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FranziskaBo96

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.12.2023

Wer wird der Vater?

Ein guter Plan ist die halbe Liebe
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Eigentlich wollte Roxy nie Kinder - doch nun, als ihr beim Frauenarzt eröffnet wird, dass sie nicht mehr viele Eizellen hat, entsteht bei ihr ein Umdenken und sie bekommt plötzlich doch einen Kinderwunsch. ...

Eigentlich wollte Roxy nie Kinder - doch nun, als ihr beim Frauenarzt eröffnet wird, dass sie nicht mehr viele Eizellen hat, entsteht bei ihr ein Umdenken und sie bekommt plötzlich doch einen Kinderwunsch. Blöd nur, dass sie aktuell in keiner festen Beziehung ist. Trotzdem hat sie mit den wichtigsten Männern in ihrem Leben drei Kandidaten, die sie sich als potenzielle Väter vorstellen könnte: ihr bester Freund Max, ihr Ex Julian und ihr heißer Arbeitskollege Dorian. Sie beschließt, die drei zu testen, um zu entscheiden, wen sie um eine Spermaspende fragen möchte. Dabei lernt sie nicht nur die drei, sondern sich selbst auch besser kennen.

Ist diese Prämisse dieses Buchs total hirnrissig und komplett unrealistisch? Auf jeden Fall, und das zieht sich auch durch die Handlung. Wer also mit etwas verrückten Storylines nicht klarkommt, sollte vielleicht die Hände von diesem Buch lassen. Doch ich finde, darin kann man auch einen gewissen Humor erkennen und das ist definitiv die Stärke dieses Buches. Die Autorin hat hier definitiv mal etwas anderes geschaffen und das rechne ich ihr wirklich hoch an.

Auf diesen Seiten jagt einen Witz den nächsten. Das mag für einige sicher etwas zu viel des guten sein, aber ich war den Großteil der Geschichte sehr gut unterhalten, was so auch nur wenige Bücher hinbekommen. Was mich am Ende dann doch etwas gestört hat, dass der Humor in einigen ernsteren Szenen etwas deplatziert war, weshalb das Buch von mir nur vier Sterne bekommt.

Alles in allem definitiv mal etwas anderes. Wer Lust auf eine nicht zu ernste, spaßige Geschichte hat, wird hiermit sicher Freude haben.

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Veröffentlicht am 08.11.2023

Von Chaos und Liebe

All dies könnte anders sein
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In "All dies könnte anders sein" begleiten wir Sneha durch eine turbulente Zeit nach der Uni. Sie ist Immigrantin und unterstützt ihre Eltern in Indien finanziell, obwohl diese nichts davon erfahren sollten, ...

In "All dies könnte anders sein" begleiten wir Sneha durch eine turbulente Zeit nach der Uni. Sie ist Immigrantin und unterstützt ihre Eltern in Indien finanziell, obwohl diese nichts davon erfahren sollten, dass sie lesbisch ist. Wir erleben, wie Sneha sich in ihrer neuen Heimat Milwaukee zurechtfinden muss, Freunde findet, sich Feinde macht und den amerikanischen Kapitalismus in all seinen Facetten kennenlernt.

Die Zeit in Snehas Leben, die im Buch beschrieben wird, ist wirklich unheimlich turbulent und vielschichtig und hat lauter Höhen und Tiefen aufzuweisen. Die Autorin hat es wirklich extrem gut geschafft, diese Gefühle eines jungen Menschen zu beschreiben, der gerade das erste Mal so wirklich auf sich selbst gestellt ist. Vor allem die Existenzängste, die sich bei Sneha vor allem um die nur temporäre Aufenthaltserlaubnis drehen, sind wunderbar beschrieben. In vielen Dingen konnte ich mich selbst erkennen und so schaffte das Buch es, mich wirklich zu fesseln.

Auch die Nebencharaktere haben mir hier sehr gut gefallen. Gerade Snehas Freunde haben alle ihre Päckchen zu tragen und so fiebert und leidet man mit ihnen allen mit. Trotz vieler ernster Themen konnte das Buch über diese Figuren auch eine angebrachte Menge an Humor und Optimums vermitteln.

Mir persönlich war das Buch gerade am Anfang jedoch etwas zu langgezogen und träge, vor allem weil man lange Zeit nicht so richtig wusste, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt. Ich denke, man hätte die Story auch mit deutlich weniger Seiten erzählen oder ihr noch etwas mehr Tiefgang verleihen können.

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Veröffentlicht am 08.11.2023

Durch die Zeiten

Elizabeth II. und die Lieben ihres Lebens
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"Elizabeth II. und die Lieben ihres Lebens" ist eine Romanbiografie, die versucht, das lange und ereignisreiche Leben in einer leicht bekömmlichen narrativen Struktur zu erzählen. So begleiten wir Elizabeth ...

"Elizabeth II. und die Lieben ihres Lebens" ist eine Romanbiografie, die versucht, das lange und ereignisreiche Leben in einer leicht bekömmlichen narrativen Struktur zu erzählen. So begleiten wir Elizabeth von der Geburt bis zum Tod und erleben mit ihr sowohl private als auch berufliche Höhen und Tiefen.

Das Leben einer fast Hundertjährigen, die zu ihrer Zeit bei vielen weltpolitischen und popkulturellen Ereignissen in der ersten Reihe stand, auf knapp 400 Seiten zusammenzufassen, ist sicher ein extrem schwieriges, wenn nicht sogar unmögliches Unterfangen. Gabriele Diechler schafft mit dieser Romanbiografie jedoch einen ziemlich guten Versuch. So sticht hier vor allem heraus, wie gut die Autorin recherchiert hat - denn das merkt man wirklich auf jeder Seite. Gerade die erste Hälfte, in denen es um Elizabeths Kindheit und erste Jahre als Königin geht, fand ich unheimlich interessant geschrieben und ich konnte doch noch so einiges Interessantes aus der Lektüre mitnehmen. Auch die verschiedenen Charaktere und ihre Eigenheiten sind sehr gut ausgearbeitet, wodurch auch die Geschehnisse, die "hinter den Kulissen" stattfanden und bei denen die Autorin etwas mehr Kreativität beweisen musste, durchaus plausibel und größtenteils echt wirken.

Natürlich, wer hier kritische Töne, zum Beispiel zum Einfluss des britischen Königshauses auf die Kolonialpolitik, sucht, wird enttäuscht werden. Ich denke aber auch, dass diese Erwartungshaltung bei so einem Buch irgendwie nicht angebracht ist, vor allem wenn man bedenkt, dass das Buch aus Sicht der Queen geschrieben ist. Damit einher geht auch eine gewisse Portion Kitsch, vor allem, wenn es um die Familie geht, die mir an manchen Stellen ein bisschen zu viel war, aber auch das kann ich mit Hinblick auf die Vermarktung und der Zielgruppe verschmerzen.

Man merkt gerade in der zweiten Hälfte, dass in der Handlung mehr gesprungen wird, einfach weil es, wie bereits erwähnt, einfach unmöglich ist, auf wirklich jeden Aspekt des illustren Lebens dieser Frau einzugehen. Trotzdem habe ich den Eindruck, durch das Buch wirklich einen umfassenden Blick auf die Person Elizabeth II. und ihr Leben bekommen zu haben.

Wer mehr über die Queen erfahren möchte, kann hier sicherlich einen guten Einstieg finden!

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Veröffentlicht am 24.09.2023

Im falschen Film

Between Us - Die große Liebe kennt viele Geheimnisse
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Roisin hat ein spannendes Wochenende vor sich: Mit ihrer alten Clique, zu der auch ihr fester Freund Joe gehört, geht es anlässlich eines Geburtstages in ein schickes Herrenhaus. Nebenbei steht auch die ...

Roisin hat ein spannendes Wochenende vor sich: Mit ihrer alten Clique, zu der auch ihr fester Freund Joe gehört, geht es anlässlich eines Geburtstages in ein schickes Herrenhaus. Nebenbei steht auch die Premiere von Joes neuer Serie an, der als Drehbuchautor in der jüngsten Vergangenheit für einen Hit sorgen konnte. Doch Roisin spürt nicht nur, dass sich die Clique, sondern auch sie und Joe sich auseinander gelebt haben. Als klar wird, dass Joe in seiner Serie ein traumatisches Erlebnis von Roisin verarbeitet hat, platzt ihr der Kragen und Roisin muss versuchen herauszufinden, was sie wirklich will.

Mhairi McFarlane war für mich letztes Jahr eine Entdeckung und auch "Between Us" konnte mich wieder mit ihren typischen Elementen begeistern: Die Liebesgeschichten sind realistisch, die Protagonisten haben mit echten Problemen und Traumata zu kämpfen, die auch am Ende der Story nicht immer unbedingt komplett geheilt sind und allen voran steht auch die Liebesgeschichte nicht im eigentlichen Mittelpunkt. All das habe ich wieder sehr genossen und ich denke, dass jeder, der eine Romance-Story sucht, die ein bisschen von der üblichen Formel abweicht, wird hier wieder total bedient.

Einziger Kritikpunkt wäre für mich, dass es bestimmte Aspekte der Geschichte gab, denen meiner Meinung nach zu viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde, während andere interessante Handlungsstränge nicht genug beleuchtet wurden. Tatsächlich hätte ich mir etwas mehr von der (sich relativ spät entwickelnden) Liebesgeschichte erhofft und dafür weniger Konzentration auf die Vergangenheit. Tatsächlich wäre das Buch meiner Meinung nach an diesen Stellen auch mit 50 Seiten weniger ausgekommen.

Nichtsdestotrotz bleibe ich Fan von Mhairi McFarlane und auch "Between Us" konnte mich wieder gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 09.09.2023

Zwischen Kritik und Wahnsinn

Zeiten der Langeweile
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Mila beschließt, einen sogenannten Digital Detox durchzuführen. Was noch ziemlich vernünftig und nachvollziehbar mit dem Löschen von Instagram und Co. beginnt, artet irgendwann vollkommen aus und lässt ...

Mila beschließt, einen sogenannten Digital Detox durchzuführen. Was noch ziemlich vernünftig und nachvollziehbar mit dem Löschen von Instagram und Co. beginnt, artet irgendwann vollkommen aus und lässt tief in Milas traumatisierte und verletzte Seele blicken.

Dieses Buch ist der pure Wahnsinn - im wahrsten Sinne des Wortes. Selten bin ich so sehr zwischen Sympathie und Unverständnis für eine Protagonistin hin und hergesprungen. Zum einen hat Mila immer wieder schlaue Gedanken und Beobachtungen zu Social Media und Internet, die mich selbst sehr zum Nachdenken über meinen eigenen Konsum angeregt haben. Andererseits merkt man ziemlich schnell, dass sie tiefgreifende Probleme und das Internet für sie bisher wie eine Art Droge war, von der sie jetzt einen ebenso fanatischen kalten Entzug versucht. Die Autorin schafft es extrem gut, den Leser mit auf Miras zeitweise doch recht wilde Gedankenreise zu nehmen.

Für ein Fünf-Sterne-Buch hat mir jedoch das gewisse Etwas gefehlt und ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, was genau das ist. Ein paar Erklärungsversuche: Vor allem habe ich ein kleines bisschen vermisst, dass es keinen "vernünftigen" Gegenpol zu Milas Psychose gab. Gerade Milas Freundeskreis, der aus größtenteils verantwortungslosen Möchtegern-Künstlern besteht, wirkte oft genauso verrückt wie sie. Die Probleme, die diese Clique umgibt, sind für die meisten Leser wahrscheinlich wirklich nicht sehr nachvollziehbar. Auch am Ende hat mir irgendwie ein bisschen etwas gefehlt, um die Geschichte etwas runder zu machen.

Trotzdem spreche ich eine große Empfehlung für dieses Buch aus, vor allem, wenn ihr euch ein wenig kritisch mit eurem Internetkonsum auseinandersetzen wollt!

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