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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.12.2023

Gelungener historischer Krimi

Fräulein vom Amt – Spiel auf Leben und Tod
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Baden-Baden 1925. Das Internationale Schachturnier zieht die Bewohner und die Kurgäste in seinen Bann. Auch Alma Täuber und ihre Freundin Emmi sind vom Schachfieber gepackt. Dann wird Alma gebeten, den ...

Baden-Baden 1925. Das Internationale Schachturnier zieht die Bewohner und die Kurgäste in seinen Bann. Auch Alma Täuber und ihre Freundin Emmi sind vom Schachfieber gepackt. Dann wird Alma gebeten, den Tod einer jungen Frau aufzuklären. Gertrude wurde tot in einer Wäschetrommel der Waschdampfanstalt gefunden. Selbstmord oder tragischer Unfall, schätzt die Polizei, und schließt den Fall ab. Doch Alma erkennt, dass Unstimmigkeiten auf ein Verbrechen hindeuten. Die Ermittlungen führen sie in gefährliche Situationen. Ihr Freund, Kriminalkommissar Ludwig Schiller, lässt sich überzeugen, dass Alma den richtigen Riecher zeigt.

Das Buch ist bereits der dritte Band der Reihe um das Fräulein vom Amt Alma Täuber, sie durfte bereits zwei Kriminalfälle lösen, zusammen mit ihrem Freund Ludwig Schiller. Alma sieht Zusammenhänge, wo andere sie übersehen. Sie entspricht nicht so ganz dem damaligen Bild der Frau, vor allem kann sie sich ein Leben ohne Berufstätigkeit nicht vorstellen. Die Geschichte ist gut eingebettet in die historischen Zusammenhänge der 1920er Jahre im Kurort Baden-Baden. So gerät das Buch zu einem gelungenen historischen Kriminalroman, der keine Wünsche offen lässt.

Das Buch hat mich bestens unterhalten können. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 01.12.2023

Eine schwierige Zeit deutsch-deutscher Geschichte

Wellenkinder
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30 Jahre nach dem plötzlichen Verschwinden seiner Mutter wird Jan nach Rügen gerufen. Seinem Vater, zu dem er kaum noch Kontakt hatte, geht es gesundheitlich sehr schlecht. Zudem hat die Polizei ein Skelett ...

30 Jahre nach dem plötzlichen Verschwinden seiner Mutter wird Jan nach Rügen gerufen. Seinem Vater, zu dem er kaum noch Kontakt hatte, geht es gesundheitlich sehr schlecht. Zudem hat die Polizei ein Skelett gefunden, das mit dem Verschwinden seiner Mutter in Zusammenhang gebracht wird. 1970 träumt die junge Oda davon, aus der DDR zu entfliehen, zusammen mit ihrem Freund Jürgen. Doch die Flucht scheitert. Noch früher, 1945, ist die junge Margit mit ihrer Mutter und ihrem Bruder auf einem der letzten Schiffe, die Flüchtlinge von Königsberg über die Ostsee bringen soll. Als das Schiff in einen Bombenhagel gerät, nimmt sich Margit einem kleinen Jungen an, dessen Mutter sich vor Verzweiflung in die Fluten stürzt.

In mehreren Zeit- und Handlungsebenen entwickelt sich eine Familiengeschichte, die einige Geheimnisse birgt. Nach und nach werden die Zusammenhänge aufgedeckt, hier gibt es einige Überraschungen, die der Geschichte immer wieder eine neue Wendung geben. Ich fand es allerdings etwas schwierig, mich in den zeitlichen Ebenen zurechtzufinden, ich hätte mir gewünscht, dass das Jahr zu Beginn des jeweiligen Kapitels angegeben wird. So richtig gepackt hat mich der Plot erst, als klar wird, dass es um ein sehr spezielles Thema geht, nämlich um Zwangsadoptionen in der DDR, das gibt diesem Roman seine ganz spezielle Richtung.

Dieses Buch um eine schwierige Zeit der deutsch-deutschen Geschichte braucht meiner Meinung nach etwas Vorlauf, bis es richtig überzeugt. Deshalb kann ich leider nur 4 von 5 Sternen vergeben.

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Veröffentlicht am 30.11.2023

Tiefgründig

Die Butterbrotbriefe
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Kati Waldstein hat sich entschlossen, all das, was sie ihren Mitmenschen nicht einfach so sagen kann, in Briefen zu schreiben. 37 Briefe hat sie geschrieben auf Butterbrotpapier, das ihr verstorbener Vater ...

Kati Waldstein hat sich entschlossen, all das, was sie ihren Mitmenschen nicht einfach so sagen kann, in Briefen zu schreiben. 37 Briefe hat sie geschrieben auf Butterbrotpapier, das ihr verstorbener Vater für sie gesammelt hat. Dann trifft sie auf Severin, einen ehemaligen Klavierstimmer, den das Schicksal in die Obdachlosigkeit getrieben hat. Die beiden scheinen füreinander bestimmt zu sein. Doch ihre bisherige Geschichte steht dem noch im Weg.

Ich musste mich an Kati mit ihren Briefen erst gewöhnen, denn anfangs erschien mir ihr Verhalten doch etwas sehr seltsam. Nur ganz allmählich habe ich verstanden, wofür diese Briefe stehen, und ab diesem Zeitpunkt habe ich mit Kati und Severin mitgefiebert, sind es doch tiefgründige Geheimnisse, die hier aufgedeckt werden. Sie bringen eine ganz neue Sichtweise auf das bisherige Geschehen, so dass die Erzählung zum Schluss so richtig rund wird. Ich habe mitgefiebert, was aus Kati und Severin und all den anderen Beteiligten wird. Das Buch wird mich gedanklich noch eine Weile begleiten.

Sehr gerne empfehle ich diese Geschichte weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 18.12.2023

Von der Stadt aufs Land

Landgang
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Linda Zervakis hat ein Haus in Schleswig-Holstein gekauft, das sie zusammen mit ihrer Freundin bewirtschaften will. Viele neue Eindrücke prasseln auf sie ein, sie sammelt jede Menge neue Erfahrungen.

Es ...

Linda Zervakis hat ein Haus in Schleswig-Holstein gekauft, das sie zusammen mit ihrer Freundin bewirtschaften will. Viele neue Eindrücke prasseln auf sie ein, sie sammelt jede Menge neue Erfahrungen.

Es sind viele Anekdoten, die sich hier aneinanderreihen in Linda Zervakis‘ Geschichte über die beiden Städterinnen, die sich das Landleben erobern. Manchmal verschwindet der rote Faden dabei, insgesamt zeigt sich aber ein Nachdenken über das Leben auf dem Land wie auch über das Leben überhaupt. Hier wechselt der Ton der Erzählung von lustig bis hin zu nachdenklich; es gibt auch eine Passage, die mir sehr schwer fiel zu lesen, und doch ist sie nur konsequent von Anfang bis Ende. Der flüssige Schreibstil lässt einen durch die Geschichte fliegen. Etwas zu kurz ist mir allerdings das Ende ausgefallen, als wären der Autorin die Zeit oder die Worte ausgegangen...

Das Buch ist eine kurzweilige Lektüre über das Landleben, mit vielen Gedanken von humorvoll bis sehr nachdenklich. Ich empfehle das Buch gerne weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 30.11.2023

Spannender historischer Krimi

Die Geister von Triest
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In Triest wird eine alte Frau bestialisch ermordet, sie wird von allen nur „die Hexe“ genannt. Gaetano Lamprecht, Ispettore der Triestiner Polizei, begibt sich auf die Spuren des Täters. Das erscheint ...

In Triest wird eine alte Frau bestialisch ermordet, sie wird von allen nur „die Hexe“ genannt. Gaetano Lamprecht, Ispettore der Triestiner Polizei, begibt sich auf die Spuren des Täters. Das erscheint gar nicht so einfach. Eine große Hilfe sind ihm seine Schwester Adina, seine Sekretärin Clara und die Witwe Alessia.

Das Buch ist der zweite Fall für Ispettore Gaetano, man kann mit dieser Geschichte gut in diese Krimireihe einsteigen. Wobei es so einige Referenzen auf die Geschehnisse im ersten Band gibt und es schon einfacher wäre, wenn man den Ispettore bereits bei seinem ersten Fall begleiten konnte. Der vorliegende Fall ist ziemlich verzwickt, spielen doch ein generationenübergreifender Fluch wie auch Verstrickungen im Kunsthandel eine große Rolle. Die Geschichte ist eingebettet in den Hintergrund der Geschehnisse rund um den Ersten Weltkrieg, dabei meint man beim Lesen in das Triest der damaligen Zeit hineinversetzt zu werden. Gaetano als Ispettore ist ein äußerst fähiger Kriminalbeamter, der auch mal unübliche Wege geht und den Fall unbedingt lösen möchte. Ich bin schon gespannt auf die weiteren Bände dieser Reihe.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.