aus der Story geholt und dadurch noch etwas mehr Schwung reingebracht. Man konnte die jeweiligen Charaktere und ihre Persönlichkeit gut raushören und sie hat auch die spannenden Elemente gut hervorgehoben.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

etwas kriegsüberladen mit vielen Handlungsorten - teilweise langatmig und schwächelnd

Der Glanz eines neuen Morgens - Töchter der Freiheit
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Die Cover dieser Reihe gefallen mir unglaublich gut und da ich ein großer Fan von Südstaaten-Romanen bin habe ich mich auch auf die Fortsetzung der Geschichte um die junge Nordstaatlerin Annie gefreut, ...

Die Cover dieser Reihe gefallen mir unglaublich gut und da ich ein großer Fan von Südstaaten-Romanen bin habe ich mich auch auf die Fortsetzung der Geschichte um die junge Nordstaatlerin Annie gefreut, die als Lehrerin auf der Plantage Birch Island in North Carolina die Stellung halten soll, während ihr heimlicher Verlobter David und sämtliche Männer der Familie im amerikanischen Bürgerkrieg dienen müssen.

Ein schwieriges Unterfangen, da niemand weiß, dass sie zusammen mit dem niederträchtigen Verwalter Meadow die Leitung übertragen bekommen hat, was sie auch zusehends vermeiden möchte, da das Auskommen mit der Familie und als Angestellte aus feindlichem Land schwierig genug ist.

Dieser Roman umfasst die Zeit zwischen Mai und August 1862 und wechselt zwischen den Orten Washington City, South Carolina, Virginia, Richmond und gegen Ende auch noch nach Kansas, wo man abwechselnd mehr über die Geschehnisse der bereits bekannten Verwandten und engen Freunde Annies als auch Davids Erlebnisse als Militärarzt auf den Schlachtfeldern erfährt.

Überall erlebt man die Auswirkungen und Grausamkeit des Krieges, der Kampf ums Überleben, die teils verwirrenden Strategien der Generäle und des damaligen Präsidenten Abraham Lincoln.

Obwohl alles wirklich gut recherchiert ist, war es mir in diesem doch sehr umfangreichen Band zu viel und langatmig. Ich kam bei den vielen Namen der jeweiligen Generäle, dem ganzen Wechsel an Orten, Truppenbewegungen, Rückschlägen, Hinterhalten und wer wofür kämpft oft gar nicht mehr mit und wirkte im Vergleich zu den anderen Handlungsorten doch etwas überladen. Zumal der 3.Teil auch schon etwas kriegslastig war. Es las sich wie ein Geschichtsbericht mit Zahlen, Daten, Fakten, zu dem das vielversprechende Cover dann leider nicht so ganz passt.

Man spürt Davids Sorge um Annie und die Verzweiflung über die Sinnlosigkeit des Krieges, wie er nach Antworten sucht. Wie jedoch der Glaube und die Hoffnung auf Gott durch einen verletzten Soldaten und seinem treuen Freund und Kollegen Cobb Eindruck hinterlassen.

Einerseits ist es spannend, manche Entwicklung hat mich auch wirklich überrascht und gefreut, besonders auf Birch Island und in Washington, worüber ich gerne noch mehr gelesen hätte. Vieles ist ja auch ein Teil erlebter Geschichte, aber irgendwie hoffe ich doch sehr, dass sich die Kriegsberichterstattung in dem Folgeband entspannt und man zur eigentlichen Geschichte zurückkommt, auf die man jetzt leider seit 2 Bänden zusehends hofft und leider wieder vertröstet wurde.

Schade, ich lese die Bücher der Autorin wirklich gerne, aber das war für mich der schwächste Teil.

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