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Veröffentlicht am 01.11.2023

Geheimnisvolle Briefe und eine mörderische Rache

Böse Stimmen. Ein Fall für Sina Engel
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Hauptkommissarin Sina Engel erhält einen anonymen Brief. Der Inhalt nur ein kurzer Satz: „Das Spiel beginnt“.
Noch ahnt Sina nicht, was sich hinter dieser Nachricht verbirgt, aber kurz darauf folgt ein ...

Hauptkommissarin Sina Engel erhält einen anonymen Brief. Der Inhalt nur ein kurzer Satz: „Das Spiel beginnt“.
Noch ahnt Sina nicht, was sich hinter dieser Nachricht verbirgt, aber kurz darauf folgt ein zweiter Brief mit einer Aufforderung, sich zu entscheiden.
Als am Tag drauf ein Doppelmord geschieht, erkennt Sina, dass sie es mit einem gefährlichen Absender zu tun haben und dass sie ihn um jeden Preis stoppen müssen, doch der Täter scheint ihr immer einige Schritte voraus zu sein.
Kann Sina ihn dennoch rechtzeitig erwischen, ehe die Situation zur Katastrophe wird?


Der neue Fall von Sina Engel empfinde ich als einer ihrer persönlichsten. Ein Täter konfrontiert sie nicht nur persönlich, der Fall geht ihr auch sehr an die Substanz. Hinzukommt ein Vorgesetzter, mit dem sie sich nicht versteht. Auch privat läuft einiges aus dem Ruder und so ist Sina an vielen Fronten gefragt und physisch stark belastet.

Der Fall an sich ist sehr spannend und logisch aufgebaut. Da Sina Engel in Weinheim ermittelt, also quasi in meiner Nachbarschaft, genieße ich den eingewebten Lokalkolorit. Einige Schauplätze oder Detail in und um Weinheim sind mir als zugezogene Kurpfälzerin schon bekannt, andere dagegen noch neu und daher sehr interessant.

Silke Ziegler hat es mit dem neuen Fall von Sina Engel es geschafft, mich so an das Buch und den Fall zu fesseln, dass ich ihn fast in einem Rutsch durchgelesen habe. Die Spannung baut sich immer weiter auf und nimmt mit jedem neuen Schreiben, mit jeder neuen Aufforderung immer weiter zu. Atempausen gibt es fast keine, denn wenn Sina nicht ermittelt, geht es in ihrem Privatleben rund und ihre Aufmerksamkeit wird an dieser Stelle mehr als gefordert.

Fazit:
Wieder ein spannender Fall mit Sina Engel, den man vom Fall an sich auch als Quereinsteiger lesen kann, jedoch von Sinas Privatleben doch besser von Beginn an dabei ist. Ich jedenfalls freue mich schon auf den nächsten Fall mit Sina Engel im schönen Weinheim.

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Halt dich fern von Nox

Das Geheimnis von Nox 1: Licht, Schatten – Flederratten!
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Fill Willekin ist der Sohn eines Quaschelbauern in der 21. Generation. Er ist ein Tagling und meidet daher die Nacht. Zusammen mit seinen Freunden ist er der Überzeugung, Nox ist böse und gefährlich. Immerhin ...

Fill Willekin ist der Sohn eines Quaschelbauern in der 21. Generation. Er ist ein Tagling und meidet daher die Nacht. Zusammen mit seinen Freunden ist er der Überzeugung, Nox ist böse und gefährlich. Immerhin verschwand seine Mutter in Nox.
Doch dann führt ihn sein Kater Tatz nach Nox und Fill lernt Issa kennen. Aber kann er Issa wirklich vertrauen und wie sieht es mit den vielen Gefahren in Nox aus?

Das Buch ist ein wundervoller Einstieg in eine neue Kinderbuchreihe. Zumindest deuten der offene Schluss und eine Leseprobe des nächsten Teils darauf hin. Fill ist ein durchschnittlicher Junge, der noch etwas verunsichert und unreif ist, leicht naiv und doch sympathisch. Er sucht seinen Weg, sein Vater ist ein erfolgreicher Quaschelbauer, seine Mutter in Nox verschwunden.
Gemeinsam mit seinen Freunden erlebt er einige Abenteuer, ehe ihn sein Weg nach Nox führt.

Die Geschichte ist sehr spannend und bildhaft beschrieben. Bei den Teilen, die in Nox spielen, sind die Seiten schwarz, die Schrift dafür weiß. Das irritiert zu Beginn etwas, aber mit der Zeit gewöhnt man sich an die beiden unterschiedlichen Drucke. Vom Prinzip her finde ich die Idee großartig, da man so immer weiß, in welcher Welt man sich gerade aufhält.

Der Schreibstil der Autorin Claudia scharf ist flüssig und zog mich regelrecht in die Geschichte rein, die Illustrationen von Lisa Forsch passen nicht nur hervorragend zur Geschichte, sie sind auch sehr ansprechend, vor allem was den Kater Tatz betrifft und die Glühwürmchen.

Fazit:
Mir hat das Buch und die Geschichte sehr gut gefallen, das offene Ende lässt einige Frage zurück, so dass ich am liebsten gleich weitergelesen hätte. Ich freue mich jetzt schon af den nächsten Teil, der wohl leider erst im Herbst 2024 erscheinen wird.

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Veröffentlicht am 26.10.2023

Meisterwerk der Baukunst

Die Kathedrale des Königs
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1260 macht sich ein Mönch auf den Weg nach Frankreich, Er soll einen Baumeister finden und ihn nach London bringen. Auf der Baustelle begegnet er dem Maurermeister Henri, der sich als Henri von Reims ausgibt. ...

1260 macht sich ein Mönch auf den Weg nach Frankreich, Er soll einen Baumeister finden und ihn nach London bringen. Auf der Baustelle begegnet er dem Maurermeister Henri, der sich als Henri von Reims ausgibt. Mit ihm zusammen kehrt der Mönch Archibald nach England zurück. Die Aufgaben sind klar verteilt. Henri soll eine große Kathedrale für Heinrich III. bauen und Archibald soll darüber ein Buch schreiben.
Doch schon bald mit Henri erkennen, dass nicht nur seine stete Sorge um sein falsches Spiel das Weiterkommen auf der Baustelle behindert. Auch die Konflikte zwischen den Baronen und dem König zwingen ihn immer wieder zum Stillstand und dann ist da auch noch die schöne Carol, die zum Adel gehört und für Henri wohl unerreichbar erscheint.

Das Buch dreht sich vor allem um den Bau einer Kathedrale, die man heute noch besichtigen kann. Ich selbst stand vor einigen Jahren davor und staunte über die Architektur. Das Buch richtet seinen Blick vor allem auf die Anfänge der Kathedrale und das Fundament.

Henri mag zwar kein Baumeister zu sein und doch versteht er sein Handwerk. Als Leserin durfte ich ihm dabei über die Schulter blicken und mir zusammen mit ihm Gedanken machen, woher die nächsten Steine kommen, wer die Fenster bläst und wie das Fundament trocken und stabil bleibt.

Dass ich so mitgenommen wurde, liegt vor allem am Schreibstil des Autors Claudius Crönert. Ausgefeilt und dennoch lehrreich, dabei nicht ermüdend gibt er Einblicke in die Baukunst des 13. Jahrhunderts und webt noch geschickt eine Liebesgeschichte, politische Ränkespiele und eine wahre Freundschaft drumherum.

Denn natürlich wurde der Bau nicht zuletzt von den politischen Entwicklungen in England beeinflusst. Auch hier durfte ich mir aus anderer Sicht einen Überblick verschaffen und verstehen, was die Barone zu ihren Taten trieb.

Das Cover gehört nicht nur in eine Reihe von Büchern aus dem Ullstein Verlag, es passt auch wunderbar zur Geschichte.

Fazit:
Ein interessanter Ausflug nach England im 13. Jahrhundert, bei dem ich viel über die Entstehung der Westminster Abby

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Veröffentlicht am 26.10.2023

Lisa Schneider ermittelt

Grüner Türke
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Lisa Schneider besucht ihre Lieblingspizzeria und hofft auf eine leckere Pizza. Doch soweit kommt es nicht. Ehe sie es sich versieht, wird sie vom Gastwirt in die Küche gezogen und darf einem anderen Stammgast ...

Lisa Schneider besucht ihre Lieblingspizzeria und hofft auf eine leckere Pizza. Doch soweit kommt es nicht. Ehe sie es sich versieht, wird sie vom Gastwirt in die Küche gezogen und darf einem anderen Stammgast Gesellschaft leisten. Dieser hat ein Überwachungsgerät im Gastraum installiert. Eigentlich, weil der Wirt eine neue Pizzakreation hat und gerne die Meinungen der Kunden dazu erfahren würde, tatsächlich wird Lisa aber Zeugin eines Mordkomplotts.
Ihr Gewissen scheucht sie auf die nächste Polizeistation, leider ohne Erfolg. Lisa fehlen die Beweise und ihre Aussage wird nicht ernst genommen. Also begibt sich Lisa selbst auf die Suche, wobei die von Dr. Brinkmann tatkräftig unterstützt wird.

Bei diesem Krimi handelt es sich um einen Kurzkrimi, einen Booksnack, den man gerne im Wartezimmer oder auf einer Zugreise liest. Bei dem man kurz in eine spannende Geschichte eintauchen kann, die man aber auch kurz darauf wieder verlässt.
Von daher darf man keine Tiefe bei dem Buch erwarten und doch ist es der Autorin Ingrid Reidel gelungen, ihre Protagonistin Lisa Schneider lebendig zu gestalten. Als eine nette, etwas schrullig alte Dame, die ein Gespür für Ungereimtheiten hat und die einem Kriminalfall nicht abgeneigt ist,

Die Geschichte weißt zwar nur wenige Seiten auf und doch steckt sehr viel drin. So hat mir der Fortgang der Geschichte, die Ermittlungen und Hintergründe sehr gut gefallen. Auch der Schreibstil von Ingrid Reidel trifft genau meinem Nerv, so dass ich wunderbar in diese kurze Geschichte eintauchen konnte und mich schon jetzt auf die beiden Fortsetzungen freue.

Fazit:
Ein spannender booksnack mit einer liebenswerten alten Dame, die ich weiterhin im Auge behalten werde.

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Welt im Wandel

Botschafterin des Friedens
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Wien, 1873: Die verarmte Bertha, Gräfin von Kinsky, tritt eine Stelle als Gouvernante im Haus von Suttner an. Aber dann verliebt sie sich in den jüngsten Sohn der Familie und Berthe wird gekündigt. Bei ...

Wien, 1873: Die verarmte Bertha, Gräfin von Kinsky, tritt eine Stelle als Gouvernante im Haus von Suttner an. Aber dann verliebt sie sich in den jüngsten Sohn der Familie und Berthe wird gekündigt. Bei ihrer Suche nach einer neuen Anstellung, stößt sie auf eine Anzeige von Alfred Nobel. Er sucht eine Sekretärin. Bertha sieht ihre Chance, auf ein ruhiges Leben fernab ihres Liebeskummers. Noch ahnt Bertha nicht, dass sich eine tiefe Freundschaft zu Alfred Nobel entwickeln wird, dem Chemiker, der an Dynamit forscht und eigentlich nur Frieden haben möchte.
Bertha nimmt sich dieser Aufgabe an. Sie kämpft für den Frieden, die Abrüstung, die Gründung einer Stiftung und nicht zuletzt für ihre ganz große Liebe.


Das Buch, welches sich für den bronzenen HOMER Literaturpreis qualifiziert hat, fiel mir durch seine besondere Stilart auf. Historische Romane haben immer einen Anspruch auf Authentizität und Genauigkeit, wollen sich in das gewählt Zeitalter einbetten und durch Nennung von historisch belegbaren Persönlichkeiten mich als Leserin locken. In den meisten Fällen bleiben die historisch belegbaren Personen aber eher im Hintergrund, haben Nebenrollen oder treten in einer Gastrolle kurz auf. Nicht so in diesem Buch. Die Geschichte dreht sich um eine historisch belegbare Persönlichkeit, die den meisten Leser:innen vielleicht nicht gleich bekannt sein dürfte, vielen aber doch im Nachgang etwas sagen könnte.

Das Buch zeichnet sich durch den besonderen Stil einer Romanbiografie aus, welche nicht einfach zu schreiben ist. Doch Eva Grübl ist dies gelungen. Der Schreibstil ist flüssig und mitreißend. Es ist großartig geschrieben und sehr authentisch. Die Geschichte wird sehr liebevoll erzählt. Die Figuren im Roman sind plastisch und charakteristisch, haben Tiefe und wurden mit viel Herzblut zum Leben erweckt.

Die Lebensgeschichte, die diese Romanbiografie zu Grunde liegt, wurde nicht nur spannend erzählt, sie lies mich regelrecht eintauchen und teilhaben lassen an einem Leben, in dem viele Kämpfe ausgetragen werden mussten. Das Buch und seine Geschichte hallen noch lange nach und ließen mich lange nicht los.

Fazit:
Eine spannende Geschichte mit vielen Facetten über eine Frau, die ihren Weg geht, der bis heute nachwirkt.

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