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Veröffentlicht am 21.01.2024

Spannender, opulenter historischer Krimi vor italienischer Kulisse

Die zweite Herzogin
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Barbara von Habsburg ist keine Schönheit, doch dafür sitzt ein kluger Kopf auf ihren Schultern und so nimmt gibt sie dem Werben des ferrarischen Oberhauptes, Alfonso d’ Este recht bald nach, da er sehr ...

Barbara von Habsburg ist keine Schönheit, doch dafür sitzt ein kluger Kopf auf ihren Schultern und so nimmt gibt sie dem Werben des ferrarischen Oberhauptes, Alfonso d’ Este recht bald nach, da er sehr einflussreich ist. Barbara reist zusammen mit drei Frauen aus ihrem habsburgischen Gefolge nach Ferrara um dort Alfonsos Frau zu werden. Aber schon während der Hochzeitsvorbereitungen dringen hässliche Gerüchte an ihr Ohr- so soll Alfonso seine erste Frau Lucrezia de Medici, die erste Herzogin von Ferrara, getötet haben, da sie ihn mehrmals betrog.

Eigentlich will Barbara diesen Vorwürfen keinen Glauben schenken, doch Alfonsos widersprüchliches Verhalten und auch seine grausamen Anwandlungen ihr gegenüber, versetzen die neue Herzogin in Angst und Schrecken und so beginnt sie damit auf eigene Faust Nachforschungen zu Lucrezias plötzlichem Tod anzustellen. Sehr zum Verdruss Alfonsos, doch Barbara hat nicht umsonst das Durchsetzungsvermögen der Habsburger geerbt. Allerdings bringen sie ihre Ermittlungen auch persönlich in Lebensgefahr, denn verständlicherweise will der wahre Mörder Lucrezias nicht, dass seine finsteren Machenschaften enthüllt werden. Kann Barbara Alfonso rückhaltlos vertrauen, oder hat er wirklich etwas mit dem Mord an seiner ersten Ehefrau zu tun?

Es gibt Romane, die man eher durch Zufall entdeckt und die sich dann als wahre Leseperlen entpuppen. "Die zweite Herzogin" von Elizabeth Loupas ist so eine Perle und hat mich von der ersten Seite an in den Bann gezogen.

Der Roman erzählt die Geschichte der historischen Persönlichkeit Barbara von Österreich, die im Jahre 1565, im Alter von fünfundzwanzig Jahren aus politischen Gründen den Herzog von Ferrara, Alfonso II. d’ Este heiratete. Obwohl die in diesem Roman in Erscheinung treten historischen Persönlichkeiten wirklich gelebt haben, hat die Autorin für ihre Geschichte, zusätzliche Gerüchte aufgegriffen, die sich um den plötzlichen Tod der ersten Herzogin Lucrezia de Medici ranken und daraus einen historischen Kriminalroman entstehen lassen, in dessen Mittelpunkt die kluge Barbara steht, die zunächst aus eigenen Gründen Licht ins Dunkel bringen will weil sie befürchtet, einen Mörder zum Mann genommen zu haben.

Die erste Hälfte des Romans befasst sich zunächst mit den neuen Eindrücken und Begebenheiten bei Hofe, die auf Barbara einströmen, wobei die Autorin sich eines sehr bildhaften Schreibstils bedient. Aber auch die negativen Seiten des Hoflebens finden Erwähnung; wie etwa die gefährlichen Intrigenspiele der Mächtigen. Bemerkenswert fand ich in dieser Hinsicht Barbaras sehr kluges Verhalten und ihre geschickten Winkelzüge, derer sie sich bedient; immer unter dem Gesichtspunkt, dass Frauen in diesen historischen Zeiten kaum eigene Macht besaßen und in Gänze von ihrem Ehemann beherrscht wurden. Die Nachforschungen sind sehr spannend gestaltet, man kann als Leser sehr gut Barbaras Gedankengängen folgen und ist praktisch stets gleichauf mit ihren Ermittlungen.

Aus dem Off gibt es noch eine zweite "Ich-Erzählerin", die ihre Geschichte Stück für Stück zum Besten gibt- nämlich Lucrezia selbst, die nun als eine Art Geistererscheinung zwischen zwei Welten schwebt, für alle unsichtbar bleibt und sich nur dann und wann an den Leser wendet. Dadurch bekommt auch Lucrezia Kontur verliehen und man kann sich sehr gut in ihr teils flatterhaftes und übermütiges Verhalten hineinversetzen, dass zum einen ihrer Jugend geschuldet war und zum anderen trotziges Verhalten darstellte, da ihr Ehemann ihr zu Lebzeiten jegliche Liebe verwehrte.

Es ist sowohl ein historischer Kriminalroman, als auch ein spannender Unterhaltungsschmöker im besten Sinne, der geschickt Fiktion mit wahrer Historie vermischt, dabei aber durchaus auch deutlich macht, wie wenig Frauen in der damaligen Gesellschaft zählten.

Man sollte daher nicht allzu zimperlich veranlagt sein, wenn man sich durch diverse Romanpassagen liest, denn Alfonsos Verhalten seiner neuen Frau gegenüber ist nicht immer sehr gentlemanlike und er ist auch alles andere als ein Sympathieträger- dennoch ist seine Beschreibung typisch für ein Mann seiner Zeit.

Kurz gefasst: Spannender, opulenter historischer Krimi vor italienischer Kulisse.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Witzige, freche und spannende Lektüre mit einer ungewöhnlichen, liebenswerten Heldin

Abby Cooper - Mörderische Visionen
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Ein paar Wochen sind seit Abbys erstem Einsatz (1. Teil: Detektivin mit siebtem Sinn) vergangen und langsam würde sie auch gerne ihre Beziehung zu dem sexy Ermittler und frischgebackenen Undercover Agent ...

Ein paar Wochen sind seit Abbys erstem Einsatz (1. Teil: Detektivin mit siebtem Sinn) vergangen und langsam würde sie auch gerne ihre Beziehung zu dem sexy Ermittler und frischgebackenen Undercover Agent Dutch vertiefen, doch ausgerechnet als sich die beiden einen schönen Abend machen wollen, kommt etwas dazwischen- Abbys bester Freund Kendal, der genau wie Abby über parapsychologische Fähigkeiten verfügt, bittet sie um einen Gefallen und da sie ihm noch etwas schuldig ist, kann sie auch schlecht ablehnen.
So soll Abby abends zusammen mit Kendal bei einer Hochzeit den Gästen die Karten legen.

Eigentlich kommt ihr diese Ablenkung dann auch ganz recht, denn ihr gemeinsames Essen mit Dutch ein paar Stunden zuvor, glich einer Katastrophe. Zum einen scheint sich Dutch immer noch nicht mit Abbys Fähigkeiten abgefunden zu haben und zum anderen präsentiert er ihr seine neue Kollegin, auf die Abby rasend eifersüchtig wird.

Zunächst läuft es recht gut für Abby und das Kartenlegen bereitet ihr keinerlei Probleme. Doch dann sitzt ein maskierter Mann vor ihr, der offensichtlich ein Killer ist und das auch offen zugibt. Nachdem sich Abby mit Kendal besprochen hat, wird schnell klar, dass sie sich auf einer Mafia-Hochzeit befinden und so verlassen beide fluchtartig die Lokalität indem sie eine plötzliche Unpässlichkeit Abbys vortäuschen.

Doch der Killer und der Bräutigam loben dem Familienoberhaupt gegenüber Abbys besondere Fähigkeiten und so kommt es, dass Abby ins Visier des Mafiabosses Karpodelis gerät, der sie kurzerhand von seinen Schergen entführen und zu sich zitieren lässt.
Karpodelis will, dass Abby seine vor Jahren verschwundene Frau findet. Außerdem ist er schwer krank und möchte von Abby wissen, wer in ihren Augen der geeignete Nachfolger für ihn sein könnte.

Abby bleibt zunächst stur- sie weigert sich für die Mafia zu arbeiten- auch als Karpodelis damit beginnt, ihr das Leben schwer zu machen. Doch als ihre Schwester beinahe von einem Frauenmörder getötet wird, der schon eine ganze Weile sein Unwesen in Royal Oaks treibt, handelt Abby nach dem Prinzip „Eine Hand wäscht die andere“ und bittet Karpodelis ihre Unterstützung an, wenn er ihr dafür hilft, den Killer zu finden.

Natürlich sind Milo und Dutch alles andere als begeistert davon, dass Abby sich in solch gefährliche Gesellschaft befindet und so muss sie alle ihre paranormalen Fähigkeiten bemühen um sich wieder aus der Klemme zu befreien…

„Mörderische Visionen“ gefiel mir sogar noch ein wenig besser, als der Erstlingsband „Detektivin mit 7.Sinn“ der Autorin, denn nun kannte man bereits von Anfang an alle wichtigen Haupt und Nebenfiguren der Reihe und da Victoria Lauries Schreibstil auch hier sehr bildhaft und unterhaltsam war, fühlte es sich trotz kleiner Pause zwischen diesen beiden Bänden an, wie ein literarisches Nachhausekommen und ich war sehr gespannt darauf, wie sich die Beziehung zwischen Abby und Dutch langsam weiter entwickelte.

Um es vorweg zu nehmen, in dieser Hinsicht geschah leider nicht sehr viel, denn diesmal stand der Kriminalplot ein wenig mehr im Vordergrund, doch das tat meinem Lesevergnügen keinen Abbruch, da Abby mit ihrem liebeswerten aber auch recht impulsiven Wesen und Handeln für viele Schmunzelattacken meinerseits sorgte und auch die Spannungselemente zunahmen.

Der erste Teil war ein wenig chic-lit lastiger, doch die Entwicklung geht nun immer mehr in Richtung Romantic Suspense. Zwar schreibt die Autorin ihrer Heldin auch diesmal einige hellseherische Fähigkeiten/Situationen auf den Leib, doch sind diese eigentlich nur schmückendes wenn auch interessantes Beiwerk, so dass diese Reihe eigentlich auch für Leser geeignet ist, die ansonsten nicht viel mit paranormaler Lektüre anfangen können und leichte, humorvolle und spannende Romane al la Gemma Halliday mögen.

Es ist ein Romantic Suspense mit Wohlfühlfaktor, denn alle wichtigen Romanfiguren in dieser Serie sind vielschichtige, normale Figuren, mit denen man sich selbst identifizieren kann und die man schnell in sein Leserherz schließen wird. Obwohl mir als kleiner Romantiker die Beziehung zwischen Dutch und Abby ein wenig zu kurz kam, kann ich jedoch nichts Negatives anmerken- ich habe mich rundum unterhalten gefühlt.

Kurz gefasst: Witzige, freche und spannende Lektüre mit einer ungewöhnlichen, liebenswerten Heldin!

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Humorvoller, spritziger Romantic Suspense mit leichten Para und Chic-lit Einflüssen.

Abby Cooper - Detektivin mit siebtem Sinn
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Schon von Kindheit an ist Abby Cooper anders als andere Menschen. Sie hat eine besondere Gabe, sie kann manche Dinge voraussagen, bekommt Visionen von Dingen, die noch geschehen werden und hat ein instinktives ...

Schon von Kindheit an ist Abby Cooper anders als andere Menschen. Sie hat eine besondere Gabe, sie kann manche Dinge voraussagen, bekommt Visionen von Dingen, die noch geschehen werden und hat ein instinktives Gespür dafür, wer lügt oder die Wahrheit sagt und kann sogar die Auren von Menschen erkennen. Schuld daran sind, wie es Abby dem Leser beschreibt, verschiedene Geister, die sie in Hinblick auf ihre hellseherischen Fähigkeiten unterstützen.

Im Laufe der Jahre hat Abby gelernt, gut mit ihrer Gabe umzugehen und hat seit einiger Zeit ein eigenes Büro, in dem sie ihren Klienten mediale Unterstützung in allen Lebenslagen anbietet. So kommt sie finanziell gerade so über die Runden- das meiste Geld geht allerdings für die Renovierung ihres gekauften Hauses drauf.

Da eines Tages eine Klientin kurzfristig absagt, hat Abby Zeit, dafür eine andere Kundin anzunehmen. Allison Pierce scheint große Probleme zu haben und Abby sieht eine drohende Gefahr auf Allison zukommen. Sie warnt sie zwar, kann jedoch nicht verhindern, dass die junge Frau kurze Zeit später tot aufgefunden wird.

Der Polizist Dutch Rivers nimmt auch Abby ins Visier, denn im Haus der Toten wurde unter anderem auch die Bandaufnahme ihres Gespräches mit Allison gefunden. Dutch und Abby sind sich zunächst alles andere als grün, denn sie haben sich ein paar Tage zuvor bei einem Blind Date kennen gelernt, wobei Abby, Dutch in etwas beschwipsten Zustand von ihren besonderen Fähigkeiten erzählt und das in Folge dessen zu ungeahnten Komplikationen für Abby geführt hat.

Da Abby sich ein wenig schuldig fühlt, bietet sie Dutch dennoch ihre Hilfe im Mordfall von Allison an, da sie das Gefühl hat, sie sei es der Toten schuldig. Wird Dutch ihre Hilfe annehmen und kann es trotz anfänglicher Startschwierigkeiten eine Chance für die beiden in Liebesdingen geben?

Neben Victoria Lauries erste Serie über die Geisterjägerin M.J. Holliday, entwickelte die Autorin noch eine weitere Para-Suspense Reihe, die vielleicht ein klein wenig leichter, humorvoller und chiclitartiger konzipiert ist, als die Reihe um M.J.Holliday, doch eines haben beide Reihen gemeinsam- sie sind sehr gut gemacht.

Abby Cooper- Detektivin mit 7.Sinn ist der Einstiegsband dieser zweiten Reihe und nachdem ich erst einmal die Erläuterungen, wie die Romanheldin ihre Gabe sieht und nutzen kann, gelesen hatte, wobei Laurie diese Erläuterungen sehr gut nachvollziehbar erklärt, ging es auch sofort los und ich wurde mitten ins Geschehen gezogen.

Abby ist eine sehr sympathische Romanfigur, die man sehr schnell in sein Leserherz schließen wird. Sie ist außerdem schlagfertig, witzig und natürlich auch recht neugierig. Aber man wird in diesem Erstling auch damit konfrontiert, dass ihr Elternhaus alles andere als liebevoll war, sie daher nur eine besonders innige Verbindung zu ihrer Schwester Cat hat und sich daher im Grunde ihres Herzens nur eine feste, glückliche Beziehung wünscht.

Ihr Date, Dutch, entpuppt sich als netter aber auch geheimnisvoller Cop der Abby oftmals mit seiner kurzen und knappen Formulierung in den Wahnsinn treibt, doch darüber hinaus auch wahnsinnig sexy ist. Die Funken zwischen Abby und Dutch sprühen nur so und ich fand ihre gemeinsamen Dialoge sehr witzig. Trotzdem wird der Kriminalfall aber nie zur Nebensache, was mir sehr gut gefallen hat. Man wird auf diverse falsche Fährten geführt, bis es erst zum Ende des Romans hin ersichtlich ist, wer der Täter wirklich ist.

Wer als Leser Probleme mit Para-Romances hat, darf hier dennoch beruhigt zugreifen- bis auf die Tatsache, dass Abby hellsichtig ist und ihre Gabe auch nutzt geschieht ansonsten nicht viel im sogenannten paranormalen Sektor. Es ist also in erster Linie ein amüsanter und leichter Romantic Suspense

Natürlich ist es ein Einstiegsband und so gehen zunächst 20-30 Seiten dahin, bis die eigentliche Geschichte beginnt, doch ab diesem Zeitpunkt nimmt die Story immer mehr Fahrt auf und ich habe mich beim Lesen wunderbar amüsiert. Ich bin schon gespannt auf den nächsten Teil der Reihe der den Titel Abby Cooper- Mörderische Visonen, trägt.

Kurz gefasst: Humorvoller, spritziger Romantic Suspense mit leichten Para und Chic-lit Einflüssen.

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Veröffentlicht am 22.12.2023

Meine Lieblings-Contemporary Romance des Jahres 2023! Ein wunderbarer, humorvoller und berührender Selbstfindungs-und Liebesroman jenseits der Kitschgrenze, der die Leser zum Lachen und Weinen bringen wird

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
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Nora Stevens ist Literaturagentin und liebt ihren Job und ihre quirlige Heimatstadt New York über alles. Schon von Kindesbeinen an, tobten sie und ihre jüngere Schwester Libby, gerne im Buchladen an der ...

Nora Stevens ist Literaturagentin und liebt ihren Job und ihre quirlige Heimatstadt New York über alles. Schon von Kindesbeinen an, tobten sie und ihre jüngere Schwester Libby, gerne im Buchladen an der Ecke ihres Wohnhauses herum und bekamen die Liebe zu Büchern und tollen Geschichten von ihrer allein erziehenden Mutter in die Wiege gelegt.
Nora hat jedoch im Laufe der Jahre, auf die harte Tour lernen müssen, dass das wahre Leben nur selten Happy Endings schreibt.
Auch in der Liebe ist ihr kein Glück beschienen. Immer ist sie es, die verlassen wird von den Männern und sie glaubt, dass es daran liegt, dass sie scharfzüngig, realistisch und wenig romantisch auf die Herrenwelt wirkt. Sie ist es gewohnt sich durchzusetzen, was ihr im Job den Spitznamen „Hai“ eingebracht hat und für ihre Autoren tut sie alles. Schwierigkeiten werden immer überwunden, koste es was es wolle. Libby sieht es dagegen gar nicht gerne, dass Nora solch ein Workaholic ist.
Noras Schwester, hat im Gegensatz zu ihr, bereits den Mann fürs Leben gefunden und zwei niedliche Töchter. Das dritte Kind ist nun unterwegs und da die Schwestern sich in den vergangenen Monaten etwas entfremdet haben, bittet Libby Nora, um einen Urlaub in Sunshine Falls. Die Kleinstadt diente als Kulisse für den aktuellen Liebesroman einer Autorin, die Nora unter Vertrag hat. Libby liebt diesen Roman sehr, weil sie, im Gegensatz zu ihrer Schwester, eine echte Romantikerin ist.
Nora, die innerlich allergisch auf heimelig beschriebene Örtchen reagiert, windet sich zunächst sehr, ob des Vorschlags ihrer Schwester, doch da sie Libby über alles liebt und sich für sie verantwortlich fühlt, gibt sie nach.

Zu Noras Überraschung begegnet ihr, in Sunshine Falls, ausgerechnet Charlie Lastra. Der Teufel in Männergestalt ist nicht nur höllisch attraktiv und scharfzüngig wie sie und überaus sarkastisch; was sie besonders stört, er hat es gewagt, an einem Werk ihrer Lieblingsautorin Kritik zu üben.
Immer wenn sich Nora und Charlie begegnen, sprühen die Funken. Und zu allem Überfluss müssen sie auch noch lernen, miteinander zu arbeiten bei einem Buchprojekt. Wird das überhaupt möglich sein, ohne dass Nora explodiert?

„Book Lovers- Die Liebe steckt zwischen den Zeilen“, konnte mich schon allein durch den Buchtitel gewinnen, denn welcher Buchaholic liest nicht gerne Romane, die in der Welt der Bücher beheimatet sind?
Aber Emily Henry erzählt hier nicht nur eine softe 0815 Liebesschnulze, wie man es womöglich im Vorfeld glauben könnte, weil es das fröhliche Buchcover suggeriert.
Ihre Figuren, allen voran Nora, die Romanheldin, haben die nötige charakterliche Tiefe und man kann sich gut hineinfühlen in ihre Gedankenwelt.
Man begreift daher auch sehr schnell, dass Nora keinesfalls so gefühlskalt ist, wie es manche Menschen um sie herum annehmen. Ein wenig erinnerte mich Noras Charakterisierung an die der Filmheldin Amanda Woods in dem Weihnachtsstreifen „Liebe braucht keine Ferien“. Genauso wie Amanda, kann Nora nämlich schon lange nicht mehr weinen. Und natürlich gibt es auch einen triftigen Grund dafür, der den Leser sehr berühren wird, wenn man ihn erfährt.
Natürlich werde ich ihn an dieser Stelle nicht verraten.
Nur so viel, Nora ist eine tolle Romanheldin und mit Charlie hat Emily Henry ihrer Heldin einen, wie die Faust aufs Auge, passenden Romanhelden auf den Leib geschrieben.
Natürlich hat auch Charlie eine Geschichte und diese ist genauso unter die Haut gehend, wie Noras.

Obwohl Charlie und Nora sich anfangs spinnefeind sind, sprühen ihre Dialoge vor Witz. Der trockene, scharfzüngige Humor ist ein großes Plus des Romans, der diese wunderbar tiefsinnige und berührende Liebes- und Selbstfindungsgeschichte perfekt abrundet.
Ich war aber nicht nur von dem tollen Humor angetan und dem Tiefgang, ich mochte die Story genauso sehr, wie auch die Art des Schreibens der Autorin selbst.
Vergleichen würde ich Emily Henrys Bücher mit denen von Karen Swan, allerdings hat Emily Henry sympathischere Figuren und den besseren Humor, wobei ich Karen Swans Bücher ebenfalls liebe, weil sie halt ebenfalls viel Tiefe aufweisen.

Ich habe im Vorfeld bereits zwei andere Bücher von Emily Henry gelesen, die ich mochte und zwar „Verliebt in deine schönsten Seiten“ (ebenfalls eine Empfehlung wert!) und „Kein Sommer ohne dich“. Genau wie im aktuellen Roman, sind die gemeinsamen Dialoge der Protagonisten herausragend, aber „Book Lovers“ ist für meinen Geschmack das beste Buch der Autorin, weil hier alles stimmt.
Mehr noch, für mich ist es die Contemporary Romance des Jahres 2023, die jeder lesen sollte, der tiefsinnige, wunderschöne Liebesromane jenseits der Kitschgrenze liebt.
Übrigens könnte ich mir dieses Buch auch gut als Verfilmung vorstellen und hoffe jetzt einfach mal darauf, dass gute Filmemacher auf den Romanstoff aufmerksam werden.

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Veröffentlicht am 15.12.2023

Unbedingt lesen!

Verlies der Leidenschaft
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Als Ainslee zusammen mit ihrem älteren Cousin Ronald ausreitet, wird sie kurz vor der Burg ihres Vaters gefangen genommen. Da Ainslees Vater sich mehrfach den Befehlen des Königs widersetzt hat und überall ...

Als Ainslee zusammen mit ihrem älteren Cousin Ronald ausreitet, wird sie kurz vor der Burg ihres Vaters gefangen genommen. Da Ainslees Vater sich mehrfach den Befehlen des Königs widersetzt hat und überall als kaltblütiger Mörder und hinterhältiger Stratege bekannt ist, der Zeit seines Lebens für Aufruhr innerhalb der schottischen Grenzen gesorgt hat, hofft Ainslees Entführer, der Normanne Gabel de Amalville so, Ainslees Vater durch die Geiselnahme seiner Tochter endlich zur Vernunft bringen zu können. Er soll einen Treueeid vor dem König schwören, doch was Gabel nicht ahnt, ist, dass Ainslees Vater seine Tochter mehr als alles andere verachtet und so regt er sich zunächst nicht, als Gabel seine Bedingungen überbringen lässt.

Währenddessen freundet sich Gabel nach anfänglichem Zögern mit seiner Geisel an, denn Ainslee besitzt im Gegensatz zu anderen MacNairns durchaus ein ausgeprägtes Ehrgefühl. Außerdem ist Gabel sogleich von ihrer Schönheit, ihrer Schlagfertigkeit und ihrer Kämpfernatur beeindruckt. Aus Freundschaft wird schnell Verlangen und beide kosten die letzten Tage ihres Beisammenseins aus, denn sie wissen, dass eine Ehe zwischen beiden niemals zu Stande kommen wird. Ainslee ist alles andere als eine standesgemäße Braut, den ihr Clan und sie gelten als vom König geächtet. Das bekommt die mutige junge Frau vor allem zu spüren, als eine potentielle Ehekandidatin aus dem Clan Fraser mit ihrem Vater Gabel auf seiner Burg besucht und diese lässt keine Möglichkeit aus, um Ainslee zu schaden. Nebenbei gehört der Clan Fraser zu den Erzfeinden der MacNairns.

Ainslee warnt Gabel mehrfach davor, ihrem Vater Vertrauen zu schenken, denn sie allein weiß ganz genau, zu welchen Taten ihr Vater Duggan MacNairn im Stande ist und ahnt gleich, dass der Ort der Geiselübergabe, auch gleichzeitig eine Falle für Gabel sein wird. Auch Gabel beschleicht ein ungutes Gefühl doch nur der Geistesgegenwart Ainslees ist es zu verdanken, dass er den hinterhältigen Angriff auf sein Leben überlebt. Doch ihre Warnung hat Folgen für Ainslee. Sie wird von ihrem Vater verprügelt und zum Sterben zurückgelassen, in das dunkle Verlies von Duggans Burg geworfen. Wird Gabel sie befreien können und hat ihre gegenseitige Liebe doch eine Chance?

Hannah Howell hat es mit „Verließ der Leidenschaft“ eindeutig geschafft, mich zu einem Fan ihrer Bücher zu machen. Ich gebe zu, dass nicht alle Romane der Autorin genauso mitreißend und spannend sind wie dieser Roman, doch eines ist gewiss; alle ihre Romanfiguren besitzen Herz und Charisma!

Die Heldin Ainslee hat eine schwere Kindheit gehabt. Sie erlebte die Vergewaltigung und Ermordung ihrer Mutter als Kind mit, wurde vom Vater oftmals fast zu Tode geprügelt und abgrundtief gehasst und musste sich fast ganz allein behaupten. Einzig ihrem gutmutigen Cousin Ronald ist es zu verdanken, dass sie ihre Kindheit überhaupt überlebte. Doch trotz allem besitzt sie einen heldenhaften Mut und kann kämpfen wie ein Mann. Wenn sie liebt, dann liebt sie rückhaltlos und ohne Einschränkungen.

Der Held, der ihr zur Seite gestellt wurde, handelte zwar meiner Meinung nach oftmals ein wenig zu nachlässig und gutmütig, vor allem seinen Feinden gegenüber, hatte jedoch auch sein Herz am rechten Fleck. Die schwerwiegende Entscheidung, Ainslee wieder ihrem Vater zu übergeben, nachdem sie miteinander geschlafen haben, bereute er umgehend und gestand sich seine Gefühle für sie auch schnell ein.

Der Umgang zwischen dem Heldenpaar ist sehr einfühlsam beschrieben und die Story ist zu jedem Zeitpunkt spannend und auch nachvollziehbar gehalten, so dass ich das Buch erst nach dem Schlusssatz aus der Hand legen konnte. Schottlandromances gibt es mittlerweile ja zuhauf, jedoch sollte man als Fan von historischen Liebesromanen diesem Buch unbedingt eine Chance geben, denn die atmosphärisch dichte Story, das Heldenpaar und der mitreißende Schreibstil fügen sich zu einem harmonischen Gesamtbild zusammen und auch die sympathischen Nebenfiguren des Romans machen das Buch zu einem echten Lesespaß.
Ein Lob geht auch an die meines Erachtens tolle Übersetzung des Buches!

Fazit: Unbedingt lesen!

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