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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.02.2024

Konnte mich leider nicht ganz überzeugen

It happened one Summer
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Piper Bellinger ist eine erfolgreiche Influencerin. Sie ist als Partyqueen bekannt und mit einem normalen Leben eher wenig vertraut. Als ihr Freund mit ihr Schluss macht, versucht sie ihr Gesicht zu wahren ...

Piper Bellinger ist eine erfolgreiche Influencerin. Sie ist als Partyqueen bekannt und mit einem normalen Leben eher wenig vertraut. Als ihr Freund mit ihr Schluss macht, versucht sie ihr Gesicht zu wahren und feiert eine ausgelassene Party. Doch leider endet die spontane Aktion für Piper im Gefängnis. Ihr Stiefvater dreht ihr deshalb den Geldhahn zu und schickt sie in den Küstenort Westport. Von dort stammt Pipers leiblicher, bereits verstorbene Vater, der ihr und ihrer Schwester eine Bar hinterlassen hat. Kaum dort angekommen, gerät sie auch schon mit dem grummeligen, aber sehr attraktiven Fischer Brendan aneinander. Er glaubt nicht daran, dass Piper lange in Westport durchhält. Doch Piper ist fest entschlossen, das Beste aus ihrer Zeit zu machen und es allen zu beweisen....

Der Einstieg in die Geschichte gelingt mühelos, da der Schreibstil der Autorin locker und leicht ist. Außerdem kommt es immer wieder zu Situationen, bei denen man unverhofft schmunzeln muss. Der Küstenort wird eindrucksvoll beschrieben, wodurch man alles spontan vor Augen hat. Gemeinsam mit Piper lernt man die Bewohner kennen. Diese Protagonisten wirken sehr lebendig und sorgen damit dafür, dass man früh beginnt, sich in dem kleinen Ort wohlzufühlen. 

Piper und Brendan, die beiden Hauptcharaktere, scheinen auf den ersten Blick nichts gemeinsam zu haben. Man kann das Knistern zwischen den beiden aber von Anfang an spüren. Deshalb beobachtet man die Annäherung gespannt. Dabei kommt es zu humorvollen Situationen, aber auch zu Momenten, in denen man zum Nachdenken angeregt wird. Man gerät früh in den Sog der Ereignisse. Doch leider plätschert die Geschichte später stellenweise sehr gemächlich vor sich hin. 

Die Dialoge zwischen Brendan und Piper wirken anfangs erfrischend und leicht. Doch Brendan mutiert im Verlauf der Ereignisse zum Macho und erinnert zuweilen an einen Steinzeitmenschen. Obwohl er eigentlich ein guter Kerl ist, kostet ihn das einige Sympathiepunkte. Zum Ende hin laufen die Handlungsfäden erwartungsgemäß und ohne große Überraschungen zusammen. 

Kann man lesen - aber definitiv kein Muss. 

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Veröffentlicht am 18.11.2023

Düster und spannend, aber arg konstruiert

Hope's End
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Kit ist seit einigen Jahren Pflegerin. Doch dann unterläuft ihr ein Fehler, woraufhin sie ein halbes Jahr freigestellt wird. Diese Zeit ist um. Ihr alter Chef bietet ihr eine Stelle auf Hope's End an. ...

Kit ist seit einigen Jahren Pflegerin. Doch dann unterläuft ihr ein Fehler, woraufhin sie ein halbes Jahr freigestellt wird. Diese Zeit ist um. Ihr alter Chef bietet ihr eine Stelle auf Hope's End an. Hier soll sie Lenora Hope betreuen, die rund um die Uhr Pflege benötigt. Kit hat arge Bedenken. Denn Lenora Hope soll 1929 ihre gesamte Familie umgebracht haben. Obwohl ihre Schuld nie zweifelsfrei bewiesen werden konnte, geht die Allgemeinheit davon aus, dass es nur Lenora getan haben kann. Mittlerweile ist Lenora über 70 Jahre alt und kann nur eine Hand bewegen. Da Kit keine andere Stelle findet, ist sie gezwungen, in das alte Herrenhaus, das direkt an einer Steilküste liegt, zu ziehen, um die Betreuung zu übernehmen. Lenora beginnt mit ihr mithilfe einer Schreibmaschine zu kommunizieren. Sie verspricht Kit, ihr die gesamten Ereignisse, die sich damals wirklich auf Hope's End zugetragen haben, zu schildern. Schon bald weiß Kit nicht mehr, wem sie auf dem alten Herrensitz, der täglich immer mehr verfällt, trauen kann....

Die Handlung trägt sich auf zwei Zeitebenen zu. In der Gegenwart erzählt die junge Pflegerin Kit ihre Sicht der Dinge in der Ich-Form. Außerdem gibt es Schreibmaschinentexte, in denen die Pflegebedürftige ihre Erinnerungen an die damaligen Ereignisse teilt. 

Der Autor beschreibt die Charaktere und den Handlungsort so anschaulich, dass man das Gefühl hat, selbst in dem alten Herrenhaus zu sein. Die einst so prächtige Villa verfällt und die Protagonisten sind nicht so leicht zu durchschauen. Hier scheint jeder ein Geheimnis zu hüten. Dadurch ist von Anfang an eine düstere und bedrohliche Atmosphäre spürbar. Gemeinsam mit Kit stellt man sich die Frage, was in dem alten Herrenhaus vorgeht und wem man Vertrauen kann. Immer, wenn man meint, dass man der Lösung einen Schritt näher kommt, sorgen unerwartete Wendungen für Überraschungen. Denn auf Hope's End ist nichts so, wie es scheint. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse. 

Dennoch hat man zuweilen das Gefühl, dass man auf der Stelle tritt und dass sich nichts richtig zusammenfügen will. Doch immer wieder kommt es zu spannenden Szenen, die durch die bedrohliche Atmosphäre unter die Haut gehen und zum Weiterlesen animieren. Zum Ende hin steuert man auf ein geradezu spektakuläres Finale hin, das zwar arg konstruiert, aber unheimlich spannend wirkt. 

Obwohl mich die düstere Atmosphäre und die unerwarteten Wendungen in ihren Bann ziehen konnten, vergebe ich auf meiner persönlichen Bewertungsskala drei von fünf Sternen, da auf mich das Ganze zu konstruiert wirkte. 

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Intensiv erzählt, stellenweise aber etwas langatmig

Und plötzlich warst du fort
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Die Schwestern Kathy und Sally haben einige innige Beziehung zueinander. Sally bewundert ihre ältere Schwester sehr, denn Kathy scheint alles zu wissen. Als Kathy beginnt, für ihren späteren Freund Billy ...

Die Schwestern Kathy und Sally haben einige innige Beziehung zueinander. Sally bewundert ihre ältere Schwester sehr, denn Kathy scheint alles zu wissen. Als Kathy beginnt, für ihren späteren Freund Billy zu schwärmen, hört Sally beeindruckt zu und beginnt ebenfalls ihn heimlich anzuhimmeln. Doch plötzlich stürzt Sallys heile Welt zusammen, denn Kathy stirbt bei einem Autounfall und Billy wird dafür verantwortlich gemacht. Doch ausgerechnet Billy kann am besten verstehen, welche Lücke Kathy hinterlässt und was das für Sally bedeutet. Obwohl ihre Eltern ihr den Kontakt mit Billy verbieten, lässt Sally ihn nie ganz abreißen....

Sally erzählt diese Geschichte selbst und spricht dabei ihre Schwester Kathy an. Dadurch bekommt man von Anfang an einen hervorragenden Eindruck, wie intensiv die Beziehung der beiden war. Sally schildert die Ereignisse so lebhaft, dass man alles mühelos vor Augen hat und sich vorstellen kann, wie sehr der Verlust nicht nur Sally, sondern die ganze Familie und natürlich auch Billy getroffen hat. Denn nach Kathys Tod ist nichts mehr so, wie es vorher war. Diese Tatsache schwebt immer zwischen den Zeilen. Doch Sally gelingt es auch, ihren ganz besonderen Humor aufblitzen zu lassen, wodurch die Geschichte zwar emotional, aber nicht zu schwermütig wirkt. 

Obwohl Sally anschaulich erzählt, hat man zuweilen das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Sie beschreibt alles ausufernd, wodurch die Geschichte relativ geruhsam dahinplätschert und stellenweise sogar etwas langatmig wirkt. 

Eine emotionale Geschichte, die zwar intensiv erzählt wird, aber stellenweise etwas langatmig wirkt. 

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Veröffentlicht am 31.10.2023

Nicht so spannend wie erhofft

Erdschwarz
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In einem verlassenen Haus wird die Leiche eines Mannes gefunden. Er wurde eingesperrt und ist verhungert. Es gibt Parallelen zu einem Fall, der sich weiter nördlich im Land zugetragen hat, denn dort wurde ...

In einem verlassenen Haus wird die Leiche eines Mannes gefunden. Er wurde eingesperrt und ist verhungert. Es gibt Parallelen zu einem Fall, der sich weiter nördlich im Land zugetragen hat, denn dort wurde ebenfalls ein Mann im Keller eingesperrt und seinem Schicksal überlassen. Nur durch Zufall konnte er gefunden werden. Die Polizistin Eira Sjödin wird zu den Ermittlungen hinzugezogen. Sie geht jeder noch so kleinen Spur nach, dennoch scheint sich kein stimmiges Gesamtbild zu ergeben. Als ein weiterer Mann verschwindet, ist Eira persönlich betroffen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...

"Erdschwarz" ist nach "Sturmrot" der zweite Band einer Krimi-Trilogie, in der die Polizistin Eira Sjödin ermittelt. Man kann dem aktuellen Fall auch ohne Vorkenntnisse folgen, allerdings gibt es Nebenhandlungen, die sich wie ein roter Faden durch die Reihe ziehen. Deshalb sollte man die Reihenfolge einhalten. 

Die aktuellen Ermittlungen stellen Eira vor große Herausforderungen, denn es ist nicht so leicht zu durchschauen, in welche Richtung sich dieser Fall entwickelt. Es gilt einigen Spuren zu folgen, dennoch lässt sich zunächst kein Motiv und damit auch kein Täter erahnen. Die Ermittlungen werden detailliert beschrieben. Deshalb wird man dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Doch, genau wie Eira, tappt man lange im Dunkeln. 

Handlungsorte und Protagonisten werden eindrucksvoll beschrieben, wodurch man alles mühelos vor Augen hat. Die Ermittlungen wirken zwar interessant, dennoch kocht die Spannung leider etwas auf Sparflamme. Erst ganz zum Schluss überschlagen sich die Ereignisse. Das Ganze gipfelt zwar in einem zufriedenstellenden Abschluss, dennoch hat man das Gefühl, dass Kommissar Zufall hier etwas zu sehr nachgeholfen hat. 

Die Nebenhandlungen, die sich bereits seit dem ersten Band entwickeln, wecken allerdings die Neugier auf den Finalband. 

Ein solider Krimi, dem es leider ein wenig an Spannung fehlt, der aber dennoch das Interesse am weiteren Verlauf der Ereignisse weckt. 

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Veröffentlicht am 18.10.2023

Nicht das, was ich mir erhofft hatte

Das Nachthaus
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In einer Kleinstadt verschwindet ein Jugendlicher. Da Richard den Nachmittag mit Tom verbracht hat und ihn danach niemand mehr gesehen hat, ist für die Polizei und die Bewohner schnell klar, dass Richard ...

In einer Kleinstadt verschwindet ein Jugendlicher. Da Richard den Nachmittag mit Tom verbracht hat und ihn danach niemand mehr gesehen hat, ist für die Polizei und die Bewohner schnell klar, dass Richard Tom etwas angetan hat. Das, was Richard der Polizei erzählt, ist nahezu unglaublich...

Ich habe schon einige Bücher des Autors mit großer Begeisterung gelesen, da Jo Nesbø fesselnd schreibt und es immer von Anfang an versteht, mich in den Bann der Ereignisse zu ziehen. Das war zunächst auch dieses Mal so, denn die Handlung, die in drei Teile gegliedert ist, startet vielversprechend.

Der Autor beschreibt Protagonisten und Handlungsorte so anschaulich, dass man meint, selbst vor Ort zu sein. Deshalb hat mich die Entwicklung, die diese Geschichte nimmt, auch eiskalt erwischt. Denn plötzlich hat man das Gefühl, einen Horrorroman mit Fantasy-Elementen zu lesen. Das war nicht das, was ich erhofft und erwartet hatte. Da Richard die Dinge aus seiner Sicht schildert, war mir zunächst auch nicht klar, wie weit ich diesem Erzähler trauen kann. Dennoch habe ich mich auf seine Erzählung eingelassen und den Horror auf mich wirken lassen.

Keine Frage, Jo Nesbø kann wunderbar schreiben und die relativ kurzen Kapitel laden zum Weiterlesen ein, dennoch konnte mich der Handlungsverlauf, den ich im ersten Teil zwar ungewohnt, aber noch recht fesselnd fand, nicht durchgehend begeistern. Gerade beim zweiten und dritten Teil hatte ich Schwierigkeiten, dem Ganzen noch interessiert zu folgen. Das liegt aber an mir und ist reine Geschmackssache.

Wenn man gerne Horrorgeschichten liest, die mit Fantasy-Elementen gespickt sind, wird man sicher begeistert sein, doch für mich war dieser Roman leider enttäuschend.

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