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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Für Fußballliebhaber - aber auch nur für solche

Der 12. Mann
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Das Buch entstand in einem Autorenwettbewerb unter Fußballfans und ist so vielfältig wie die Fans an sich. Ein wahres Sammelsurium von 57 Texten zu Fußballvereinen der ersten und zweiten Liga. Von tieftraurig, ...

Das Buch entstand in einem Autorenwettbewerb unter Fußballfans und ist so vielfältig wie die Fans an sich. Ein wahres Sammelsurium von 57 Texten zu Fußballvereinen der ersten und zweiten Liga. Von tieftraurig, über lustig und skurril, bis zu scheinbar Belanglosem reicht die Bandbreite und auch qualitativ unterscheiden sich die Geschichten und Anekdoten recht deutlich. Einige Geschichten haben viel Lokalkolorit, "große" Themen wie Rassismus und Diskriminierung oder auch die Kommerzialisierung werden angerissen, einige versteht der Leser nur, wenn er sich näher mit der Geschichte des jeweiligen Vereins vertraut macht und auch Gedichte sind unter den Beiträgen. Besonders gelungen empfinde ich die Aufmachung des Buches, dass nicht nur aussieht wie Rasen, sondern sich auch fast so anfühlt. Auch die Karikaturen haben mich fast alle zum Schmunzeln gebracht, denn sie nehmen den Fußball, seine Regeln oder auch seine Fans gekonnt auf die Schippe.

Das richtige Buch für Fußballliebhaber, aber genau genommen auch nur für solche.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kann, muss aber definitiv nicht gelesen werden

Untreue
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Linda steht mitten im Leben, hat einen guten Mann, zwei liebenswerte Söhne und ist eine erfolgreiche Journalistin, die keinerlei finanzielle oder sonstige Nöte hat. Doch plötzlich merkt sie, es fehlt etwas. ...

Linda steht mitten im Leben, hat einen guten Mann, zwei liebenswerte Söhne und ist eine erfolgreiche Journalistin, die keinerlei finanzielle oder sonstige Nöte hat. Doch plötzlich merkt sie, es fehlt etwas. Unzufriedenheit und Selbstzweifel beherrschen sie, obwohl sie in einer scheinbar perfekten Welt lebt. War das schon alles? Wo sind Leidenschaft, Risiko und Spannung geblieben und kann sie die Gefahr eingehen ihre Sicherheiten zu riskieren? Um ihrer depressiven Grundstimmung zu entgehen, stürzt sie sich in eine Affäre mit ihrem Jugendfreund...

Das Buch ließ sich von Beginn an, sehr gut lesen. Der Stil ist einfach und leicht verständlich, die Ich-Perspektive war thematisch passend und eine Abwechslung zum gewohnten Schreibstil, aber unter dem Strich konnte mich der ebenso wenig wie das Thema nachhaltig fesseln. Das Thema Untreue in Verbindung mit Depression fand ich interessant, allerdings legte sich meine Begeisterung während des Lesens immer mehr. Das Thema Depression wurde nicht aufgearbeitet, wie ich es erwartet hätte und mit der mir recht unsympathischen Protagonistin Linda wurde ich auch nicht warm. Worin genau die Antipathie im Detail begründet ist, kann ich noch nicht mal genau benennen. Ich habe nur Mitleid für sie und ihre depressive Grundstimmung. Die anderen Charaktere bleiben sehr blass, so erfährt man beispielsweise noch nicht einmal die Namen der Kinder, was allerdings in ihrem "Krankheitsbild" begründet sein könnte. Das mit Linda etwas ganz und gar nicht stimmt, merkt der Leser schnell und auch sie bemerkt es irgendwann (nachdem sie aufhört sich selbst wie ihre Mitmenschen zu belügen), verschließt jedoch die Augen vor der Realität. Linda dreht sich über lange Zeit im Kreis ohne wirklich vorwärts zu kommen, einzig die Möglichkeit ihre Familie zu zerstören wächst mit jedem ihrer Abenteuer und damit auch ihre Angst. Das Ende kam überraschend, und überzeugte mich überhaupt nicht.

Für den Schreibstil würde ich volle Punkte geben, da er wirklich toll war, für das Thema auch um die 4-5, allerdings gefiel mir die Umsetzung nicht. Unter dem Strich ein wenig gelungener Coelho

Veröffentlicht am 15.09.2016

Runde Geschichte mit blassen Charakteren

Waidmannstod
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Ermittler Daniel Voss kehrt zurück in seine brandenburgische Heimat. Als Leiter der Mordkommission bekommt er es direkt mit einem Serienmörder zu tun. Zunächst trifft es bei der Jagd Harro Probst, der ...

Ermittler Daniel Voss kehrt zurück in seine brandenburgische Heimat. Als Leiter der Mordkommission bekommt er es direkt mit einem Serienmörder zu tun. Zunächst trifft es bei der Jagd Harro Probst, der wie erlegtes Wild präsentiert wird. Nicht lange danach folgt ihm Hubert in den Tod. Beide haben sich für die Rodung des Waldes zum Aufbau von Windkraftanlagen engagiert. Haben die Morde einen Zusammenhang, sind etwa die Naturschützer, die gegen die Abholzung des Waldes für Windräder sind, ihre Finger im Spiel, oder sind die Verdächtigen doch eher im privaten Umfeld der beiden Ermordeten angesiedelt? Mit dem Mord an Benno Fleischer rücken wieder andere Verdächtige in den Mittelpunkt.

Daniel Voss wird die Ermittlung nicht leicht gemacht, jedoch hilft ihm die Pflegehelferin seiner Mutter dem Täter auf die Spur zu kommen.

Der Regionalkrimi war spannend, stimmig und überzeugt am Ende auch mit einer überraschenden Wendung. Das Buch lässt sich auch leicht und schnell lesen, überflüssige Worte gibt es kaum welche, was einerseits toll ist, andererseits den Nachteil mit sich bringt, dass viele der Charaktere sehr blass bleiben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Weder hui - noch pfui

Raven - Rabentod
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Eine Familie gewinnt den Jackpot und alle Probleme scheinen sich in Luft aufzulösen, doch weit gefehlt - richtige Probleme kommen gerade erst auf sie zu. Die Kriminellen Shaw und Romeo erfahren von dem ...

Eine Familie gewinnt den Jackpot und alle Probleme scheinen sich in Luft aufzulösen, doch weit gefehlt - richtige Probleme kommen gerade erst auf sie zu. Die Kriminellen Shaw und Romeo erfahren von dem Gewinn der Familie, spoinieren die jugendliche Tochter über das Internet aus und starten ihre Bedrohung gegen die Familie. Während Shaw die Boatrights kontrolliert, ist Romeo jederzeit bereit die Liebsten der Familie zu töten, sobald irgendwas schief läuft.....und es wird schief laufen....

Die Ängste der Familie sind sehr gut dargestellt und auch ihr Willle aus dem von den beiden Kriminellen gesponnenen Netz zu entfliehen, leider hapert es mit der Spannung über weite Strecken. Man liest es jedoch zu Ende, um zu erfahren,wie es ausgeht, wer und ob jemand am Ende gewonnen hat....
Das Buch lässt sich zwischendurch mal lesen, aber man hat auch nicht viel verpasst, wenn man es nicht kennt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hat nicht wirklich meinen Geschmack getroffen

Harte Jungs
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Florentine Joop hat sich in ihrem Debüt „Harte Jungs“ dem Erwachsenwerden mit all seinen Höhen und Tiefen in den 90ern gewidmet.
Protagonistin Charlotte, auch Puppe genannt, lebt ihr Leben, ist voller ...

Florentine Joop hat sich in ihrem Debüt „Harte Jungs“ dem Erwachsenwerden mit all seinen Höhen und Tiefen in den 90ern gewidmet.
Protagonistin Charlotte, auch Puppe genannt, lebt ihr Leben, ist voller verrückter Ideen, Energie und Tatendrang. Sie trifft auf den Punkrockmusiker Jan, ihre große Liebe und ist oft mit der Band auf Tour mit viel Musik und all den Partys, Alkohol- und Cannabiskonsum sowie einem „Nebenbei-Studium“. Dies bleibt nicht folgenlos, denn es warten einige Schicksalsschläge auf Puppe, die ihrer Selbstfindung zwar nicht im Wege stehen, aber Zweifel wecken, ob ihr Leben so läuft wie es soll.
Die Erzählungen erscheinen sehr authentisch und die Soundtracks zu den einzelnen Kapiteln verstärken die Stimmung und Gefühle von Puppe nochmals deutlich, sodass ich empfehle die Stücke auch tatsächlich vor oder während des Lesens zu hören. Einzig die teils sehr ausschweifenden Gedankengänge der Protagonistin über beispielsweise Fliegen oder das detaillierte Schildern von Nebensächlichkeiten haben mir stellenweise das Lesen erschwert. Der Schreibstil ist etwas ungewöhnlich, mit extrem vielen kurzen Sätzen gefolgt von ellenlangen Schachtelsätzen, jedoch das ist gerade das sehr authentisch. Aber man hat sich schnell in die jugendliche, teils derbe Sprache mit einigem Denglisch etc. gewöhnt. Auch die Charaktere waren sehr gut beschrieben, sodass man sich das Geschehen bildlich vorstellen konnte.