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Veröffentlicht am 28.01.2024

Spannende Krimireihe aus Island

Das dunkle Versteck
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Klappentext:
Nach dem Tod ihres Mannes findet Halla eine Pistole in einer Garage mitten in Reykjavík. Sie bringt sie zur Polizei. Als der pensionierte Kommissar Konráð davon erfährt, erinnert er sich, ...

Klappentext:
Nach dem Tod ihres Mannes findet Halla eine Pistole in einer Garage mitten in Reykjavík. Sie bringt sie zur Polizei. Als der pensionierte Kommissar Konráð davon erfährt, erinnert er sich, dass sein Vater eine ebensolche Waffe besaß. Ein Mitarbeiter der Spurensicherung findet zudem heraus, dass aus dieser Waffe der tödliche Schuss in einem anderen ungeklärten Fall stammt. Damals wurde ein Mann namens Garðar aus heiterem Himmel erschossen. nimmt nun privat Ermittlungen auf, weil er wissen will, was sein Vater mit den Verbrechen zu tun hat. Eine Spur führt zu Gústaf, einem Arzt, der wegen Kindesmissbrauchs im Gefängnis sitzt. Auch Konráðs Vater war damals mit diesem Arzt in Kontakt.

„Das dunkle Versteckt“ ist der 5. Band der Kommissar-Konráð-Reihe von Arnaldur Indriðason.
Zum besseren Verständnis sollte man die Bände in der Reihenfolge lesen, da sich immer wieder einmal auf einen vorherigen Fall berufen wird und der Autor so gut wie keine Rückblenden in seine Geschichte einbaut.

Dieser Fall ist für Konráð ein sehr persönlicher Fall. Er wird mit seinem Vater und seiner Vergangenheit konfrontiert.

Arnaldur Indriðason ist ein Meister des isländischen Krimis. Er versteht es schnell Spannung zu erzeugen und eine unheimliche Atmosphäre zu schaffen.
Die Handlung der Geschichte ist wieder gut durchdacht und spannend aufgebaut. Die Beschreibungen Islands sind bildhaft und detailliert.

Auch die Charaktere sind gut ausgearbeitet und glaubwürdig. Konráð ist ein sympathischer und einfühlsamer Protagonist, der mir im Laufe der Bände ans Herz gewachsen ist. Die anderen Charaktere sind ebenfalls interessant und facettenreich.

„Das dunkle Versteck“ ist ein spannender und atmosphärischer Krimi, der die Leser mit auf eine Reise in die dunklen Seiten Islands nimmt. Arnaldur Indriðason zeichnet ein eindringliches Bild einer Gesellschaft, in der Gewalt und Missbrauch allgegenwärtig sind.

Auch der 5. Band ist wieder ein gelungener Kriminalroman der alle Fans von Krimis und vor allem von isländischen Krimis begeistern wird.

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Veröffentlicht am 19.01.2024

Spannender 2. Band

Das Bild der Toten
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Klappentext:
Der brillante Psychologe Hans Rekke und die clevere Polizistin Micaela Vargas haben soeben ihren ersten Fall gelöst. Da taucht plötzlich ein verzweifelter Mann bei Rekke auf. Vor vielen Jahren ...

Klappentext:
Der brillante Psychologe Hans Rekke und die clevere Polizistin Micaela Vargas haben soeben ihren ersten Fall gelöst. Da taucht plötzlich ein verzweifelter Mann bei Rekke auf. Vor vielen Jahren ist seine Frau nicht mehr von ihrem Abendspaziergang zurückgekehrt. Als ihre Leiche kurz darauf gefunden wurde, sah alles nach einem Unfall aus. Doch nun ist ein kürzlich aufgenommenes Foto aufgetaucht, das sie auf dem Markusplatz in Venedig zeigt. Lebt Claire Lidman noch? Die Ermittlungen stürzen Rekke und Vargas überraschend in private Abgründe. Denn es gibt einen gefährlichen Menschen aus Rekkes Vergangenheit, der auf Rache sinnt. Welche Rolle spielt die Frau auf dem Bild in dessen teuflischem Plan?

„Das Bild der Toten“ ist der zweite Band der Rekke-Vargas-Reihe von David Lagercrantz.
Bekannt wurde der Autor durch die Fortsetzung der Millennium Reihe.
Jetzt veröffentlicht der Autor seine erste eigene Thriller Reihe.
Hierfür hat David Lagercrantz interessante Protagonisten geschaffen.

Die Streifenpolizistin Micaela Vargas ist ein vielversprechendes Talent und hat erfolgreich ihren ersten Fall gelöst.
Sie ist als Kind chilenischer Einwanderer im selben Problemviertel aufgewachsen.
Micaela ist eine engagierte Polizistin, hat aber einen Bruder der auf der anderen Seite des Gesetztes steht.

Der Psychologe Hans Rekke ist wohl ein Genie was Verhörmethoden angeht.
Er ist der Sohn einer reichen Reederfamilie, Philosoph und musikalisch hochbegabt.
Rekke lebt in einer Villa in einem besseren Viertel.

Man sieht die beiden Hauptfiguren sind recht unterschiedlich, doch beides interessante und sympathische Charaktere.

Der Fall den der Psychologe Hans Rekke übernimmt klingt sonderbar. Ein Mann, dessen Frau vor vielen Jahren nach einem Abendspaziergang nicht nach Hause gekommen ist glaubt, dass seine Frau noch am Leben ist.
Doch nach dem Verschwinden der Frau wurde ihre Leiche gefunden und ein Unfalltod diagnostiziert.
Jetzt ist ein Bild aufgetaucht, dass die Frau in Venedig zeigt.
Hans Rekke hat einen Feind, das Superhirn Gabor. Hängt das Verschwinden seiner Frau mit Gabor zusammen?

Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge die nebeneinander laufen und sich Stück für Stück einander annähern bis sie am Ende ganz miteinander verknüpft werden.
Die Handlung wird sehr spannend und mit einem ordentlichen Tempo erzählt.
Das Leben der Verschwundenen Ehefrau wird durchleuchtet. Sie war als Chefanalystin in der Finanzkrise tätig. Auch hier stellt sich den Ermittlern die Frage, ob die Tätigkeit mit dem Verschwinden zusammenhängt.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und gestaltet sich dadurch recht facettenreich.

Der Schreibstil von David Lagercrantz ist fesselnd, flüssig und gut verständlich.

Mit „Das Bild der Toten“ hat David Lagercrantz mich auch mit seinem 2. Band überzeugt.

Jetzt freue ich mich auf Band 3 „Das Zeichen des Fremden“ der im März 2025 erscheinen soll.

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Veröffentlicht am 17.01.2024

Spannender Klimathriller

White Zero
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Mitteleuropa wird von einer neuen Eiszeit heimgesucht. Die erbarmungslose Kälte bedroht das Leben aller, die Versorgung der Bevölkerung ist durch eine zerstörte Infrastruktur nicht mehr gewährleistet, ...

Mitteleuropa wird von einer neuen Eiszeit heimgesucht. Die erbarmungslose Kälte bedroht das Leben aller, die Versorgung der Bevölkerung ist durch eine zerstörte Infrastruktur nicht mehr gewährleistet, Energiepreise sind unbezahlbar. Die Forschung nach den Ursachen läuft auf Hochtouren. Doch dann machen Geophysikerin Dr. Jana Hollmer, deren Partner Clemens Bach sowie der Reederei-Chef Titus van Dijk eine unglaubliche Entdeckung …

„White Zero“ ist ein spannender Klimathriller von Thilo Falk.

Ein erschreckendes Szenario liegt der Geschichte zu Grunde. Europa wird von einer unerklärlichen Kältewelle heimgesucht. In Berlin sind es annähernd -30Grad. Es gibt Kältetode und der Infrastruktur kommt fast zum erliegen.
Ist der Grund der Klimawandel?
Die Geophysikerin Dr. Jana Hollmer versucht den Grund für diese Kältewelle zu finden.

Thilo Falk hat in seiner Geschichte Szenario erschaffen, dass einen Angst machen kann. Die Menschen sind einer extremen Kälte ausgesetzt. Die Energiekosten schießen in die Höhe. Die Versorgung kommt zum Teil zum erliegen.
Das Land, die Menschen und auch die Politik sind überfordert. Die Atmosphäre ist bedrückend und die Hilflosigkeit deutlich zu spüren.

In der Geschichte gibt es recht viele Protagonisten. Ich hatte am Anfang etwas Schwierigkeiten den Überblick zu behalten.
Der wichtigste Charakter ist Dr. Jana Hollmer ist ein sympathischer Charakter. Sie ist ehrgeizig und will hinter das Phänomen kommen.
Ihr Freund hingegen war manchmal etwas nervig. Der Grußkartentexter Clemens Bach sollte wahrscheinlich mit seinen Sprüchen die bedrückende Stimmung auflockern.

Die Handlungsorte wechseln immer zwischen Berlin, Freiburg, verschiedene europäischen Städten, Peking und dem Tschad ab. Man erkennt problemlos an der Überschrift des einzelnen Abschnitts wo man sich gerade aufhält.

Die vielen Handlungsorte lassen gut erkennen, dass es sich um ein globales Problem handelt. Die verschiedenen Perspektiven aus denen die Geschichte erzählt wird macht die Geschichte spannend.

Thilo Falk hat einen fesselnden und flüssigen Schreibstil. Die Geschichte braucht manchmal ein bisschen mehr Aufmerksamkeit ist aber gut zu verfolgen. Ich habe das Buch mit Spannung gelesen.

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Unterhaltsamer 1920er Jahre Krimi mit schönem Setting

Rügentod
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Klappentext:
Rügen in den zwanziger Jahren. Das Kurhaus in Binz ist das erste Haus am Platz. Hier steigt die erfolgreiche Krimiautorin Dorothee von Stresow ab. Seit ihre Eltern bei einem Brand auf dem ...

Klappentext:
Rügen in den zwanziger Jahren. Das Kurhaus in Binz ist das erste Haus am Platz. Hier steigt die erfolgreiche Krimiautorin Dorothee von Stresow ab. Seit ihre Eltern bei einem Brand auf dem Gut ihrer Familie vor achtzehn Jahren ums Leben kamen, ist Dorothee nicht mehr auf der Insel gewesen. Nun trifft sie auf einem Empfang ihre Freundin Margarethe wieder, die Andeutungen macht, sie wisse etwas über das Feuer von damals. Schon am nächsten Tag wird ein Anschlag auf Dorothee verübt und ihre Freundin liegt tot in einer Jagdhütte.

„Rügentod“ von Sylvia Frank ist ein unterhaltsamer 1920er Jahre Krimi.
Hinter Sylvia Frank versteckten sich Sylvia Vandermeer und Frank Meierewert.

Die Autoren schicken ihre Leserinnen nach Rügen in die 1920er Jahre.
Dorothee von Stresow ist eine erfolgreiche Krimiautorin und hat bis sie 12 Jahre alt wurde auf Rügen gelebt. Damals ist das Haus der Eltern abgebrannt wo diese auch ums Leben kamen. Seither ist sie nie mehr auf die Insel gekommen.
Dorothee von Stresow soll einen Vortrag in ihrer ehemaligen Schule halten. Dabei trifft sie auch einige ihrer früheren Mitschülerinnen.
Margarethe, die keiner so richtig mag möchte sich mit Dorothee treffen. Angeblich hat sie Hintergrundinformationen zum Brand vor 18 Jahren.
Doch als Dorothee zum Treffen erscheint liegt Margarethe tot am Boden.

Sylvia Frank erzählt die Geschichte ruhig und unterhaltsam. Die Charaktere werden gut beschrieben und sind mir schnell sympathisch gewesen.
Natürlich steht Dorothee im Mittelpunkt. Nach dem Mord wird sie von Kommissar Breesen befragt. Ich fand es zum Schmunzeln, wie Dorothee dem Kommissar den Tathergang an Hand von Indizien erklärt. Im Laufe der Geschichte kommt es noch öfter zu Zusammentreffen der beiden Protagonisten. Jedes mal kann Dorothee eins und eins besser zusammenzählen als der Kommissar. Breesen ist manchmal genervt von Dorothee aber ich hatte auch das Gefühl, im stillen zieht er den Hut vor ihr.
Während Dorothee ihren Aufenthalt in Binz genießt und die Leser
innen durch sie so einiges von der Insel erfahren gehen die Ermittlungen im Hintergrund weiter. Gleichzeitig geht ein Ungetüm auf der Insel um das Tiere tötet. Auch hier ist Dorothee an erster Stelle dabei. Sie begleitet den Tierarzt Albert Badrow, der Sohn ihres früheren Verwalters in den sie schon als junges Mädchen heimlich verliebt war.

Sylvia Frank hat einen flüssigen und unterhaltsamen Schreibstil. Der Krimi besticht durch sein schönes Setting und die tollen Protagonisten. Es ist spannend zu lesen wie wie die Ermittlungen voranschreiten und es falsche Verdächtige gibt.
Nach 316 Seiten ist der Krimi zu ende und das Ende lässt mich auf einen weiteren Band mit Dorothee von Stresow hoffen.

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Veröffentlicht am 31.12.2023

Blutrünstiger Thriller

Agonie (Milosevic und Frey ermitteln 2)
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Covertext:
Eine bekannte Umwelt-Influencerin wird auf grausamste Art ermordet in ihrem Loft aufgefunden. Die Mordermittler Jagoda Milosevic und Vincent Frey gehen zunächst von einem Hassverbrechen aus. ...

Covertext:
Eine bekannte Umwelt-Influencerin wird auf grausamste Art ermordet in ihrem Loft aufgefunden. Die Mordermittler Jagoda Milosevic und Vincent Frey gehen zunächst von einem Hassverbrechen aus. Die junge Frau legte sich nicht nur mit Großkonzernen an, auch im Netz vertrat sie lautstark ihre extreme Haltung und machte sich nicht nur Freunde damit. Doch je länger Milo und Vince im Umfeld der Toten ermitteln, desto mehr geraten auch Menschen, die ihr nahestanden, unter Verdacht. Die Tierschützerin hatte sich mehr als einmal mit ihrer Arbeit und ihren illegalen Recherchen in tödliche Gefahr gebracht, und auf ihren Spuren tun dies nun auch Vince und Milo.

„Agonie“ ist der zweite Band aus der Reihe Milosevic und Frey ermitteln Thriller von Lea Adam.
Hinter dem Pseudonym verbergen sich die beiden Autorinnen Regina Denk und Lisa Bitzer.

Der Thriller ist sehr blutig und brutal, also keine leichte Kost.

Eine Tierschützerin wird ermordet und hängt von der Decke, ausgeblutet und zum Teil gehäutet. Wie ein Tier im Schlachthaus.
So beginnt der neue Fall den Jagoda Milosevic und Vincent Frey übernehmen.

Wer den ersten Band gelesen hat, weiß das es Frey am Ende schlimm erwischt hat. Jetzt ist er wieder da, muss aber bis zu seiner vollständigen Genesung im Rollstuhl sitzen.

Beide Ermittler sind schwierige Menschen und haben mich im ersten Band schon Nerven gekostet. Ich habe lange gebraucht um mich mit ihnen anzufreunden. Wenn man sie aber erst einmal kennt und weiß welche Probleme sie mit sich herumtragen wird es besser.

Der Fall ist spannend aber auch sehr brutal. Das Opfer eine Influencerin die für Tierrechte einsteht.
Bei den Ermittlungen stoßen Milo und Vince auf viele Hasskommentare unter den Post des Opfers. Ist der Mensch der diese grausame Tat begann drunter zu suchen?

Die Autorinnen beschreiben den Fall wirklich spannend.
Das Lesen ist wahrhaftig nicht immer einfach. Schonungslos beschreiben die Autorinnen wie die Tiere in viel zu engen Ställen gehalten werden und wie sie zur Schlachtbank geführt werden. Viele kommen schon bei dem Weg zum Schlachten vor enge und Angst ums Leben.
Spätestens hier fragt man sich ob ein Stück Fleisch auf dem Teller das wirklich wert ist.

Auch hält man zwischen den Kapiteln immer wieder Einblick in das denken und Handeln der Person die, die Taten (ja es beleibt nicht bei dem einen Mord) begeht. Ein wirklich krankes Hirn mit dem ich auch ein bisschen Mitleid hatte. Also wissen die Leser*innen irgendwann etwas mehr als die Ermittler. Trotzdem bleibt es sehr spannend.
Am Ende wird es wieder zu einem Wettlauf mit der zeit und es wird für die Ermittler sehr gefährlich.

Die beiden Autorinnen bauen schnell Spannung auf und halten sie auch über die ganze Geschichte.
Dabei gehen sie mit einem ordentlichen Tempo voran.
Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Kaum zu glauben, dass hier zwei verschiedene Autorinnen gearbeitet haben.
Ich würde mich über weitere Fälle mit Milo und Vincent freuen.

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