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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.12.2020

Langatmige Handlung und enttäuschendes Finale

Lea und das Labyrinth der Zeit
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Darum geht's: Die 14-jährige Lea verbringt einen Teil ihrer Sommerferien bei ihrer Tante und ihrem Onkel auf dem Land. Dabei wäre sie viel lieber bei ihrer besten Freundin Sarah. Als sie die extremen Wetterumschwünge ...

Darum geht's: Die 14-jährige Lea verbringt einen Teil ihrer Sommerferien bei ihrer Tante und ihrem Onkel auf dem Land. Dabei wäre sie viel lieber bei ihrer besten Freundin Sarah. Als sie die extremen Wetterumschwünge und das unerklärliche Tierverhalten der Wölfe bemerkt, macht sie sich neugierig auf die Suche nach der Ursache, obwohl ihre Tante ihr verboten hat, in den Wald zu gehen.

Düster und etwas gruslig, so beschreibt Michael Engler Leas Ausflüge in den Wald und die ersten Begegnungen mit den unheimlichen Vorkommnissen. Hier ist es noch durchaus spannend und mystisch - man fragt sich, was sich dahinter wohl verbirgt. Der weitere Handlungsverlauf hat mich jedoch enttäuscht: Sachverhalte bleiben ungeklärt, das Ende wirkt erzwungen und der Spannungsaufbau flacht schnell ab. Am schwersten wiegt die mangelnde Charakterentwicklung der Hauptfigur: Lea erscheint oberflächlich und unsympathisch, in ihrer abweisenden Art, und bremst sich dadurch selbst aus - und die Handlung. In Gedanken kreist sie nur um sich selbst, was durch innere Dialoge und Nachrichten, mit ihrer Freundin, deutlich wird. Moritz, der Junge aus dem Wald, tritt viel später in Erscheinung, als es der Klappentext vermuten lässt, und man erfährt nur wenig über ihn. Das Thema Zeitreisen wird hier und da thematisiert, ist aber nur zu einem Drittel handlungstragend. Stattdessen geht es um eine dunkle Bedrohung, die das Thema Zeitreisen zweitrangig erscheinen lässt. Wer hier Abenteuer Zeitreisender wie in Kerstin Giers „Edelstein“-Triologie oder „Zeitenzauber“ von Eva Völler erwartet, wird enttäuscht werden.

Fazit: Trotz der vielversprechenden Ansätze und der atmosphärischen Waldszenen war die Geschichte für mich, aufgrund der Kritikpunkte und Unstimmigkeiten, einfach nicht rund, weshalb ich das Buch leider nicht empfehlen würde.

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Keine Empfehlung

Die Auszeit
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Die Influencerin Viktoria Kaplan will mit ihren engsten Vertrauten in einem abgeschiedenen Retreat in den Alpen entspannen. Im Gegenzug möchte der Besitzer Pierre Karthee, dass sie auf ihrem Kanal Werbung ...

Die Influencerin Viktoria Kaplan will mit ihren engsten Vertrauten in einem abgeschiedenen Retreat in den Alpen entspannen. Im Gegenzug möchte der Besitzer Pierre Karthee, dass sie auf ihrem Kanal Werbung für sein Retreat macht und will ihnen eine gute Zeit bescheren, denn sein großer Traum hängt davon ab. Doch dann geschieht ein Mord. Die denkbar schlechteste Werbung…

Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, auf unterschiedlichen Zeitebenen. Von der Ankunft der Gruppe in den Alpen bis zum Mord, wobei der Countdown die Spannung anheizen soll. Dann erfährt man abwechselnd, was nach dem Verbrechen passierte. Der Retreat in den Alpen steht für Entspannung und Urlaubsfeeling, wobei der Kontrast zu der Gruppe nicht größer sein könnte, deren Angespanntheit sich auch auf das Personal überträgt. Schnell ist klar, das ist alles nur Show. Es geht um Eifersucht, Intrigen und Hass, gespickt mit Liebe und Sex. Der Schreibstil passte für mich nicht so richtig zum Genre. Das vergrößerte das Ungleichgewicht zunehmend. Die Atmosphäre ist tatsächlich soghaft, aber faszinierend, fand ich die Figuren gar nicht. Das führte leider dazu, dass ich nicht richtig mitfiebern konnte. Sie sind das „beste Beispiel für das, was in unserer Welt schiefläuft.“ Ich hätte mir mehr Raffinesse und Originalität gewünscht, denn für mich waren die Twists nicht so überraschend, wie erhofft. Dadurch konnte mich der Thriller nicht packen, obwohl ich bis zum Ende gelesen habe und ich würde ihn nicht weiterempfehlen. Wahrscheinlich gehörte ich einfach nicht zur Zielgruppe. Thriller-Einsteiger könnten vielleicht besser unterhalten werden.

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Veröffentlicht am 12.12.2023

Keine Erzählmagie

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
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Nora macht mit ihrer schwangeren Schwester Libby einen Sommerurlaub in der Kleinstadt Sunshine Falls, dem Schauplatz von Libbys Lieblingsromanen. So fängt die Geschichte an. Libby möchte ihre große Schwester ...

Nora macht mit ihrer schwangeren Schwester Libby einen Sommerurlaub in der Kleinstadt Sunshine Falls, dem Schauplatz von Libbys Lieblingsromanen. So fängt die Geschichte an. Libby möchte ihre große Schwester am liebsten verkuppeln, aber Nora hadert mit der Liebe, nachdem sie erleben musste, wie sehr ihre Mutter unter gebrochenem Herzen litt. Happy End? Vielleicht für ihre kleine Schwester, aber nicht für sie. Nora konzentriert sich lieber auf ihren Job als Literaturagentin in New York. Zufällig trifft sie in dieser Idylle auf den Lektor Charlie. Beide kennen sich und sind nicht im Guten auseinander gegangen.

Die ersten Kapitel entsprechen dem, was man sich erhoffen könnte: Witz, Charme, Einfallsreichtum, ein gelungener Schlagabtausch und natürliche einige Anspielungen auf Bücher und ein verträumter Buchladen in einem idyllisches Städtchen. Leider konnte mich der weitere Verlauf nicht mehr so begeistern. Die Handlung plätschert vor sich hin, abgesehen von kleinen Wendungen ist alles vorhersehbar und mitunter auch langatmig. Seit ihre Mutter gestorben ist, hat Nora großes Pflichtbewusstsein für ihre kleine Schwester entwickelt. Ihre Schwestern-Beziehung nimmt also, als Teil von Noras Charakterentwicklung, einen großen Raum ein. Auf der anderen Seite geht es um die sich entwickelnde Liebesbeziehung zu Charlie, sowie ihre persönliche Entwicklung und Karriere. Alles wird nur aus Noras Perspektive geschildert. Vielleicht ein Grund dafür, warum Charlie so eindimensional bleibt. Durchzuhalten, hat sich zumindest gelohnt, denn das Ende ist (kitschig) schön und macht etwas versöhnlich. Aber es fehlt an Details, an inspirierenden Charakteren und einer atmosphärischen Stimmung, Glaubwürdigkeit und Esprit. Dass Buch zu lesen, machte mir in vielen Punkten keinen Spaß. Wahrscheinlich einfach nicht das Richtige für mich. Wer sich ohne tiefere Erzählmagie berauschen lassen möchte, für den ist "Book Lover" vielleicht etwas.

Veröffentlicht am 26.02.2023

Keine Leseempfehlung

Northern Spy – Die Jagd
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Tessa ist Produzentin bei BBC­ in Belfast und lebt mit ihrem sechs Monate alten Sohn Finn in einem abgelegenem Haus. Nordirland ist erneut in einer Phase des Konflikts. „Die meisten Katholiken wollten ...

Tessa ist Produzentin bei BBC­ in Belfast und lebt mit ihrem sechs Monate alten Sohn Finn in einem abgelegenem Haus. Nordirland ist erneut in einer Phase des Konflikts. „Die meisten Katholiken wollten immer noch ein vereinigtes Irland, die meisten Protestanten wollten Teil des Vereinigten König­reichs bleiben.“ Proteste, Unruhen, Bombenanschläge und Entführungen erschüttern das Land. Als Tessa ihre Schwester Marian in den Nachrichten sieht, wie sie mit zwei Männern bewaffnet eine Tankstelle überfällt, versteht sie die Welt nicht mehr, denn die IRA hat sich dazu bekannt. Aber Marian ist doch niemals ein Mitglied der IRA! Tessa ist verzweifelt und befürchtet, ihre Schwester vielleicht nie wieder zu sehen.

Meine Meinung:
Northern Spy zeigt, wie schockierend es sein kann, wenn man erfährt, dass die eigene Schwester, sich der fanatischen IRA angeschlossen hat und was es heißt, in diesen Zeiten der Aufruhe ein Kind zu haben. Erzählt wird allein aus Tessas Perspektive, deren Gedanken oft nur um ihren Sohn kreisen. Diese persönlichen Ausschweifungen und ihre Figur-Entwicklung ist stark von der Beziehung zu ihrer Schwester und deren Entscheidungen geprägt. Vielleicht ist das der Grund, weshalb es der Geschichte an Spannung fehlt. Einblicke in die Perspektive ihrer Schwester wären deutlich spannender gewesen und hätten für Abwechslung gesorgt. Gründe für den Beitritt in die IRA werden jedoch nachvollziehbar geschildert, aber die Einblicke in die IRA blieben leider oberflächlich. Wie der Buchtitel schon verrät, geht es um Spionage. Mehr werde ich aber nicht verraten. Die Handlung verläuft jedenfalls sehr geradlinig und wenigstens wird es zum Ende etwas spannender, für alle, die drangeblieben sind, aber eine Empfehlung würde ich nicht aussprechen.

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