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Veröffentlicht am 29.09.2017

Der perfekte Krimi – vielschichtig und intelligent

Fiona
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„Fiona. Als ich tot war“ ist der neue Krimi des walisischen Autors Harry Bingham.
Fiona Griffiths ist neu auf dem Polizeirevier in Cardiff und hat gerade einen Kurs in London zur Undercover-Agentin absolviert, ...

„Fiona. Als ich tot war“ ist der neue Krimi des walisischen Autors Harry Bingham.
Fiona Griffiths ist neu auf dem Polizeirevier in Cardiff und hat gerade einen Kurs in London zur Undercover-Agentin absolviert, bei dem sie ihre komplette Identität geändert hat und überhaupt keinen Kontakt zu ihrem sozialen Umfeld (einschließlich ihres Freundes) haben durfte. In Cardiff wird sie bei zunächst vermeintlich langweiligen Fällen wie z.B. rund um Abrechnungsbetrug in einem Möbelhaus eingesetzt, doch dieser Fall entpuppt sich schneller als richtig großes Ding, als ihr lieb sein kann, und die erste Leiche taucht auf.
Schnell kann sie unter der Identität der „Fiona Grey“ als Reinigungskraft undercover in der Firma eingesetzt werden und ganz anders ermitteln.
Doch dann wird sie hin- und hergerissen zwischen den verschiedenen Seiten.

Der Krimi von Harry Bingham ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Die Sprache ist einfach gehalten mit eindringlichen kurzen Sätzen, aber sehr kraftvoll, so dass man sofort beim Lesen in einen Sog gerät. Das Buch ist mit über 500 Seiten zwar ein ziemlicher Schmöker, aber es lässt sich so leicht und spannend lesen, dass man es nicht mehr aus der Hand legen kann und dementsprechend schnell durchgelesen hat.
Für mich hat dieses Buch alles, was ein Krimi braucht. Interessant ist vor allem die Hauptdarstellerin Fiona, die unter dem Cotard-Syndrom leidet und daher mit Wahnvorstellungen zu kämpfen hat. Somit fällt es zunächst etwas schwer, sich in sie hineinzuversetzen, ist aber umso interessanter, je länger man sich als Leser mit Fionas Gefühlswelt beschäftigt.
Das Setting in Wales mit gewissen Beschreibungen des Lokalkolorits hat mir ebenfalls sehr gut gefallen und auch das Umfeld des organisierten Verbrechens, in das man im Laufe der Geschichte immer mehr hineingezogen wird.
Dabei fand ich die Erzählweise auch nicht zu blutrünstig, wie es mir manchmal negativ bei anderen Krimis auffällt.

Wir können meines Erachtens sehr froh sein, dass Harry Bingham seine Karriere im Investmentbanking abgebrochen hat, um derart spannende und intelligente Kriminalromane zu verfassen.
Für mich war es der erste Krimi von Harry Bingham, den ich gelesen habe, aber es wird sicherlich nicht der letzte bleiben.
Von mir eine unbedingte Leseempfehlung für alle Fans von intelligenten Kriminalromanen!

Veröffentlicht am 16.07.2019

Anspruchsvolle Lektüre - allerdings mit mehr Fragen als Antworten

Arthurs Entführung
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"Arthurs Entführung" ist der erste Band einer Trilogie um den Student Arthur und seine vier Freunde.
Die Geschichte beginnt in Münster, wo die fünf studiert haben, mit der Entdeckung eines Briefes an ...

"Arthurs Entführung" ist der erste Band einer Trilogie um den Student Arthur und seine vier Freunde.
Die Geschichte beginnt in Münster, wo die fünf studiert haben, mit der Entdeckung eines Briefes an die vier Freunde, in denen die Entführung Arthurs mitgeteilt wird.
Alle vier bekommen unterschiedliche Aufträge in verschiedenen Teilen der Welt nach Arthur zu suchen. Die Reisen beginnen in Deutschland, Norwegen, New York bzw. Los Angeles.
Schnell wird die Erzählung surreal und der eine oder andere begegnet z.B. Riesen oder einer sprechenden Eidechse.

Insgesamt ist das Buch schön anspruchsvoll zu lesen. Die Geschichte fällt sehr durch die dichte Erzählweise auf, manchmal gibt es fast keine Absätze und die einzelnen Abschnitte aus der Perspektive unterschiedlicher Personen gehen fast nahtlos ineinander über.
Auffallend ist auch die gute Ortskenntnis des Autors, die an vielen Stellen für ganz besondere Einblicke sorgt.

Insgesamt hat mich das Buch allerdings mit mehr Fragen als Antworten zurückgelassen.
Die Handlung wird teilweise wirklich seltsam surreal.
Die Protagonisten erleben zwar vieles, aber es erscheint wenig zielführend. Auch in welche Richtung die Hauptpersonen sich entwickeln werden, ist ungewiss.

Ich bin gespannt auf die nächsten Teile und hoffe, dass sich hierin vieles aufklärt.

Veröffentlicht am 17.09.2017

Tolle Fortsetzung aus der Welt der Lichtkämpfer und Schattenkrieger

Das Erbe der Macht - Schattenchronik 3: Ascheatem (Bände 7-9)
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Das dritte Hardcover "Ascheatem" zum "Erbe der Macht" fasst erneut drei Bände zusammen: Schattenzeit, Opfergang und Silberknochen.
Nachdem die Identität der Schattenfrau im vorhergehenden Band aufgedeckt ...

Das dritte Hardcover "Ascheatem" zum "Erbe der Macht" fasst erneut drei Bände zusammen: Schattenzeit, Opfergang und Silberknochen.
Nachdem die Identität der Schattenfrau im vorhergehenden Band aufgedeckt wurde, erfährt der Leser nun, wie es Clara in der Zeitschleife ergangen ist und wie - und vor allem warum - sie zur Schattenfrau wurde.
Die Geschichte spielt dann wieder in den unterschiedlichsten Teilen der Welt - sei es in uralten magischen Orten, in Ägypten, im modernen London oder auch unter dem Meeresspiegel...
Wie erwartet, gibt es natürlich Wiedersehen mit den liebgewonnenen Charakteren der Lichtkämpfer sowie auch mit denen der Schattenkrieger einschließlich der Unsterblichen.

Wie man es als Leser von Andreas Suchanek gewohnt ist, hat die Geschichte wieder ein unglaubliches Tempo. Hat man sich gerade mit dem Ausgang eines Handlungsstranges abgefunden, bringen die nächsten Seiten schnell wieder eine überraschende Wendung.
Das Buch zeichnet sich durch einen sehr netten Humor aus und ist bis in die Kapitelüberschriften unglaublich durchdacht und liebevoll gestaltet. Die fantastische Welt ist in sich schlüssig konzipiert und bietet auch immer wieder neue Anspielungen an klassische Geschichte, Kunst, Wissenschaft oder Literatur, was das Lesevergnügen sehr bereichert.

Vielen Dank, Andreas, für diese wunderbare Fortsetzung! Ich kann es gar nicht erwarten, den nächsten Band zu lesen!

Veröffentlicht am 17.09.2017

Herzerwärmender und mutmachender Roman voller Gefühl

Sternschnuppenträume
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Svea und Nick, die auf einer Nordseeinsel leben, stehen kurz vor ihrem Abi, als sie sich am Nordseestrand bei einem Fest zum Ende der Sommerferien begegnen.
Nick ist ein Frauenheld und Svea befürchtet, ...

Svea und Nick, die auf einer Nordseeinsel leben, stehen kurz vor ihrem Abi, als sie sich am Nordseestrand bei einem Fest zum Ende der Sommerferien begegnen.
Nick ist ein Frauenheld und Svea befürchtet, dass er ihr schon am nächsten Tag das Herz brechen wird. Das kann sie jetzt gar nicht gebrauchen, denn sie hat genügend Probleme in ihrer eigenen kleinen Familie und lenkt sich davon gerne durch die freiwillige Arbeit in der Heulerstation ab.
Generell wünscht Svea sich nichts mehr als Meeresbiologie zu studieren.
Nick liebt es sich beim Kitesurfen den Elementen zu stellen und Wind und Wellen zu trotzen.

Ob aus den beiden unterschiedlichen jungen Leuten ein Paar werden kann?
Werden sich ihre Träume erfüllen, die sie für die Zeit nach dem Abi haben?
Welche unterschiedlichen Geschichten aus ihren Familien tragen sie mit sich herum?

Julie Leuze erzählt abwechselnd aus Sveas und Nicks Perspektive eine zauberhafte Geschichte über das Jahr bis zum Abi. Die Charaktere sind wie in allen Geschichten der Autorin sehr glaubwürdig gezeichnet und auch ihre Entwicklung in dem Jahr ist nachvollziehbar für den Leser. Der Schreibstil der Autorin ist so flüssig, dass man das Buch gar nicht mehr weglegen kann und wie in einen Sog gerät.
Man fühlt sich beim Lesen einfach gut und riecht fast das Salz des Meeres und fühlt die Sonne auf der Haut.
Besonders gut gefallen hat mir, dass die Charaktere so stark an ihren Träumen festgehalten haben. Das Buch sollte allen Mut machen, weil es zeigt, dass man seine Träume verwirklichen kann, wenn man es nur wirklich will und dafür kämpft.

Ein Buch, das in genau richtigen Maße emotional und voller Gefühle ist und ebenso Mut macht! Ein kleines Stück Urlaub vom Alltag!

Veröffentlicht am 12.09.2017

Spannender Generationenroman aus verschiedenen Perspektiven

Die Liebe, die uns bleibt
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Edwina ist über 70 Jahre alt und wohnt seit über 50 Jahren immer in demselben Haus in London, das inzwischen im Grunde genommen viel zu groß für sie als Einzelperson ist.
Als sie den Makler durch die ...

Edwina ist über 70 Jahre alt und wohnt seit über 50 Jahren immer in demselben Haus in London, das inzwischen im Grunde genommen viel zu groß für sie als Einzelperson ist.
Als sie den Makler durch die Räume führt, wird sie daran erinnert, was sie mit ihrer Familie alles in diesem Haus erlebt hat.
Nicht nur aus Edwinas Perspektive wird die Geschichte erzählt, sondern auch aus der von anderen Familienmitgliedern oder nahestehenden Personen.

Die Geschichte ist in einem sehr angenehmen Erzählstil gehalten, so dass man als Leserin sofort in die Handlung eintaucht und gar nicht mehr aufhören möchte zu lesen. Edwina und die anderen handelnden Personen sind glaubwürdig dargestellt, ihre Handlungen nachvollziehbar. Gerade in der Unterschiedlichkeit zum Beispiel von Edwinas Kindern bzw. Stiefkindern merkt man, wie gut und sorgfältig die Charaktere konzipiert und dargestellt sind.
Von Anfang an merkt man, dass irgendetwas Schlimmes in der Vergangenheit passiert sein muss, allerdings wird es erst relativ spät enthüllt. Somit steigt die Spannung von Seite zu Seite an.
In gewissem Maße erinnerte mich der eine oder andere Charakter auch an eine Person aus den Buddenbrooks. Das Werk ist natürlich nicht ganz so umfangreich und solch hohe Literatur, aber ich habe darin durchaus Anklänge an diese große Familiengeschichte gefunden.

Ich empfehle dieses Buch allen Lesern wärmstens, die Generationenromane und verstrickte Familiengeschichten mögen.

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