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Veröffentlicht am 09.08.2017

Nicht so ganz mein Fall

Die sieben Farben des Blutes
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Vor einem Jahr tötete der Serienkiller Dionysos in Berlin drei Frauen. Bevor er gefasst werden konnte, hörte er plötzlich auf. Nun ist er wieder da und hat erneut gemordet. Staatsanwältin Helena Faber ...

Vor einem Jahr tötete der Serienkiller Dionysos in Berlin drei Frauen. Bevor er gefasst werden konnte, hörte er plötzlich auf. Nun ist er wieder da und hat erneut gemordet. Staatsanwältin Helena Faber nimmt die Spur wieder auf, wobei ihr Ex-Mann Robert der Kommissar in den Ermittlungen ist. Dionysos scheint mit ihnen zu spielen, denn er hinterlässt sogar Videos im Internet mit seinen Taten. Und da es ihm um die sieben Farben des Blutes zu gehen scheint, sind noch mehr Morde zu erwarten. Helena kommt bei ihren Ermittlungen dem Täter sehr nahe, denn sie steht selbst auch auf seiner Todesliste.

Schon der Klappentext hörte sich sehr spannend an und ich erwartete einen unterhaltsamen Thriller. Doch relativ schnell las ich Dinge, die ich nicht so unbedingt lesen wollte. Da war zum einen, dass sich die alleinerziehende Helena des Nachts mit einem Spielzeug vergnügt. Es mag solche Dinge ja geben – aber ich will nicht unbedingt davon lesen. Das gehört für mich nicht in einen Thriller, solange es nicht unbedingt für die Handlung erforderlich ist! Und dann wurde hier eine abscheuliche Art des Tötens gewählt, die auch immer wieder erwähnt und zur Sprache gebracht wird. Ich hatte den Eindruck, dass der Autor richtigen Spaß daran hatte, diese ekligen und abscheulichen Details immer wieder zu erwähnen. Meiner Meinung nach wurde hier Ekel mal wieder mit Spannung verwechselt.

Ich wurde mit der Hauptfigur Helena Faber dann auch nicht ganz warm und ich finde ihren Charakter nicht so ganz stimmig. Ihre Gedächtnisprobleme finde ich zu konstruiert und an den Haaren herbeigezogen. Ihre wechselnden Bettpartner mögen Männerfantasien beflügeln, aber mich stören sie nur. Und ihren Ex-Mann verstehe ich dann auch nicht so ganz, aber das mag an mir liegen.

Die Handlung hatte meiner Meinung nach einige Längen und das Buch hätte meiner Meinung nach gerne auch etwas kürzer ausfallen dürfen, dafür hätte man nur ein paar Gedächtnisprobleme von Helena streichen müssen. Dazwischen war es dann einigermaßen spannend, auch wenn es nicht immer flüssig voran ging. Es gab Szenen, die mit der eigentlichen Handlung nichts zu tun hatten, und die man für die Geschichte einfach nicht brauchte. Das Ende gefiel mir dann auch nicht unbedingt. Das offene Ende ist nicht so meins und rief in mir den Eindruck hervor, dass da jemand nur sicherstellen will, dass die Leser auch das nächste Buch kaufen.

Insgesamt bereue ich es nicht, das Buch gelesen zu haben, doch ich kann es auch nicht unbedingt weiter empfehlen. Es wird aber bestimmt auch begeisterte Leser geben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

außen hui, innen pfui

Maestra
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Meine Zusammenfassung
Judith Rashleigh kommt aus einem kleinen britischen Ort und war schon in der Schule eher das Mobbingopfer als eine gute Schülerin oder gar beliebt. Sie will nach oben, will Ruhm und ...

Meine Zusammenfassung
Judith Rashleigh kommt aus einem kleinen britischen Ort und war schon in der Schule eher das Mobbingopfer als eine gute Schülerin oder gar beliebt. Sie will nach oben, will Ruhm und Reichtum, will Anerkennung. Sie hofft, dass ihr Kunststudium und die danach folgende Anstellung in einem der zwei besten Kunstauktionshäuser Londons ihr dazu verhilft. Doch es kommt ganz anders. Nach drei Jahren ist sie immer noch ganz unten. Ihr Chef schickt sie gar zu einem Kunden, von dem er weiß, dass dieser sie nur begrapschen wird und auch gern noch weiter geht. Da wittert Judith ihren großen Durchbruch, denn sie erkennt eine Fälschung eines wertvollen Bildes und will ihren Chef damit beeindrucken, indem sie ihn vor einem großen Skandal bewahrt. Doch es kommt anders: Ihr Chef feuert sie fristlos, lässt sie gar mit Security sofort hinaus werfen.

Judith ist maßlos enttäuscht. Sie sieht ihre Wünsche, die sie für ihr Leben hatte, in weite Ferne gerückt. Sie reagiert sich erst einmal mit einem flotten Dreier ab. Die nächsten Tage arbeitet sie als Hostess in einem Club, wo reiche, meist verheiratete Männer einfach nur ein bisschen reden und trinken mit schönen Frauen. Damit hatte sie schon einige Wochen zuvor angefangen, um ihr karges Gehalt aufzubessern. Ein Mann macht ihr das Angebot, mit ihm nach Cannes zu fahren für ein Wochenende. Judith besteht darauf, eines der anderen Mädchen auch mit zu nehmen, und begleitet ihn dann. Sie hat jedoch nicht vorausgesehen, dass der Mann, den sie schon mehrere Wochen kennt, dann doch mehr will als nur trinken und reden. Sie denkt sich nichts dabei, als sie ihm Beruhigungsmittel in den Drink mischt und sich eine schöne Nacht in Cannes macht.


Meine Meinung
Der Schreibstil ist größtenteils ganz in Ordnung. Manchmal ist er einfach nur beschreibend, dann wieder äußerst nüchtern und objektiv, als es etwa um eine Sexszene geht, und dann gibt es immer mal wieder kleine Beschreibungen, die mir ein Grinsen auf das Gesicht zauberten. So wird einmal etwa beschrieben: "Bösartige kleine Augen zuckten über einem ergrauten Hitlerbärtchen, das an seiner Oberlippe hing wie eine Nacktschnecke an der Sprungschanze." (S. 44). Diese kleinen humorvollen Beschreibungen sind jedoch eher eine Seltenheit, sodass ich den Eindruck habe, dass sie nicht wirklich zum Schreibstil gehören, sondern eher punktuell eingefügt wurden. Ich bekam den Eindruck, dass die Autorin diese kleinen Beschreibungen etwa in einem anderen Buch gefunden und dann selbst verwendet hat, um ihren Roman etwas aufzulockern. Sie passen also nicht wirklich zum übrigen Schreibstil, wirken eher wie ein Fremdkörper.

Gerade die Sexszenen finde ich dann allerdings eher abstoßend. Sie sind einfach nur vulgär und bewegen sich sprachlich auf einem ganz niedrigen Niveau. Immer, wenn es um Sex geht, wird nur von fi**** (Von mir zensiert, weil ich dieses Wort einfach abstoßend finde!) gesprochen. Ganz ehrlich: Wenn ich etwas mit diesem Wort lesen will, dann nehm ich mir die Liedtexte von Eminem oder anderen Rappern vor, aber kein Buch, das angeblich ein internationaler Bestseller sein soll! Und die Beschreibung, was da wogegen klatscht und was wie feucht wird, brauche ich nicht. Ich habe nichts gegen erotische Szenen in Büchern, die vielleicht auch mal detailliert beschrieben werden, aber bitte nicht so! Ich fühlte mich ein wenig an "Schulmädchenreport" erinnert: Rein, raus, rein, raus, stöhnen - fertig!

Das Buch strotzt nur so von Modebegriffen und Namen, die Mode-Insidern wohl etwas sagen. Mich nervten die Begriffe aber mit der Zeit einfach nur! Ich hatte oft keine Ahnung, wovon da geschrieben wurde und was mir diese Aufzählung von Kleidungsstücken und Designern eigentlich sagen sollte. Um zu verdeutlichen, was ich meine, gebe ich hier einmal eine ganz kurze Leseprobe von Seite 88, wo mit diesem Satz gerade ein neuer Abschnitt anfängt: "Ich hatte ein paar von James' Fünfzigern dazu genutzt, mich für die Reise auszustatten - mit einem braunen geflochtenen Lederweekender aus einem kleinen Laden in Marylebone und einer passenden Tasche, die beide ohne Weiteres als Bottega Veneta durchgegangen wären, mit einem schwarzen Bikini von Eres, der an der Seite gebunden wurde, einer Tom-Ford-Sonnenbrille und einem Vuitton-Schal im Stephenson-Sprouse-Design in Türkis und Beige." Was ist ein Lederweekender? Eine Hose? Eine Kombination? Ein Koffer? Eine Jacke? Wer oder was ist Bottega Veneta? Der einzige Name, der mir in diesem Satz etwas sagt, ist Louis Vuitton. Ansonsten verstehe ich kaum etwas aus dem Satz. Und so geht es mir in diesem Buch leider häufiger. Mode und die ganzen Fachbegriffe sind ein Schwerpunkt in diesem Buch und wer davon wie ich nichts versteht, wird außen vor gelassen, gehört eben nicht zu diesem elitären Kreis, zu dem Judith unbedingt dazu gehören will. Da mich ein Buch wie dieses aber in erster Linie unterhalten soll, ärgert mich das einfach. Ich hätte mir wenigstens ab und zu kleine eingestreute Erklärungen gewünscht, damit ich nicht so blöd da stehe und alles googlen müsste, um es zu verstehen. Würde man allein diese ganzen überflüssigen Aufzählungen modischer Einzelheiten weg lassen, dürfte das Buch fast 25 % kürzer sein, denn Judith kauft leider sehr oft ein bzw. zieht sich an ...

Die Handlung entwickelt sich dann auch recht schwerfällig, wird immer wieder ausgebremst von Modedetails, weil Judith gerade mal wieder einkauft, sich umzieht oder die Kleidung von jemandem beschrieben wird. Nach den Vorkommnissen in Cannes verändert Judith ihr Leben radikal. Für mich kam es doch etwas überraschend, denn ich fand dieses Verhalten auch nicht zu der Person von Judith passend. Sie war eigentlich immer der "Niemand aus Nirgendwo", wie sie sich selbst mal bezeichnet, und der es einfach nicht schafft, aus diesem Milieu heraus zu kommen. Und plötzlich war sie jemand ganz anderes, benahm sich auch ganz anders. Sie schien es doch geschafft zu haben! Der Weg, wie sie es dorthin geschafft hat, war für mich nicht so ganz verständlich - aber ich gehöre ja auch nicht zur Schickeria von Cannes. Ich hab auch nicht verstanden, wieso sie plötzlich dazu gehörte, wo sie es doch vorher nie geschafft hatte. Wenn sie doch diese Fähigkeiten hatte, sich so zu geben wie diese High-Society und darin gar nicht aufzufallen - wieso hat sie dies dann vorher nie getan? Wieso war sie vorher die kleine graue Niemand aus Nirgendwo - und plötzlich eine angesagte Frau aus der gehobenen Klasse? Natürlich, es könnte auf diese zufällige Art und Weise passieren, aber diese Wandlung fand ich nicht so ganz glaubhaft.

Wie sich die Handlung nach der Wandlung weiter entwickelt, finde ich dann auch eher an den Haaren herbei gezogen. Ich will nicht zuviel vom Inhalt verraten, der sich dann doch in eine ziemlich andere Richtung entwickelt, als der Klappentext vermuten lässt, aber jeder, der ein bisschen Verstand hat, wird sich vermutlich anders verhalten. Ich finde das Verhalten von Judith auch plötzlich viel zu abgeklärt, zu emotionslos und eher in die Richtung eines Soziopathen tendierend. Das wird meines Erachtens sehr deutlich, als sie in Italien einen One-Night-Stand hat und mitten im Akt, wo wieder etwas irgendwo gegen klatscht, überlegt, dass sie auch gut die Statue vom Nachttisch nehmen und dem Mann jetzt über die Rübe ziehen könnte, um ihn zu töten. Kurze Zeit später denkt sie dagegen wieder ganz liebevoll an ihre Mutter und einen guten Freund, der mit ihr im Auktionshaus gearbeitet hatte. Wie gesagt: Es passt für mich einfach nicht zusammen, ich erkenne die Persönlichkeit von Judith nicht: Immer noch das kleine Mädchen, das aus ihrem schlechten Umfeld mit der Alkoholikerin als Mutter heraus will? Die zielbewusste Karrierefrau, die sich nach oben arbeitet oder auch schläft? Die eiskalte Soziopathin, die für die Verwirklichung ihrer Ziele über Leichen geht? Irgendwie ist sie von allem ein bisschen, was zu recht seltsamen Handlungen führt. So bricht sie dann auf Seite 316 etwa plötzlich in richtige, echte Tränen aus, heult wirklich Rotz und Wasser und fühlt sich erleichtert, als ihr jemand auf den Kopf zu sagt, was sie in den letzten Monaten getan hat. Ich weiß, dass ein Mensch verschiedene Seiten haben kann, aber diese sind viel zu gegensätzlich und schließen sich eher gegenseitig aus.

An sich müsste die Geschichte spannend sein, denn es geht ja irgendwie doch fast in der gesamten Handlung um das gefälschte Gemälde, wenn auch ein wenig anders, als ich vorher vermutete. Im weiteren Verlauf des Buches kommen dann noch einige Dinge hinzu, die das Buch dann vielleicht in das Genre Krimi oder Thriller rücken lassen könnten. Trotzdem würde ich weder sagen, dass es sich um einen Krimi oder Thriller handelt, noch, dass es wirklich spannend ist. Ich musste mich manchmal zwingen, weiter zu lesen, habe den ein oder anderen Absatz auch quergelesen und bin danach wieder detailliert eingestiegen. Das sind für mich Anzeichen, dass ich die Handlung nicht spannend fand. Und weil die Ziele von Judith überwiegend im Unklaren bleiben, ihre Handlungen unvorhersehbar sind und man auch kaum weiß, wo das Buch hinführen soll, ist es eben auch nicht spannend. Es fehlt komplett so etwas wie ein Spannungsaufbau oder -bogen. Noch nicht einmal Judith ist wirklich gespannt, ob ihr jemand auf die Schliche kommt. Sie wartet einfach ab. Und so hab ich auch eher darauf gewartet, wann sie das nächste Mal einkaufen geht oder wann sie sich wieder umzieht, als darauf, dass etwas passiert.


Fazit
Judith ist immer gut angezogen und benimmt sich meist wie eine elegante Frau, aber ihr wirklicher Charakter sieht anders aus. Und auch dieser Roman sieht äußerlich wie ein Bestseller aus, der Klappentext klingt gut - aber im Inneren hab ich etwas anderes gefunden.

Veröffentlicht am 18.06.2017

viel Potenzial, aber nichts daraus gemacht

Nur ein kleiner Gefallen - A Simple Favor
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Stephanie und Emily sind Freundinnen. Sie haben sich über ihre Söhne kennen gelernt, die in die gleiche Schule gehen und gute Freunde sind. Emily ist berufstätig und Stephanie holt deshalb manchmal beide ...

Stephanie und Emily sind Freundinnen. Sie haben sich über ihre Söhne kennen gelernt, die in die gleiche Schule gehen und gute Freunde sind. Emily ist berufstätig und Stephanie holt deshalb manchmal beide Jungen von der Schule ab und passt auf Nicky auf, bis Emily ihn abholt. Eines Tages bittet Emily Stephanie mal wieder um diesen kleinen Gefallen. Allerdings wartet Stephanie vergeblich darauf, dass Emily kommt und Nicky abholt. Emily ist verschwunden …

In die Geschichte kommt man schnell herein. Die Charaktere sind sehr überschaubar, genauso wie die Handlungsorte und die Handlungen selbst. Insofern ist die Geschichte sehr minimalistisch gehalten. Die Persönlichkeiten der drei Hauptfiguren sind dann allerdings auch nicht so richtig ausgefeilt, sondern eher schlicht gehalten. Grundsätzlich sind alle normale, stinklangweilige Charaktere mit einem normalen Leben. Stephanie soll dann zwar etwas verrucht und böse erscheinen, weil sie lange Zeit einen Geliebten gehabt hat, mit dem sie besser nichts angefangen hätte und auch wusste, dass sie es nicht durfte, aber sogar dies fand ich eher belanglos und viel zu sehr aufgebauscht. Ich hatte den Eindruck, dass Stephanie versucht, sich damit wichtig und interessant zu machen, weil sie so ein großes Geheimnis hat. Auf mich wirkte es allerdings eher affig und machte sie mir noch unsympathischer, als sie schon war. Sie nimmt sich auch selbst viel zu wichtig und nimmt nicht unbedingt Rücksicht auf die Gefühle anderer. Ganz schlimm fand ich auch ihren Mami-Blog, mit dem sie immer wieder versucht, Aufmerksamkeit und Mitgefühl ihrer Leser zu bekommen.

Emily wurde mir dagegen anfangs fast sympathisch. Zur Charakterisierung fällt mir die Bezeichnung „böses Mädchen“ ein. Allerdings gab es da dann auch zu viel Langweiliges und sie tut Dinge, die einfach nicht zu ihr passen und die aufkommende Sympathie schnell wieder zerstören. Und ihre angebliche Liebe zu ihrem Sohn konnte ich ihr einfach nicht abnehmen. Dazu nimmt sie viel zu wenig Rücksicht auf ihn und scheint auch keine wirkliche Bindung zu ihm zu haben. Nicky scheint es auch kaum zu stören, dass seine Mutter verschwindet. Insgesamt spielen die Kinder, die eigentlich der Lebensinhalt ihrer jeweiligen Mutter sind, mir auch eine viel zu kleine Rolle in dem Buch.

Und wie die Charaktere ist dann auch die Handlung eher langweilig und sehr minimalistisch. Sie besteht eigentlich hauptsächlich aus dem Verschwinden von Emily – und anfangs darin, dass kaum einer sie sucht oder wirklich vermisst. Stephanies Suche beschränkt sich darauf, dass sie blogt und am nächsten Tag mal bei Emilys Haus vorbei fährt. Die Polizei, die erst nach über einer Woche eingeschaltet wird, tut auch zunächst nichts und wird erst viel später tätig, ohne dass es für die Untätigkeit einen triftigen Grund gibt. Und weder den Ehemann noch den Sohn scheint das Verschwinden wirklich zu beeindrucken. Dies ist die Zusammenfassung des ersten Drittels des Hörbuches. Und auch danach kommt nie wirklich Fahrt auf. Das Ende fand ich dann ein bisschen verworren und nicht nachvollziehbar. Für mich lagen andere Möglichkeiten eigentlich viel näher und fast jede in der Hörrunde geäußerte Idee für ein Ende hat mir besser gefallen.

Den erzählenden Schreibstil konnte ich gut folgen, doch mir fehlte fast jegliche Art von Gefühl. Manchmal keimte ein bisschen davon auf, aber es war mir einfach viel zu wenig. Und die Blog-Einträge von Stephanie, die im ersten Drittel gefühlt die Hälfte des gesamten Buches ausmachten, waren mir einfach viel zu übertrieben und effekthascherisch.

Der Sprecherin Tanja Geke (Synchronstimme von Jane Rizzoli in der Serie Rizzoli and Isles) konnte ich sehr gut folgen. Ich mag ihre dunkle, leicht rauchige Stimme und wie sie versuchte, den einzelnen Personen ein bisschen Persönlichkeit zu geben und ihre Emotionen wieder zu spiegeln. Doch wenn die Geschichte einfach nicht viel hergibt, stößt auch sie an ihre Grenzen. So fand mein Freund, der große Teile mitgehört hat (mithören musste), sie dann auch relativ langweilig, wobei ich meine, dies lag eher an der Geschichte als an Tanja Geke.

Insgesamt fand ich die Geschichte relativ langweilig. Auf mich wirkten weder die Personen noch die Handlung richtig ausgereift oder durchdacht, obwohl viel Potenzial und gute Ansätze da waren. Dazu kommt, dass mir keine der Personen sympathisch ist. Die Sprecherin Tanja Geke fand ich dagegen sehr gut.

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Veröffentlicht am 16.07.2018

viel Computerspiel, wenig Spannung

Die drei ??? Vampir im Internet (drei Fragezeichen)
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Die drei Fragezeichen werden diesmal engagiert, um ein neues Computerspiel zu testen, in dem ein Vampir einen Königssohn geraubt hat. Die Jungen fangen begeistert an zu spielen, doch schon bald ergibt ...

Die drei Fragezeichen werden diesmal engagiert, um ein neues Computerspiel zu testen, in dem ein Vampir einen Königssohn geraubt hat. Die Jungen fangen begeistert an zu spielen, doch schon bald ergibt sich ein Fall in der realen Welt, den die Detektive gleich nebenbei mit lösen.

Dieser Fall konnte mich leider absolut nicht begeistern. Mindestens die Hälfte der Geschichte (gefühlt etwa drei Viertel) besteht einfach nur aus dem Computerspiel und man erlebt mit, wie die drei in der virtuellen Welt kämpfen und nach dem Königssohn suchen. Da dies an sich überhaupt nichts mit einem Fall zu tun hat, finde ich es sehr langatmig und ich habe irgendwann quer gelesen, weil ich es sehr öde fand, dass es nur um Schwerthiebe und schwindende Lebensenergie ging.

Das Rätsel in der realen Welt lief dann irgendwie nur nebenher und war kaum mehr als eine Randnotiz. Insgesamt fehlt einfach der rote Faden in der Geschichte. Mal hier, mal da wird grundlos ein bisschen ermittelt – und plötzlich steht der Fall dann kurz vor der Aufklärung. Spannung kam bei mir einfach nicht auf. Bis zum Schluss war unklar, worum es eigentlich geht.