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Veröffentlicht am 29.04.2022

Kluftinger zwischen Vergangenheit und Moderne

Affenhitze (Kluftinger-Krimis 12)
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Es beginnt ganz harmlos. In seiner Eigenschaft als Interims-Polizeipräsident soll er an einer Ausgrabungsstätte für die Sicherheit des Ministerpräsidenten sorgen. Doch dann wird mehr gefunden als die alten ...

Es beginnt ganz harmlos. In seiner Eigenschaft als Interims-Polizeipräsident soll er an einer Ausgrabungsstätte für die Sicherheit des Ministerpräsidenten sorgen. Doch dann wird mehr gefunden als die alten Knochen eines Urzeit-Menschen: eine frische Leiche...
Wie immer verbinden die Autoren einen spannenden Kriminalfall mit heiteren Elementen. Die Figur Kluftinger ist speziell, aber liebenswert und über die Jahre noch immer authentisch. Die Autoren haben ihm seine Schrullen gelassen. Er ist nun mal nicht politisch korrekt, aber er hat das Herz auf dem rechten Fleck und engagiert sich für den guten Zweck. Geradeheraus ist er und nicht mit allem einverstanden, wie die jungen Leut heutzutage leben. Mit der modernen Technik hatte er es ja noch nie so, aber er arrangiert sich damit.
Ich mag diesen Kommissar, der sich manchmal in peinliche Situationen bringt und gleichzeitig jeden Fall löst. Und ich mag die kleinen Spitzen, die man auch überlesen könnte - wer darauf achtet, merkt, dass dieses Buch während der Pandemie geschrieben wurde.
Liebenswertes Detail am Rande: die Kapitelnummern sind aus Knochen gebildet.

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Veröffentlicht am 06.03.2022

So könnte es gewesen sein

Mrs Agatha Christie
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Im Dezember 1926 verschwindet die Krimiautorin Agatha Christie. Schnell findet man ihr Auto und ihren Mantel, aber sie selbst erst nach elf Tagen. Und noch heute weiß niemand, warum sie verschwand und ...

Im Dezember 1926 verschwindet die Krimiautorin Agatha Christie. Schnell findet man ihr Auto und ihren Mantel, aber sie selbst erst nach elf Tagen. Und noch heute weiß niemand, warum sie verschwand und was in dieser Zeit geschah.
Marie Benedict, deren Buch über Clementine Churchill mir schon gut gefallen hatte, liefert in ihrem Roman eine plausible Erklärung, wie es gewesen sein könnte. Das Buch wechselt zwischen zwei Erzählsträngen, die sich am Ende Treffen, als Agatha wieder auftaucht. Der Erste aus der Sicht der Ich-Erzählerin Agatha, wie sie ihren Mann kennenlernte und wie sich die Beziehung/Ehe entwickelte. Hier finden sich auch interessante Informationen darüber, welche Bücher sie beeinflussten und woher sie ihr Wissen über Gifte hatte.
Der zweite Erzählstrang beginnt am Tag nach ihrem Verschwinden und beschäftigt sich in der dritten Person mit ihren Mann, ihrer Tochter und der Suche nach ihr.

Das Buch ist spannend geschrieben und macht außerdem Lust, mal wieder was von Agatha Christie selbst zu lesen.
Klare Leseempfehlung - nicht nur für Krimifans!

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Veröffentlicht am 28.02.2022

Eine Geschichte vom Verlieren und (Wieder-) Finden

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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Dot, eigentlich Dorothea, arbeitet in einem Fundbüro in London. Wie die gefundenen Gegenstände, ist sie ungeplant dort gelandet. Und während sie die Fundsachen katalogisiert und wenn möglich denen, die ...

Dot, eigentlich Dorothea, arbeitet in einem Fundbüro in London. Wie die gefundenen Gegenstände, ist sie ungeplant dort gelandet. Und während sie die Fundsachen katalogisiert und wenn möglich denen, die sie verloren haben, zurückgibt, zeigt sich, was Dot verloren hat.
Das Fundbüro ist ein Ort, der Ihr Zuflucht gibt, in dem sie ein gewisses Maß an Kontrolle hat - Regeln, die ihr Sicherheit geben.

Wie der Titel vermuten lässt, geht es nicht nur um Dinge, es geht auch um das, was Menschen sonst noch verlieren können. Andere Menschen, Erinnerungen, Pläne - im schlimmsten Fall sich selbst.
Doch es geht auch um zweite Chancen, nicht alles ist für immer verloren. Manches wird gefunden, kommt zurück.

Es ist ein wunderbares, berührendes Buch voller Herzenswärme. Ein bisschen traurig, ein bisschen weise, voller Hoffnung und erfreulich frei von Kitsch.

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Veröffentlicht am 01.01.2024

Spannender Abschluss der Reihe

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen (Hafenärztin 4)
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Die Geschichte beginnt mit einem bizarren Todesfall und entwickelt sich sehr spannend weiter.
Wie schon in den ersten drei Bänden sind in die Handlung einige interessante historische Details eingeflochten. ...

Die Geschichte beginnt mit einem bizarren Todesfall und entwickelt sich sehr spannend weiter.
Wie schon in den ersten drei Bänden sind in die Handlung einige interessante historische Details eingeflochten. Zum Beispiel, dass Heroin am Anfang des 20sten Jahrhunderts eine gängige Arznei gegen Husten war. Das Jahr 1911 und das Leben der Menschen zu dieser Zeit wurde für mich sehr lebendig. Man merkt, dass sich die Autorin de historischen Hintergrund ihrer Geschichte gründlich recherchiert hat.
Der Schreibstil ist fesselnd und die Figuren haben sich glaubwürdig weiterentwickelt.

Am Ende sind alle losen Fäden aus den vorigen Bänden verknüpft, alle wichtigen Fragen geklärt und mir bleibt ein leises Bedauern, dass dies der Abschied von Hafenärztin Anne van der Zwaan, Pastorentochter Helene Curtius und Kommissar Berthold Rheydt ist.
Ich hoffe, bald wieder etwas von Henrike Engel zu lesen.

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Veröffentlicht am 03.12.2023

Ein musikalisches Stück Zeitgeschichte

Lindy Girls
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Das Buch Lindy Girls ist inspiriert von den Hiller Girls, einer Tanzgruppe, die es wirklich gegeben hat und erzählt von den Anfängen einer Tanzgruppe im Berlin der Zwanziger Jahre. Das Wort Lindy bezieht ...

Das Buch Lindy Girls ist inspiriert von den Hiller Girls, einer Tanzgruppe, die es wirklich gegeben hat und erzählt von den Anfängen einer Tanzgruppe im Berlin der Zwanziger Jahre. Das Wort Lindy bezieht sich auf einen Tanzstil.
Jedes Kapitel ist einer Figur aus dem Buch zugeordnet und so erfahren wir aus der Sicht von Sekretärin Gila, Tanzlehrerin Wally, Arbeiterin Alice, Thea aus "gutem Hause", Eintänzer Jo, Revueschauspieler Toni und Straßenbahnschaffner Friedrich etwas über ihr Leben, ihre Träume und die Entstehung der Tanzgruppe.
Besonders gut hat mir gefallen, dass es zum Buch eine Playlist gibt und man sich die berühmten Lieder dieser Zeit anhören kann. Das macht es noch leichter, in die Handlung einzutauchen.
Ein bisschen schade fand ich, dass das Buch an einer Stelle endet, an der noch viel zu erzählen gewesen wäre, aber vielleicht gibt es ja eine Fortsetzung.

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