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Veröffentlicht am 03.12.2023

Spannender Reihenauftakt

Spy Coast - Die Spionin
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Maggie Bird hat sich im idyllischen Purity in Maine zur Ruhe gesetzt. Sie züchtet Hühner, versteht sich gut mit ihren direkten Nachbarn und trifft sich gelegentlich mit ihren ebenfalls pensionierten Freunden. ...

Maggie Bird hat sich im idyllischen Purity in Maine zur Ruhe gesetzt. Sie züchtet Hühner, versteht sich gut mit ihren direkten Nachbarn und trifft sich gelegentlich mit ihren ebenfalls pensionierten Freunden. Sonst lebt sie eher zurückgezogen. Das ändert sich schlagartig, als eine tote Frau in ihrer Einfahrt liegt, die Maggie vor kurzer Zeit aufgesucht hatte, um sie über gehackte Geheimdokumente zu informieren. Maggie ahnt, dass ihre berufliche Vergangenheit, als ehemalige Agentin, sie eingeholt hat und dass die tote Frau eine ernstzunehmende Warnung ist. Während die Polizei im Dunkeln tappt, aktiviert Maggie ihre pensionierten Freunde, die ebenfalls beim Geheimdienst waren, um auf eigene Faust nachzuforschen....

Die Autorin versteht es auch bei diesem Serienauftakt, sofort Interesse an der Handlung zu wecken. Man beobachtet die mittlerweile pensionierte Maggie auf ihrem Hof und stellt schnell fest, dass sie mit allen Wassern gewaschen ist. Maggie wirkt nicht nur patent, sondern ausgesprochen sympathisch. Da Handlungsorte und Charaktere lebendig beschrieben werden, kann man sich alles mühelos vorstellen. 

Die Handlung trägt sich auf zwei Zeitebenen zu. Im aktuellen Zeitstrang beobachtet man Maggies heutiges Leben, das durch die in der Hofeinfahrt abgelegte Leiche eine unerwartete Wendung nimmt. Dabei merkt man schnell, dass nicht nur Maggie, sondern auch die anderen ehemaligen Agenten noch nichts von ihren Fähigkeiten eingebüßt haben. Da sie ihre ehemalige Tätigkeit nicht an die große Glocke hängen, sondern sich eher bedeckt halten, stellen sie die Geduld der örtlichen stellvertretenden Polizeichefin Jo Thibodeau auf eine harte Geduldsprobe. Dabei kommt es zu einigen Szenen, bei denen man unverhofft schmunzeln muss. 

Außerdem gibt es Rückblicke in Maggies Vergangenheit beim Geheimdienst. Denn Maggie ahnt, dass genau dieser Fall dafür verantwortlich ist, dass die tote Frau in ihrer Einfahrt abgelegt wurde. 

Beide Handlungsstränge sind durchweg interessant. Obwohl der Thriller eher geruhsam ist, gerät man früh in den Sog der Ereignisse, denn die Informationen aus Maggies Vergangenheit werden erst nach und nach enthüllt. Man wird dazu angeregt, eigene Vermutungen anzustellen. Doch zunächst ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Die Wechsel der Perspektiven sind geschickt angelegt, wodurch in beiden Zeitebenen eine Spannung aufgebaut wird, die nicht nur durchgehend gehalten werden kann, sondern sich im Verlauf der Ereignisse stetig steigert. Einmal angefangen, kann man diesen Thriller kaum noch aus der Hand legen. 

Ein gelungener Auftakt, der zwar zunächst geruhsam wirkt, sich aber so spannend entwickelt, dass man ihn kaum aus der Hand legen mag.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.11.2023

Wahnsinnig spannend!

Stille Falle
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Kriminalinspektorin Leo Asker steht kurz vor ihrer Beförderung, als sie plötzlich von einem aktuellen und medienwirksamen Entführungsfall abgezogen und in eine ihr unbekannte Abteilung versetzt wird. Ihr ...

Kriminalinspektorin Leo Asker steht kurz vor ihrer Beförderung, als sie plötzlich von einem aktuellen und medienwirksamen Entführungsfall abgezogen und in eine ihr unbekannte Abteilung versetzt wird. Ihr wird zwar vermittelt, dass es sich um eine Beförderung handelt, doch Leo wird schnell klar, dass die "Abteilung für hoffnungslose Fälle" eigentlich ein Abstellgleis ist. Doch dann stößt Leo ausgerechnet in dieser Abteilung auf Hinweise, die für den aktuellen Entführungsfall entscheidend sein könnten...

Der Einstieg in diesen Krimi gelingt mühelos, da es der Autor hervorragend versteht, sofort Interesse an der Handlung zu wecken. Diese wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da die Kapitel entsprechend gekennzeichnet sind, fällt es leicht, die Übersicht zu behalten.

Der Schreibstil ist flüssig und äußerst angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen so problemlos vorstellen, dass man alles unmittelbar vor Augen hat und dadurch ins Geschehen eintauchen kann. Die Charaktere wirken ebenfalls sehr lebendig. Man fasst spontane Sympathien, fiebert mit, betrachtet allerdings auch manche Akteure misstrauisch. Denn zunächst kann man nicht alle richtig einschätzen.

Leo Askers Nachforschungen sind durchgehend interessant. Gemeinsam mit ihr versucht man, das Rätsel um die vermissten Personen zu lösen und den Drahtzieher auszumachen. Da es auch Perspektiven gibt, in denen man dem Täter über die Schulter schaut, ist man Leo mit den eigenen Überlegungen zwar einen Schritt voraus, kann aber dennoch nicht genau einschätzen, ob man richtig liegt. Die Atmosphäre, die zwischen den Zeilen schwebt, ist zuweilen düster und bedrohlich und gibt diesem Krimi einen ganz besonderen Reiz. Die Spannung ist von Anfang an spürbar, kann durchgehend gehalten werden und sich zum Ende hin sogar steigern.

Ein wahnsinnig spannender Krimi, der dazu anregt, eigene Überlegungen anzustellen. Krimi-Fans dürften hier voll auf ihre Kosten kommen.

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Veröffentlicht am 21.11.2023

Spannender Taunus-Krimi

Monster (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 11)
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Die 16-jährige Lissy wird ermordet aufgefunden. Zeugenaussagen und DNA Spuren lassen vermuten, dass Lissy in ihren letzten Stunden Kontakt zu einem Asylbewerber hatte, der durch Straftaten bereits polizeilich ...



Die 16-jährige Lissy wird ermordet aufgefunden. Zeugenaussagen und DNA Spuren lassen vermuten, dass Lissy in ihren letzten Stunden Kontakt zu einem Asylbewerber hatte, der durch Straftaten bereits polizeilich bekannt ist. Dieser Mann wird als Zeuge gesucht. Doch es gelingt dem Team um Oliver von Bodenstein nicht, ihn aufzuspüren. Wenig später müssen sich die Ermittler mit einem weiteren Todesfall befassen. Ein übelst zugerichteter Mann, wird nachts von einem Auto erfasst und stirbt. Es handelt sich dabei um einen Straftäter, der bei einem illegalen Autorennen eine schwangere Frau getötet hat. Wer hat ihn so zugerichtet, dass er panisch vor das Auto lief? Bei den Ermittlungen stoßen Pia Sander und Oliver von Bodenstein auf weitere rätselhafte Todes- und Vermisstenfälle....

"Monster" ist bereits der elfte Fall für Oliver von Bodenstein und Pia Sander (ehemals Kirchhoff). Da die Fälle ins sich abgeschlossen sind und wichtige Hintergrundinformationen zu den Hauptcharakteren in die Handlung eingeflochten werden, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Serie gelesen hat. Wenn man allerdings an der beruflichen und privaten Weiterentwicklung der Hauptcharaktere interessiert ist, sollte man, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Reihenfolge einhalten. 

Der Autorin gelingt es auch bei diesem Teil der Reihe, sofort das Interesse an der Handlung zu wecken. Denn man kann die Angst von Lissys Mutter, die ihre Tochter nicht erreichen kann, glaubhaft nachvollziehen. Obwohl man bereits im Klappentext erfährt, dass Lissy tot aufgefunden wird, hofft und bangt man mit. Die winterliche Hintergrundkulisse ist hervorragend beschrieben, wodurch man alles mühelos vor Augen hat und sich ganz auf die Ereignisse einlassen kann. 

Die Ermittlungen von Oliver von Bodenstein, Pia Sander und dem gesamten Team werden so mitreißend geschildert, dass man von Anfang an dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen. Doch dieses Mal ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint, denn durch die rätselhaften Todes- und Vermisstenfälle, hat das Team alle Hände voll zu tun. Innerhalb der eigenen Reihen erleben die Ermittler ebenfalls eine Überraschung, mit der niemand gerechnet hat. Der Krimi ist abwechslungsreich und äußerst spannend. Die privaten Handlungsstränge runden das Leseerlebnis perfekt ab, da sie sich nicht zu sehr in den Vordergrund drängen, die Charaktere aber noch lebendiger erscheinen lassen. 

Ein spannender Krimi, der sich quasi von selbst liest und neugierig auf den weiteren Verlauf der Reihe macht. 

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Veröffentlicht am 15.11.2023

Weihnachtlicher Wohlfühl-Roman

Weihnachten kann kommen
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Die Werbefachfrau Lucy liebt ihren Job. Doch als der Agentur, bei der sie angestellt ist, plötzlich zwei Großkunden abspringen, müssen Lucy und ihre Kollegen um ihre Arbeitsplätze bangen. Lucy hat eine ...

Die Werbefachfrau Lucy liebt ihren Job. Doch als der Agentur, bei der sie angestellt ist, plötzlich zwei Großkunden abspringen, müssen Lucy und ihre Kollegen um ihre Arbeitsplätze bangen. Lucy hat eine Idee, zu einer Kampagne, die für Ross Miller interessant sein könnte. Doch der Unternehmer ist schwer zu erreichen. Deshalb beschließt sie, ihn kurz vor Weihnachten bei seiner Familie aufzusuchen, um ihm die Unterlagen persönlich zu übergeben. Als sie dort eintrifft, wird sie von den Familienangehörigen irrtümlich für seine Freundin gehalten und damit nimmt das Weihnachtsfest der Familie Miller einen überraschenden Verlauf...

Der Einstieg in den diesjährigen Weihnachtsroman von Sarah Morgan gelingt mühelos. Denn sie versteht es wieder hervorragend, eine lebendige, schottischen Hintergrundkulisse zu erschaffen, in der man sich sofort wohlfühlt. Das festlich geschmückte Haus der Millers, prasselnde Kaminfeuer und eine verschneite Außenwelt sorgen dafür, dass man sich mit diesem Roman perfekt auf die Weihnachtszeit einstimmen kann. 

Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet, wobei der Fokus nicht nur auf Ross und Lucy liegt. Denn auch den anderen Mitgliedern der Miller-Familie steht ein ereignisreiches Weihnachtsfest bevor. Die Charaktere wirken alle so lebendig, dass man sie sofort vor Augen hat. Die Sorgen und Nöte der unterschiedlichen Familienmitglieder wirken authentisch, wodurch man sich ganz auf die Handlung einlassen kann. Da es in der Familie an diesem Weihnachtsfest etwas chaotisch zugeht, kommt auch der Humor nicht zu kurz. Diese Geschichte liest sich dadurch quasi von selbst. Denn man identifiziert sich mit den Protagonisten und fiebert mit. 

Ein wundervoller Familienroman, der durch authentische Charaktere und eine eindrucksvoll beschriebene Hintergrundkulisse überzeugt und damit perfekt auf Weihnachten einstimmt. 

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Veröffentlicht am 11.11.2023

Hochspannung von der ersten bis zur letzten Seite

The Institution
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Die hochschwangere Krankenschwester Tara Cameron arbeitet in der geschlossenen Station eines Hochsicherheitsgefängnisses. Hier betreut sie psychisch kranke Verbrecher, die unvorstellbar grausame Taten ...

Die hochschwangere Krankenschwester Tara Cameron arbeitet in der geschlossenen Station eines Hochsicherheitsgefängnisses. Hier betreut sie psychisch kranke Verbrecher, die unvorstellbar grausame Taten begangen haben. Eines Morgens wird ihre Leiche gefunden. Das Baby wurde aus ihrem Leib geschnitten und von der kleinen Tochter fehlt jede Spur. Die forensische Profilerin Dr. Connie Woolwine und ihr Partner werden in das Hochsicherheitsgefängnis eingeschleust, um verdeckt zu ermitteln. Denn für die brutal dem Mutterleib entrissene Tochter zählt jede Sekunde. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...

Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos, denn die Autorin versteht es von Anfang an, eine beklemmende Atmosphäre heraufzubeschwören, der man sich nur schwer entziehen kann. Das Hochsicherheitsgefängnis wird eindrucksvoll beschrieben. Die Aussichtslosigkeit, dass es sich hier um die Endstation der Insassen handelt, schwebt förmlich zwischen den Zeilen. Am Ende des Buchs befindet sich eine Karte der Station, auf der sich die Haupthandlung zuträgt, damit kann man sich den eingeschränkten Handlungsort noch besser vorstellen. 

Die Anzahl der Charaktere ist ebenfalls überschaubar. Bei den Insassen handelt es sich um äußerst gefährliche Männer, doch auch die Angestellten wirken nicht vertrauensvoll. Man ahnt nicht, wem die Profilerin trauen kann. Da dem Baby nur wenig Zeit bleibt, ist der Druck, unter dem Connie Woolwine steht, konstant spürbar. Man fiebert durchgehend mit, versucht eigene Schlüsse zu ziehen, doch es gibt einige Wendungen, die für Überraschungen sorgen. Hier ist definitiv nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Die früh aufgebaute Spannung kann sich im Verlauf der Handlung stetig steigern und gipfelt in einem atemberaubenden Finale. 

Hochspannung von der ersten bis zur letzten Seite!

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