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Veröffentlicht am 15.09.2016

Eher ruhig diesmal ...

Verheißung, Der Grenzenlose
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Die Reihe um Carl Mørck, Assad und Rose gehört für mich zu meinen Lieblingsbüchern, denn nicht nur der Schreibstil von Jussi Adler-Olsen ist einfach toll, sondern vor allem auch die vielschichtigen Charaktere, ...

Die Reihe um Carl Mørck, Assad und Rose gehört für mich zu meinen Lieblingsbüchern, denn nicht nur der Schreibstil von Jussi Adler-Olsen ist einfach toll, sondern vor allem auch die vielschichtigen Charaktere, die er sich hier ausgedacht hat.
Hauptfigur Carl Mørck ist ein etwas missmutiger Kerl, der oft unzufrieden ist mit seinem Privat- und Berufsleben. Trotzdem lässt er sich nicht gehen, sondern macht tapfer weiter und sorgt sich zum Beispiel rührend um seinen leider querschnittsgelähmten Kollegen Hardy.
Assad und Rose, die im Sonderdezernat Q inzwischen auch noch von Gordon unterstützt werden, sind die stets fleißigen Helfer von Carl. Ohne deren Motivation würde er wohl öfters lieber die Füße hochlegen und rauchen anstatt die alten Fälle zu lösen. Beide Figuren bergen allerdings anscheinend große Geheimnisse, die neben der Lösung der Fälle auch immer wieder eine Rolle spielen.

Im sechsten Teil der Reihe geht es um einen 17 Jahre zurückliegenden Verkehrsunfall mit Fahrerflucht, bei dem eine junge Frau in einen Baum geschleudert wurde und dort verstarb. Der Polizist, der damals die Leiche entdeckte, hat bis zu seinem aufsehenerregenden Selbstmord obsessiv an der Aufklärung des Verbrechens gearbeitet. Er konnte einfach nicht locker lassen, hat dadurch Familie und Freunde verloren und praktisch nur noch für die Nachforschungen gelebt, denn er glaubte niemals an einen tragischen Unfall.
Kurz vor seinem Tod kontaktiert er Carl und so landen die Akten schließlich in den Räumen des Sonderdezernats Q.

Mit wenig Begeisterung macht sich Carl daran, den alten Spuren nachzugehen, die sie bald zu einem Mann führen, der eine Art Sekte gegründet hat.

Die Grundlagen dieser Sekte, also ihre Glaubenssätze, Rituale, etc. machen einen Großteil des Buches aus. Das wurde mir an manchen Stellen etwas zu viel.
Außerdem erfährt man schon bald, wer höchstwahrscheinlich hinter dem Verbrechen steckt, was etwas auf Kosten der Spannung geht.
Überhaupt hatte ich das Gefühl, dass dieser Teil der Reihe etwas ruhiger, gemächlicher und weniger actionreich als die Vorgänger war.
Es wird zwar niemals langweilig, aber ein bisschen zieht sich die Story stellenweise schon hin.
Durch den ironisch-humorvollen Schreibstil wird das zwar gut ausgeglichen, aber so richtig überraschend-spannend wird es erst zum Ende hin.

Für diejenigen, die die Reihe noch nicht kennen: bitte am besten von Anfang an lesen, denn es gibt einige fortlaufende Handlungsstränge, die man nur versteht, wenn man die Vorgeschichte kennt. Allerdings ist der Anteil dieser Nebenhandlungen so gering, dass man das Buch natürlich auch gern alleine lesen kann.
Über Assad und Rose hätte ich gerne noch mehr erfahren, aber am Ende hatte ich eher das Gefühl, noch mehr offene Fragen und ungelöste Geheimnisse vor mir zu haben.

Bin jetzt jedenfalls sehr gespannt auf die Fortsetzung und freue mich schon drauf!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gelungener Auftakt!

Codename Tesseract
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Die Geschichte:
Der Auftragskiller “Tesseract”, der sich selbst Victor nennt, hat den Auftrag, in Paris eine Zielperson zu eliminieren und einen USB-Stick an sich zu bringen.
Der Job ist fast lächerlich ...

Die Geschichte:
Der Auftragskiller “Tesseract”, der sich selbst Victor nennt, hat den Auftrag, in Paris eine Zielperson zu eliminieren und einen USB-Stick an sich zu bringen.
Der Job ist fast lächerlich einfach für Victor, doch als er zurück in sein Hotel kommt, erwartet ihn dort ein ganzes Killerkommando und er wird selbst zum Gejagten. Er lässt den Termin zur Übergabe seiner Beute platzen, da er vermutet, dass sein Auftraggeber hinter der Säuberungsaktion stecken könnte.
Mit dieser Entscheidung macht sich Victor endgültig zur lebenden Zielscheibe, denn viele einflussreiche Parteien sind hinter den Daten auf dem Stick her, eine atemlose Hetzjagd beginnt …

Meine Meinung:
Zwischendurch lese ich ja sehr gerne actionreiche Agenten- und Killerstories und so habe ich mich schon sehr auf den Beginn dieser bald sechsbändigen Reihe gefreut.
Im Großen und Ganzen wurde ich auch nicht enttäuscht, denn der einzige Kritikpunkt bezieht sich auf einige Passagen, die man gerne etwas hätte kürzen können. Der Schreibstil ist sehr atmosphärisch, ausführlich und für meinen Geschmack an manchen Stellen einfach ein klein wenig zu detailreich.
Eine Kampfszene, die sich über mehrere Seiten erstreckt, habe ich beispielsweise großzügig quergelesen, aber viele Thrillerfans werden sicher große Freude daran haben. Alles wirkt wie ein spannender Actionfilm mit zahlreichen Verfolgungsjagden, Schießereien, Explosionen, Nahkämpfen, Hinterhalten und am Schluss der großen Abrechnung mit dem ebenbürtigen Endgegner. Dabei fließt natürlich auch reichlich Blut, aber alles noch im erträglichen Rahmen.

Mir gefiel besonders die Entwicklung von Victor vom strikten Einzelgänger zu einem Kerl, der langsam sein Herz öffnet und Gefühle zulässt. Das lässt ihn im Lauf der Geschichte immer sympathischer werden – ungeachtet dessen, dass er sein Geld mit der Ermordung anderer Menschen verdient. Richtig viel erfahren wir im ersten Band auch noch nicht über ihn, aber der zweite Teil liegt ja schon bereit.

Die Story ist sehr komplex, nicht zuletzt durch die vielen Parteien, die in das Geschehen involviert sind. Man kann der Geschichte trotzdem immer prima folgen und verliert nie den Überblick, wenngleich Victor praktisch kreuz und quer um den Globus reist.
Das Ende lässt einigen Raum für Spekulationen und so freue ich mich umso mehr auf den nächsten Teil.
Mir hat dieses Buch wirklich gut gefallen, denn es bietet fesselnde Unterhaltung von der ersten bis zur letzten Seite. Und wer – ebenso wie ich – auf unnötige Bettszenen verzichten kann, der wird hier auch nicht enttäuscht, denn der Autor verzichtet gänzlich darauf, solche Nebenhandlungen einzubringen.

Fazit:
Eine spannende Katz- und Mausjagd rund um die Welt mit einer sympathischen Hauptfigur und jeder Menge Action!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Schatten der Vergangenheit ...

Shiver
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Abby Chastain steht kurz vor ihrem 35. Geburtstag, der für sie leider kein Termin zum Feiern ist. Vor genau 20 Jahren musste sie mit ansehen, wie sich ihre Mutter in einer Nervenheilanstalt aus dem Fenster ...

Abby Chastain steht kurz vor ihrem 35. Geburtstag, der für sie leider kein Termin zum Feiern ist. Vor genau 20 Jahren musste sie mit ansehen, wie sich ihre Mutter in einer Nervenheilanstalt aus dem Fenster zu Tode stürzte. Auch sie hatte an diesem Tag Geburtstag.
Während Abby noch in Selbstmitleid verharrt, geschehen in ihrer Nähe furchtbare Morde. Das zweite Verbrechen hat einen direkten Zusammenhang mit ihr und bald wird klar, dass der Killer sie irgendwie im Visier hat ...

Abby war für mich jetzt nicht die sympathischste Figur in der Geschichte, aber so insgesamt konnte ich mich mit ihr schon anfreunden. Manchmal erschien mir ihr Verhalten allerdings etwas abwegig und irgendwie unglaubwürdig.
Ansonsten spielte hauptsächlich der ermittelnde Polizist Montoya noch eine große Rolle. Eine kleine Liebesgeschichte zwischen den beiden Hauptfiguren fand ich hier ganz gut integriert und sogar recht erfreulich.

Was die Story betrifft: es entwickelt sich alles eher gemächlich. Die Morde sind mäßig brutal, die Autorin geht nicht unnötig ins (blutige) Detail. Als sich dann die Hintergründe langsam herauskristallisieren, wurde es etwas kompliziert: viele Namen und Beziehungen, denen man wohl beim Lesen besser folgen kann als mit einem Hörbuch.
Das Motiv und einige Aspekte der Taten waren jetzt nicht unbedingt innovativ, aber insgesamt ganz gut durchdacht und stellenweise auch spannend.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr viele Ähnlichkeiten ...

Die stille Bestie (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 6)
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Die Geschichte:
Nach dem letzten schlimmen Fall, den Robert Hunter erfolgreich mit seinen Kollegen lösen konnte, wurde ihm nahegelegt, erst einmal zwei Wochen Urlaub zu machen. So befindet er sich gerade ...

Die Geschichte:
Nach dem letzten schlimmen Fall, den Robert Hunter erfolgreich mit seinen Kollegen lösen konnte, wurde ihm nahegelegt, erst einmal zwei Wochen Urlaub zu machen. So befindet er sich gerade fast schon auf dem Weg zum Flughafen, als ihn ein dringender Anruf erreicht. Er soll zum FBI nach Quantico reisen, um dort mit einem Mann zu sprechen, der einige Tage vorher durch einen Zufall festgenommen werden konnte. Im Kofferraum seines Wagens wurden die abgetrennten Köpfe zweier Frauen gefunden.
Für Profiler Robert Hunter wird dies zu einer echten Herausforderung, denn er kennt den Beschuldigten Lucien aus seiner Studienzeit – und die beiden waren sehr eng befreundet. Was steckt hinter der Sache? Ist Lucien wirklich schuldig?

Meine Meinung:
Die letzten Bücher der Reihe haben mir ja immer sehr gut gefallen und auch hier kann der lebendige, atmosphärische Schreibstil von Chris Carter wieder überzeugen. Aber leider war ich vom Inhalt dieses Mal nicht so begeistert, obwohl der Autor anfangs ankündigt, dass der Thriller sich sehr von den vorherigen unterscheidet, da ein Großteil auf wahren Begebenheiten beruhen würde und es für die Figuren authentische Vorbilder aus seiner Berufserfahrung als Psychologe in der Forensik gäbe.
Mir kam beim Lesen eher der Gedanke, dass ich beispielsweise gerade “Das Schweigen der Lämmer” vor mir sehe. Szenen, wie das Verhör mit dem Gefangenen, der nur durch eine Panzerglasscheibe von den Agenten getrennt ist. Oder die Sache mit dem Kannibalismus und noch viele Ähnlichkeiten mehr. Es waren einfach viel zu viele Parallelen, als dass man sie einfach ignorieren könnte.

Auch der Umstand, dass man sehr früh erfährt, wer der Täter ist und sich der Rest der Geschichte hauptsächlich darum dreht, in Rückblicken Näheres über die Opfer und Morde zu lesen, kostet doch sehr viel Spannung.
Es wäre aber natürlich kein richtiger “Carter”, wenn nicht doch noch einige Überraschungen und Wendungen auf uns warten würden. Und das war stellenweise auch wirklich sehr gelungen und sorgte wieder dafür, dass das Buch doch noch fesseln konnte.

Robert ist ein hochintelligenter, sympathischer Kerl, dem ich wünsche, dass er seine traumatische Vergangenheit endlich mal aufarbeiten kann, um so persönlich etwas Glück zu finden. Seine Lebens- und Leidensgeschichte ist auch ein Teil der Story und bringt uns den Protagonisten noch ein Stück näher.
Sein Partner Garcia wird nur einmal erwähnt, aber er spielt leider in diesem Buch keine Rolle.

Jetzt bin ich sehr gespannt, was im nächsten Teil der Reihe auf uns wartet. Mit Sicherheit wieder viel Blut und grausige Szenen, denn die gehören zur Grundausstattung bei Chris Carter!

Fazit:
Wieder mal ein Teil der Reihe, in dem Garcia leider nicht dabei ist. Mich hat die Story leider viel zu sehr an andere Bücher / Filme erinnert, das schmälerte die Lesefreude etwas.
3,5 Sterne

Veröffentlicht am 15.09.2016

War mir ein bisschen zu tragisch ...

Dickes Fell
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Die Erdmännchenbrüder Ray und Rufus ermitteln wieder, doch diesmal ist die ganze Sache schon von Anfang an sehr tragisch, denn ausgerechnet ihr menschlicher "Detektivpartner" Phil ist das Opfer. Er bricht ...

Die Erdmännchenbrüder Ray und Rufus ermitteln wieder, doch diesmal ist die ganze Sache schon von Anfang an sehr tragisch, denn ausgerechnet ihr menschlicher "Detektivpartner" Phil ist das Opfer. Er bricht von Schüssen getroffen vor dem Erdmännchengehege zusammen und liegt erst einmal im Koma.

Die aufgeweckten Tiere warten nicht lange und gehen auf Spurensuche. Dabei stoßen sie auf große Überraschungen, die vor allem Phils Leben in völlig neue Bahnen lenken dürften - sofern er seine fiesen Verletzungen überleben wird ...

Der inzwischen vierte Teil der Reihe war wieder sehr unterhaltsam und sorgte an vielen Stellen auch für absolute Lacher.
Wie schon in den Vorgängerbänden spielte mir das Liebesleben der Erdmännchen wieder eine zu dominante Rolle. Das dürfte gerne etwas kürzer abgehandelt werden, denn es nimmt auch die Spannung aus der Story.

Was den Fall betrifft: hier helfen wieder viele Tiere mit bei der Aufklärung. Natürlich ist das kein Buch, von dem man unbedingt Glaubwürdigkeit verlangen kann: immerhin geht es um Erdmännchen, die mit einem Menschen sprechen und mit diesem echte Kriminalfälle lösen. Aber trotzdem empfand ich die Story an einigen Stellen als zu abgehoben.

Ganz schlimm fand ich allerdings den Tod eines Tieres und die Tatsache, dass das Ende zu vieles offen lässt. Natürlich werde ich mir aber auch den fünften Band besorgen und dort wird bestimmt noch einiges verraten.

Insgesamt war es wieder sehr unterhaltsam und die Sprecherleistung von Christoph-Maria Herbst ist sowieso hervorragend!