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Veröffentlicht am 18.01.2024

Auch Band 3 der Reihe bietet wieder viel Spannung und eine neue Erzählperspektive

Die Händler des Teufels: Ein Krimi aus London
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In diesem Kriminalroman schickt Edward Spencer-Smith (Hinter diesem Pseudonym verbergen sich die Autorinnen Ariana Lambert, Drea Summer und Heidi Troi.) ihre Detektivinnen Isla Wright, Abigail Walker und ...

In diesem Kriminalroman schickt Edward Spencer-Smith (Hinter diesem Pseudonym verbergen sich die Autorinnen Ariana Lambert, Drea Summer und Heidi Troi.) ihre Detektivinnen Isla Wright, Abigail Walker und Emma Ferguson aus London in ihren dritten Fall.

Man braucht dabei grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden, um das Buch lesen und nachvollzeihen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Alles beginnt mit einem Einbruch in die Büroräume der drei Detektivinnen, bei dem nur ein Foto verschwindet, dass Emma und ihre vor 20 Jahren spurlos verschwundene Schwester Elliott zeigt. Kurz darauf findet sich in den privaten Dingen des rumänischen Menschenschleppers Ciprian Vargas eine weitere Ausgabe dieses Fotos. Vargas wird beschuldigt, seinen Boss ermordet zu haben, und obwohl ihm die Tat eindeutig nachgewiesen werden kann, schweigt er gegenüber der Polizei beharrlich. Doch dann macht er ausgerechnet Emma einen Vorschlag, den sie nicht ablehnen kann. Erfährt sie endlich die Wahrheit über das Verschwinden ihrer Schwester ?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die für diesen Band verantwortliche Autorin (Wer aus dem Trio hier am Werk war, bleibt auch diesmal offen.) ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bietet am Ende einen fulminanten Showdown mit einer gelungenen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Auch wenn ich diesmal schon frühzeitig geahnt habe, wohin sich das Ganze entwickeln könnte, bleibt die Spannung bis zum emotionalen Ende auf einem hohen Niveau. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Die Rolle der Ich-Erzählerin übernimmt diesmal Emma Ferguson, die mit ihren Alleingängen die Freundschaft zu Isla und Abigail auf eine ziemlich harte Probe stellt.

Wer auf spannende und wendungsreiche Kriminalromane steht, wird hier sehr gut bedient und unterhalten. Nach einer weiteren deutlich erkennbaren Steigerung kann ich für diesen Band auch erstmals die Bestnote vergeben.

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Veröffentlicht am 12.01.2024

Packender und wendungsreìcher Thriller um eine Verzweiflungstat mit dramatischen Folgen

Stunde um Stunde
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Mit diesem Buch legt die australische Autorin Candice Fox einen packenden und atmosphärisch dichten Thriller vor, der mich ein weiteres Mal auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Aus purer ...

Mit diesem Buch legt die australische Autorin Candice Fox einen packenden und atmosphärisch dichten Thriller vor, der mich ein weiteres Mal auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Aus purer Verzweiflung dringen die Eltern der jungen Tilly Delaney in das forensische Labor der Strafverfolgungsbehörden von Los Angeles ein und nehmen dort Geiseln. Ihre Forderung: Findet endlich unsere Tochter, die seit zwei Jahren spurlos verschwunden ist, oder wir vernichten Stunde um Stunde ein wichtiges Beweismittel für ungelöste Gewaltverbrechen. Doch die Polizei geht davon aus, dass das Mädchen bei einem Schwimmunfall ums Leben gekommen und im Meer verschwunden ist. Daher ist der Fall längst zu den Akten gelegt worden und soll auch nicht wieder aufgerollt werden, um kein falsches Zeichen zu setzen. Detective Charles Hoskins war fünf Jahre undercover in einer brutalen Motorradgang eingeschleust, er ist gerade erst aufgeflogen und knapp mit dem Leben davongekommen. Alle Beweise, die er in dieser Zeit gesammelt hat, lagern in dem Labor und drohen nun, vernichtet zu werden. Um sie zu retten macht er sich eigenmächtig auf die Suche nach dem Mädchen. An seine Fersen heftet sich mit Lynette Lamb ausgerechnet die vom Dienst suspendierte Polizistin, die einen gehörigen Anteil am Scheitern seiner Mission trägt und sich nun unbedingt rehabilitieren will. Und auch die Motorradgang hat längst die Jagd auf ihn eröffnet.

Mit einem packenden Schreibstil, der das Kopfkino permanent auf Hochtouren laufen lässt, und vielen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und sorgt durch ständige Perspektivwechsel für ein hohes Erzähltempo, dass einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt. Dabei bietet sie mehrere Erzählstränge auf, die immer mehr ineinandergreifen und nach und nach das erschreckende Bild hinter der Geschichte enthüllen. Das Geschehen pendelt permanent zwischen der Geiselnahme im Labor, dem Polizeistab, der die Lage unter Kontrolle bekommen möchte, und den beiden ungleichen Ermittlern, denen immer mehr die Zeit davonläuft, hin und her. Getragen wird die komplexe Geschichte durch ein gut gezeichnetes und vielschichtig angelegtes Figurenensemble in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, das sich hervorragend ergänzt. Wie es sich für einen echten Thriller gehört, gibt es am Ende einen krachenden Showdown mit einer verblüffenden Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt.

Ein weiterer Thriller der Extraklasse, der sich schnell zu einem echten Pageturner entwickelt und den man nicht mehr beiseitelegen kann, bis man endlich weiß, wie die Geschichte ausgeht.

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Veröffentlicht am 11.01.2024

Packender Roman vor dem Hintergrund der Olympischen Spiele 1936 in Berlin

Aktion Phoenix
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In diesem historischen Roman entführt uns der Autor Christian Herzog (Hinter diesem Pseudonym verbirgt sich Ralf H. Dorweiler, der schon zahlreiche historische Romane und auch einige Regionalkrimis veröffentlicht ...

In diesem historischen Roman entführt uns der Autor Christian Herzog (Hinter diesem Pseudonym verbirgt sich Ralf H. Dorweiler, der schon zahlreiche historische Romane und auch einige Regionalkrimis veröffentlicht hat.) in die Zeit der Olympischen Spiele 1936 in Berlin. Dabei beweist das Buch echte Thriller-Qualität und konnte mich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Bei den Olympischen Spielen 1936 will sich Deutschland von seiner besten Seite und vor allem als weltoffenes Land zeigen. Daher hat Hermann Schmidt vom Propagandaministerium die wichtige Aufgabe, bereits im Vorfeld alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um eventuelle Störaktionen jeglicher Art im Keim zu ersticken. Bei einem Termin im Olympiastadion trifft er auf die junge Kunststudentin Anna Kollmann, die dort gerade als Assistentin von Leni Riefenstahl tätig ist, und fühlt sich sofort zu ihr hingezogen. Dass sie zugleich Mitglied einer Widerstandsgruppe ist, die für die Eröffnungsfeier eine besondere Aktion plant, ahnt er nicht. Derweil erfüllt sich für Georg Finkbeiner ein großer Traum, als er einen Job als Steward auf der Hindenburg ergattert. Doch dieser Job soll sich als Alptraum entpuppen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und lässt dabei das Berlin der 30er Jahre vor unseren Augen wieder auferstehen. Mit jeder Seite konnte mich der Autor tiefer in den Bann des facettenreichen Geschehens ziehen. Wie er die einzelnen Erzählfäden dabei immer mehr ineinander übergreifen lässt und am Ende zu einem überzeugenden Gesamtbild verknüpft, ist schon große Klasse. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Das der Autor sorgfältig für die Hintergründe seiner Geschichte recherchiert hat, merkt man dem Buch jederzeit an. So sprengt es auch immer wieder die Grenzen des Kriminalromans bzw. Thrillers und stellt darüber hinaus ein rundherum gelungenes Sittengemälde der damaligen Zeit dar. Dabei hält er sich zwar von kleineren Ausnahmen abgesehen an die tatsächlichen Abläufe im Vorfeld der Olympischen Spiele, bindet auch historische Figuren wie Leni Riefenstahl oder Jesse Owens in die Geschichte ein, füllt die durchaus vorhandenen Zwischenräume aber auch mit viel Einfallsreichtum aus, ohne dadurch die Geschichte zu verfälschen.

Wer Gefallen an historischen Romanen aus der Zeit des Nationalsozialismus findet und darüber hinaus gerne Krimis oder Thriller liest, wird hier bestens bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Packender und komplexer Kriminalroman aus Hamburg

Alsterschatten
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Mit diesem komplexen Kriminalroman legt der Autor Leo Hansen den zweiten Band seiner Reihe um den Privatdetektiv Dr. Elias Hopp, die Ex-Soldatin Janne Bakken und den LKA-Profiler Heiner „Zille“ Zillinski ...

Mit diesem komplexen Kriminalroman legt der Autor Leo Hansen den zweiten Band seiner Reihe um den Privatdetektiv Dr. Elias Hopp, die Ex-Soldatin Janne Bakken und den LKA-Profiler Heiner „Zille“ Zillinski vor. Auch diesmal konnte mich das ungewöhnliche Ermittler-Trio wieder auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen

Als in Hamburg mehrere brutale Morde an älteren Männern verübt werden, zieht die Polizei auf Vorschlag von Zille erneut den Privatdetektiv Elias und seine Mitarbeiterin Janne zu den Ermittlungen hinzu. Die Suche nach dem Mörder führt zu einer Verschwörung rechter Kreise, die nach Aussage einer Informantin einen spektakulären Anschlag planen. Schnell werden die Ermittlungen zum Rennen gegen die Zeit und die skrupellosen Hintermänner ziehen alle Register und schrecken dabei auch vor nichts zurück, um ihren perfiden Plan zum Erfolg zu führen.

Mit einem packenden Schreibstil treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und baut dabei schnell Spannung auf, die auch bis zum Schluss hält. Am Ende des Spannungsbogens wartet dann ein krachender Showdown mit einer überzeugenden Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Das Personenaufgebot ist dabei doch ziemlich groß, so dass man hier gerade zu Beginn schon sehr aufmerksam lesen muss, um nicht den Überblick zu verlieren. Allerdings sind viele der Figuren bereits aus dem ersten Band bekannt und die neuen Charaktere fügen sich perfekt in das gut aufeinander abgestimmte Ensemble ein, so dass sich diese Anfangsprobleme schnell legen und man sich danach voll und ganz auf die komplexe Geschichte voller Überraschungen und Abgründe einlassen kann.

Wer auf packende Kriminalromane mit viel Lokalkolorit steht, wird hier bestens bedient und spannend unterhalten. Und während die Hauptgeschichte grundsätzlich in sich abgeschlossen ist, lässt der Autor einen Nebenstrang am Ende mit einem bösen Cliffhanger enden, der mich nun sehnsüchtig auf die Fortsetzung warten lässt.

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Packender und bewegender Justizkrimi aus Bochum

Natalies Traum
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Auch in seinem neuesten Krimi liefert Peter Märkert neben einer spannenden Geschichte wieder interessante Einblicke in ein Thema, das in Kriminalromanen doch eher selten behandelt wird: die Bewährungshilfe. ...

Auch in seinem neuesten Krimi liefert Peter Märkert neben einer spannenden Geschichte wieder interessante Einblicke in ein Thema, das in Kriminalromanen doch eher selten behandelt wird: die Bewährungshilfe. Der Autor war selber lange auf diesem Gebiet tätig, die entsprechende Fachkunde merkt man dem Buch dann auch jederzeit an.

Vorkenntnisse aus den ersten fünf Bänden der Reihe um Marie Marler und Christian Kramer braucht man für das Verständnis der Geschichte nicht, alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der beiden Hauptfiguren in Gänze nachvollziehen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, zumal auch diese bereits beste Krimiunterhaltung liefern.

Die neue Klientin der Bochumer Bewährungshelferin Marie Marler ist die junge Natalie Neumann, die mit 14 Jahren zu einer Jugendstrafe verurteilt wurde. Nachdem die Familie damals vor allem wegen der Alkoholsucht des Vaters zerbrochen ist und Natalie von ihrer Mutter beim Vater zurückgelassen wurde, ist das Mädchen quasi auf sich allein gestellt. Als der Vater stirbt, versucht einer seiner Freunde, Natalies Situation auszunutzen. Ihr Versuch, sich dagegen zu wehren, endet schlussendlich in einer Tragödie, die ihr am Ende eine Gefängnisstrafe einbringt. 5 Jahre später versucht Natalie mit Hilfe von Marie einen Neuanfang, doch die Schatten der Vergangenheit sind weiterhin mächtig. Und was hat es mit dem mysteriösen Koffer auf sich, den Natalie damals bei ihrer Mutter zurückgelassen hat ?

Das Buch besticht durch seinen Realismus, einen packenden Schreibstil und die klug aufgebaute Geschichte, dessen Ende dann aber doch ziemlich polarisiert und zum Nachdenken anregt. Die handelnden Personen sind lebensnah beschrieben und äußerst vielschichtig angelegt. Während die Geschichte der 14-jährigen Natalie ausschließlich aus ihrer Perspektive erzählt wird, kommt nach der Haftentlassung noch die Perspektive von Marie Marler hinzu, die alles tut, um ihrer Klientin zu einem Neuanfang zu verhelfen, bis ihr doch erste Zweifel an der jungen Frau kommen. Die Rolle des Polizisten Christian Kramer fällt diesmal gegenüber den anderen Büchern der Reihe wesentlich kleiner aus. Der Konflikt zwischen Marie und ihm, der sich immer wieder aus den unterschiedlichen berufsbedingten Sichtweisen der beiden ergibt, spielt aber auch diesmal wieder eine nicht unerhebliche Rolle. Und für Kenner der Stadt Bochum macht der Lokalkolorit, den der Autor immer wieder in das Geschehen einstreut, die Geschichte noch ein ganzes Stück lebendiger.

Wer auf spannende Krimis mit realitätsnahen Geschichten, die auch ohne große Actionelemente auskommen, steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

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