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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2016

Spannend, vielschichtig, berührend

Noah will nach Hause
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Janie , alleinerziehende Mutter, lebt mit ihrem 4-jährigen Sohn Noah in New York. Er ist eigentlich ein ganz normaler, aufgeweckter Junge, wenn da nicht seine ausgeprägte Wasserphobie, seine Aussagen über ...

Janie , alleinerziehende Mutter, lebt mit ihrem 4-jährigen Sohn Noah in New York. Er ist eigentlich ein ganz normaler, aufgeweckter Junge, wenn da nicht seine ausgeprägte Wasserphobie, seine Aussagen über Dinge, die er nicht kennen kann, seine Albträume und sein immer wieder geäußerter Wunsch nach Hause zu seiner Mutter zu wollen wären. Nach etlichen Arztbesuchen nimmt Janie in ihrer Verzweiflung Kontakt zu Prof. Anderson auf, der Erste der Noah nicht für schizophren hält. Dieser hat sich als Psychiater mit dem Phänomen der Wiedergeburt beschäftigt. Und auch wenn er sein eigenes Päckchen zu tragen hat versucht er zu helfen. Eine spannende Reise beginnt. Auch wenn es sich um einen fiktiven Roman handelt, so ist er gut recherchiert und verweist auf weitere belegte Fälle. Dieses vielschichtige Buch in seinem angenehmen, feinfühligen und flüssigen Schreibstil, mit seinen authentischen Charakteren ist bewegend aber auch tragisch. Ein Buch über Trauer, Glaube, Liebe und Hoffnung, das auch zum Nachdenken anregt. Kurz gesagt: ein Lesegenuss.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eindringliiche Familiengeschichte

Was ich euch nicht erzählte
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Ende der 70-er Jahre wird in einer amerikanischen Kleinstadt die 16-jährige Lydia Lee vermisst und schon bald tot am See aufgefunden. War es Mord oder Selbstmord? Jedes Familienmitglied kommt zu Wort, ...

Ende der 70-er Jahre wird in einer amerikanischen Kleinstadt die 16-jährige Lydia Lee vermisst und schon bald tot am See aufgefunden. War es Mord oder Selbstmord? Jedes Familienmitglied kommt zu Wort, einschließlich Lydia selbst. James, Lydias Vater, chinesisch-stämmiger Amerikaner und Universitätsprofessor, leidet unter dem latenten Rassismus. Seine Frau Marilyn, musste ihr Medizinstudium der Kinder Willen abbrechen und möchte nun Lydia auf diesen Weg gehen sehen. Sie wollte nie wie ihre Mutter werden, die ihre wichtigste Aufgabe darin sah eine gute Hausfrau und umsorgende Ehefrau zu sein. Lydias älterer Bruder Nath, intelligent und naturwissenschaftlich begabt, träumt von Harvard, steht aber immer hinter Lydia. Ihre jüngere Schwester Hannah ist viel sich selbst überlassen und beobachtet das Leben ihrer Familie. Lydia selbst hat Angst dass ihre Familie zerfällt und versucht den Erwartungen gerecht zu werden. Und dann ist da noch der zwielichtige Nachbarssohn Jack. Dieses Buch ist kein Krimi, sondern eine sehr emotionale Familiengeschichte einer anscheinend intakten Familie, in der Träume projektziert und Erwartungen bestehen, aber niemand traut sich offen darüber zu reden. So entsteht ein eindringlicher Roman über Geschlechtsrollen, geplatzte Träume, Sehnsüchte und zu große Erwartungen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein außergewöhnliches Lesevergnügen

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Schon der Prolog ist sprachlich genial geschrieben. Der Vergleich, dass uns heute das Handy die Sicherheit gibt, wie früher ein Kuscheltier - einfach nett.
Weiter geht es am New Yorker Flughafen kurz vor ...

Schon der Prolog ist sprachlich genial geschrieben. Der Vergleich, dass uns heute das Handy die Sicherheit gibt, wie früher ein Kuscheltier - einfach nett.
Weiter geht es am New Yorker Flughafen kurz vor Weihnachten. Madeline Green, 34 Jahre alt, berichtet per Handy ihrer Freundin Juliane in London von ihrer Verlobung mit Raphael. Seit zwei Jahren kennen sie sich, ebenso lang hat sie in Paris einen Blumenladen. Jetzt sind sie auf dem Rückweg. Jonathan Lempereur, er holt in NY seinen 7 jährigen Sohn Charly ab um mit ihm nach San Franzisco zu fliegen. Er nimmt ihn von seiner Ex-Frau Francesca entgegen, von der er sich vor zwei Jahren getrennt hat, nachdem sie ihn betrogen hat. Als sie, auf der Jagd nach einem freien Tisch zusammen stoßen vertauschen sie ihre Handys. Vorhersehbar nehmen sie, als sie die Verwechslung bemerken, Kontakt zueinander auf. Bei diesem, zugegeben sehr netten hin und her Geplänkel, erfährt der Leser mehr über das Leben der Beiden. Und da auch die beiden neugierig aufeinander sind, fangen sie an zu recherchieren. Dabei helfen nicht zuletzt Informationen die auf ihren Handys gespeichert sind. Ich möchte hier nur so viel sagen, dass beide ein Geheimnis zu verbergen und verarbeiten versuchen. Kaum etwas ist wie es scheint. Das Buch nimmt rasant Tempo auf und überrascht mit vielen Wendungen. Da es neben der Spannung auch sehr nett geschrieben ist, konnte ich es gar nicht mehr weglegen und habe es in einem Rutsch durchgelesen. Ein Buch, bestechend anders und facettenreich und darum absolut lesenswert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mörderische Wahrheiten

Mörderische Wahrheiten
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Vor 30 Jahren gab es schon einmal eine grausame Mordserie an Jugendlichen in Wien. Doch der Täter, der Kinderarzt Alfred Riedl, wurde eindeutig überführt. Nun geschehen neue Morde nach dem exakt gleichen ...

Vor 30 Jahren gab es schon einmal eine grausame Mordserie an Jugendlichen in Wien. Doch der Täter, der Kinderarzt Alfred Riedl, wurde eindeutig überführt. Nun geschehen neue Morde nach dem exakt gleichen Schema .Da Riedel bereits vor den neuen Morden verstarb, steht die Polizei vor einem Rätsel, denn es befinden sich DNA Spuren von ihm an den Leichen. Damals ermittelte Konrad Fürst und schien trotz der Verurteilung einer neuen Spur zu folgen. Doch nachdem er aus einem langen Koma zwar gerade wieder erwacht ist, kann er sich an nichts erinnern. Für Carlotta Fiore, die mehr als nur Freundschaft mit Konrad verbindet, und ihren Lebensgefährte Hannes, der als Kommissar ermittelt, beginnt eine Jagd gegen die Zeit. Durchaus sympathische Personen mit ihrem komplizierten Beziehungsgeflecht machen den Krimi zu einem durchweg spannenden Lesegenuss, den man kaum aus der Hand legen kann.

Veröffentlicht am 20.03.2017

Verzweiflungstat und ihre Aufarbeitung

Sein blutiges Projekt
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Roderick Macrae hat zweifellos drei Menschen getötet. Diese Tatsache versucht er weder zu leugnen noch sich seiner Verantwortung durch Flucht zu entziehen. Er wird eingesperrt und ihm wird der Prozess ...

Roderick Macrae hat zweifellos drei Menschen getötet. Diese Tatsache versucht er weder zu leugnen noch sich seiner Verantwortung durch Flucht zu entziehen. Er wird eingesperrt und ihm wird der Prozess gemacht. Eigentlich eine klare Angelegenheit. Sein Rechtsanwalt versucht mit allen Mitteln ihn vor der Höchststrafe zu bewahren und setzt all seine Hoffnung auf zeitweise Unzurechnungsfähigkeit zu plädieren. Ein Vorgang wie er tagtäglich bei Gericht vorkommt. Wir sind aber nicht im Jetzt und Heute, sondern im Jahre 1869. Das Buch beruht auf den original Aufzeichnungen von Roderick Macrae und den Prozessunterlagen. Es ist interessant zu sehen mit welchen Methoden und Überlegungen die Kriminalpsychologen der damaligen Zeit, man kann sagen den Pionieren dieser Richtung, sich dem Fall widmen. Ihre Deutungen und Erklärungen sind nebulös und stark subjektiv eingefärbt und zeigen ein Dilemma vor dem heutige Kollegen auch noch oft stehen.