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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2024

Ein toller zweiter Band!

Moon & Midnight − Ein BISSchen Magie schadet nie
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Seit die 11-jährige Maggie Moon mit ihren Eltern nach Ghoston gezogen ist, hat sich ihr Leben komplett verändert. Sie hat nicht nur erfahren, dass sie aus einer alten Linie von Vampirjägern entstammt – ...

Seit die 11-jährige Maggie Moon mit ihren Eltern nach Ghoston gezogen ist, hat sich ihr Leben komplett verändert. Sie hat nicht nur erfahren, dass sie aus einer alten Linie von Vampirjägern entstammt – sie ist auch mit dem Vampirmädchen Theodora Midnight befreundet (die sich zum Glück vegetarisch ernährt). Gemeinsam mit ihrer Familie lebt Theodora mitten in den Skeleton Woods, in einem alten heruntergekommenen Schloss, das dank eines Schutzzaubers für normale Menschen unsichtbar ist. Normalerweise. Seit kurzem wird dieser Zauber aber aus rätselhaften Gründen immer schwächer. Zu allem Überfluss taucht dann auch noch ein Monsterjäger in der Stadt auf, der es auf Vampire und andere übernatürliche Kreaturen abgesehen hat. Maggie und Theodora müssen schleunigst etwas unternehmen, um den Schutzzauber wieder zu stärken. Doch dafür benötigen sie einen wichtigen Gegenstand: Draculas Ring. Ob es ihnen wohl gelingen, den Ring rechtzeitig zu beschaffen?

Es handelt sich hierbei um den zweiten Teil der„Moon & Midnight“ – Dilogie. Dank der kurzen Rückblenden zu Beginn sollte man auch als Neuling gut in die Story hineinfinden können, allerdings empfiehlt es sich, mit dem ersten Buch der Reihe zu starten.
Nachdem mir der Auftaktband so gut gefallen hat, habe ich mich auf die Fortsetzung sehr gefreut. Diese kommt in meinen Augen ein klein wenig schwächer daher als der Vorgänger, ist aber dennoch vollkommen lesenswert. Vor allem, wer gerade auf der Suche nach einer schaurig-schönen und witzigen Grusellektüre ist, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen.

Wie im vorherigen Band, so gilt auch hier: Wirklich gruselig wird es nicht. Man bekommt es zwar mit Vampiren, Werwölfen und Monsterjägern zu tun und macht einen Ausflug zu Graf Draculas Schloss in Transsylvanien, allerdings passiert all das auf eine sehr unterhaltsame, und nur ein bisschen unheimliche Art und Weise.

Der Humor kommt abermals nicht zu kurz, was von Katy Birchall auch nicht anders zu erwarten war. Das Abenteuer davor habe ich zwar als etwas lustiger empfunden, aber das war auch nur ein winzig kleiner Wermutstropfen für mich. Es hat trotz allem wieder großen Spaß gemacht, Ich-Erzählerin Maggie und ihre Vampirfreundin Theodora zu begleiten und gemeinsam mit ihnen und den weiteren Figuren ein neues aufregendes Abenteuer zu erleben. Langeweile kommt dabei an keiner Stelle auf, auch Erwachsene und Jungen werden an diesem Buch ihre helle Freude haben (dass der Verlag die Reihe als Mädchenbücher bezeichnet, finde ich persönlich nicht so passend).
Die gut 352 Seiten können allerdings nicht nur mit einer abenteuerlichen und vergnüglichen Geschichte punkten – sie begeistern auch mit vielen wichtigen Werten und Botschaften. So wird auch dieses Mal gezeigt, dass man auch dann wunderbar miteinander auskommen und befreundet sein kann, wenn man völlig verschieden ist und dass es sich lohnt, offen für Neues zu sein und sich die Zeit zu nehmen, um andere besser kennenzulernen.
Die bezaubernden schwarz-weiß Zeichnungen von Alexandra Helm ergänzen die Geschichte perfekt und das Ende schließt die Reihe gelungen ab.

Fazit: „Moon & Midnight – Ein BISSchen Magie schadet nie“ ist eine spannende und magische Geschichte mit ganz viel Freundschaft, Witz und Herz (und Ketchup) und wundervollen Charakteren. Ein Buch zum Schmunzeln, Wohlfühlen und ein kleines BISSchen Gruseln. Mir hat auch dieser Band rund um Maggie und ihre Vampirfreundin Theodora sehr viel Spaß gemacht. Ich kann diese Reihe ab 10 Jahren nur empfehlen. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 30.12.2023

Ein herrlicher Lesegenuss für Jung und Alt!

George und das Wundermittel
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Der 8-jährige George Kranky lebt zusammen mit seinen Eltern und seiner Oma auf einem Bauernhof mitten im Nirgendwo. Geschwister hat er nicht und es gibt keine Kinder in der Nähe, mit denen er hätte spielen ...

Der 8-jährige George Kranky lebt zusammen mit seinen Eltern und seiner Oma auf einem Bauernhof mitten im Nirgendwo. Geschwister hat er nicht und es gibt keine Kinder in der Nähe, mit denen er hätte spielen können. George hat die Nase gestrichen voll von seinem langweiligen Leben, vor allem sein Omilein hängt ihm zum Halse heraus. George verabscheut seine Großmutter – und das aus gutem Grund. Sie ist ein schrecklicher alter Griesgram, grummelt, grollt und meckert den ganzen Tag, interessiert sich nur für sich selbst und hat ihrem Enkel noch nie ein Lächeln geschenkt. Als George ihr eines Samstagmorgens ihre Medizin verabreichen soll, kommt ihm eine geniale Idee: Er wird seinem Omilein eine neue Medizin zusammenrühren. Ein echtes Wundermittel, das sie endlich von ihrer schlechten Laune heilt. Voller Tatendrang läuft George durch das ganze Haus und schüttet alles in seinen Trank, was ihm in die Finger kommt. Motoröl, Schmierfett, Schuhcreme, Currypulver – ein wirklich widerliches Gebräu, aber seine Oma hat auch nichts anderes verdient. Diese kann jedoch gar nicht genug davon kriegen. Es lässt sie wachsen und großartig fühlen, sodass sie gierig nach mehr verlangt. Immer länger und dünner wird sie, bis sie schließlich so groß und lang ist wie ein Kran. Was wohl passiert, wenn George den Tieren was von seinem Wundermittel gibt? Er beschließt kurzerhand, es herauszufinden...

Obwohl ich ein großer Roald Dahl-Fan bin, kannte ich seinen Kinderbuchklassiker „George und das Wundermittel“ bislang tatsächlich nicht. Mit der hübschen Neuausgabe aus dem Penguin Junior Verlag, die vor kurzem bei mir einziehen durfte, habe ich das nun aber endlich ändern können. Ich wurde wieder einmal nicht enttäuscht, allerdings kann das Buch mit den bekannteren Werken des britischen Autors wie beispielsweise „Mathilda“ in meinen Augen nicht mithalten. Vor allem im Hinblick auf die Botschaften und den Tiefgang der Erzählung.

Nichtsdestotrotz handelt es sich hierbei aber um einen typischen Dahl, sprich: Eine fesselnde, lustige, völlig verrückte und köstlich grausliche Geschichte, die auch heute noch Groß und Klein begeistert und einfach Spaß macht. Man sollte jedoch dem schwarzem Humor nicht abgeneigt sein, um die Story zu mögen. Kinder jedenfalls werden sie garantiert lieben, denn das Wundermittel, das George für seine Oma zusammenmischt, ist ein wirklich schaurig-scheußliches Gebräu. Es schüttelt einem beim Lesen regelrecht, wenn man mitverfolgt, was alles Kurioses in dem Trank landet. Nagellack, Frostschutzmittel – die Warnung zu Beginn, dass man Georges Medizin auf keinen Fall nachmachen sollte, sollte man definitiv beherzigen. Unser Protagonist ist dabei aber in keinster Weise ein böswilliger Charakter, im Gegenteil, er ist ein sehr freundlicher und sympathischer Junge. Ganz anders schaut es mit seiner Großmutter aus, die eine wahrlich unausstehliche alte Schreckschraube ist.

Die Figuren werden wie gewohnt sehr überspitzt dargestellt und sind klar in Gut uns Böse einzuteilen, was auch die zahlreichen bunten Illustrationen wunderbar wiedergeben. Diese stammen von niemand geringerem als Quentin Blake, dem Lieblingsillustrator von Roald Dahl. Blakes unverwechselbare humorvolle und skizzenhafte Zeichnungen passen mal wieder perfekt zu Dahls Text und machen das Buch – gemeinsam mit der erstklassigen Übersetzung von Sabine und Emma Ludwig – zu einem echten Vergnügen.

Fazit: „George und das Wundermittel“ ist eine fantasievolle, witzig-schräge und spannende Geschichte ab 8 Jahren mit skurrilen Charakteren und großartigen Illustrationen. Ein zeitloser Kinderbuchklassiker, der Jung und Alt einen herrlichen Lesegenuss beschert. Mich hat das Buch bestens unterhalten, ich kann diese gelungene Neuübersetzung nur empfehlen. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 28.12.2023

Eine wunderschöne Winter-Weihnachtsromanze zum Mitfühlen, Einkuscheln & Wohlfühlen

Coming Home for Christmas
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Die 17-jährige Svea Sommer ist eine sehr talentierte Pianistin und reist gemeinsam mit ihren Eltern, die ebenfalls erfolgreiche Musiker sind, viel in der Welt herum. Der hohe Druck, den ihre Eltern und ...

Die 17-jährige Svea Sommer ist eine sehr talentierte Pianistin und reist gemeinsam mit ihren Eltern, die ebenfalls erfolgreiche Musiker sind, viel in der Welt herum. Der hohe Druck, den ihre Eltern und auch sie selbst sich machen, setzt ihr nur merklich zu. Als sie nicht mehr vernünftig Klavier spielen kann, weil ihre Handgelenke sofort zu schmerzen beginnen, verordnet ihr der Arzt eine dreiwöchige Auszeit vom Klavierüben. Svea beschließt daraufhin zum Erholen nach Schweden zu reisen und die Weihnachtstage bei ihrer Großtante Yva zu verbringen. Doch es soll ganz anders kommen. Am Stockholmer Flughafen steigt sie versehentlich in das falsche Shuttle und landet in dem kleinen abgelegenen Hotel Slott Hotell, das von den Eltern ihres Fahrers Kjell betrieben wird. Dieser sollte eigentlich die neue Aushilfskraft vom Flughafen abholen, die zufällig ebenfalls den Nachnamen Sommer trägt. Svea erkennt schnell, dass Kjell sie verwechselt hat, doch anstatt den Irrtum aufzuklären, schlüpft sie kurzerhand in ihre neue Rolle. Ihre Großtante hat nichts dagegen, dass sie vorerst in dem Hotel bleibt, weiß jedoch nichts davon, dass sie dort als Lena Sommer arbeitet. Svea verliebt sich in den nächsten Tagen nicht nur immer mehr in das Slott Hotell – auch dem attraktiven und charmanten Kjell kommt sie immer näher.

Schon das stimmungsvolle Cover verspricht jede Menge Winterzauber und Romantik und genau das bekommt man auch. Stefanie Neeb hat mit ihrem neuen realistischen Jugendbuch eine zuckersüße Weihnachtsromanze geschrieben, die einem das Herz erwärmt und so richtig in Advents- und Urlaubsstimmung versetzt. Es wird einfach alles so schön hyggelig und winterlich beschrieben. Man fühlt sich direkt wohl beim Lesen und würde am liebsten sofort selbst in dem idyllischen Slott Hotell einchecken und die Feiertage dort verbringen.

Auch die Charaktere sind wunderbar gelungen und schleichen sich im Nu in das Leserherz. Svea und Kjell sind zwei supersympathische und authentische Protagonist*innen und da die Handlung abwechselnd aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive erzählt wird, kann man sich sehr gut in beide hineinversetzen und ihre Gefühle und Gedanken nachvollziehen.
Neben den beiden lernt man im Verlauf noch viele weitere interessante Persönlichkeiten kennen wie Sveas beste Freundin Nele, ihre tolle Großtante Yva oder – eine meiner persönlichen Lieblinge – Kjells kleine aufgeweckte Schwester Caja.

Die Handlung ist insgesamt recht vorhersehbar und teils auch etwas kitschig, was mich aber nicht gestört hat, für mich gehört das für eine solche Story einfach dazu. Und es ist zudem auch nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Es werden auch ein paar wichtige und tiefgründige Themen angesprochen wie Leistungsdruck, Selbstfindung und den Mut finden, seinen eigenen Weg zu gehen.

Das Ende ist ebenfalls stimmig und passend für die Geschichte und lässt einen mit einem glücklichen und wohlig-warmen Gefühl zurück.

Fazit: „Coming Home for Christmas“ ist eine wunderschöne weihnachtliche Liebesgeschichte mit jeder Menge Cozy Winter Vibes und liebenswerten Charakteren. Ein absolutes Wohlfühlbuch vor der herrlichen verschneiten Kulisse Schwedens und die perfekte Lektüre für kuschelige Lesestunden in der kalten Jahreszeit. Unterhaltsam, romantisch, herzerwärmend. Ich habe das Buch nahezu in einem Rutsch weggeschmökert und eine zauberhafte Zeit mit Svea, Kjell und Co. verbracht. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 20.12.2023

Ein weiterer toller Folgeband!

StoryWorld (Band 3) - Der Schatz der Dschinn
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Chloe und Sascha haben es gerade noch rechtzeitig geschafft, dem Parkbesitzer Zoran Zelptin zu entkommen und halten sich immer noch in StoryWorld auf. Henry jedoch ist die Flucht nicht geglückt. Wo ist ...



Chloe und Sascha haben es gerade noch rechtzeitig geschafft, dem Parkbesitzer Zoran Zelptin zu entkommen und halten sich immer noch in StoryWorld auf. Henry jedoch ist die Flucht nicht geglückt. Wo ist er, schwebt er in Gefahr? Und was ist das für ein merkwürdiges Dorf, in dem sie gelandet sind? Hat Zelptin sie mit Absicht hierher geschickt? Den Mädchen wird schnell klar, dass sie sich in Henrys Heimatdorf befinden. Ihnen begegnet zunächst keine Menschenseele, doch dann sehen die Freundinnen, dass sich die Bewohner in ihren Häusern verkrochen haben, aus Angst vor den bedrohlichen Nebelschwaden. Auf der Suche nach einem sicheren Versteck geraten Chloe und Sascha in eine neue Themenwelt des Erlebnisparks. Eine Welt wie aus Tausendundeiner Nacht. Mit dem Ziel, Henry wiederzufinden und die magischen Wesen des Parks zu retten, begeben sich die beiden Mädchen auf eine neue gefährliche Reise. Endlose Sandwüsten, eine unterirdische Stadt und mächtige Dschinn erwarten sie. Und Kreaturen, die ihnen alles andere als freundlich gesinnt sind.

Es handelt sich hierbei um den dritten Band der StoryWorld-Reihe. Es ist auf jeden Fall ratsam die beiden vorherigen Bände zu kennen, da die Bücher aufeinander aufbauen.
Nachdem mir die zwei Vorgänger so gut gefallen haben, habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut und bin mit entsprechend hohen Erwartungen darin eingetaucht. Und ich wurde abermals nicht enttäuscht.

Die Handlung setzt direkt an dem Ende des zweiten Teils an und man ist sofort mittendrin im Geschehen. Schon der Prolog, der erneut Henry gewidmet ist, zieht einen in den Bann und auch die darauffolgenden Kapitel, die von Saschas und Chloes Erlebnissen berichten, halten einen durchweg in Atem. Langeweile kommt auf den gut 250 Seiten garantiert nicht auf! Es macht einfach nur wieder großen Spaß, Sascha, Chloe und ihre tierischen Begleiter, Wellensittich Frodo und Hundedame Pearl, auf ihrer abenteuerlichen Quest zu begleiten und neue faszinierende Orte von StoryWorld kennenzulernen. Zunächst halten wir uns noch in dem Fischerdorf von Henrys Familie auf, allerdings verschlägt es uns sehr schnell in die nächste Themenwelt, dem Morgenland. Mit diesem Schauplatz hat Sabrina J. Kirschner ein weiteres richtig cooles Setting erschaffen. Gefährliche Sandstürme, verhängnisvoller Treibsand, Wüstengnome, Sandwürmer, mächtige Dschinn – all das und noch mehr erwartet unsere Hauptprotagonistinnen. Ihr drittes Abenteuer wird den Mädchen wieder einiges abverlangen. Es ist erneut wundervoll und aufregend zu sehen, wie sie sich die beiden gemeinsam den vielen Herausforderungen und Gefahren stellen und dabei über sich selbst hinauswachsen. Auch ich, als Erwachsene, war durchweg ganz gefesselt von den Ereignissen und eine überraschende Wende zum Ende hin habe ich überhaupt kommen sehen.

Die Geschichte endet diesmal recht abgeschlossen, sodass ich befürchte, dass dies der letzte Band der Reihe ist. Es bleiben allerdings ein paar Fragen unbeantwortet, ich hoffe daher sehr, dass es vielleicht doch noch weitergehen wird.

Neben der Story ist auch die Gestaltung des Buches rundum gelungen. Das Cover ist ein echter Hingucker und passt perfekt zu den anderen Bänden. Auf den Vorsatzpapieren befindet sich eine wunderschöne farbige Karte von StoryWorld und die zahlreichen stimmungsvollen schwarz-weiß Illustrationen von Melanie Korte sind ebenfalls einfach wieder traumhaft und untermalen das Erzählte gekonnt.

Fazit: Mit dem dritten Band ihrer StoryWorld-Reihe hat Sabrina J. Kirschner eine weitere tolle Fortsetzung geschrieben. „StoryWorld – Der Schatz des Dschinn“ ist eine spannende, actionreiche und fantasievolle Geschichte voller Magie, Überraschungen und Abenteuer. Das beste Lesefutter für alle Fantasyfans ab 10 Jahren. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 20.11.2023

Eine wunderschöne Fortsetzung der Tintenwelt-Trilogie!

Tintenwelt 4. Die Farbe der Rache
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Keine Bücher haben mich so sehr geprägt wie die von Cornelia Funke. Vor allem mit ihrer Tintenwelt-Reihe verbinde ich so viele schöne Kindheitserinnerungen! Meine Freude war daher natürlich riesengroß, ...

Keine Bücher haben mich so sehr geprägt wie die von Cornelia Funke. Vor allem mit ihrer Tintenwelt-Reihe verbinde ich so viele schöne Kindheitserinnerungen! Meine Freude war daher natürlich riesengroß, als ich hörte, dass es nach so langer Zeit weitergehen wird. Endlich, 16 Jahre nach dem Erscheinen von Band 3, öffnen sich die Tore in die Tintenwelt wieder, endlich können wir uns von der Meisterin der Fantasie wieder in diese einzigartige magische Welt entführen lassen. Wie sehr habe ich mich darauf gefreut. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Fünf Jahre sind seit dem Ende von „Tintentod“ vergangen. Für Meggie, Mo, Staubfinger und die anderen Bewohner von Ombra waren es fünf glückliche und friedliche Jahre. Mit der sorgenfreien Zeit ist es aber jäh vorbei, als Orpheus wieder auftaucht. Dieser hat nach seiner Flucht ein jämmerliches Leben im Norden geführt, durchtränkt von Hass und Rachegefühlen. Orpheus will sich an allen rächen, die ihn verraten haben, vor allem Staubfinger soll büßen für das, was er ihm angetan hat. Um seine Rache zu bekommen, ist ihm inzwischen jedes Mittel recht, er schreckt vor nichts mehr zurück.

Da ich die dreibändige Hauptreihe zuletzt in meiner Jugendzeit gelesen habe, wollte ich eigentlich einen schnellen (und eh längst fälligen) Reread einlegen, ehe ich zum vierten Band greife. Leider habe ich es aus Zeitmangel dann doch nicht geschafft, sodass ich es ohne eine ausführliche Erinnerungsauffrischung gewagt habe. Zum Glück erleichtert uns Cornelia Funke den Einstieg mit einer kleinen Zusammenfassung der vorangegangen Ereignisse sowie einem mehrseitigen Personenregister hinten im Buch. Die Zusammenfassung ist allerdings wirklich kurz und etwas mit Vorsicht zu genießen, da sie aus Orpheus’ Sicht geschrieben ist. Ich rate daher sehr, die Trilogie erst einmal zu rereaden bzw. Neueinsteigern, sie kennenzulernen.

Mir ist meine Rückkehr in die Tintenwelt erstaunlicherweise dann doch recht leicht gefallen. Ich habe die erste Seite aufgeschlagen...und war Zuhause. Es war fast, als wäre man nie weg gewesen, obwohl auch vieles anders war. Das Cover ist daher mehr als gelungen. Es passt optisch perfekt zur Reihe, hebt sich durch den Titel gleichzeitig aber auch etwas ab und zeigt dadurch, dass sich dieser Band von den drei Vorgängern unterscheidet.
Man merkt der Geschichte schon an, finde ich, dass sie deutlich später als die vorherigen Bände geschrieben wurde. Zudem ist die Atmosphäre noch düsterer und brutaler als in den Vorgängern und unsere alten Helden haben nur einen kleinen Gastauftritt. Dennoch hat es Cornelia Funke in meinen Augen geschafft, den besonderen Tintenzauber nach all den Jahren zu erhalten. Ihr Schreibstil ist wie gewohnt bildgewaltig, poetisch und detailverliebt, ein wahrer Genuss! Die deutsche Autorin hat sich einfach schon immer bestens darin verstanden, Welten zu schaffen, die trotz der ganzen Düsterkeit absolute Wohlfühlorte sind und ein warmes und heimeliges Gefühl vermitteln. Die sowohl wunderschön als auch märchenhaft grausig sind und Jung und Alt gleichermaßen faszinieren. Auch „Die Farbe der Rache“ fesselt von den ersten Zeilen an und erzählt eine fantastische Geschichte voller Magie, Gefühl und Tiefe. Eine Geschichte, in der es um Liebe, Freundschaft und Zusammenhalt geht, aber auch um Hass, Verrat , Machtgier und Rache.

Geschrieben ist auch dieser Band in der personalen Erzählperspektive und wird aus dem Blickwinkel vieler verschiedener Charaktere geschildert. Dabei hat mich überrascht, dass Staubfinger als einer der Hauptprotagonisten gar nicht so sehr im Vordergrund steht und es dafür mehr um den Schwarzen Prinzen geht. Ich mochte es unheimlich gern, mehr über seine Vergangenheit und die Freundschaft zwischen ihm und Staubfinger zu erfahren, hätte mir aber gewünscht, noch ein bisschen mehr von meinem geliebten Feuertänzer zu lesen.
Auch über mehr Momente mit Meggie, Mo, Elinor und weitere alte Bekannte hätte ich mich natürlich gefreut, aber da Cornelia Funke bereits vor der Veröffentlichung gesagt hat, dass dieser Band nicht ihnen gewidmet ist, war ich darauf vorbereitet, dass wir sie nur kurz wiedersehen.

Auch wenn Staubfinger als Hauptfigur nicht ganz so zur Geltung kommt wie ich es mir erhofft habe und das Ende etwas zu schnell und plötzlich da ist, hat sich meine Lieblingsautorin wieder einmal sofort in mein Herz geschrieben. Ich habe es geliebt neue Ecken im Tintenreich zu entdecken, neben vertrauten Gesichtern vielen neuen Charakteren zu begegnen und auf kleine Parallelen zur Reckless-Reihe zu stoßen. Von den ersten Zeilen an war ich völlig gebannt von der Handlung, ganz verzaubert von Cornelia Funkes magischen Worten und ihren kleinen schwarz-weiß Illustrationen. Es war einfach großartig, sich in dieses Buch hineinziehen zu lassen und nach 352 Seiten voller wohliger Nostalgie-Gefühle wieder daraus aufzutauchen.

Fazit: „Die Farbe der Rache“ ist eine wundervolle Fortsetzung der Tintenwelt-Trilogie. Ein großes Muss für alle Tintenwelt- und Fantasy-Fans und die ideale Lektüre für die dunkle Jahreszeit. Ich habe mich zurecht so sehr auf dieses Buch gefreut. Noch einmal in die Tintenwelt einzutauchen und ein neues spannendes Abenteuer in ihr zu erleben, war wie nach Hause kommen, ein wunderschön nostalgisches Erlebnis. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

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