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Veröffentlicht am 15.05.2021

Ein Buch mit wichtiger Message

Dancing with Bees
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In unserem Alltag vergessen wir schnell auf die kleinen Dinge im Leben zu achten, was um uns herum passiert und wie erfüllend es sein kann, Zeit in der Natur zu verbringen. Brigit Strawbridge Howard schafft ...

In unserem Alltag vergessen wir schnell auf die kleinen Dinge im Leben zu achten, was um uns herum passiert und wie erfüllend es sein kann, Zeit in der Natur zu verbringen. Brigit Strawbridge Howard schafft es durch ihr Buch, einen für die Natur und Insektenwelt zu begeistern und das Bewusstsein für die Umwelt und den Umgang mit dieser zu stärken.

Die Autorin verknüpft wissenschaftliche Aspekte mit persönlichen Erfahrungen und Geschichten, was es dem Leser auf einfache Art und Weise ermöglicht, sich Wissen anzueignen. An dieser Stelle muss gesagt werden, dass es sich um ein Sachbuch handelt, perfekt für Laien wie mich. „Dancing with Bees“ lässt uns die Insektenwelt, aber auch Pflanzen- und Tierwelt entdecken. Wenn man wie ich ein absoluter Neuling in Sachen Bienen ist, ist dieses Buch der perfekte Einsteiger, um mehr über unsere Natur und vor allem die Bienen und Hummeln zu lernen.

Das Buch ist hochwertig gestaltet und man merkt, dass sich besonders bei der Aufmachung Mühe gegeben wurde. Die Zeichnungen von John Walters sind wunderschön und runden das Ganze gestalterisch ab. Des Weiteren finde ich es super, dass der Löwenzahn Verlag auf eine klimafreundliche Produktion nach dem Cradle to Cradle-Prinzip und einen plastikfreien Versand der Bücher achtet.

Einen Punkt muss ich leider abziehen: Ich fand es anfangs schwierig, das Neugelernte einzuordnen, da die Autorin doch öfter einmal abschweift. Ich hätte mir auch gerne mehr Bilder zu den einzelnen Insekten- und Pflanzenarten gewünscht, aber zum Glück gibt es heutzutage Suchmaschinen, die einem das Leben einfacher machen. Die 350 Seiten fand ich gegen Ende auch etwas langatmig.

Nichtsdestotrotz nimmt uns die Autorin Brigit Strawbridge Howard auf eine schöne Reise zurück zur Natur mit. Man merkt wie viel Lebensfreude sie daran hat und wie viel Wissen sie über die letzten Jahre angesammelt hat. Im Großen und Ganzen vermittelt das Buch auch eine wichtige Botschaft, dass wir besser auf unsere Umwelt und unseren Planeten Acht geben sollten. Mir wurde wieder einmal bewusst, wie alles auf diesem Planeten zusammenhängt und wie wichtig intakte Ökosysteme doch sind.

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Veröffentlicht am 26.05.2023

Süße Coming of Age Liebesgeschichte

Girls like girls – Sag mir nicht, wie ich mich fühle
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Coley ist neu in der Stadt oder besser gesagt in der Kleinstadt – denn jeder kennt und weiß hier alles über jeden. Nach dem Tod ihrer Mutter ist sie hierhergezogen und wohnt nun bei ihrem entfremdeten ...

Coley ist neu in der Stadt oder besser gesagt in der Kleinstadt – denn jeder kennt und weiß hier alles über jeden. Nach dem Tod ihrer Mutter ist sie hierhergezogen und wohnt nun bei ihrem entfremdeten Vater Curtis, der sich alle Mühe gibt, Coley wieder in sein Leben zu integrieren und zurückzugewinnen. In ihren ersten Tagen lernt sie zudem Sonya kennen, die eine magische Anziehungskraft auf Coley ausübt. Coley verliebt sich Hals über Kopf und ihre Gefühle scheinen auf Erwiderung zu treffen. Doch Sonya scheint sich ihre Gefühle nicht eingestehen zu wollen, vor allem nicht vor ihren Freunden – ein Sommer voller Gefühlschaos beginnt.

Hayley Kiyoko beschreibt sehr feinfühlig die Hürden des Erwachsenwerdens aus Sicht einer queeren und sehr rebellischen Protagonistin. Dabei ist eine süße Sommerliebesgeschichte für Jugendliche entstanden, die ich innerhalb weniger Tage verschlungen habe. Ich kannte Hayley Kiyoko bereits von ihren Songs und finde es eine wunderbare Idee, dass aus ihrer Hitsingle „Girls Like Girls“ nun auch ein Jugendbuch wurde. Wer das Musikvideo noch nicht gesehen hat, unbedingt anschauen und reinhören!

Das Buch ist aus Coleys Sicht geschrieben. Durch Online-Tagebucheinträge (öffentliche und private) bekommt man allerdings auch zu einem Teil Einblicke in Sonyas Gefühlswelt, was neben den kleinen Skizzen Abwechslung in die Geschichte bringt. Mit den Charakteren bin ich leider nicht ganz warm geworden, außer mit meinem Lieblingscharakter Alex. Alle Beziehungen untereinander, insbesondere die von Sonya und Coley, wirken sehr toxisch. Der Inhalt ist in Teilen auch ein wenig drogenverherrlichend und absurd, aber vielleicht bin ich mittlerweile auch schon einfach zu alt dafür.

Insgesamt finde ich, dass die Geschichte dennoch gut für Jugendliche zu lesen ist, wichtige Themen behandelt und Coley eine immense Persönlichkeitsentwicklung zum Besseren durchläuft. Ich würde mir gerne noch ein Buch zu Alex Geschichte wünschen und vergebe insgesamt 3,5 von 5 Sternen für „Girls Like Girls“.

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Veröffentlicht am 20.06.2021

Leichte Lektüre mit ernstem Thema

Bleib noch ein bisschen
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In Juliane Lauterbachs Liebesroman „Bleib noch ein bisschen“ geht es um die Geschichte von Anne, die weiterhin Nachrichten von ihrem verstorbenen Mann Tom bekommt. Das Unternehmen chat4ever bietet Hinterbliebenen ...

In Juliane Lauterbachs Liebesroman „Bleib noch ein bisschen“ geht es um die Geschichte von Anne, die weiterhin Nachrichten von ihrem verstorbenen Mann Tom bekommt. Das Unternehmen chat4ever bietet Hinterbliebenen einen Service an, der es ihnen ermöglicht, mit ihren Geliebten auch nach deren Tod zu schreiben. Anne hält dies anfangs für einen schlechten Scherz, lässt sich letztendlich aber doch darauf ein. Je mehr sie mit dem Fremden, der in Toms Namen schreibt, kommuniziert, desto offener wird sie – eine Geschichte über den Verlust & Neuanfänge.

Ich fand es spannend, dass aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Auch der Schreibstil hat mir zugesagt. Das Buch ist schnell durchgelesen, da viele Kapitel mit einem Cliffhanger enden und man so unbedingt weiterlesen will. Nur mit den beiden Hauptprotagonisten bin ich nicht richtig warm geworden und deren Handlungen konnte ich auch nicht immer nachvollziehen. Die Liebesgeschichte, die sich hinter diesem ernsten Thema verbirgt, fand ich insgesamt jedoch schön.

Das Thema des Buches, über einen Service mit den Verstorbenen via App zu kommunizieren, hatte mein Interesse an dem Buch geweckt. Mich hätte eine größere Beschäftigung mit der Trauerbewältigung mit Hilfe der App und ein tieferer Einblick in die emotionale Ebene auch sehr gefallen. Diese Thematik wurde mir persönlich zu oberflächlich angeschnitten. Vielleicht habe ich mich hier ein bisschen fehlleiten lassen und andere Erwartungen an das Buch gehabt, denn schließlich steht im Klappentext geschrieben, dass es sich um einen Liebesroman handelt.

Insgesamt ist „Bleib noch ein bisschen“ eine leichte Lektüre mit ernstem Thema, die mich gut unterhalten hat. Bis zum Schluss gibt es viele Wendungen, die das Lesen nicht langweilig werden lassen. Die Geschichte an sich ist leider nicht immer schlüssig und auch eine tiefgründigere Behandlung der Trauerbewältigung hätte mir mehr zugesagt, deshalb vergebe ich 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.11.2023

Hatte mir mehr erhofft

Hope's End
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Kennt ihr das, wenn man zu viel will und dann vom Wesentlichen abkommt? So kam mir Hope’s End vor… Ich hatte das Gefühl, dass Riley Sager so viele unerwartete Plot Twists wie möglich in die Geschichte ...

Kennt ihr das, wenn man zu viel will und dann vom Wesentlichen abkommt? So kam mir Hope’s End vor… Ich hatte das Gefühl, dass Riley Sager so viele unerwartete Plot Twists wie möglich in die Geschichte bringen wollte, was diese wiederum im Großen und Ganzen sehr unglaubwürdig und ungereimt wirken lies.

Doch zuallererst zum Inhalt der Geschichte: Kit McDeere, eine junge Frau aus Maine, tritt ihre neue Stelle als Vierundzwanzig-Stunden-Pflegekraft in Hope’s End an. Ihr Job wird es sein, Lenora Hope zu betreuen. Die Lenora Hope, die vor fast fünfzig Jahren ihre Eltern und ihre Schwester grausam ermordet haben soll. Lenora hat die Tat bisher vehement abgestritten, doch nun ist sie bereit, Kit alles zu erzählen. Da sie nach einem Schlaganfall gelähmt ist und nur noch ihren linken Arm bewegen kann, kommuniziert sie mit Hilfe einer Schreibmaschine. Je mehr Kit erfährt, desto gefährlicher wird es für sie und auch sie selbst muss sich ihren eigenen Dämonen der Vergangenheit stellen.

Ich hatte bereits „NIGHT – Nacht der Angst“ von Riley Sager lesen dürfen, was mir sehr gut gefallen hat, und mich daher umso mehr über das Rezensionsexemplar zu Hope’s End gefreut. Meine Erwartungen waren dadurch zugegebenermaßen hoch, dennoch hat mich das Buch leider etwas enttäuscht. Es waren wieder viele Plot Twists enthalten und durch die Schreibmaschineneinträge von Lenora, welche durch eine andere Schriftart gekennzeichnet waren, kam Abwechslung in die Geschichte. Zudem ist man sich auch nie sicher, wer nun die Wahrheit erzählt und wer nicht.

Das Setting in Hope’s End hat mir insgesamt gut gefallen. Die Zeit scheint dort stillzustehen. Da das marode Anwesen nahezu wacklig am Rande einer Klippe steht und die Risse im Haus immer größer werden, wird eine unheilvolle Untergangsstimmung vermittelt. Man hat das Gefühl, dass in jeder Ecke des Hauses das Böse schlummert und nur darauf wartet hervorzukriechen. Das Cover mit dem grellen rot im Hintergrund des Hauses verdeutlicht dies sehr gut. Die Charaktere wirken ebenfalls sehr unheimlich, selbst Kit trägt ihr eigenes Geheimnis. Mit ihr konnte ich allerdings nicht warm werden und fand ihr Verhalten teilweise sehr naiv.

Abschließend kann ich sagen, dass die Geschichte anfangs etwas gebraucht hat, um Fahrt aufzunehmen und sich dann doch in einen Pageturner zu verwandeln (da man unbedingt wissen möchte, was damals wirklich geschah). Nichtsdestotrotz fand ich die Storyline etwas zu wild und an den Haaren herbeigezogen, was mich zwischenzeitlich sehr verwirrt hat. „Hope’s End“ wäre daher nicht meine erste Wahl, wenn es um ein Buch von Riley Sager ginge.

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Veröffentlicht am 24.09.2023

Nichts für schwache Nerven

Ich, Sperling
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Jakob, Sohn von niemandem, schreibt an seinem Lebensabend die Geschichte seiner Kindheit nieder. Nicht wissend, woher er stammt und wer seine Eltern sind, wächst er in einem Bordell im spanischen Carthago ...

Jakob, Sohn von niemandem, schreibt an seinem Lebensabend die Geschichte seiner Kindheit nieder. Nicht wissend, woher er stammt und wer seine Eltern sind, wächst er in einem Bordell im spanischen Carthago Nova im 4. Jahrhundert nach Christus auf. Die Prostituierten, welche „Wölfinnen“ genannt werden, ziehen den Jungen auf und zeigen ihm, wie er sich zu verhalten hat. Anfangs hilft er noch in der Küche und der Taverne aus, bis er selbst dazu gezwungen wird, im oberen Teil der Taverne zu arbeiten – dort wo die Wölfinnen arbeiten.

Der Einstieg in das Buch hatte mich direkt gepackt und lässt erahnen, wie brutal es im weiteren Verlauf der Geschichte zu sich gehen wird. Teilweise zieht sich das Buch dann jedoch über die fast 600 Seiten und einige Teile hätte man meiner Meinung nach durchaus kürzen können. Der historische Roman ist in vier Abschnitte aufgeteilt, die von den unterschiedlichen Etappen des Jungen im Bordell berichten. Das Cover mit dem Mosaik passt zum geschichtlichen Hintergrund des römischen Reiches.

Insgesamt muss ich sagen, dass mich das Buch sehr mitgenommen und betrübt hat, wenn man bedenkt, welch menschenverachtendes Verhalten den Sklaven gegenüber an den Tag gelegt wurde. An manchen Stellen wurde mir auch ein bisschen übel, da die Geschehnisse teilweise sehr explizit beschrieben wurden und daher nichts für schwache Nerven sind. Das Buch erzählt jedoch lediglich von der Kindheit des Jungen – durch den Klappentext „Ich […] schreibe diese Geschichte meines Lebens nieder“ dachte ich, dass die ganze Geschichte des Mannes erzählt werden würde. Deshalb kam das Ende für mich etwas zu abrupt und war, wenn man den Gesamtverlauf der Geschichte betrachtet, eher unpassend.

Eigentlich lese ich gerne Geschichten, die aus der Perspektive von Kindern erzählt werden (z. B. Wer die Nachtigall stört…, Der Gesang der Flusskrebse), doch „Ich, Sperling“ war für meinen Geschmack zu brutal und das Ende nicht rund, deshalb kein Muss.

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