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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2023

Ein leichter, manchmal etwas oberflächlicher Wohlfühlroman

Wenn deine Wärme meine Kälte besiegt
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„Dort draußen gibt es jemanden, der dich anschaut, als wärst du sein Leben, Holly. Der dich sieht und sicher weiß, dass es dich auf der Welt nur einmal gibt. Der dir alles geben will, was du dir jemals ...

„Dort draußen gibt es jemanden, der dich anschaut, als wärst du sein Leben, Holly. Der dich sieht und sicher weiß, dass es dich auf der Welt nur einmal gibt. Der dir alles geben will, was du dir jemals gewünscht hast, und noch viel mehr.“

Kennt ihr das, wenn ein Buch einfach nur schön ist und die Lektüre einem ein gutes Gefühl gibt? So ging es mir mit „Wenn deine Wärme meine Kälte besiegt“. Der Roman ist wie ein gemütlicher Abend auf der Couch mit einer Tasse Tee und einem Paar warmer Socken. Die Geschichte baut einen auf und unterhält, aber sie ist auch gleichzeitig nicht übermäßig spektakulär. Es gibt ein paar Romane von Brittainy C. Cherry, die einem wirklich nah gegangen sind und emotional zerrissen haben. Dies ist kein solcher Roman, sondern ein absoluter Wohlfühlroman.

Für Holly ist der Gedanke an die Weihnachtszeit nicht besonders rosig, da sie im letzten Jahr an Weihnachten von ihrem Verlobten am Altar stehen gelassen wurde. Da sie zum nächsten Weihnachtsfest nicht allein zu ihrer Familie gehen möchte, beginnt sie einen Dating-Marathon, um einen passenden Mann zu finden. Für diese Treffen hat sie sich das neue Restaurant in der Nähe ihrer Wohnung ausgesucht. Somit wird Kai, der Barkeeper, jeden Abend zeuge ihrer schlechten Dates. Er hat irgendwann Mitleid mit ihr und möchte ihr mit einigen Datingtipps helfen.

Bereits nach dem Klappentext ist offensichtlich, wie die Geschichte enden wird und auf dem Weg dahin gibt es auch nicht allzu viele Überraschungen. Dennoch ist die Entwicklung einfach nur schön. Es macht viel Spaß mitzuerleben wie sich Kai und Holly kennenlernen. Es gibt einige winterlichen Dates, süße Nachrichten und viele aufbauenden Dialoge. Jede Frau sollte einen Mann wie Kai im Leben haben. Jemanden, der einen sieht, auch wenn man sich selbst nicht wiedererkennt. Jemanden, der einen aufbaut, wenn man einen Cheerleader im Leben gebrauchen kann.

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Veröffentlicht am 14.04.2023

Vier Hochzeiten, ein Todesfall und ein Luftballonbogen

Forever Material
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Das Buch „Boyfriend Material“ war definitiv ein Highlight letztes Jahr für mich. Da hat es mich sehr gefreut, dass ich nun erfahren konnte, wie es mit Luc und Oliver weitergeht. Das Zusammenspiel der beiden ...

Das Buch „Boyfriend Material“ war definitiv ein Highlight letztes Jahr für mich. Da hat es mich sehr gefreut, dass ich nun erfahren konnte, wie es mit Luc und Oliver weitergeht. Das Zusammenspiel der beiden ist nach wie vor grandios. Luc ist auch im zweiten Band kein bisschen organisierter oder seriöser geworden, womit er immer noch ein guter Kontrast zu Olivers gesetzter Art ist. Allerdings ist die Beziehung der beiden deutlich gereift und sie wissen sich viel besser zu nehmen. Ich mochte sehr, dass man hier eine Entwicklung in der Beziehung sieht und hier ein sehr ehrliches Bild gezeichnet wurde. Nach zwei Jahren Beziehung ist nicht mehr alles rosarot und die Gewohnheit hat natürlich Einzug erhalten. Aber es gibt natürlich auch immer wieder Hochphasen.

In dem Freundeskreis stehen auch einige Hochzeiten an, was die Fragen aufwirft, ob Luc und Oliver ebenfalls heiraten sollten. Bei den beiden würde sich die Frage anschließen, wie sie außerdem heiraten möchten. Seriös in einem schönen Ballsaal oder alternativ mit lauter Regenbögen? In einer so gegensätzlichen Beziehung gibt es definitiv mehr Diskussionen und Entscheidungen, allerdings ist die Frage, ob man heiraten soll, die gleiche wie bei jeder Beziehung. Nach einer gewissen Zeit wird, denke ich, jedes Paar gefragt, ob sie nicht langsam einmal zusammenziehen oder auch heiraten möchten. Wie sieht es außerdem mit Kindern und der Familienplanung aus? Es scheint, dass die Gesellschaft noch zu häufig annimmt, dass es eine Reihenfolge bzw. Meilensteine gibt, die jede Beziehung durchlaufen sollte. Dabei wird meistens außer Acht gelassen, dass jede Beziehung einzigartig ist und nicht die gleichen Ziele verfolgt. Nicht jeder ist dazu geboren eine Mutter oder ein Vater zu sein und nicht jeder schätzt das Konstrukt der Ehe. Ich mochte die verschiedenen Sichtweisen, die in diesem Roman dargestellt wurden.

Allerdings ist es wie so häufig bei Fortsetzung ist der Reiz des Neuen leider schon etwas abgenutzt und die ganzen Überraschungen, die ich noch im ersten Teil hatte, sind zur Gewohnheit geworden. Neben der Thematik der Ehe und den verschiedenen Hochzeiten im Freundeskreis gibt es leider kaum andere Themen, sodass ich die Handlung teilweise etwas einseitig fand. Da hätte ich mir noch mehr neue Themen gewünscht. Eine Beziehung sollte ja eigentlich genug Stoff für eine interessante Handlung geben. Da gibt es ja auch ohne großes Drama genug Hoch und Tiefs.

Somit war die Fortsetzung nach wie vor eine gute Lektüre und ich habe gerne erfahren, wie es mit Oliver und Luc nach dem Ende des ersten Teils weitergeben. Allerdings konnte das Buch nicht mit dem Auftakt mithalten. Es schadet somit nicht, wenn man diesen Roman liest und es gibt auch eine gute Unterhaltung, allerdings verpasst der Leser auch wenig, wenn er dieses Buch nicht mehr liest.

Veröffentlicht am 02.04.2023

Eine wundervolle Atmosphäre, jedoch sehr einfache Charaktere und recht viel Drama

Denn ohne Musik werden wir ertrinken
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Brittainy C. Cherry hat mit diesem Roman in jedem Fall wieder viele Emotionen erzeugt. Ich mochte die Atmosphäre und das Setting sehr. Somit hat mich die Handlung in ihren Bann gezogen. Allerdings hätte ...

Brittainy C. Cherry hat mit diesem Roman in jedem Fall wieder viele Emotionen erzeugt. Ich mochte die Atmosphäre und das Setting sehr. Somit hat mich die Handlung in ihren Bann gezogen. Allerdings hätte ich mir noch komplexere Charaktere und weniger Drama gewünscht.

Hazel hat alles andere als eine Kindheit aus dem Bilderbuch. Ihre Mutter ist in einer toxischen Beziehung und hat quasi keine Zeit sich um Hazel zu kümmern. Trotz der schlechten Voraussetzungen träumt Hazel von einer besseren Zukunft und möchte hart dafür arbeiten. Somit landet sie auf der Farm von Ians Großvater und begegnet so immer wieder Ian. Ian kennt Hazels Situation nicht und hat auch kein Interesse daran sich mit ihr zu beschäftigen. Er interessiert sich nur dafür, endlich eine neue Inspiration für neue Songs zu finden. Ohne neue Lieder hat seine Band keine Möglichkeit groß rauszukommen.

Mit den Voraussetzungen hatten die Charaktere viel Potenzial, um Probleme, Hoffnungen und Träume zu haben. Ich hatte mich darauf eingestellt, dass sie noch eine schöne Entwicklung durchlaufen und an Komplexität gewinnen. Leider hatte ich den Eindruck, dass es zwar eine zwischenmenschliche Entwicklung gibt, aber die Charaktere ansonsten nicht sonderlich über sich selbst hinauswachsen. Statt einer tiefgründigen Charakterdarstellung gibt es ziemlich viel Drama, um die Handlung zu füllen. Für mich war dies zu viel Drama und hat mir am Ende das Lesevergnügen etwas gedämpft.

Wer bis dato ein großer Fan von den Büchern der Autorin ist, der ist auch mit diesem Buch wieder gut bedient. Es ist fesselnd geschrieben und die Atmosphäre ist sehr angenehm. Wer noch kein Roman von Brittainy C. Cherry kennt, sollte lieber zu einem früheren Buch von ihr greifen. In meinen Augen kann diese Geschichte nicht mit ihren ersten Romanen mithalten.

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Veröffentlicht am 02.04.2023

Sehr gut gelesen, aber teilweise eine zähe und verworrene Handlung

Mein Leben in deinem
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Jojo Moyes ist in meinen Augen dafür bekannt, dass sie Geschichten schreibt, die theoretisch so geschehen könnten, aber die auch Extremsituationen beinhalten. Dieser Roman ist in dieser Hinsicht keine ...

Jojo Moyes ist in meinen Augen dafür bekannt, dass sie Geschichten schreibt, die theoretisch so geschehen könnten, aber die auch Extremsituationen beinhalten. Dieser Roman ist in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Er handelt von Nisha und Sam, die komplett unterschiedliche Leben führen. Nisha ist die Ehefrau eines erfolgreichen Geschäftsmannes. Ihr Alltag besteht auch Shoppingtrips, Fitnessstudiobesuchen und Beautybehandlungen. Wenn man für sie eine Jobbezeichnung suchen würde, dann wäre sie die Vorzeigeehefrau. Sam ist zwar auch eine Ehefrau, aber sie muss mehr oder weniger rund um die Uhr arbeiten. Sie hat einen Job als Vertriebsleiterin und nach Feierabend muss sie sich um ihre Tochter, den Haushalt und ihre Eltern kümmern. Ihr Ehemann ist dabei keine große Hilfe, da er mit seiner Depression zu kämpfen hat.

Die beiden wären sich wahrscheinlich nie begegnet, wenn sie nicht durch Zufall an einem Tag im gleichen Fitnessstudio gewesen wären und ihre Taschen verwechselt hätten. Sie schlüpfen zwar nicht in die Haut der anderen, aber zumindest in die Schuhe der anderen. Es heißt ja nicht umsonst, dass Kleider Leute machen. Ich selbst kenne auch das Gefühl, wenn ich mir besondere Klamotten anziehe und mich dann besonders hübsch und damit selbstbewusst fühle. Die Ausstrahlung sorgt dafür, dass man auch anders wahrgenommen wird. Somit sind die getauschten Schuhe der Auslöser für viele andere Dinge.

Das Gedankenspiel, was alles passieren kann, wenn man einen Tag in den Schuhen einer anderen rumläuft, fand ich sehr spannend. Allerdings habe ich mich zunächst sehr schwer mit der düsteren Atmosphäre getan. Es gibt sehr viele schwerfällige, ernste Themen in der Handlung. Eigentlich mag ich es, wenn eine Geschichte tiefgründig ist. Allerdings mag ich es auch, wenn es zumindest zeitweise lockere Episoden gibt, die einen motivieren weiterzulesen. Zeitweise habe ich mich da sehr schwergetan und habe auch durchaus zwischendurch ein paar Tage Pause gemacht, bevor ich das Hörbuch weitergehört habe.

Auch war zum Ende hin die Handlung etwas zu verworren für mich. Ein Zufall ist spannend, aber wenn es zu viele Zufälle gibt, dann wirkt dies auf mich unrealistisch. Ich denke, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass es so Entwicklungen im realen Leben gegeben hätte.

Ein Lichtblick war da in jedem Fall die Sprecherin. Luise Helm hat eine sehr angenehme Stimme und konnte hier die Atmosphäre ausgesprochen gut darstellen. Ich konnte ihr wirklich gut zuhören. Sie war eine sehr gute Wahl für dieses Hörbuch. Leider reicht eine gute Sprecherin alleine nicht aus, um ein fantastisches Hörerlebnis zu erschaffen. Meine Erwartungen an den Roman waren zu hoch. Es ist leider kein weiteres „Ein ganzes halbes Jahr“. Es gibt weniger Gefühle und die düstere Stimmung färbt leider ein bisschen auf den Leser ab.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Wenn der Reiz des Neuen etwas verflogen ist

Whitestone Hospital - Drowning Souls
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Nach dem ersten Besuch im „Whitestone Hospital“ war ich sehr gespannt darauf ein weiteres Mal als Patientin dort aufgenommen zu werden. Sind wir ehrlich, wer wollte nach dem Cliffhanger nicht wissen, wie ...

Nach dem ersten Besuch im „Whitestone Hospital“ war ich sehr gespannt darauf ein weiteres Mal als Patientin dort aufgenommen zu werden. Sind wir ehrlich, wer wollte nach dem Cliffhanger nicht wissen, wie das Leben in dem Krankenhaus weitergeht. Ich konnte mir außerdem nicht vorstellen, dass Lauras Liebesgeschichte schon so schnell vorbei sein könnte. Ich habe ihr vom ganzen Herzen gewünscht, dass sie auch endlich einmal etwas mehr Glück hat. Auch wenn der zweite Teil nicht mehr Laura als Hauptperson hat, sondern nun Sierras und Mitchs Geschichte erzählt, geht die Geschichte nahtlos weiter. Jeder sollte somit den ersten Teil gelesen haben, bevor er mit diesem Buch beginnt. Jeder, der den ersten Teil noch nicht kennt und die Reihe gerne noch lesen möchte, sollte auch hier die Rezension nicht weiterlesen.

Zunächst habe ich mich etwas schwer getan mit dem Charakterwechsel. Ich hätte so gerne noch mehr von Laura gelesen, sodass ich zunächst Sierra nicht gerecht werden konnte. Auch sie ist eine starke Persönlichkeit, die es in der Vergangenheit nicht leicht hatte. Es kommt selten vor, dass eine Figur weiß, dass sie als Kind nicht gewollt war. Das ist eine faszinierende Thematik. Hier hätte ich mir gewünscht, dass diese Thematik auch noch mehr hervorgehoben wurde, weil sie mich persönlich einfach interessiert hätte. Darüber hinaus ist Sierra kein Mensch, dem es leicht fällt auf andere Menschen zuzugehen. Damit ist sie ein starkes Gegenstück zu Mitch, der auf den ersten Blick wirkt wie ein offenes Buch.

Die Offenheit von Mitch trügt allerdings. Wie bei einer Zwiebel gibt es einige Lagen, die der Leser nach und nach zu ihm aufdecken kann. Seine Beziehung zu seiner Familie und seine Liebe zum Kochen haben ihn mir direkt sympathisch gemacht. Auch seine Sicht bringen einige tiefgehende Probleme mit. Er darf sich in dieser Episode mit der Endlichkeit des Lebens auseinandersetzen. Gerade wenn man in einem Krankenhaus arbeitet, begegnet man dem Tod deutlich häufiger. Auch hier hätte ich mir noch mehr Einblicke in seinen Kopf gewünscht. Er scheint mit dem Gedanken an den Tod zu kämpfen, aber seine Schwierigkeiten werden hier noch nicht gelöst.

Nachdem der Glanz des Neuen sich abgenutzt hatte und ich mich an die neuen Hauptfiguren gewöhnt hatte, war ich etwas enttäuscht, dass die Probleme der Charaktere eher oberflächlich analysiert werden. Ich hätte mir mehr Tiefgang erwartet und war da sehr ernüchtert. Ich bin mir da nicht so sicher, ob ich diese Reihe weiterlesen möchte, wenn jeder Band nur eine sehr kurze Episode in dem Krankenhaus abbildet.

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