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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.12.2023

Alles Humbug? Kein bisschen!

Das Julfest
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Klappentext:

„Wie in jedem Jahr kurz vor Weihnachten ist das Kleinvolk des Nordens auf einen Hof mitten in Nordfriesland eingeladen. Als Dank für das Bewahren des Hofes vor Feuer, Gewitter, Sturm und ...

Klappentext:

„Wie in jedem Jahr kurz vor Weihnachten ist das Kleinvolk des Nordens auf einen Hof mitten in Nordfriesland eingeladen. Als Dank für das Bewahren des Hofes vor Feuer, Gewitter, Sturm und Landunter werden die Tomte, Puken und andere magische Wesen dort beköstigt. Nach und nach treffen sie auf ihren Reisevögeln ein: von Sylt, Föhr, Amrum und den Halligen sowie dem nordfriesischen Festland. Aber eines ist in diesem Jahr anders: Wo sind die Tomte aus Schweden? Bald stellt sich heraus, dass sie in Lund gefangen genommen worden sind. Die junge Thorke, menschliche Gastgeberin auf dem Hof, beginnt eine große Rettungsaktion zu starten.



Eine charmante Weihnachtsgeschichte der etwas anderen Art“



Man sagt, in der Heiligen Nacht können die Tiere auf der Welt sprechen, Trolle und andere kleine Wesen geistern ums Haus um uns zu schützen vor bösen Geistern und und und…Alles Humbug finden Sie? Ebenezer Scrooge aus Charles Dickens Weihnachtsgeschichte wurde ebenfalls eines besseren belehrt also ärgern Sie nicht über die Wunder der Weihnacht! In diesem kleinen Büchlein geht es um nordische Zauberwesen. Tomte Tummetott ist vielen vielleicht bekannt aber kennen Sie auch Puken? Selbst bei uns Friesen sind sie bekannt und fest steht, man solle sie niemals verärgern! Was also hat es mit diesen Wesen auf sich? Recht kurz und knapp aber dennoch lesenswert berichtet uns dieses Buch davon. Einerseits werden sie uns vorgestellt aber wir erlesen auch eine Art Geschichte rund um die kleinen Geister. Wenn die kleinen Geister nämlich weg sind, muss man sie als Hausherr suchen! Und genau das macht in dieser Geschichte die junge Thorke.

Es ist eine wirklich warme und lesenswerte Geschichte aber dennoch fehlten mir hier die tiefgründige Details unserer kleinen Puken, Trolle usw.. Braucht man das? Als Nordlicht kann ich klar behaupten: Ja! Denn genau ohne diese Details über die kleinen Wesen könnte man das alles für Spökenkiekerei halten und das ist es nun weiß Gott nicht! Glauben Sie nicht? Dann fragen Sie mal die Bewohner des Nordens nach diesen kleinen Wichten! 4 Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 20.12.2023

4 Sterne!

Eine Geschichte des Universums in 100 Sternen
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Klappentext:

„Weißt du, wie viel Sternlein stehen? Mehr, als man sich vorstellen kann – und alle erzählen sie eine Geschichte über das Universum. Dank Gamma Draconis wissen wir, dass die Erde sich um ...

Klappentext:

„Weißt du, wie viel Sternlein stehen? Mehr, als man sich vorstellen kann – und alle erzählen sie eine Geschichte über das Universum. Dank Gamma Draconis wissen wir, dass die Erde sich um ihre Achse dreht, und 61 Cygni hat uns verraten, wie groß der Kosmos ist. Die Sterne nehmen uns mit auf die Suche nach außerirdischem Leben, sie erklären uns, wie schwarze Löcher funktionieren und warum die Dinosaurier ausgestorben sind. Sie zeigen, wie wir durch den Weltraum reisen und andere Planeten besiedeln können. Florian Freistetter erzählt die Geschichte des Universums anhand von 100 Sternen – und erschließt in 100 kurzweiligen Kapiteln nicht weniger als die Vergangenheit und die Zukunft des Kosmos.“



Ich muss zugeben, ab einem gewissen Punkt bezüglich Verständnis unseres Weltraumes, hört bei mir der Verstand auf zu sein. Gerade was Schwarze Löcher betrifft, ist irgendwann mein Kopf blockiert zu verstehen. Autor und Astronom Florian Freistetter schafft es aber in seinem Buch mehr als gekonnt wirklich surreale Themen bezüglich unseres Weltraumes zu erläutern. In 100 kleinen und großen Geschichten geht er mysteriösen Dingen auf die Spur, erklärt mit viel Geduld fast Unerklärliches und macht dadurch Fakten absolut greifbar. Ab einem gewissen Punkt schwebt man förmlich durch die Buchseiten und ist ihnen komplett verfallen. Wo ich aber einigen Lesern des Buches recht geben muss, man vermisst hier Bilder oder Zeichnungen. Freistetter berichtet immer wieder davon und genau dadurch wird man neugierig was er meint und muss so den Blick aus dem Buch lösen und die Welt des Internets befragen um dort eventuelle die Bilder zu bestaunen. Dies störte den Lesefluss doch arg für meine Begriffe. Nichtsdestotrotz ist dieses Buch wirklich eine Bereicherung um das Weltall besser zu verstehen. Der Autor schafft es auch Unglaubliches greifbar und verständlich dem Leser zu erklären. Selten so ein gutes Sachbuch gelesen, welches zudem auch noch so unterhaltsam war! 4 sehr gute Sterne!

Veröffentlicht am 20.12.2023

4 Sterne!

Kind im Schatten
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Klappentext:

„An klaren Tagen kann die elfjährige Dasani von ihrem Fenster aus das Empire State Building in der Ferne erkennen. Ihre Lebensrealität könnte jedoch nicht weiter entfernt sein von den Möglichkeiten, ...

Klappentext:

„An klaren Tagen kann die elfjährige Dasani von ihrem Fenster aus das Empire State Building in der Ferne erkennen. Ihre Lebensrealität könnte jedoch nicht weiter entfernt sein von den Möglichkeiten, die der Big Apple der wohlhabenden weißen Mehrheitsgesellschaft bietet. Dasani lebt mit ihrer zehnköpfigen Familie auf 48 Quadratmetern in einer Brooklyner Sozialunterkunft, in der Drogen und Ungeziefer an der Tagesordnung stehen und ständig der Rausschmiss oder die Trennung der Geschwister in Pflegefamilien droht.



Acht Jahre lang begleitete die Journalistin Andrea Elliott Dasanis Familie und verwebt ihre Geschichte einer Kindheit in Armut mit dem Weg ihrer Vorfahren von der Sklaverei bis zur großen Migration nach Norden. Während Dasani aufwächst, explodiert die Obdachlosenkrise in New York City und vertieft die Kluft zwischen Arm und Reich. Sie muss dabei helfen, ihre Geschwister durch eine Welt zu führen, die von Gewalt, Hunger, Rassismus und Unstetigkeit geprägt ist. Auf der Straße wird Dasani zu einer erbitterten Kämpferin, um die zu schützen, die sie liebt. Als sie sich schließlich einen Platz an einem Internat auf dem Land erarbeitet hat, steht sie vor einer unmöglichen Frage: Was ist, wenn sie die Flucht aus der Armut mit dem Verlust ihrer Familie und ihrer Identität bezahlen muss?“



Autorin und Journalistin Andrea Elliott berichtet in ihrem Buch über Dasani und ihre Familie. Die Geschichte die hier erzählt wird, scheint zwar schier unglaublich aber genau das ist der Punkt! Dasanis Geschichte ist pure Realität. Dasani lebt mit ihrer Familie, insgesamt sind sie zu zehnt, auf knapp 50 Quadratmetern in New York. Für sen Einen klingt es wie das pure Glück in dieser Stadt zu leben, die Stadt der großen Träume aber für Dasani ist es eher ein Alptraum. Die Geschichte ist nicht in Romanform niedergeschrieben sondern eher sachlich als eine Art Protokoll. Es sind nicht nur die katastrophalen Lebensumstände die wir hier mittragen müssen, sondern auch gleichzeitig die politische Lage der damaligen Zeit in New York. Die Schere zwischen arm und reich wird enorm groß und es bilden sich wahrlich zwei Seiten. Dasani wächst in all diesem Elend auf und dennoch findet sie ihren Weg ohne dabei ihre Herkunft nie zu vergessen. Es ist bemerkenswert wie sie doch immer an ihre Familie denkt, obwohl sich für sie eine andere Welt eröffnet. Eine Welt für die sie gekämpft hat. Wer glaubt, Dasani sei eigen, der hat Recht aber Dasani ist keineswegs egoistisch nur weil sie ihren Weg geht. Sie ist immer in ihren Gedanken bei ihrer Herkunft und ihrer Familie und genau da wird dieses Buch fast etwas philosophisch trotz seiner Sachlichkeit. Die Autorin vermittelt jedenfalls sehr gekonnt eine wirklich berührende und bemerkenswerte Geschichte. Ihr Stil ist passend aber dennoch sind hier und da ein paar Längen dabei, die es nicht gebraucht hätte.

Fazit: ein wirklich lesenswertes Buch, welches unter die Haut geht und die pure Realität aufzeigt. 4 Sterne!

Veröffentlicht am 20.12.2023

Absolute Leseempfehlung!

Der Osten: eine westdeutsche Erfindung
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Klappentext:

„»Der Osten hat keine Zukunft, solange er nur als Herkunft begriffen wird.«



Was bedeutet es, eine Ost-Identität auferlegt zu bekommen? Eine Identität, die für die wachsende gesellschaftliche ...

Klappentext:

„»Der Osten hat keine Zukunft, solange er nur als Herkunft begriffen wird.«



Was bedeutet es, eine Ost-Identität auferlegt zu bekommen? Eine Identität, die für die wachsende gesellschaftliche Spaltung verantwortlich gemacht wird? Der Attribute wie Populismus, mangelndes Demokratieverständnis, Rassismus, Verschwörungsmythen und Armut zugeschrieben werden? Dirk Oschmann zeigt in seinem augenöffnenden Buch, dass der Westen sich über dreißig Jahre nach dem Mauerfall noch immer als Norm definiert und den Osten als Abweichung. Unsere Medien, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft werden von westdeutschen Perspektiven dominiert. Pointiert durchleuchtet Oschmann, wie dieses Othering unserer Gesellschaft schadet, und initiiert damit eine überfällige Debatte.“



Selbst nach über 30 Jahren Mauerfall sprechen wir immer noch von Ost und West. Der Ostdeutsche wird gern in gewisse Schubladen gepackt und ja, einige Ostdeutsche sehen sich auch gern darin. Autor Dirk Oschmann ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Uni Leipzig und hat eben dieses Buch verfasst. Der Titel ist recht eindringlich und als Frau, die eben im Osten geboren und aufgewachsen ist, empfand ich diese als unglaublich spannend. Nach beenden des Buches steht für mich definitiv fest: dieses Buch muss gelesen werden und es wird absolut den Weitblick dafür schärfen endlich aus diesem Schubladen-Denken zu entkommen. Oschmann zeigt auf, dass der Westen ebenfalls ein gewisses Klischeedenken mit sich trägt und dies gern mit dem Osten vergleicht. Fest steht, dass unsere Generation sowie die Nachkriegsgeneration zu einer Zeit groß geworden ist, als das Land von einem Weltkrieg wieder aufgebaut werden musste und kurze Zeit später sogar geteilt wurde. Wir waren alle gespalten damals und die Suche nach Heimat, nach Hier-gehöre-ich-hin fehlte bei allen! Wenn man so will wurde nicht nur die politischen Grenzen in Deutschland so neu definiert sondern auch der dort lebende Mensch. Ost und West war nun Realität und diese hielt 40 Jahre lang an. Genau dies bekommt man nicht so ohne weiteres aus den Köpfen der Menschen. Egal ob Ost oder West - diese Situation hat etwas mit uns allen gemacht! Dirk Oschmann packt das alles genau an dieser Wurzel an und zeigt, wie der Osten zu dem wurde, was irgendwie heute wie ein Damocles-Schwert imaginär immer noch über ihm schwebt. Der Ossi wird gern verurteilt aber es muss doch die Ursprungshandlung bzw. das Denken dessen beleuchtet werden warum er so handelt! Autor Dirk Oschmann beleuchtet eindringlich aber er gibt dem Osten dadurch auch keinen Freifahrtschein. Als Ost-Frau empfand ich das alles mehr als gerecht und keineswegs diffamierend. Einerseits ist es nicht nur die Ost-West-Denke sondern auch die Denke zwischen Männern und Frauen. Ost-Männer denken oftmals anders als deren Frauen und sehen das Vergangene auch anders. Im Westen sieht das nicht anders aus. Oschmanns Schreibstil ist eindringlich ja, aber auch oft schwer zu verstehen, da sein Ausdruck sowie seine Wortwahl doch recht wissenschaftlich sind. Nichtsdestotrotz ist bei langsamen Lesen oder Wiederholungen der Sinn schnell erkannt bzw. verstanden. Das trübte etwas den Lesefluss aber tat keinen Abbruch an der Qualität des Textes. Der Autor versucht sich als neutrale aber auch mahnende Stimme und es gelingt ihm von der ersten bis zur letzten Seite sehr gut.

Fazit: Dieses Buch gibt genügend Denkanstöße und hallt unheimlich nach, diese Ost-West-Denke gründlich zu überdenken. Als Ost-Frau kann ich dieses Buch klar empfehlen und sagen: Wir sind ein Volk! 4 sehr gute Sterne dafür

Veröffentlicht am 19.12.2023

Ein ganz wichtiges Buch!

Rechte für Flüsse, Berge und Wälder
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Klappentext:

„Immer öfter werden der Natur eigene Rechte zugesprochen. Naturrechte helfen vor allem gefährdeten Ökosystemen, sich gegen schädliche Wirtschaftsinteressen zu verteidigen. Seit ihrer Einführung ...

Klappentext:

„Immer öfter werden der Natur eigene Rechte zugesprochen. Naturrechte helfen vor allem gefährdeten Ökosystemen, sich gegen schädliche Wirtschaftsinteressen zu verteidigen. Seit ihrer Einführung in die ecuadorianische Verfassung im Jahre 2008 wurden Rechte der Natur unter anderem in Bolivien, Indien, Kanada, Kolumbien, Mexiko, Neuseeland und den USA eingeführt. Zuletzt in Spanien zum Schutz einer Salzwasserlagune.

Dieses Buch zeigt, wie die Idee der Naturrechte entstand, wie sie immer mehr an Fahrt aufnahm und wie sie uns künftig helfen kann, die Natur und gefährdete Ökosysteme zu schützen.“



Wie kann man der Natur Rechte geben? Lohnt das? Genau solche Fragen werden aktuell immer und immer wieder durchgearbeitet. was macht die Natur mit diesem Recht?

Vorreiter war das Land Ecuador. Dort hat die Natur tatsächlich Rechte erhalten und diese müssen zu ihrem Schutz auch eingehalten werden. Klingt seltsam? Keineswegs! Denn genau so scheint es in unserer bürokratischen Welt nur möglich die Natur, unsere Natur, zu schützen. Für Einige von uns ist es selbstverständlich, für andere ist die Natur ein Selbstbedienungsladen an Ressourcen. In diesem Buch geht Autor Matthias Kramm den Naturrechten auf die Spur und was diese bewirken, wo sie ihren Ursprung haben und was dann mit der Natur geschieht. Nunmehr gibt es immer mehr Länder die ebenfalls verschiedene Gebiete etc. mit Rechten versehen. Er beleuchtet kurz und knapp warum und wieso un welchen Nutzen dies alles hat.

Da dies nicht mein erstes Buch zu diesem Thema ist, konnte ich vergleichen und kann nunmehr klar sagen: das Buch ist informativ und recht kurzweilig. Dennoch beleuchtet es die wichtigsten Themen dazu ausführlich. Es regt absolut zum nachdenken an und ist zu diesem Thema eine lesenswerte Lektüre! 4 Sterne hierfür!