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Veröffentlicht am 15.01.2024

Beeindruckend und voller Ideenreichtum

Starsight - Bis zum Ende der Galaxie
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Achtung, inhaltliche Spoiler zu Band 1

Spensa hat es geschafft, sie hat ihren Traum vom Fliegen erreicht und weiß nun viel mehr über sich selbst. Doch dieses Wissen macht es noch komplizierter, denn woher ...

Achtung, inhaltliche Spoiler zu Band 1

Spensa hat es geschafft, sie hat ihren Traum vom Fliegen erreicht und weiß nun viel mehr über sich selbst. Doch dieses Wissen macht es noch komplizierter, denn woher kommen ihre Eigenarten? Was machen Cytoniker? Warum ist sie eine von ihnen? Als dann plötzlich ein fremdes Raumschiff auf Detritus abstürzt und die junge Pilotin Spensa von einem Treffen der Superiority auf Starsight erzählt, sieht Spensa ihre Chance. Gemeinsam mit M-Bot gelingt es ihr nach Starsight zu reisen und sich dort unter dem Namen der Pilotin, Alanik, einzuschleichen. Hier trifft Spensa nicht nur auf jede Menge neuer Wahrheiten, sondern auch auf Freunde, mit denen sie nie gerechnet hat. Doch sie erfährt ebenfalls, dass sich Detritus in viel größerer Gefahr befindet, als zuvor befürchtet.

Nachdem schon der erste Band ein absolutes Highlight war, musste ich natürlich sofort wissen, wie es weitergeht mit Spensa und allen anderen. Auch im zweiten Band schafft es Brandon Sanderson mich mit seinem Ideenreichtum und Worldbuilding zu beeindrucken und zu fesseln. Dieser Mann hat einfach ein unglaubliches Talent, Bilder im Kopf lebendig werden zu lassen und den Leser zu catchen. Dabei erzählt er so leicht und flüssig, dass man das Gefühl hat, er beschreibt einfach was er sieht.

Auch hier erleben wir den größten Part aus Spensas Perspektive, hin und wieder gibt es aber auch hier kleinere Zwischenspiele, wie z. B. über Jorgen. Wir begleiten Spensa bei ihrem Abenteuer und das hat es ganz schön in sich. Als ungeübte Spionin inmitten lauter fremder Wesen muss Spensa lernen, sich anzupassen, denn in der Superiority sind Menschen verhasst. Zwar verbirgt ein Hologramm ihr Äußeres, doch sie muss sich ganz schön oft zügeln, um mit ihrem Temperament nicht aufzufallen. In diesem zweiten Band begleiten wir die junge Frau wieder bei so manchen Flugstunden und Übungen, aber es wird dieses Mal auch deutlich politischer. Man erfährt viel mehr über alle Hintergründe, welche Spezies es gibt und wer was bezwecken möchte, welche Allianzen es gab etc. Ich muss zugeben, dass war nicht immer so spannend wie im ersten Band, aber trotzdem immer noch ein Highlight.

Dieses Mal befinden wir uns zum größten Teil auf der Raumstation Starsight, die von unheimlich vielen Völkern bewohnt wird. Hier ist das Leben bunter, im wahrsten Sinne des Wortes. Angefangen mit bunten Bäumen und Geschäften über viele, genauso bunte Bewohner, all das findet man dort und zeigt ein klares Gegenteil zu Spensas Heimat. Auch hier fand ich die gesamten Ideen wieder vorstellbar und ich könnte mir diese Reihe unheimlich gut als Verfilmung vorstellen.

Spensa ist eine großartige Protagonistin, mit der man sich sehr gut identifizieren kann, die aber auch ständig dabei ist, sich zu entwickeln. Trotz ihres Temperaments und ihrer Dickköpfigkeit schafft sie es, über ihre Handlungen nachzudenken, zu hinterfragen und sich gegebenenfalls auch anzupassen oder zu ändern. Man fiebert einfach mit ihr mit und fühlt sich verbunden.

Neben Spensa gibt es aber nun auch viele spannende neue Charaktere, die die Raumstation bevölkern. Dionen und Krell, Aliens, die nur aus Stimme und Duft bestehen und vieles mehr. Auch hier ist die Fantasy des Autors grenzenlos und konnte mich begeistern. Sanderson schafft es, eine unheimliche Vielfalt zu erschaffen und lässt diese lebendig werden. Auch das macht diese Reihe für mich zu etwas ganz Besonderem.

Mein Fazit: Nachdem Band 1 für mich ein riesiges Highlight war, waren meine Erwartungen an den zweiten Teil natürlich gigantisch. Auch wenn es hier nun deutlich politischer wird und man in so manchen Zweist und Intrigen stolpert, konnte mich Sanderson mit seiner gesamten Welt überzeugen und fesseln. Dieser Ideenreichtum und die Art, wie er darüber erzählt, sind unbeschreiblich und einfach grandios. Mit dieser Reihe hat sich Sanderson fest in mein Fantasy Herz geschrieben.

Veröffentlicht am 11.01.2024

Alles, was ein gutes Buch braucht

Skyward - Der Ruf der Sterne
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Schon als kleines Kind hat Spensa nur einen Wunsch, sie will Pilotin werden und in die Fußstapfen ihres Vaters treten, der ein gefeierter Pilot bei der DDF ist. Doch dann geschieht das unglaubliche, Spensas ...

Schon als kleines Kind hat Spensa nur einen Wunsch, sie will Pilotin werden und in die Fußstapfen ihres Vaters treten, der ein gefeierter Pilot bei der DDF ist. Doch dann geschieht das unglaubliche, Spensas Vater flieht während eines Kampfes um ihren Planete Detritus und wird als Feigling von seinen Kameraden abgeschossen. Seitdem leidet auch Spensa, nicht nur hat sie ihren geliebten Vater verloren, nein, sie wird auch überall nur die Tochter des Feiglings genannt. Aber das hält Spensa nicht auf und sie nimmt am Eignungstest für Piloten teil, obwohl ihr jeder davon abriet. Auch hier legt man ihr Steine in den Weg, bis Spensa auf Cobb trifft. Einst war Cobb der Wingman ihres Vaters und sein bester Freund. Er schafft es, dass Spensa an der Flugschule aufgenommen wird. Aber einfach wird es für sie nicht.
Ich habe bereits das ein oder andere Buch des Autors Brandon Sanderson gelesen, doch mit Skyward hat er sich tief in mein Herz geschrieben und ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich von diesem Buch gefangen war. Hier passte für mich einfach alles, von der Spannung über die Charaktere bis hin zu einem unglaublichen Worldbuilding schafft es Sanderson mich vom ersten Moment an zu begeistern.
Der Autor schreibt nicht nur absolut fesselnd und bildgewaltig, er schafft es auch noch einen gewissen Humor mit einzubauen, der mich so manches Mal hat lachen lassen. Gerade die Schlagabtäusche zwischen Spensa, Rufname Spin, und Jorgen, Rufname Jerkface (den er Spensa zu verdanken hat), aber auch die zwischen Spensa und der KI ihres Raumschiffes M-Bot brachte mich immer wieder zum Schmunzeln.
Mit der Welt von Detritus und all seinen Gefahren, denen die Bewohner des Planeten ausgesetzt sind, hat Sanderson etwas ganz besonderes erschaffen. Einst sind die Menschen aus Not mit einem Raumschiff auf Detritus gelandet, dieser Planet bietet ihnen Schutz vor den Aliens namens Krell, die die Menschen immer wieder angreifen, denn um Detritus befindet sich ein Ring aus Weltraumstationen und Weltraumschrott. Das alles beschreibt der Autor so lebendig, dass ich beim Lesen so tief abtauchen konnte, das sich selbst mein Mann beschwerte, dass ich ihn gar nicht wahrnahm, als er mit mir sprach.
Aber auch die gesamte Handlung hat mich begeistert. Die spannenden Kämpfe gegen die Krell, aber auch Spensas Schwierigkeiten in der Pilotenschule bieten so einiges an Abwechslung und Spannung. Ich habe hier wirklich in jedem Moment mit Spensa mitgefühlt und mitgefiebert.
Spensa ist nämlich eine wunderbare Protagonistin, die ich vom ersten Augenblick an mochte. Schon im Prolog als kleines Mädchen war sie so überzeugend, dass ich sie direkt vor mir sah. Aber auch später ist sie authentisch, denn mit dem was sie erlebt hat, ist sie immer ein kleines bisschen aufmüpfiger als andere. Sie ist stur, dickköpfig, aber auch durch und durch loyal und steht zu ihrer Staffel. Dabei muss auch Spensa lernen, dass sie sich auch durchaus mal auf andere verlassen kann und das nicht alles was sie macht gleich richtig ist. Ihre Entwicklung von Beginn bis Ende ist absolut glaubwürdig. Man kann sich perfekt mit ihr identifizieren und bangt und hofft und ärgert sich mit ihr gemeinsam
Doch nicht nur Spensa hat mich begeistert, Sanderson schafft es, jedem seiner Figuren ein eigenes Gesicht zu geben und arbeitet ihre Unterschiede persfekt heraus. Ich kann nicht sagen, welche Nebenfigur ich am liebsten mochte, aber definitiv habe ich die gesamte Staffel und die Ki geliebt. Selbst Ironsides, Commanderin des Ganzen und zunächst Spensa gegenüber absolut unfair, habe ich nach und nach greifen können und verstanden.
Mein Fazit: Ich könnte noch Ewigkeiten von diesem Buch schwärmen, denn für mich passte hier wirklich einfach alles perfekt zusammen. Ich habe das Buch an einem Abend bis tief in die Nacht hinein verschlungen, weil ich es einfach nicht aus der Hand legen konnte. Eigentlich bin ich kein großer Sci-Fi-Fan, aber diese Geschichte hat mich auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen, ich habe gelacht, geweint, gehofft, gezittert und war einfach für einen Moment selber die Protagonistin. Selten hat es ein Autor geschafft, mich so tief in seine Geschichte versinken zu lassen wie Sanderson. Ich liebe dieses Buch und natürlich habe ich gleich mit dem nächsten Band begonnen. Eine durchweg lesenswerte Geschichte, nicht nur für Sci-Fi-Fans!

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Veröffentlicht am 11.01.2024

Wieder sehr spannend

Die Essenz des Bösen
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Achtung, kleine inhaltliche Spoiler vorhanden, da Band 3.
Der junge Mediziner Will Raven und das ehemalige Hausmädchen Sarah Fisher leben nach wie vor gemeinsam im Haushalt des Dr. Simpson, der berühmte ...

Achtung, kleine inhaltliche Spoiler vorhanden, da Band 3.
Der junge Mediziner Will Raven und das ehemalige Hausmädchen Sarah Fisher leben nach wie vor gemeinsam im Haushalt des Dr. Simpson, der berühmte Arzt, der die Anästhesie dank Chloroform ins Leben gerufen hat. Doch nach dem Abschluss ihres vorherigen Falles sieht es nun aus, dass sie ihre Wege getrennt voneinander fortsetzen werden. Während Sarah zunächst gemeinsam mit Mina das europäische Festland bereist, um die Dr. Blackwell, die einzige Frau, die bisher Medizinerin geworden ist, kennenzulernen, trifft Will sich häufiger mit Eugenie Todd, die Tochter eines Arztes. Doch kaum kehrt Sarah zurück nach Edinburgh, stehen beide gemeinsam vor einem neuen Fall.
Die Essenz des Bösen ist der bereits dritte Band der Morde von Edinburgh Reihe rund um Sarah, Will und Dr. Simpson. Schon die beiden Vorgänger fand ich unheimlich gut und habe mich sehr über die Fortsetzung gefreut.
Wer Interesse an dem Buch hat, sollte definitiv die richtige Reihenfolge der Bände einhalten, denn die private Entwicklung der Protagonisten nehmen viel Raum ein und werden auch weitererzählt. Hier sind es gute 200 Seiten, die sich fast nur um das Privatleben der beiden dreht.
Ansonsten ist es Ambrose Parry wie schon zuvor gelungen, mich sprachlich in die Zeit von 1850 nach Edinburgh zu versetzen, dabei klingt die Sprache weder gestelzt noch abgehoben, sondern immer noch passend und trotzdem modern. Auch sonst finde ich den Schreibstil des Autors sehr angenehm und flüssig zu lesen und absolut fesselnd.
Die Atmosphäre ist dunkel und wirkt fast schon trüb und trist, ganz wie man sich die damalige Zeit in einer großen Stadt vorstellt. Auch sonst wurde die Umgebung vor meinem inneren Auge lebendig.
Die Handlung ist zu Beginn eher langsam, denn Ambrose Parry nimmt sich hier einfach Zeit für die Entwicklung seiner Protagonisten. Doch als Will ein grausames Päckchen aus dem Fluss birgt, wird es schon etwas spannender und so nach und nach steigert sich die Spannung. Gemeinsam mit Sarah und Will beginnt man nachzuforschen und trifft auf manch grausiges Detail, wie z. B. der Handel mit ungewollten Kindern in dieser Zeit.
Auch sonst gelingt es Parry die Zeit glaubwürdig und authentisch darzustellen. Gerade was die Rolle der Frau angeht, die hier durch Sarah noch intensiver dargestellt wird. Sarahs Traum ist es, Medizin zu studieren, auf Grund ihrer Herkunft ist alleine schon die Schulbildung nicht gegeben, allerdings war es zu dieser Zeit auch Frauen verwehrt, zu studieren. Auch die klaffende Schere zwischen arm und reich und der dementsprechenden Bildung wird wieder sehr gelungen aufgezeichnet.
Sarah und Will mochte ich beide vom ersten Band an und auch ihre persönliche Entwicklung finde ich sehr glaubhaft. Ich verstehe Sarah so unheimlich gut, als Frau Träume zu verwirklichen musste fast unmöglich sein in dieser Zeit. Will hätte ich dieses Mal gerne zwischendurch auf die Füße getreten, doch ich schätze, dass diese Krimis auch gerade durch das Auf und Ab zwischen Sarah und Will und all den Hindernissen lebt. Auch Dr. Simpson, der auch im wahren Leben der Erfinder des Chloroforms ist, ist ein spannender Charakter und was Ambrose Parry im Nachwort erzählt, fand ich richtig spannend.
Mit den weiteren Nebencharakteren schafft es Parry sowohl Zeit als auch Umstände darzustellen. Er zeichnet jeden Einzelnen vorstellbar und glaubwürdig.
Mein Fazit: Auch mit dem dritten Band der Morde von Edinburgh Reihe konnte mich Parry wieder komplett abholen und überzeugen. Die Ermittlungen waren spannend, die Figuren authentisch und die Atmosphäre genau so, wie man sie sich vorstellt für diese Zeit. Das Ende lässt auf weitere Bände hoffen. Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 09.01.2024

Humorvoller Genremix, der einfach Spaß macht

Der Spurenfinder
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Um endlich dem gefährlichen Leben als Spurenfinder, denn Spuren suchen kann ja jeder, zu entkommen und nur noch an seinen Memoiren zu schreiben, zieht Elos von Bergen gemeinsam mit seinen Kindern Ada und ...

Um endlich dem gefährlichen Leben als Spurenfinder, denn Spuren suchen kann ja jeder, zu entkommen und nur noch an seinen Memoiren zu schreiben, zieht Elos von Bergen gemeinsam mit seinen Kindern Ada und Naru nach Friedhofen. Friedhofens Name passt perfekt, denn los ist hier mal gar nichts und Ada und Naru sind gelangweilt. Doch nach einem Jahrmarkt im Nachbarort wird am nächsten Tag im Wald eine Leiche gefunden. Elos ermittelt wieder und natürlich sind auch seine Kinder mit dabei.
Eine Fantasy-Krimi-Komödie, das sind gleich drei Dinge auf einmal, die ich mag und dementsprechend wurde ich neugierig. Gleich vorweg: hier wurde auf jeden Fall nicht zu viel versprochen, denn ich habe mich wirklich bestens unterhalten gefühlt.
Für mich war es das erste Buch des Autors, das er gemeinsam mit seinen Töchtern geschrieben hat. Der Schreibstil hat mich gleich gefangen genommen und irgendwie habe ich hier beim Lesen das Gefühl gehabt, dass es etwas märchenhaftes hat, was wahrscheinlich auch irgendwie mit am Setting lag. Friedhofen, allein der Name lässt mich schon wieder schmunzeln, erinnert mich irgendwie an einen Hexenwald. Auch der Humor der Geschichte traf absolut meinen Geschmack, z. B. die Schlagabtäusche zwischen den Geschwistern, aber auch mit einer Prise Sarkasmus. Das passte hier einfach perfekt und lockert alles gleich nochmal auf.
Es braucht einen Moment, bis es spannend wird, da man zunächst einen Blick auf die wichtigsten Charaktere und deren Eigenschaften bekommt. Doch mit dem Beginn der Ermittlungen wird es spannend. Zahlreiche Wendungen und Überraschungen regen zum Miträtseln an und es macht Spaß, den Ermittlungen, mit teilweise skurrilen Hilfsmitteln, zu folgen.
Das Setting ist, wie bereits erwähnt, eher märchenhaft, müsste ich es zeitlich einordnen, dann wäre es wohl ungefähr bei Hänsel und Gretel. Für mich ist es daher auch eher Märchen als Fantasy, wobei man hier auf interessante Fantasyfiguren trifft. Der Ideenreichtum an Figuren und witzigen Gegenstände ist absolut gelungen und vieles davon kann man auf zahlreichen, gelungenen Illustrationen bewundern.
Immer wieder gibt es Einschübe, die auf vergangene Abenteuer des Spurenfinders deuten. Das macht absolut Lust auf ein Buch mit Elos Memoiren. Vielleicht wird er ja damit fertig und veröffentlicht diese. ;)
Elos von Bergen würde nach all seinen Heldentaten gerne Ruhe in sein Leben einkehren lassen. Das ausgerechnet in Friedhofen ein Mord geschieht, bringt ihn aber schnell zurück ins Spiel. Dabei würde er gerne verhindern, dass seine Kinder mitmischen. Doch die Zwillinge lassen sich nicht so leicht abwimmeln. Irgendwie musste ich auch bei diesen Figuren schmunzeln, die mir auf ihre Weise die Autoren gut wiederspiegelten. Papa Elos lässt sich doch irgendwie von seinen smarten Zwillingen um die Finger wickeln. Eltern verstehen, was ich meine. Insgesamt hat mir die Zeichnung der Figuren unheimlich gut gefallen.
Mein Fazit: ein humorvolles, spannendes Abenteuer für alle Generationen, das regelrecht zum gemeinsamen Lesen und miträtseln einlädt. Einfach mal erfrischend anders zu lesen und genau deshalb auch absolut lesenswert

Veröffentlicht am 30.12.2023

Leseempfehlung an Sebastian Bergman Fans

Die Schuld, die man trägt
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Band 8 einer Krimireihe, es könnten inhaltliche Spoiler zu vorherigen Bänden vorhanden sein, da die Bücher aufeinander aufbauen.

Während es in der Sondereinheit der Stockholmer Polizei, der Reichsmordkommission, ...

Band 8 einer Krimireihe, es könnten inhaltliche Spoiler zu vorherigen Bänden vorhanden sein, da die Bücher aufeinander aufbauen.

Während es in der Sondereinheit der Stockholmer Polizei, der Reichsmordkommission, nach dem Verrat des Kollegen Billy drunter und drüber geht und diese kurz vor der Schließung steht, taucht eine neue Leiche auf einem Schweinehof auf. An die Wand steht in roten Buchstaben: «Löse den Fall, Sebastian Bergman!» Eigentlich sollte Bergman nun aus allen Ermittlungen rausgehalten werden, doch dieser Aufruf ändert alles. Währenddessen ist Sebastian Berman extrem nachdenklich geworden und trifft selbst nicht nur durch den Fall auf seine Vergangenheit, sondern auch auf privater Ebene. Es tauchen neue Überraschungen auf, die mit Sebstians Tochter Sabine, die bei dem Tsunami 2004 in Thailand ums Leben kam. Sebastian Berman steht vor einer großen Herausforderung!
Nachdem der siebten Band der Sebastian Bergman Reihe mit einem schrecklichen Cliffhanger endete, habe ich mich riesig gefreut, als ich las, dass es nun endlich weitergehen wird.
Da es sich hier um den achten Band der Reihe handelt und die gesamten Bücher stückchenweise aufeinander aufbauen, sollte man die Bücher definitiv in chronologischer Reihenfolge lesen. Gerade was die Entwicklung der einzelnen Ermittler, insbesondere Sebastian Bergman angeht, wüsste man hier nicht, worum es geht. Auch tauchen hier Personen auf, die in vergangenen Bänden bereits eine wichtige Rolle gespielt haben, so dass man als Quereinsteiger keine Ahnung hätte, worum es geht. Der Fall an sich ist in sich abgeschlossen, aber das gesamte Drumherum, dass hier auch sehr im Mittelpunkt steht, basiert auf all den vorherigen Ereignissen.
Hjorth und Rosenfeldt verstehen absolut ihr Handwerk, denn mit ihrer Erzählung schaffen sie es wieder Spannung aufzubauen und den Leser mitten in die Geschichte zu werfen. Als Sebastian Bergman Fan habe ich auch wieder richtig mitgefiebert und jedes Wort genossen.
Wie schon in den vorherigen Bänden erlebt der Leser das Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven, in erster Linie zwar aus der von Sebastian Bergman, aber auch seine Tochter Vanja und eine neue Person namens Cathy bekommen hier wichtige Rollen und letzten Endes ist auch wieder Billys Perspektive mit eingebunden und die einer bereits bekannten Person eines vorherigen Bandes. Zwar geht es hier auch um einen Fall für die Reichsmordkommission, der auch Sebastian Bergman persönlich involviert, aber dieses bleibt recht im Hintergrund. Der Fall scheint auch auf den ersten Blick schnell aufgeklärt zu sein, doch natürlich gibt es da auch wieder einige Überraschungen für den Leser. Spannend und interessant ist dieser auch auf jeden Fall.
Ansonsten aber steht Sebastian Bergman mit seinem privaten Leben im Mittelpunkt. Selten habe ich diesen Mann so nachdenklich und selbstreflektierend erlebt wie hier. Wer Bergman kennt , weiß, dass er sagt, was er denkt, ohne Rücksicht auf andere. Für mich war er immer ein ganz besonderer Ermittler, denn er pfeift wirklich auf alles und jeden. Nicht nur der Fall, der ihm klar macht, wie wenig er auf andere achtet, machen ihn nachdenklich. Auch das Zusammentreffen mit Cathy, Gespräche mit Torkel und seine neu erschaffene Beziehung zu seiner Tochter Vanja lassen Bergman immer wieder innehalten und überlegen, ob es Sinn macht, in seine alten Verhaltensmuster zurückzufallen oder ob es doch an der Zeit wird, an seine Mitmenschen zu denken. Das machte auch diesen Krimi zu etwas ganz besonderem für mich.
Die weiteren Charaktere sind nach wie vor unheimlich gut gezeichnet, werden authentisch und glaubwürdig durch ihre Handlungen und macht sie einfach menschlich. Gerade auch Vanja ist mir im Laufe der Reihe ans Herz gewachsen und Billy macht mich immer noch sprachlos, da er einer meine liebsten Ermittler war. Verdammter Billy!
Mein Fazit: Es ist alles andere als leicht, zu diesem achten Band eine Rezension zu schreiben, ohne auf irgendwelche Ereingnisse der vorherigen Bände einzugehen. Es ist einfach wieder großartig erzählt und die Spannung so hoch, dass man nur wieder so durch die Seiten fliegt. Mein Verständnis für Sebastian Bergman ist im Laufe der Reihe stark gewachsen und irgendwie bewundere ich diesen Mann. Das Ende hat mich sprachlos gemacht, da die Autoren hier gleich zwei dicke Cliffhanger einbauen. Ich hoffe, dass die Reihe noch weitergehen wird und empfehle dieses Buch an alle Sebastian Bergman Fans und die, die es noch werden wollen, sollten unbedingt mit Band 1 beginnen.