Profilbild von stefanb

stefanb

Lesejury Star
offline

stefanb ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit stefanb über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2024

Die Festung

Die Burg
0

Bereits das Cover zeigt schon, wie vernetzt die eigens kreierte Escape-Welt aufgebaut ist. Mit dem Thriller "Die Burg" lässt die Autorin Ursula Poznanski die Lesenden in ein KI-Szenario abtauchen, welches ...

Bereits das Cover zeigt schon, wie vernetzt die eigens kreierte Escape-Welt aufgebaut ist. Mit dem Thriller "Die Burg" lässt die Autorin Ursula Poznanski die Lesenden in ein KI-Szenario abtauchen, welches am Puls der Zeit ist. Eine künstliche Intelligenz, die jeder Besuchergruppe das bestmögliche Erlebnis bietet. Doch was passiert, wenn die KI ein gewisses Eigenleben entwickelt? Der Frage stehen Poznanskis Charaktere gegenüber und die Lesenden sind mittendrin im Geschehen.
"Die Burg war endgültig zur Festung geworden. " [224]
Bei dem Schreibstil gibt es nichts zu meckern. Man fliegt nur so durch die Seiten. Auch deshalb, weil das Tempo sukzessive gesteigert wird und die Atmosphäre zusehends düsterer wird. Mit den Charakteren konnte ich mich nicht ganz anfreunden. Für mich gab es keine Person, mit der ich besonders mitgefühlt habe. Das ist in meinen Augen auch nicht schlimm, da die heimliche "Protagonistin" die künstliche Intelligenz ist.
Man beschäftigt sich viel mit der Frage, welche Sachen die KI noch bereithält, welche Intention dahinter steckt und wie dieses Spiel wohl ausgehen mag. Bis zum schlüssigen Ende kommen einige Wendungen. Es ist ordentlich was los. Der Mittelteil hätte für meinen Geschmack etwas mehr Spannung vertragen können.
Poznanski skizziert sehr schön unsere Neue Welt und was da alles noch so kommen mag. Insgesamt ist "Die Burg" sehr gut geschrieben, unterhält und interpretiert ein aktuelles Thema auf ansprechende Weise.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.02.2024

Alienjäger

Ostfriesenhass
0

"Ostfriesenhass" ist der nunmehr achtzehnte Fall für Ann Kathrin Klaasen und ihr Team. Nach der Philosophischen Frage "Warum wird Kaffee immer von alleine kalt, aber Bier nie?" [9], ein typischer Rupert-Satz, ...

"Ostfriesenhass" ist der nunmehr achtzehnte Fall für Ann Kathrin Klaasen und ihr Team. Nach der Philosophischen Frage "Warum wird Kaffee immer von alleine kalt, aber Bier nie?" [9], ein typischer Rupert-Satz, startet die Geschichte gewohnt schnell. Auch wenn es nicht die blutigste Story aus dem Ann Kathrin Klaasen Universum ist, geht es ordentlich zur Sache.
Der Schreibstil von Klaus-Peter Wolf ist flüssig, man ist sofort im Geschehen und findet sich in einem spannenden und zugleich etwas skurrilem Fall wieder.
"Seine Hinrichtungen waren Erlösungen und sollten auch so gesehen werden. (…) Alienjäger wie er sollten stolz zu ihrer Sache stehen.“ [281]
Mir gefallen die Charaktere. Auch dass es immer wieder Ab- und Zugänge zum Kernteam gibt. So wird es auch im neuesten Fall nicht langweilig. Zudem glänzt Rupert wieder. Er ist wirklich einzigartig. Ein Anflug von Selbstreflexion zum Thema 'scheitern', den ich Rupert fast nicht zugetraut hätte.
"Das denken viele von mir auch. Aber wir scheitern und so langsam hoch. (…) Es ist nicht schlimm, Fehler zu machen und auf die Schnauze zu fallen. So übt man wenigstens das Aufstehen." [221 f.]
Im Mittelteil gab es das eine oder andere Mal eine kleine Länge. Trotzdem ist "Ostfriesenhass" ein absolut lesenswerter und spannender Fall, der viele vergnügte Lesestunden bringt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.02.2024

Graf D

Hunting Prince Dracula
0

Audrey Rose startet in ein neues Abenteuer und kann ihrer "Vorliebe für Forensik" [122] wieder frönen. Diesmal heißt es: "Hunting Prince Dracula". Die Autorin Kerri Maniscalco schickt ihre Protagonistin ...

Audrey Rose startet in ein neues Abenteuer und kann ihrer "Vorliebe für Forensik" [122] wieder frönen. Diesmal heißt es: "Hunting Prince Dracula". Die Autorin Kerri Maniscalco schickt ihre Protagonistin in das Heimatland von Graf Dracula – Rumänien. Zu der damaligen Zeit regiert dort "Aberglauben oft noch über Logik und Wissenschaft" [141]. Beste Voraussetzungen für die starke Protagonistin und für die Lesenden.
"Die wahren Ungeheuer waren Menschen aus Fleisch und Blut, und diese konnten durchaus zu Fall gebracht werden. " [15]
Das Buch glänzt durch das düstere Setting und startet direkt spannend, so dass man direkt gefesselt ist. Mir gefallen der Schreibstil und die Charaktere – insbesondere Audrey. Die Protagonistin begeistert durch ihre Auffassungsgabe, ihr analytisches Denken. Sie blickt einfach über den Tellerrand hinaus.
"Es würde nie irgendein Fortschritt erzielt, wenn alle gleich aussehen, gleich denken und auf die gleiche Weise lieben würden." [134 f.]
Das Geplänkel mit Thomas, dem "enervierendem Freund" [24], war mir ein bisschen zu viel. Auch wenn es sich gut liest und die beiden Charaktere gut miteinander verbindet. Meines Erachtens hatte sich dadurch der Mittelteil etwas gezogen. Das ist aber auch das einzige Manko.
Insgesamt ist "Hunting Prince Dracula" gut geschrieben und macht ordentlich Spaß. Sehr schön, dass die Reise von Audrey weiter geht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.12.2023

Nano-Droge

Crux
0

"Crux" ist der zweite Band von Ramez Naam. Es geht dabei um die Nano-Droge Nexus und deren Einsatz, beziehungsweise ihrer Verwendung. Und wie so oft wird schnell klar, dass jede Erfindung auch ihre ganz ...

"Crux" ist der zweite Band von Ramez Naam. Es geht dabei um die Nano-Droge Nexus und deren Einsatz, beziehungsweise ihrer Verwendung. Und wie so oft wird schnell klar, dass jede Erfindung auch ihre ganz eigenen Schattenseiten mitbringt. Was zum Wohle entwickelt wird, kann auch zweckentfremdet werden.
Mir gefällt vor allem, dass Naam das Ganze facettenreich und ausführlich betrachtet. Was spricht dafür, was dagegen? Was sind die Konsequenzen aus dem Einsatz der Nano-Droge Nexus? Dabei wird es nicht langweilig. Temporeich und spannend geht es zur Sache. Verschiedene Blickwinkel steigern das Tempo zusätzlich und beleuchten verschiedene Betrachtungsweisen auf Nexus.
Für die Geschichte schadet es nicht, wenn man ein bisschen technikaffin ist. Gerade das präsentierte Feld und die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten und Verwendungen sind total spannend und nehmen auch einen weitreichenden Einfluss auf das Leben.
Fortschritt durch Technik. Ansprechend von von Uve Teschner gelesen. Er liest einfach perfekt. Betonung, Stimmfarbe. Hier stimmt einfach alles. Die Charaktere werden lebendig, die ganze Atmosphäre wird super zu den Hörenden transportiert. Man lauscht gerne seiner Stimme.
An einzelnen Stellen hätte das Buch ruhig etwas kompakter sein können. Ein bisschen weniger Action, wäre meines Erachtens etwas besser gewesen. Dem Hörgenuss schadet das aber nicht. "Crux" ist ein spannender Blick in die Zukunft und ein intelligent geschriebenes Zukunftsszenario.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.11.2023

gute Fortsetzung

Gameshow – Das Versprechen von Glück
0

Optisch steht zweite Band "Gameshow - Das Versprechen von Glück" dem ersten Band dieser Dilogie in nichts nach. Der Wiedererkennungswert ist vorhanden. Und auch inhaltlich geht es direkt nahtlos weiter.
Der ...

Optisch steht zweite Band "Gameshow - Das Versprechen von Glück" dem ersten Band dieser Dilogie in nichts nach. Der Wiedererkennungswert ist vorhanden. Und auch inhaltlich geht es direkt nahtlos weiter.
Der Schreibstil von Franzi Kopka ist sehr ansprechend. Zudem entwickeln sich die Charaktere weiter. Jax, bester Gamer in der Arena, rückt in diesem Band etwas in den Hintergrund. Dafür bekommt der Charakter Yuna mehr Platz. Die Protagonistin Cass nimmt nicht mehr aktiv an den Spielen teil. Das zeigt, dass die Geschichte sich insgesamt weiterentwickelt, was ich positiv finde. Trotzdem wird es nicht langweilig. Dafür gibt es genügend brenzlige Szenen. Band zwei glänzt mehr mit Wendungen und Überraschungen und hat weniger Gameshow.
Der Einstieg in "Das Versprechen von Glück" startet etwas ruhiger. Das Tempo wird aber sukzessive gesteigert und nimmt Richtung Ende ordentlich Fahrt auf. Man ist gefesselt vom Geschehen, von den Intrigen, auch wenn ich mir mehr Einblicke in die Spiele gewünscht hätte.
Insgesamt hätte es ein wenig actionlastiger sein können. Band eins hatte da die Latte sehr hoch gelegt. Das Ende konnte mich nicht ganz überzeugen. Meines Erachtens kommt der vorliegende Band nicht ganz an den ersten Teil ran. Trotzdem ist es eine gelungene und lesenswerte Dilogie.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere