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Veröffentlicht am 06.12.2023

Unterhaltsamer Liebesroman zum Mitfiebern

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
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Inhalt:
Die toughe Literaturagentin Nora Stephens hat der großen Liebe schon lange abgeschworen. Für sie sind für vor allem zwei Dinge wichtig im Leben: Ihre kleine Schwester Libby und ihre Arbeit als ...

Inhalt:
Die toughe Literaturagentin Nora Stephens hat der großen Liebe schon lange abgeschworen. Für sie sind für vor allem zwei Dinge wichtig im Leben: Ihre kleine Schwester Libby und ihre Arbeit als Literaturagentin. Nur Libby zuliebe lässt sie sich auf einen Urlaub in der idyllischen Kleinstadt Sunshine Falls ein, wo sie ausgerechnet ihrem Rivalen Charlie Lastra über den Weg läuft, der als Lektor ebenfalls in der Verlagsszene tätig ist.

Meine Meinung:
Der Roman hat genau das geboten, was ich mir von einem Emily Henry-Roman erhofft habe: Eine unterhaltsame Liebesgeschichte mit ein bisschen Tiefgang und authentischen Charakteren.
Besonders gut gefallen hat mir die Chemie zwischen Nora und Charlie, die mich von der ersten Seite an mitreißen konnte. Die beiden funktionieren unglaublich gut miteinander. Ihre Schlagabtäusche sind so großartig wie unterhaltsam und bei den beiden hat es von der ersten Seite an geknistert. Besonders gut gefallen hat mir, dass man als Leser richtig gut nachvollziehen kann, warum sie sich ineinander verlieben. Mit ihren ähnlichen Interessen und Vorlieben scheinen die beiden von Anfang an wie geschaffen für einander, können es sich selbst jedoch nicht so ganz eingestehen. Das hat es mir sehr leicht gemacht, mit ihnen mitzufiebern.
Auch individuell sind sie spannende Charaktere mit ausreichend Tiefgang, um sie authentisch und dreidimensional wirken zu lassen. Beide sind in der Verlagswelt tätig, gehen in ihrer Arbeit vollkommen auf und lieben ihr Stadtleben in New York. Das fand ich eine angenehme Abwechslung zu sonstigen typischen Konstellationen in Liebesromanen.
Eine tragende Rolle in dem Roman spielt auch Noras Beziehung zu ihrer kleinen Schwester Libby, die in typischer Emily Henry-Manier auch tiefgründig beleuchtet wird. Die Dynamik zwischen den beiden fand ich sehr faszinierend und spannend und war für mich mindestens ein genauso großes Highlight wie die Liebesgeschichte. Insgesamt wirkt die Erzählung dadurch auch sehr „rund“ und greifbar, weil sich eben nicht alles nur um die Romanze dreht. Auch Charlies Beziehung zu seinen Eltern nimmt einen gewissen Raum ein und hilft ebenfalls, ihn als Charakter besser zu verstehen.
Inhaltlich besonders bestechen konnte mich aber, dass Bücher, Buchläden und die Liebe zum Lesen ein ganz zentrales Thema sind, auf das der Roman immer wieder zurückkommt. Als leidenschaftliche Leserin hat es mir richtig Spaß gemacht, darüber zu lesen und ich habe mich immer wieder gesehen gefühlt.
Auch sprachlich kann der Roman überzeugen. Er lässt sich sehr leicht und flüssig lesen, schafft es aber dennoch die Emotionen sehr gut rüberzubringen.
Insgesamt ist es der perfekte Roman zum Mitfiebern, Mitlachen und einfach, um eine gute Zeit zu haben. Für mich war es auf jeden Fall ein Highlight unter den Liebesromanen, die ich dieses Jahr gelesen habe. Dementsprechend gibt es von mir auf jeden Fall eine große Empfehlung!

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Veröffentlicht am 14.05.2023

Der perfekte Sommer-Wohlfühlroman!

Happy Place
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Inhalt:
Das ehemalige Traumpaar Harriet und Wyn ist schon seit sechs Monaten getrennt, nur weiß das ihre Freundesgruppe noch nicht. Als der jährliche gemeinsame Urlaub ansteht, bringen sie es nicht übers ...

Inhalt:
Das ehemalige Traumpaar Harriet und Wyn ist schon seit sechs Monaten getrennt, nur weiß das ihre Freundesgruppe noch nicht. Als der jährliche gemeinsame Urlaub ansteht, bringen sie es nicht übers Herz, ihre Freunde mit der Trennung zu konfrontieren und spielen weiterhin das perfekte Paar.

Meine Meinung:
„Happy Place“ ist genau der Wohlfühlroman, den ich mir von Emily Henry erhofft hatte. Die Liebesgeschichte zwischen Harriet und Wyn ist süß, leidenschaftlich und emotional und es hat richtig Spaß gemacht, mit ihnen mitzufiebern. Ihre Geschichte konnte mich von der ersten Seite an packen. Dabei kratzt der Roman nicht nur an der Oberfläche, sondern geht ausreichend in die Tiefe und beleuchtet auch ihre vergangene Beziehung intensiv, sodass sich ihre Gefühle für einander sehr authentisch anfühlen. Das Knistern zwischen den beiden konnte man beim Lesen förmlich spüren. Eine wirklich großartige Liebesgeschichte!
Dabei hat es mir gut gefallen, dass man nicht nur die derzeitige Perspektive auf ihre Beziehung hat, sondern dass es im Laufe des Romans immer wieder Rückblenden gibt, wodurch sich erst ein richtig „rundes“ Bild ergibt.
Auch die Charaktere konnten mich überzeugen. Harriet und Wyn waren mir beide sofort richtig sympathisch und ich habe sie gerne auf ihrem Weg begleitet. Dabei wirkten sie unglaublich greifbar und einfach sehr „menschlich“. Zusammen funktionieren die beiden großartig. Toll fand ich aber auch, dass es im Laufe des Romans ebenso sehr um ihre persönliche Charakter-Entwicklung geht, ihre Wünsche und Träume und um ihre Suche nach sich Selbst. Dabei wird auch die Rolle ihrer jeweiligen Familien und ihres Aufwachsen toll beleuchtet.
Die Freundesgruppe bietet ebenfalls einige spannende Charaktere, über die ich sehr gerne gelesen habe. Kein einziger von ihnen wirkt zu flach oder zu klischeebeladen. Vielmehr habe ich ihre einzigartige Freundschaftsdynamik richtig genossen!
Dabei finde ich es toll, dass diese Freundschaften neben der Liebesgeschichte ebenfalls eine sehr zentrale Rolle in dem Roman spielen. Die Freundinnen Harriet, Cleo und Sabrina sind seit ihrem ersten Jahr an der Uni beste Freundinnen und müssen im Laufe des Buches damit kämpfen, dass sie mit Ende zwanzig nun langsam ganz unterschiedliche Leben führen und sich immer weiter auseinander leben. Durch diese Komponente wurde der Roman erst richtig abgerundet und fühlt sich komplett und einfach sehr „echt“ an.
Ebenfalls positiv hervorheben lässt sich Emily Henrys Schreibstil, der sich sehr flüssig lesen lässt und der es geschafft hat, mich sofort in seinen Bann zu ziehen und Urlaubsstimmung bei mir zu wecken.
Zusammenfassend ist der Roman für mich die perfekte Wohlfühl-Lektüre für den nächsten Sommerurlaub! Wer auf der Suche nach einer süßen Romanze mit ein bisschen emotionalem Tiefgang ist, wird hier auf jeden Fall fündig!

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Veröffentlicht am 05.10.2022

Eine hochaktuelle Dystopie

Unsre verschwundenen Herzen
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Inhalt:
Nach der einer großen Krise wird in Amerika „PACT“ eingeführt, ein Gesetz, das für Stabilität sorgen soll. Dies führt dazu, dass vor allem asiatisch-stämmige Menschen diskriminiert werden und dass ...

Inhalt:
Nach der einer großen Krise wird in Amerika „PACT“ eingeführt, ein Gesetz, das für Stabilität sorgen soll. Dies führt dazu, dass vor allem asiatisch-stämmige Menschen diskriminiert werden und dass Kinder ihren Eltern weggenommen werden, wenn diese „unpatriotisch“ sind.
Der zwölfjährige Bird lebt bei seinem Vater und hat seine Mutter seit drei Jahren nicht mehr gesehen. Als er einen Brief von ihr erhält, macht er sich auf die Suche nach ihr.

Meine Meinung:
Der Roman ist eine Dystopie, die hochaktuell ist und gar nicht so weit entfernt wirkt. Gekonnt zeigt Celeste Ng auf, wie sich aus der Krise langsam ein System der Tyrannei entwickelt – getragen von der Mehrheit der Bevölkerung – und wie es funktioniert und von der Angst der Menschen lebt. Wie eine Gruppe von Menschen den Sündenbock spielen muss. All das erscheint unglaublich realistisch und nahe, auch weil (wie in der Anmerkung der Autorin benannt) die Dystopie zahlreiche Bezüge zur „realen“ Welt hat.
In diesem Roman glänzt Celeste Ng erneut mit ihrer unglaublichen Sprachgewalt. Teils fast schon lyrisch, fängt sie die bedrückende Stimmung dieser Dystopie und die Verzweiflung der Menschen ein. Mit ihren Worten hat sie mich von der ersten Seite an in ihren Bann genommen.
Wie von der Autorin gewohnt, handelt es sich auch diesmal um ein Familiendrama, das insbesondere von der Beziehung zwischen Mutter und Sohn handelt, die sich so lange nicht gesehen haben. Gleichzeitig geht es in dem Buch aber auch um viel größere Themen wie Rassismus, Meinungsfreiheit, Zensur und Tyrannei. Dabei bleibt aber immer ein gewisser hoffnungsvoller Ton erhalten, der Glaube an das Gute im Menschen.
Die Charaktere fühlen sich real und „menschlich“ an. Bird, der langsam begreift, dass allein sein Aussehen ihn zum Feind vieler Amerikaner macht, wirkt sehr authentisch. Aber auch die Sorgen, Ängste und Zweifel seiner Mutter waren sehr gut nachvollziehbar. Ich konnte mich in beide hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen.
Diese unglaublich ernste und wichtige Geschichte ist mit unter die Haut gegangen und wird mich noch eine ganze Weile begleiten. Für mich war „Unsre verschwundenen Herzen“ ein Jahreshighlight. Deshalb gibt es von mir auch eine ganz klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 31.03.2024

Erfrischender und gesellschaftskritischer Roman über New Yorks Nachtleben

Happy Hour
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Inhalt:
In „Happy Hour“ begleiten wir die Protagonistin und ihre beste Freundin Gala, die einen Sommer in New York verbringen, tagsüber Kleider verkaufen und den ein oder anderen dubiosen Nebenjob ausüben ...

Inhalt:
In „Happy Hour“ begleiten wir die Protagonistin und ihre beste Freundin Gala, die einen Sommer in New York verbringen, tagsüber Kleider verkaufen und den ein oder anderen dubiosen Nebenjob ausüben und bei Nacht von Bar zu Bar ziehen, umgeben von den Reichen und Schönen der Upper East Side.

Meine Meinung:
Der Roman fängt die flirrende Sommerhitze, das Nachtleben und die Unbeschwertheit der vielen Sommernächte mit Leichtigkeit ein. Im Leben von Isa und Gala dreht sich alles darum, Spaß zu haben, im Hier und Jetzt zu leben und Zukunftssorgen zu verdrängen. Ihr Geld ist stets knapp, ihre Outfits extravagant und ihre Tricks, um an Geld zu gelangen, endlos.
Dabei gelingt es dem Roman auf unterhaltsame Art und Weise, diese oberflächlich unbeschwerte Stimmung einzufangen. Es hat mir richtig Spaß gemacht, Isa und Gala auf ihren nächtlichen Eskapaden zu begleiten.
Gleichzeitig vermittelt der Roman aber auch sehr feinfühlig die Klassenunterschiede und zeichnet spitzfindig und mit einem klugen Blick ein Bild der Reichen und der Schönen und den vielen kleinen Demütigungen, die damit einher gehen, nicht dazuzugehören. Es stellt sich immer wieder die Frage, ob diese schöne Welt den Aufwand überhaupt wert ist.
Der Schreibstil lässt sich locker und leicht lesen und fängt dadurch auch das unbeschwerte und freie Gefühl der Partynächte gut ein.
Dabei treibt der Roman aber eher langsam vor sich hin. Wer bei einem Roman eine spannende oder mitnehmende Handlung braucht, wird mit „Happy Hour“ eher nicht glücklich werden. In der Mitte des Romans wurde mir der Roman teilweise auch etwas zu müßig und konnte mich nicht mehr so in seinen Bann ziehen wie zuvor.
Insgesamt habe ich den Roman aber sehr gerne gelesen. Ich kann „Happy Hour“ allen empfehlen, die stimmungsvolle Romane ohne viel Handlung mögen, die einen klugen Blick auf die Gesellschaft werfen.

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Veröffentlicht am 08.02.2024

Spannender Roman über das Aufwachsen in der Ceaușescu-Diktatur

Lichtungen
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Inhalt:
Der Roman handelt von Lev, der im kommunistischen Rumänien aufwächst. Zu seiner Kindheitsfreundin Kato verbindet ihn eine ganz besondere Freundschaft. Als die europäischen Grenzen sich wieder ...

Inhalt:
Der Roman handelt von Lev, der im kommunistischen Rumänien aufwächst. Zu seiner Kindheitsfreundin Kato verbindet ihn eine ganz besondere Freundschaft. Als die europäischen Grenzen sich wieder öffnen, bricht Kato in den Westen auf, während Lev zunächst zurückbleibt.

Meine Meinung:
Der Roman behandelt auf nur wenigen Seiten, aber mit sehr dichter Sprache, das Aufwachsen unter der Ceaușescu-Diktatur und den anschließenden Aufbruch vieler in den Westen.
Großartig fand ich dabei die sehr bildhafte Sprache der Autorin, die nur sehr langsam lesbar ist, aber den Roman erst zu etwas richtig Besonderem macht. Dabei werden manche Details übergenau beschrieben, manche Dinge hingegen werden nur oberflächlich erzählt, was das Gefühl erzeugt, es handele sich tatsächlich um Erinnerungen.
Lev wurde für mich als Protagonist sehr greifbar, Kato hingegen blieb stets etwas verschwommen, was daran lag, dass man als Leser stets nur Levs Perspektive auf Kato bekommt, der sie sein ganzes Leben lang ein wenig anhimmelt. Dennoch fand ich es sehr spannend, den beiden beim Aufwachsen zuzusehen.
Auch thematisch fand ich den Roman sehr ansprechend. Das Leben unter der kommunistischen Diktatur und die vielen kleineren Auswirkungen auf den Alltag der Charaktere, wurde sehr gut deutlich, auch wenn auf vieles nur angespielt wurde. Das Buch bietet insoweit auf jeden Fall einen spannenden Einblick und Perspektive.
Außergewöhnlich an der Erzählweise ist, dass der Roman rückwärts erzählt wird. Als Stilmittel fand ich das durchaus interessant, aber leider hat es mich zu Beginn eines neuen Kapitel stets wieder aus dem Lesefluss gerissen, was ich als nicht so angenehm empfunden habe.
Dennoch kann ich den Roman auf jeden Fall empfehlen, sofern einen die genannten Themen ansprechen und eine etwas dichtere Sprache kein Problem darstellt.

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