Spannender Reihenauftakt
Spy Coast - Die SpioninMaggie Bird hat sich im idyllischen Purity in Maine zur Ruhe gesetzt. Sie züchtet Hühner, versteht sich gut mit ihren direkten Nachbarn und trifft sich gelegentlich mit ihren ebenfalls pensionierten Freunden. ...
Maggie Bird hat sich im idyllischen Purity in Maine zur Ruhe gesetzt. Sie züchtet Hühner, versteht sich gut mit ihren direkten Nachbarn und trifft sich gelegentlich mit ihren ebenfalls pensionierten Freunden. Sonst lebt sie eher zurückgezogen. Das ändert sich schlagartig, als eine tote Frau in ihrer Einfahrt liegt, die Maggie vor kurzer Zeit aufgesucht hatte, um sie über gehackte Geheimdokumente zu informieren. Maggie ahnt, dass ihre berufliche Vergangenheit, als ehemalige Agentin, sie eingeholt hat und dass die tote Frau eine ernstzunehmende Warnung ist. Während die Polizei im Dunkeln tappt, aktiviert Maggie ihre pensionierten Freunde, die ebenfalls beim Geheimdienst waren, um auf eigene Faust nachzuforschen....
Die Autorin versteht es auch bei diesem Serienauftakt, sofort Interesse an der Handlung zu wecken. Man beobachtet die mittlerweile pensionierte Maggie auf ihrem Hof und stellt schnell fest, dass sie mit allen Wassern gewaschen ist. Maggie wirkt nicht nur patent, sondern ausgesprochen sympathisch. Da Handlungsorte und Charaktere lebendig beschrieben werden, kann man sich alles mühelos vorstellen.
Die Handlung trägt sich auf zwei Zeitebenen zu. Im aktuellen Zeitstrang beobachtet man Maggies heutiges Leben, das durch die in der Hofeinfahrt abgelegte Leiche eine unerwartete Wendung nimmt. Dabei merkt man schnell, dass nicht nur Maggie, sondern auch die anderen ehemaligen Agenten noch nichts von ihren Fähigkeiten eingebüßt haben. Da sie ihre ehemalige Tätigkeit nicht an die große Glocke hängen, sondern sich eher bedeckt halten, stellen sie die Geduld der örtlichen stellvertretenden Polizeichefin Jo Thibodeau auf eine harte Geduldsprobe. Dabei kommt es zu einigen Szenen, bei denen man unverhofft schmunzeln muss.
Außerdem gibt es Rückblicke in Maggies Vergangenheit beim Geheimdienst. Denn Maggie ahnt, dass genau dieser Fall dafür verantwortlich ist, dass die tote Frau in ihrer Einfahrt abgelegt wurde.
Beide Handlungsstränge sind durchweg interessant. Obwohl der Thriller eher geruhsam ist, gerät man früh in den Sog der Ereignisse, denn die Informationen aus Maggies Vergangenheit werden erst nach und nach enthüllt. Man wird dazu angeregt, eigene Vermutungen anzustellen. Doch zunächst ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Die Wechsel der Perspektiven sind geschickt angelegt, wodurch in beiden Zeitebenen eine Spannung aufgebaut wird, die nicht nur durchgehend gehalten werden kann, sondern sich im Verlauf der Ereignisse stetig steigert. Einmal angefangen, kann man diesen Thriller kaum noch aus der Hand legen.
Ein gelungener Auftakt, der zwar zunächst geruhsam wirkt, sich aber so spannend entwickelt, dass man ihn kaum aus der Hand legen mag.